Beiträge von ἁλιεύς

    Hallo Silicium,


    ich danke Dir für Deinen Beitrag, weil Du Zeit und Überlegungen investiert hast, um Dich ausführlich mit meiner Problematik auseinanderzusetzen.
    Und aufgrund der von Dir erwähnten Unsicherheit, die ich als Postdoc hätte, kann ich diesen Weg auch nicht gehen. Ich habe eine Familie, die ich dieser Unsicherheit nicht aussetzen möchte. Auch ins Ausland will ich nicht gehen (was auch für eine typische Postdoc-Laufbahn erforderlich wäre).
    Auch in der freien Wirtschaft (wo ich nicht wesentlich mehr verdient habe, als ich als verbeamteter Lehrer bekommen werde) habe ich die Unsicherheit zu spüren bekommen und kaum Zeit für meine Familie gehabt - für meine Hobbies erst recht nicht.
    Ob ich Lehrer bleibe, in die Didaktik wechsele oder in die Verwaltung gehe, ich werde dort sicherlich keine berufliche Selbstverwirklichung finden, aber die suche ich auch gar nicht. Sicherheit bieten diese Alternativen alle. Aber in der Didaktik oder in der Verwaltung kann ich vielleicht noch Karriere machen.


    Dein Beitrag hat mich insgesamt ziemlich traurig gestimmt, weil ich mich jetzt wieder frage, was ich in der Wissenschaft hätte erreichen können. Andererseits sind meine Kinder meine größte Freude und meine Motivation den Weg zu gehen, den ich jetzt beschritten habe. Und ich habe auch den Willen, meine Arbeit gut zu machen, egal was ich mache.


    Vielen Dank und alles Gute auch für Deinen weiteren Weg!

    Ich vermute, dass der Eindruck der "Neiddiskussion" sich auf folgende Aussage stützt:

    Oder suchst du nur eine möglichst sicheren und bequemen Job zum Geldverdienen? Das wäre zumindest ein Motiv.


    Allerdings möchte ich nichts in diese Aussage hineininterpretieren, was nicht explizit gesagt wurde.


    Zur Frage, was mich meiner Meinung nach qualifiziert, möchte ich erstmal sagen, dass ich gerade im Bezug auf die Didaktik weiß, dass dort einige Stellen definitiv an Leute vergeben werden, die auch nicht mehr Praxiserfahrung als ich haben. Es ist meiner Meinung nach ein Traugschluss, dass man viel Praxiserfahrung benötigt, um ein guter Theoretiker zu werden. Für die Arbeit an der Universität zählt in erster Linie praktische Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten - und die besitze ich.
    Allgemein möchte ich zum Theme Qualifikation ergänzen: Meine große Stärke liegt darin, dass ich mich schnell in neue Aufgaben einarbeiten kann und sehr gewissenhaft arbeite. Außerdem bringe ich ein weitgefächertes Allgemeinwissen aus vielen Bereichen und auch Arbeitserfahrung aus verschiedenen Milieus mit. Darüberhinaus besitze ich eine hohe Frustrationstoleranz, wenn etwas nicht funktioniert. Anders formuliert: Ich bleibe lange am Ball und gebe nicht so schnell auf - auch nicht bei Arbeiten, die allgemein als eintönig gesehen werden.


    Teilchenphysik und das auch noch theoretisch (Hut ab - mein promovierter Physiker- und im Unibetrieb verliebener Ex war darin involviert) hat mit SchulALLTAG GAR NICHTS zu tun. Statt Neid verspüre ich hier eher Mitleid dem Kollegen gegenüber, der mit dieser Vita ins Ref. geht und sogar nicht ein paar Jahr im Beruf arbeitet.


