Beiträge von Stamper95

    Mit der ursprünglichen Idee des Kommunismus hat Siliciums Ansicht wenig gemein, umso mehr aber mit der "real existierenden", bzw. allen politischen / gesellschaftlichen Visionen, die sich darauf berufen. Es geht hierbei schon lange nicht mehr um die Werktätigen, sondern um die "Kein-Bock-auf-Werktätigkeit". Kurz gesagt: kommunistische Ideen sind die Versprechen einer Alles-für-Lau-ohne-Anstrengung-Gesellschaft, bei der das Individuum jegliche Verantwortung abgibt.


    Was hat das mit Bildung zu tun? Naja, ist noch irgendwo von individueller Anstrengung die Rede, statt von individueller Förderung, welche die Verantwortung dann doch wieder dem "System" zuweist?


    In Bezug auf das Mittelmaß gebe ich Silicium völlig recht. Wir gönnen uns ja den Luxus zu glauben, auf eine Elite verzichten zu können. Wir predigen nur noch Spass, Selbstverwirklichung, etc. Dadurch glauben wir, unsere Kinder ein Leben lang vor der Unwegbarkeiten des Lebens schützen zu können. Konkurrenzdenken? Pfui!!!. Qualifikationen? Die setzen wir in Anführungszeichen, aber auch das nur mit angehaltenem Atem. Und wenn wir uns dann auf eine Lehrstelle bewerben.....ja, dann fragt ja keiner nach Qualifikationen.



    Der Ausdruck "Bildungssozialismus" ist auch nicht völlig daneben, wenn man sich die allgemeine Gleichmacherei anschaut....aber in einer Neidkultur wie der unseren wohl kein Wunder.

    Ganz ehrlich: bei Berichten, wie ihn Finchen hier geschrieben hat, schwillt mir ordentlich der Kamm.


    Vielleicht liegt es an meiner persönlichen Beschränktheit, aber ich hätte doch gern nochmal plausibel erklärt:


    a) wieso "Inklusion" nicht als eine reine Sparmaßnahme anzusehen ist. (Das Argument, wonach Finchen nur ein Opfer der schlechten Ausstattung an ihrer Schule ist, zieht nicht. Wir wurden ja schon belehrt, dass Inklusion auch mit schlechter Ausstattung durchaus gelingen kann. Was macht Finchen also falsch?)


    b) wieso diese Form der Inklusion ein Segen für die betroffenen Kinder ist.



    Mich persönlich erinnert das alles an den Unterschied zwischen einem Märchen im Osten und im Westen...im Westen beginnt es mit "Es war einmal....", im Osten begann es mit "Einmal wird es soweit sein...." 8)

    Man möge mir bitte im Voraus die Polemik nachsehen......


    Sally79, du hast also eine äußerst heterogene Klasse mit einigen Kindern, die quasi einen I-Status und entsprechende Gutachten haben.


    Auf dem Papier müsste das also die absolute Traumklasse sein. Ergo: deine Frage sollte in erster Linie an die "Inklusionspäpste" hier im Forum gerichtet werden. Vielleicht kommen ja wirklich mal konkrete Hinweise....

    Vielen Dank, rotherstein, für die detaillierten Einblicke.



    Susannea wird dir sicherlich gleich die Problematik diagnostizieren: das Kollegium lässt sich einfach nicht genügend darauf ein.


    Polemik beiseite: ich gehe mal davon aus, dass du keinen Einzelfall beschreibst. So oder so ähnlich dürfte es überall laufen. Ferner bin ich von den Beispielen, an denen Inklusion angeblich gelingen soll, noch nicht überzeugt. Ich brauche da mehr als nur Propaganda auf irgendwelchen Homepages.

    Hallo Susannea,



    deine Frage ist völlig legitim, aber sie wird wahrscheinlich in die Sackgasse führen. Die Argumente, die vorgetragen werden, sind zu 90 % eine Wiederholung von Grundsatzpositionen, die auch schon in Elternschreck's Faden dargelegt wurden.



    Vielleicht hast du es schon mal geschrieben, aber vielleicht kannst du es nochmal wiederholen:



    unter welchen Bedingungen, bspw. an welchen Schulen, gelingt die Inklusion denn, und zwar so, dass (wie versprochen!) ALLE davon profitieren??

    Hallo immergut,



    der verlinkte Artikel ist schon harter Tobak. Ich kann die gezogenen Schlüsse irgendwie nicht nachvollziehen. Vielleicht denke ich einfach zu simpel, aber kann ich nicht einfach etwas FÜR MICH PERSÖNLICH ablehnen, weil es mir einfach nicht gefällt? Anscheinend nicht, wir müssen uns ja immer etwas tiefenpsychologisches draus basteln. Andersdenken quasi eine Gesiteskrankheit zu unterstellen, das kenne ich aus totalitären Systemen, daher hat es für mich einen Beigeschmack. Des weiteren schimmert hier ein gebräuchliches Argument der homosexuellen Lobby durch; jeder heterosexuelle Mann ist ein verkappter Schwuler.


