Mich hat das Buch "Kinder mit Rechenschwäche erfolgreich fördern" (Armin Born, Claudia Oehler) weitergebracht, auch wenn ich als Montessori-Lehrerin den Autoren nicht zustimme, was sie über Montessori/Reformpädagogik schreiben. Diesbzgl. habe ich ein anderes Montessori-Bild. Aber das "Selbstentdeckendes Lernen" bei manchen Kindern nicht weiterführt und diese sich lieber der Automatisierung widmen, nachdem man ihnen einen leichten Weg eröffnet hat und dankbar für somit neue Erfolgserlebnisse sind, kann ich bestätigen. Ich arbeite viel mit Lernmaterialien vom bracht verlag, weil die sich erstmal nur aufs Wesentliche beziehen, auch vom Layout her (ohne "hier noch ein Sternchen, da noch ein Clown..."). Wenn der Rechenweg verstanden ist, dann lass ich Aufgaben erfinden oder bette die Anwendung in "Sachaufgaben", also Probleme des Alltags ein. Oder umgekehrt. Also dass ein Alltagsproblem einen neuen Rechenweg erfordert, den ich mit Material veranschauliche.
Beiträge von Arabella
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zum thema verschiedenheit/individualität finde ich die bücher "menschen" (peter spier) und "die große fragen" (wolf erlbruch) gut
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ist so ein thema nicht zeitlos? sorry, bin noch anfänger:) also erstellt man dafür ein neues, ja? ok!
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"alle kinder lernen lesen" wird wohl in fast allen kindergärten gelernt und ist daher schon bekannt. aber ich würde mich auch über neue anregungen freuen
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ich würde sie nicht mit "wir", sondern mit "ich" formulieren. "wir" ist zwar schon persönlicher als "man", aber ob sich da alle kinder wirklich angesprochen fühlen?
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bei uns gibts nie hausaufgaben. auch ein system
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wem das montessori-perlenmaterial (goldene perlen) zu teuer ist: bei betzold gibts das ganze als holzwürfel, zehnerstäbchen, hunderterplatten und tausender. und die einer können nicht wegrollen ;), sehr praktisch und kostet nur einen bruchteil, ich glaub keine 25 € der zehnersystemsatz
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welche meinst du mit grundregeln? den anderen ausreden lassen, sich melden, wenn man was sagen möchte, respektvoll reden? "wir akzeptieren alle meinungen" - würdest du das tun? ...beispiel (ganz freundlich gesagt): der da ist ein vollidiot, der hat den tritt in die ... voll verdient. würd ich immer wieder machen" oder "ich glaub, der ist nicht krank, die haben nur kein geld für die klassenfahrt, tja, pech gehabt, sollen die eltern sich doch um nen besseren job kümmern"
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in diesen 1-€-läden gibts oft schöne schachteln. ansonsten die stahl (oder kunststoff-) magazine ausm baumarkt, wo eigentlich schrauben und so reinkommen, oder von xenos hab ich plastikkörbchen (eigentlich für schwämme etc.) gekauft. kommt ja immer auf die kartengröße an. die geschirrspültabs-boxen sind auch sehr stabil - einfach oben einen teil wegschneiden und z.b. mit glitzerfolie bekleben. leere nussdosen mit plastikdeckel ausm reformhaus haben uns eltern mal n ganzen schwung gespendet, sehen mit glitzerfolie toll aus
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bei http://www.lernmaterial-fuer-freiarbeit.de gibts tolle sachen, meine schüler arbeiten sehr gern damit. die sind nicht so bunt und ohne ablenkenden krimskrams. sehr übersichtlich
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Diese Kinder sollen in vielzahl Abitur machen, Susannea? Wie das?
Das erforderliche Leistungsniveau des Abiturs ist auf einem Tiefpunkt, das ist klar, aber nie im Leben so extrem!es war nie davon die Rede, dass eine Vielzahl von Trisomi21-Kindern Abi machen sollen - das ist ja hier wie bei "stille Post"... das war ja nur ein Beispiel, um zu zeigen, dass mehr möglich ist, als man hinlänglich so annimmt. und dass man offen sein darf und das leben einen oft überraschen kann. mein ziel als lehrer ist nicht, die kinder zu einem bestimmten schulabschluss zu führen, der kommt automatisch, wenn sie ein ziel vor augen haben. ich begleite sie auf ihrer suche. und ich versuche, ihre fragen zu beantworten und sie zu allem möglichen zu inspirieren. IQs und noten sind mir nicht wichtig. und das hat nichts mit "freie schule" zu tun. es gibt regelschulen, die noch viel freier sind.
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Nur von der
"Sehnsucht nach dem Meer" allein baut sich kein funktionstüchtiges
Schiff. Im Zweifel sitzen dann 30 Leute am Strand und träumen vom Segeln
und schauen dann ein wenig verdutzt auf das zusammengebundene
Treibholz, was irgendwie dann doch kein richtiges Schiff ist.wir haben ein völlig verschiedenes menschenbild... und wohl völlig unterschiedliche erfahrungen gemacht
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Zitat
ich halte nichts von normen.Ich sehr viel. Allein die Deutsche Industrie Norm erleichtert mir das
tägliche Leben sehr. Schön zum Beispiel, dass DIN A 4 Papier immer in
meinen Drucker passt und nicht plötzlich zu breit ist.@silicium, ich wills kurz machen. ich sagte ja, ein rechter winkel hat vorteile... aber für persönlichkeiten und äpfel brauche ich ihn nicht. in der schule lernt man sehr beschränkt. mit freier entfaltung hat das nichts zu tun, aber das das nicht erwünscht ist, ist ja so ne deutsche eigenart (schulanwesenheitspflicht besteht seit 1939! und gibt es nur in deutschland!). warum gibts denn so viel schminke und warum werden so viele nasen korrigiert? aus angst, die eigene persönlichkeit könnte nicht reichen. die frage "wer bin ich?" findest du esoterisch? hm, ich find das ist echt ne schwierige frage. kannst du sie für dich beantworten? ich brauchte nach m abi 10 jahre, um mich von "schule" zu erholen und endlich mich (wieder)zu finden. ich kenne viele freilerner (die nicht zur schule gehen), die pausenlos gerne lernen und die niemand motivieren muss. jesper juul sagt: die frage ist nicht, was denn motivieren könnte. die frage ist: was hat die motivation genommen?