    Du kennst meine Vita doch gar nicht. Daher verstehe ich nicht, wie Du zu so einem Urteil kommen kannst.
    Als promovierter theoretischer Physiker bin ich zum einen für weit mehr ausgebildet als für physikaffine Bereiche, zum anderen habe ich mich auch nie nur auf die Physik beschränkt, um nicht als reiner Fachidiot zu enden. Und nach meiner Promotion habe ich auch in der freien Wirtschaft gearbeitet.


    Eine Frage noch an parallelrechner: Was ist denn nun bei Euren Examina im Juni passiert, was so heftig war?

    Das klingt doch so, als ob Du einen genauen Plan hast. Ich halte ihn für gut durchdacht. Zieh ihn auch mit dieser Prioritätensetzung durch: a) 2StEx, b) feste Stelle und Verbeamtung c) Alternativensuche innerhalb und außerhalb der Schule oder gar außerhalb des Schulsystems. Als U30 hast Du keinen Grund zur Torschlußpanik. Leider ist das System "Universität" ein ziemlich komplexes System und läßt eine stabile Karriereplanung erst zu, wenn man es bis zum Hochschullehrer geschafft hab (also mit etwa 40 Jahren plus minus x). Da kann dir niemand wirklich realistisch Hoffnungen machen - kann gutgehen, muss nicht. Mit Ü40 nach Alternativen zu suchen ist wesentlich schwieriger.

    Hallo Chris,


    vielen Dank für Deine Einschätzung, die eine große Aufmunterung für mich bedeutet. Ich finde es zwar etwas hoch gegriffen, von einem "genauen Plan" zu sprechen, Deine Prioritätensetzung entspricht aber auch meinen Vorstellungen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist es auch nicht ratsam, zu präzise zu planen, da man nicht alle Eventualitäten berücksichtigen kann. Mit einer groben Planung mit vielen möglichen Alternativen ist man in der Regel flexibler. Daher interessieren mich auch weitgefächerte Informationen über mögliche Karrierewege.
    Deine Beschreibung des universitären Systems deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen. Aber ich habe schon mehrfach Angebote für Festanstellungen in der Didaktik gesehen, für die man praktisch nur die Promotion, das zweite Staatsexamen und zwei Jahre Unterrichtserfahrung benötigt. Die anderen Anforderung sind eigentlich automatisch erfüllt. Wahrscheinlich werde ich nach dem Examen solch eine Stelle anstreben. Aber mir ist es zu unsicher, mich auf nur einen Weg festzuzlegen. Also sammele ich jetzt möglichst viele Informationen über Alternativen.

    Hut ab vor Deiner Selbsteinschätzung, dass Du den Leistungsdruck für die SuS an den Schulen möglicherweise nicht 37 Jahre lang mittragen möchtest/kannst.

    Wenn Du das so sagst, nehme ich an, dass Du die Entwicklung an den Schulen ähnlich einschätzt. Aber das ist ein ganz eigenes Thema, das ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen möchte.

    Ich sehe Dich - aus der Entfernung dieses Forums - auf einem vernünftigen Weg. Konzentrier Dich auf das 2. StEx. Das wird noch mal heftig - bei uns sind Dinge passiert..... (Juni 2012).

    Was hat sich denn bei Euren Prüfungen ereignet?


    Viele Grüße


    ἁλιεύς



    Dann hättest Du besser nach der Mittleren Reife eine Aubildung aus Verwaltungsfachangestellter machen sollen. Wie einem stupide Papierbearbeiutung nach Schema F Erfüllung geben kann, kann ich nicht nachvollziehen. Anaytisches Denken ist bei Abwicklung nach Schema nicht gefragt, sondern gedankenloses Abarbeiten. Das ist genau der Teil Arbeit, den ich als extrem ätzend und unbefriedigend und eigentlich als Beleidigung meiner Intelligenz empfinde.

