Am 4. September 2015 gegen 22 Uhr abends.
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Ist ZEIT+ und ich kann es leider nicht lesen. Ich dachte immer, im Schengenraum seien die Binnengrenzen schon seit langer Zeit sowieso offen. Grenzkontrollen gab es doch schon lange nicht mehr.
Ich rekapituliere mal aus dem Kopf, wie ich das erinnere: Merkel war vorgewarnt, dass sich aus Ungarn ein Flüchtlingstrek (march of hope oder so ähnlich) Richtung Deutschland in Bewegung gesetzt hatte. Tatsächlich hat Orban die Flüchtlinge ja sogar in Busse gesetzt und an die österreichische Grenze gebracht, zusammen mit dem Hilferuf Orbans, Ungarn sei überfordert, es handle sich um 4.000 bis 6.000 Menschen. Jetzt hatte Merkel ein paar Stunden Zeit zu entscheiden, die (ohnehin offenen) Grenzen zu schließen oder die Menschen ins Land zu lassen.
Wir rekapitulieren: Ein EU-Partner bittet Deutschland um Hilfe und kündigt 4.000 bis 6.000 Menschen an. Was tun? Grenzen zu, Bewaffnete hinstellen, EU-Partner mit seinem Problem im Stich lassen? Was wäre im schlimmsten Fall passiert? Vermutlich hätte es Verletzte und sogar Tote an der Grenze gegeben. Übrigens das, was die Rechtspopulisten gerne gesehen hätten (als Abschreckung). Ich erinnere nur an Frau Petry, die meinte, natürlich dürfe man seine Grenzen auch gegen Unbewaffnete, Frauen und Kinder mit Waffengewalt verteidigen.
Irgendwie wollte Frau Merkel solche Bilder wohl nicht und hat daher anders entschieden. Die Grenzen blieben offen, die Menschen wurden herein gelassen, man entschied sich lieber zu helfen als abzuschrecken.
Und D hat Hilferufe aus den südlichen Ländern nicht immer mit dem Verweis auf das Dublin-Abkommen abgewiesen?
Dann aber schlussendlich doch entlasten wollen, statt arme Menschen zum Spielball der Politik zu machen.
das Lager in Calais hat man auch eine längere Zeit zugelassen. Also da war kein Aufschrei von seiten der BK.
Das war in Frankreich. Hat Frankreich da um Hilfe gebeten und wurde diese abgeschlagen?
Und wo ist denn da die Argumentation. Wenn man bei einer humanitären Katastrophe im Ausland nicht unaufgefordert handelt, soll man konsequenterweise auch eine an den eigenen Grenzen zulassen?
Fluchtursachen bekämpft man nicht mit der Einstellung der Waffenlieferung.
Ich sagte nicht, dass damit alle Ursachen bekämpft wäre, aber das wäre schon mal ein Anfang.