Ist es bei den anderen Meldeportalen auch üblich, dass zu Straftaten aufgerufen wird, indem man auffordert, "Beweise" wie Audios und Videos hochzuladen?
In Hamburg bitten sie zwar nicht ausdrücklich um "Beweise", aber da "Beschwerden" ja ausdrücklich auch anonym eingereicht werden können, frage ich mich, gegen wen wegen der Aufzeichnung ermittelt werden soll.
Alles in allem beurteile ich diese Meldeportal-Geschichte im Moment noch als Versuch, Lehrer einzuschüchtern. Virtuelles Säbelrasseln. Man erhofft sich vermutlich, dass die AfD gar nicht mehr im Unterricht thematisiert wird, und präsentiert schon mal die Waffen. "Schau' mal, wir könnten, wenn wir wollten."
Gleichzeitig mag das ein Testlauf sein, ob solche Angebote von der Bevölkerung angenommen werden. Was ich nämlich wirklich bedenklich finde, ist dass man anscheinend rechtlich überhaupt nichts gegen solche gesinnungspolizeilichen Denunziationsportale tun kann. Heute sind es die Lehrer. Bei wem wird morgen dazu aufgerufen, anonym eine nicht genehme Gesinnung an die Partei zu melden?
Morgen wird dann der patriotische Volksschützer angehalten, seinen Nachbarn mit Migrationshintergrund genau auf die Finger zu schauen und der Partei zu melden, wenn irgendwas nicht koscher ist?