    Jeder Mensch ist nunmal anders. Ich kann mir eben auch vorstellen, meine Arbeit nach einem festen Schema zu erledigen. Ich habe schon in verschiedenen Bereichen gearbeitet und habe auch schon einige Erfahrungen sammeln können. Ergo kann ich mir viele sehr verschiedene Karrierewege vorstellen.
    Ich brauche einen Beruf in erster Linie, um Geld zu verdienen. Wenn ich kreativ werden möchte, widme ich mich einem meiner kreativen Hobbies (Programmierung, Malerei, Schriftstellerei etc.). Wenn ich geistig gefordert werden möchte, lese ich etwas Anspruchsvolles, führe mit Gleichgesinnten eine Diskussion, arbeite an meinen Forschungsprojekten weiter etc.
    Bei der Arbeit im Beruf gibt mir ein festes Schema auch einen festen Halt, weil ich dann weniger Fehler mache. Es ist natürlich Dein gutes Recht, eine andere Meinung zu haben.
    Und ein Tipp, was ich nach meiner mittleren Reife hätte tun sollen, nützt mir jetzt gar nichts. Damals habe ich natürlich ganz andere Vorstellungen als heute gehabt. Jedoch bin ich auch heute noch der Meinung, dass es die richtige Entscheidung war zu studieren.
    Und es ist doch auch ein deutlicher finanzieller Unterschied, ob man eine Ausbildung im mittleren Dienst beginnt oder ob man im höheren Dienst arbeitet.

    Für mich widersprechen sich Deine Aussagen total. Einerseits suchts Du etwas extrem anspruchsloses, bei dem Du weder Verantwortung noch Mitdenken einbringen musst, andererseits scheinst Du eine Professur an der Uni anzustreben. Für alle Posten in der Schulverwaltung ist der Weg gleich: 2. Staatsexamen - Anstellung - jobspezifische Voraussetzungen erfüllen und ausgewählt werden. Je nach Stelle können das mehrere Jahre Erfahrung als Lehrer bedeuten, ggf. die richtige Fächerkombi, manchmal Zusatzqualifikationen oder spezifisches Wissen, oft gute Beziehungen zum zukünftigen Vorgesetzten, machmal muss man schon OStR oder StD sein, manchmal reicht aber auch ganz einfach Interesse und sich gut Verkaufen im Auswahlgespräch.

    Ich sehe keinen Widerspruch in meinen Aussagen. Ich kann mir vorstellen, nach einem festen Schema zu arbeiten, aber ich kann mir auch vorstellen kreativ oder logisch-analytisch tätig zu sein. Ich habe allerdings nie gesagt, dass ich Verantwortung und Mitdenken ablehne.
    Außerdem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man in der höheren Verwaltung keine Verantwortung für seine Arbeit übernehmen muss.
    Als Professor an der Universität muss man übrigens auch einen Großteil seiner Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben nach Schema F verbringen.

    Für alle Posten in der Schulverwaltung ist der Weg gleich: 2. Staatsexamen - Anstellung - jobspezifische Voraussetzungen erfüllen und ausgewählt werden. Je nach Stelle können das mehrere Jahre Erfahrung als Lehrer bedeuten, ggf. die richtige Fächerkombi, manchmal Zusatzqualifikationen oder spezifisches Wissen, oft gute Beziehungen zum zukünftigen Vorgesetzten, machmal muss man schon OStR oder StD sein, manchmal reicht aber auch ganz einfach Interesse und sich gut Verkaufen im Auswahlgespräch.

    Danke für Deine Erläuterung! Diese Information kann ich bei meiner Planung gut verwenden.



    Ich finde es sehr unhöflich, dass Du über mich in der dritten Person schreibst, als nähme ich gar nicht an dieser Diskussion teil. Warum sprichst Du über mich statt mit mir?