    Ferner halte ich es für völlig legitim, auch von der Einstellung her gegen homosexuelle Partnerschaften, bzw. Ehen zu sein; dies mal in Bezug auf das "christliche Menschenbild". Niemand hat ein Recht darauf, von allen gemocht zu werden. Frag mal Manager, Bayern-Fans...oder Lehrer ;)


    Ich persönlich kann es auch nicht nachvollziehen, wieso man um die eigene sexuelle Orientierung so einen Terz machen muss...ist das denn nicht wurscht, ob ich lieber mitBlondinen, Brünetten oder mit Männern in die Kiste hüpfe? Prinzipiell gilt: wenn ich mein ANDERS-Sein permanent wie eine Ikone vor mir hertrage, dann darf ich mich nicht wundern, wenn die Gesellschaft mich als ANDERS wahrnimmt.


    Die Frage ist also, was in der Schule vermittelt werden soll. Wir würden jetzt alle sagen: Toleranz. Das ist ja auch korrekt, aber wie sieht diese konkret aus? Dass nichts daran verwerflich ist, wenn sich Männlein und Männlein küssen, da sollten wir uns einig sein.


    Etwas anderes macht mich noch etwas skeptisch. Ich habe zwar von Grundschulpädagogik wenig Ahnung, aber befindet sich die sexuelle Orientierung in besagtem Alter nicht noch in der Orientierungs- bzw. Prägephase?



    Nochmal explizit an immergut: was genau liegt denn im Argen? Wenn die klassische Familie das gesellschaftlich am häufigsten auftretende Bild ist, wieso sollte das dann nicht auch so publiziert werden?

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und diesen wirklich interessanten Faden komplett zu lesen.


    Was ich mich frage: es gibt bekanntermaßen ein Leben nach der Schule, und was soll dann mit den zu inkludierenden geschehen? Haben diese überhaupt Chancen auf einem normalen Arbeitsmarkt?


    (Ganz nebenbei habe ich durchaus Zweifel, ob die vielbesungene Sozialkompetenz tatsächlich das einzige Kriterium für einen Personalchef ist...)

    Hallo raindrop,



    ich halte mich eigentlich nicht für einen ausgemachten Dampfplauderer und Stammtisch-Holzhammer-Schwinger, aber ich bin ebenfalls (auch nach dem Studium der homepage) noch nicht wirklich überzeugt. Okay, ein Kind bricht eine Regel und wird an das entsprechende Verbot erinnert. Jetzt nehmen wir einfach mal den rein hypothetischen Fall, die Erinnerung an das Verbot würde nicht fruchten. Wie geht robischon damit um?

    @ Robischon



    Ich war gerade mal so frei, deine Homepage zu studieren, und jetzt frage ich mich umso mehr, wieso du konkreten Fragen so ausweichst.


    Ich erkenne ein Konzept von jemandem, der Schule ganz neu denkt, und das ist auf jeden Fall interessant. Du neigst zumindest hier im Forum dazu, die Zweifler abzukanzeln. Wieso eigentlich? Ist der "demokratische" Mensch einer, der dass, was du ihm vorsetzt, einfach nur abnicken soll?


    Die Frage, welche die meisten hier umtreibt, lautet wohl: wie bringe ich Schüler dazu, zu lernen? Insbesondere dann, wenn die kindliche Neugier, endlich Lesen und Schreiben zu lernen, einer pubertären Indifferenz weicht.


    Wenn ein Kind bei der Arbeit gestört wird, erinnere ich an das Verbot. Es ist verboten....!
    So wie es auch verboten ist, Kindern weh zu tun oder sie zu beleidigen.



    Wie jetzt, du wirst doch nicht etwa deine Lernenden disziplinieren? Oder etwa darauf hinwirken, ein "erwünschtes Verhalten" herzustellen???

    Robischon,


    ich für meinen Teil will deine Art des Lehrens auf keinen Fall lächerlich machen! Allerdings kann ich auch nicht verleugnen, dass du dich bei konkreten Nachfragen windest wie ein Aal, nix für ungut. Die Freiheit des Lernens, beeinhaltet sie nun auch die Freiheit, nichts zu lernen? Und wie sieht es mit den Inhalten aus? Haben deine Lernenden VÖLLIG freie Hand,WAS sie lernen???


    Persönlich ist mir einfach alles, wo (angeblich) keine Schwierigkeiten auftreten, suspekt. Ebenso gilt dies für jede "Reformbewegung", die den "neuen Menschen" schaffen will.


    Ansonsten, und vielleicht fällt dir das gar nicht auf, bist du in einem Punkt sehr nah an Silicum, Elternschreck usw..: der Lernerfolg bleibt ohne eigenes Bemühen aus.

Werbung