    Nach dem, was rauscheengelsche geschrieben hat, ist auch für einen STR ein Wechsel in die Verwaltung möglich. Es ist ja auch nicht so, dass ich direkt nach meinem zweiten Staatsexamen aus der Schule heraus will. Ich möchte nur nicht über dreißig Jahre an der Schule unterrichten. Ich habe auch nicht gesagt, mir sei das Unterrichten zu stressig (Im Gegenteil: In den Firmen, in denen ich in den zwei Jahren vor meinem Seiteneinstieg gearbeitet habe, habe ich wesentlich mehr Stress gehabt als jetzt.); aber die persönlichen Schicksale der Schüler sind doch eine gewisse psychische Belastung, mit der ich zwar jetzt noch ganz gut fertig werde, aber in ein paar Jahren sieht das wahrscheinlich anders aus.


    Deinen Kommentar über das Ignorieren der schulischen Praxis finde ich an dieser Stelle auch etwas befremdlich. Zu diesem Punkt habe ich am Anfang der Diskussion schon einmal geschrieben: "Die Praxis ist mir keineswegs egal."

    Ich meinte mit meinen Aussagen zur Verwaltungsarbeit lediglich, dass ich mir diese Art von Arbeit als erfüllend vorstelle und daher auch eine Stelle an einer Behörde für mich in Frage kommt. Das heißt nicht, dass das Arbeiten nach einem festen Schema für mich die einzig mögliche Art zu arbeiten ist, so wie mich callum und Friesin anscheinend verstanden haben. Ich habe in theoretischer Teilchenphysik promoviert und musste dazu ein großes Maß an Kreativität und Flexibilität beweisen. Auch bei meinen anderen Stellen musste ich sehr flexibel arbeiten.
    Aber die Begriffe "Kreativität" und "Flexibilität" sind ohne Kontext wenig aussagekräftig. So bedeuten diese Begriffe in der Forschung etwas völlig anderes als für den Lehrer im Schulalltag oder in der freien Wirtschaft.

    Schau einfach mal hier: [Link siehe Originalbeitrag]....bei den meisten werden hohe Qualifikationen erwartet, wie z.B. Schulleiter usw.

    Diese Ausschreibungen verfolge ich schon seit einiger Zeit. Ich wollte vor allem wissen, ob an den Gerüchten, ein Lehrer könne "einfach" an die Behörde wechseln, etwas dran ist. Bei den Kollegen, von denen ich diese Gerüchte gehört habe, klang das immer so, als könne sich dort praktisch jeder Lehrer bewerben, was mich von Anfang an skeptisch gegenüber diesen Äußerungen gemacht hat.


    Übrigens strebe ich eher eine Stelle an der Universität als an der Behörde an. Ich möchte nur über die in Frage kommenden Alternativen möglichst genau Bescheid wissen. Ich kann mir auch vorstellen, noch ein paar Jahre als Lehrer an der Schule zu arbeiten, aber langfristig möchte ich schon etwas anderes machen. Die persönlichen Schicksale der Schüler und der Leistungsdruck, der in unseren Lernfabriken erzeugt wird, nehmen mich auch sehr in Anspruch. Ich weiß nicht, ob ich das bis zur Pension psychisch durchhalte.

    Wenn die Verwaltung einem Nah liegen sollte, bietet das Finanzamt, sowie sämtliche andere Ämter: Stadt, Rentenversicherung, LBV usw. Ausbildungen an, die "erfüllend" sein könnten, da sie "feste Schemata" und "ein besonderes sicheres Arbeiten" ermöglichen.

    Ich bin jetzt schon in meiner Prüpfungsphase und mache Ende des Jahres mein zweites Staatsexamen. Daher werde ich den Seiteneinstieg jetzt nicht abbrechen, wo ich schon so weit gekommen bin. Danach kann ich mich aus der sicheren Position einer festen Stelle weiter umschauen.
    Außerdem werde ich keine Ausbildung machen, bei der ich finanziell wesentlich schlechter gestellt bin als jetzt. Das brächte auch meine Familie in eine schwierige Lage. Der pekuniäre Aspekt hat für mich also ebenfalls eine hohe Priorität.

    Ich meinte mit meinen Aussagen zur Verwaltungsarbeit lediglich, dass ich mir diese Art von Arbeit als erfüllend vorstelle und daher auch eine Stelle an einer Behörde für mich in Frage kommt. Das heißt nicht, dass das Arbeiten nach einem festen Schema für mich die einzig mögliche Art zu arbeiten ist, so wie mich callum und Friesin anscheinend verstanden haben. Ich habe in theoretischer Teilchenphysik promoviert und musste dazu ein großes Maß an Kreativität und Flexibilität beweisen. Auch bei meinen anderen Stellen musste ich sehr flexibel arbeiten.
    Aber die Begriffe "Kreativität" und "Flexibilität" sind ohne Kontext wenig aussagekräftig. So bedeuten diese Begriffe in der Forschung etwas völlig anderes als für den Lehrer im Schulalltag oder in der freien Wirtschaft.

    Schau einfach mal hier: https://www.schulministerium.nrw.de/BP/STELLA unter Schulaufsicht....bei den meisten werden hohe Qualifikationen erwartet, wie z.B. Schulleiter usw.

    Diese Ausschreibungen verfolge ich schon seit einiger Zeit. Ich wollte vor allem wissen, ob an den Gerüchten, ein Lehrer könne "einfach" an die Behörde wechseln, etwas dran ist. Bei den Kollegen, von denen ich diese Gerüchte gehört habe, klang das immer so, als könne sich dort praktisch jeder Lehrer bewerben, was mich von Anfang an skeptisch gegenüber diesen Äußerungen gemacht hat.


    Übrigens strebe ich eher eine Stelle an der Universität als an der Behörde an. Ich möchte nur über die in Frage kommenden Alternativen möglichst genau Bescheid wissen. Ich kann mir auch vorstellen noch ein paar Jahre als Lehrer an der Schule zu arbeiten, aber langfristig möchte ich schon etwas anderes machen. Die persönlichen Schicksale der Schüler und der Leistungsdruck, der in unseren Lernfabriken erzeugt wird, nehmen mich auch sehr in Anspruch. Ich weiß nicht, ob ich das bis zur Pension psychisch durchhalte.

    Wenn die Verwaltung einem Nah liegen sollte, bietet das Finanzamt, sowie sämtliche andere Ämter: Stadt, Rentenversicherung, LBV usw. Ausbildungen an, die "erfüllend" sein könnten, da sie "feste Schemata" und "ein besonderes sicheres Arbeiten" ermöglichen.

    Ich bin jetzt schon in meiner Prüpfungsphase und mache Ende des Jahres mein zweites Staatsexamen. Daher werde ich den Seiteneinstieg jetzt nicht abbrechen, wo ich schon so weit gekommen bin. Danach kann ich mich aus der sicheren Position einer festen Stelle weiter umschauen.
    Außerdem werde ich keine Ausbildung machen, bei der ich finanziell wesentlich schlechter gestellt bin als jetzt. Das brächte auch meine Familie in eine schwierige Lage. Der pekuniäre Aspekt hat für mich also ebenfalls eine hohe Priorität.

    Ich glaube DU hast eine recht romantsiche Vorstellung von der Verwaltungsarbeit. Da ist nichts mit großer Theorie, sondern vielfach nach Schema F Fälle abwickeln.

    Da musst Du mich falsch verstanden haben, rauscheengelsche. Wieso sollte meine Vorstellung von der Verwaltungsarbeit "romantisch" sein? Romantik erhoffe ich mir ganz sicher nicht von einer Behördenstelle. Und dass ich "große Theorie" dort erwarte, habe ich auch nicht geschrieben. Gerade die Arbeit nach einem festen Schema (wie auch ich sie typischerweise in Behörden erwarte) stelle ich mir erfüllend vor; und ich denke, dass feste Schemata ein besonders sicheres Arbeiten ermöglichen.
    Auch wenn ich an einer Behörde nicht die "große Theorie" - wie Du es nennst - erwarte, denke ich schon, dass die Verwaltungsarbeit theoretischer ist als das Unterrichten. Da kann analytisches Denken sicher nicht fehl am Platze sein.

    Meine Erfahrung aus verschiedenen Bereichen: fachliche Tiefe auf Universitätsniveau findet man im Schulbereich nicht. Auch nicht an den Seminaren oder in der Lehrer-Fortbildung.

    Daher war meine erste Idee auch eine Stelle an der Universität. Aber ich möchte mich auch über andere Alternativen bestmöglich informieren. Vielleicht kannst Du näher ausführen, was für eine Stelle Du in der Verwaltung hattest und welche Qualifikationen erforderlich waren.

    Danke für die Antworten!


    Genau diesen Link aus parallelrechners Beitrag meinte ich. Ich habe keine Ahnung, was bei mir damit nicht in Ordnung war.



    Die Aussage finde ich so extrem wenig aussagekräftig. Was reizt Dich? Welche Aufgaben möchtest Du übernehmen? Lieber in Projekten arbeiten, die Schulversuche begleiten oder Akten verwalten oder Anfragen von Schulen bearbeiten oder als Referent Schulen betreuen? Das sind doch himmelweite Unterschiede. Wenn der Weg in die behörde nur die Flucht weg von der Schule sein soll, dann tu das bitte neimandem an. nichts ist schlimmer als Ansprechpartner, denen die Praxis egal ist.

    Die Praxis ist mir keineswegs egal. Ich denke nur, dass ich als jemand, der besser theorethisch und analytisch arbeiten kann (was nicht heißt, dass ich nicht auch bereit wäre, weiterhin an der Schule zu arbeiten), dort besser aufgehoben wäre. Von den genannten Punkten kann ich mir am besten vorstellen, Akten zu verwalten und Anfragen von Schulen zu bearbeiten.

    Man kann schon als StR (sogar in der Probezeit) an verschiedene Landesinstitute oder Behörden abgeordnet werden, i.d.R. ist das bei uns aber nicht Vollzeit, sondern 1-2 Tage die Woche und auch immer befristet für das aktuelle Schuljahr. Stellen werden oftmals unter der Hand vergeben, weil sich viele Projekte aus anderen heraus ergeben haben, manche sind aber auch ganz offiziell auf den entsprechenden Seiten der Ministerien ausgeschrieben.

    Das wäre doch ideal, um schon mal einen Fuß in der Tür zu haben. Die offiziellen Ausschreibungen in NRW verfolge ich auch im Moment.
    Das "uns" in Deinem ersten Satz interpretiere ich so, dass Du Insider an der Behörde bist. Ist das korrekt? Kannst Du mir dann noch nähere Informationen zu den Stellen geben?


    Ich muss jetzt mal ganz bloß und nicht provozierend nachfragen: als Seiteneinsteiger hast du dich doch eh erst auf zweitem Weg für Schule entschieden. Nun willst du schon wieder weg? Warum?

    Die Frage ist durchaus berechtigt. Ich habe den Seiteneinstieg immer eher als Zwischenlösung, denn als endgültigen Berufsweg betrachtet. Dabei habe ich auch stets mit offenen Karten gespielt, indem ich das unserer Schulleitung von Anfang an mitgeteilt habe. Für einen Seiteneinsteiger bin ich noch relativ jung (ich werde im September dreißig), und ich bin auch nicht ganz zufrieden mit der Arbeit als Lehrer. Konkret heißt das im Wesentlichen, dass mir die fachlichen Inhalte zu wenig ansprechend sind. Und wie bereits gesagt, bin ich jemand, der eher Theoretiker ist. Daher interessiere ich mich besonders für theoretisch-analytische Arbeit an der Universität sowie Verwaltungsaufgaben. Was mich im praktischen Bereich noch reizen könnte, wäre die Vermittlung anspruchsvollerer Inhalte außerhalb der Lernfabrik Schule (z.B. in der Erwachsenenbildung oder Hochbegabtenförderung).
    Andererseits kann ich mir auch vorstellen, noch ein paar Jahre als Lehrer zu arbeiten. Aber ich glaube, dass es sehr wahrscheinlich andere Stellen gibt, an denen ich bessere Leistungen bringen kann.


    Wenn Deine Frage allerdings darauf abzielte, warum ich überhaupt den Seiteneinstieg ins Lehramt begonnen habe, dann müsste ich etwas weiter ausholen. Dazu habe ich aber im Moment keine Zeit. Vielleicht kann ich das morgen schaffen, falls Interesse besteht.

    Hallo,


    ich hatte gestern schon einmal dieses Thema eröffnet, aber der Beitrag befindet sich immer noch in der Prüfung durch die Moderatoren oder wurde vielleicht nicht freigegeben. Mein Beitrag wurde vermutlich besonders geprüft, weil er einen Link enthielt. Dieser Link verweist aber lediglich auf einen anderen Beitrag in diesem Forum. Daher lasse ich diesen Link jetzt einfach weg, damit der Beitrag veröffentlicht wird.


    Zum eigentlichen Thema: Für die Zeit nach meinem zweiten Staatsexamen bin ich auf der Suche nach beruflichen Alternativen zum Unterrichten an einer Schule. Die erste Idee, die ich momentan verfolge, ist ein Wechsel an einen Didaktiklehrstuhl an einer Universität. Darauf bezog sich auch mein anderer Beitrag, den ich jetzt aus obengenannten Gründen hier nicht verlinke.
    Außerdem interessiert mich generell die Erwachsenenbildung im Fachgebiet Physik. Ich könnte mir auch vorstellen, im Bereich der Hochbegabtenföderung zu arbeiten. Daher recherchiere ich im Moment sehr viel zu beiden Bereichen. Ich wäre daher vor allem sehr dankbar über praktische Erfahrungen, aber auch sonstige Tipps und Information sind natürlich willkommen.


    Eine weitere Alternative, die mich reizt, ist eine Stelle in der Schulverwaltung oder einer ähnlichen Behörde. Ich habe von Kollegen immer wieder gehört, es hätten Lehrer "einfach" an die Behörde gewechselt. Da mir aber nie ein konkreter Fall oder nähere Umstände genannt wurden, halte ich das eher für Gerüchte. Bisher weiß ich nur, dass man sich schon im Rahmen einer Funktionsstelle (am besten in der Schulleitung) in der Verwaltungstätigkeit an der Schule bewährt haben muss, um in die Verwaltung wechseln zu können. Vielleicht kann mir dazu auch jemand bessere Informationen geben.

    Hallo,


    ich interessiere mich für eine Stelle an der Universität an einem Didaktiklehrstuhl. Vielleicht passt dieses Thema auch in den allgemeinen Bereich. Aber da ich derzeit noch eine Ausbildung als Seiteneinsteiger mache, habe ich es in dieses Unterforum geschrieben.


    Generell bin ich für alle Informationen zu diesem Thema dankbar, die ich bekommen kann. Jedoch habe ich auch ein paar konkrete Fragen:
    Ich habe schon einige Ausschreibungen verfolgt, bei denen die Stellen immer unbefristet (falls möglich im Beamtenverhältnis) waren. Ist das der Regelfall?
    Außerdem war immer eine Praxiserfahrung an Schulen von zwei Jahren erforderlich. Reicht da die Unterrichtserfahrung aus der Seiteneinsteigerausbildung oder muss es sich um Berufserfahrung nach dem zweiten Staatsexamen handeln?
    Bei den Anforderungen war nur wissenschaftliche Erfahrung und Erfahrung in der universitären Lehre ganz allgemein angegeben. Ich nehme an, dass nicht nur Erfahrung in der Fachdidaktik zählt, sondern auch wissenschaftliche bzw. universitäre Erfahrung im Fach selbst angerechnet wird. Oder liege ich da falsch?

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