und ja, für viel berufe braucht man einen bestimmten abschluss, führerschein find ich auch gut, aber ein leben ohne schule würde ja auch lernen und prüfungen nicht ausschließen. ...wofür fang ich mich grad eigentlich an zu rechtfertigen? also für das, was ich schreibe übernehme ich jegliche verantwortung, für das was ankommt überhaupt keine.
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Irgendwelche Grenzen müssen ja festgelegt werden. Und ob ein Kind mit 67 intellektuell "völlig normal" ist, wie Du schreibst, sei mal dahingestellt. Der Intellekt ist auf jeden Fall nah an der geistigen Behinderung, wenn die Grenze bei 65 liegt.
Normal würde ich eher den Bereich, der als Durchschnitt gilt, bezeichnen: 85 bis 114Ich für meinen Teil würd nicht über jemanden urteilen, ob er "normal" sei oder nicht. ich halte nichts von normen. in portugal werden tonnen gesunder äpfel beerdigt, weil sie nicht der eu-norm entsprechen. ein rechter winkel beim bau eines tisches hat schon seine vorteile, aber ansonsten? ich bin nicht normal.
hüther sagt, jedes kind kommt mit dem potenzial zur welt, dass es alles lernen kann. je nachdem wo es aufwächst, lernt es im regenwald 200 grüntöne oder bei uns 3-4 zu unterscheiden. dafür lernt es hier andere dinge. er sagt ads/adhs ist "erlernt", andere teilleistungsschwächen auch, in den seltensten fällen sind diese genetisch oder angeboren (aber bei der geburt hat das gehirn ja auch schon einige monate hinter sich...). und wenn dann bei der einschulung der "ernst des lebens" beginnt, dann ist dieser eigentlich schon vorbei. und wir pädagogen müssen gucken, dass wirs beste draus machen. denn das gehirn ist lernfähig bis ins hohe alter. lernen gelingt, wenn begeisterung im spiel ist.
aber hüther sagt auch, dass lehrer i.d.R. hirnforscher nicht mögen.und noch ein tolles zitat von heinrich roth (hieß er heinrich? ich glaube): "Es geht nicht darum, die Kulturtechniken - also Lesen, Schreiben, Rechnen - den Kindern beizubringen. Es geht darum, den "Geist" zu vermitteln, der die Kulturtechniken hervorgebracht hat." saint- exupery drückts ein bisschen anders aus: "wenn du willst, dass deine leute ein schiff bauen, dann wecke in ihnen die sehnsucht nach dem meer."
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Nur Stoff nach unten differenzieren, bis er dem Kind bekannt vorkommt und es arbeiten kann, ist doch nicht die Lösung?
doch, genau das sollte man doch bei jedem schüler machen. lerne mal, ein z.b. schwedisches lied auswendig zu singen, wenn du kein schwedisch kannst. das ist mühsam bis unmöglich, weil dein gehirn nicht an bekanntes anknüpfen kann. du kennst weder die bedeutung der wörter, noch die satzstruktur... du lernst dann silben aneinanderzuhängen, aber ohne sinn und verstand. klar, gibts cracks im auswendig lernen, die merken sich auch ziffernketten... ist aber nicht die regel. und alltagstauglich ist son wissen nicht, eher unbrauchbarer luxus.
jesper juul sagt: geistig oder lernbehindert?...das ist eine politische entscheidung. da setzen die einen den IQ für "Normalsein" auf mindestens 70 fest - und die nächste regierung sagt sich: "ach, setzen wir ihn auf 65, dann sparen wir uns millionen. und dann ist dein kind mit 67 völlig normal...
und gerald hüther sagt: jedes kind ist hochbegabt. jede schwäche bedeutet eine begabung an anderer stelle. und dann fragt er ins publikum, was denn wohl die größte pädagogische leistung der letzten 50 jahre sei und sieht bei der antwort in entsetzte gesichter: die größte pädagogische leistung ist, dass kinder mit down-syndrom geschafft haben, abitur zu machen und heute studieren. Pah. Weil es pädagogen gibt, die denken "alles ist möglich", die keine Schranken im Kopf haben.
und meine vorbild fsl (freie schule leipzig) sagt: biographien sind unvorhersehbar. was nützt der sächsische lehrplan einem 12jährigen, der in den jemen umzieht, weil sein vater dort ne stelle bekommen hat. in seinem lehrplan hätte stehen sollen: arabisch, muslimische kultur und autofahren - denn im jemen gibt es dafür keine altersbeschränkung. an der fsl sollen sich die kinder drei fragen beantworten: 1. Wer bin ich?, 2. Wo liegen meine Stärken? und 3. Was will ich? Denn ich muss lernen, Entscheidungen für mich selbst zu treffen.
diese drei tops haben mich echt aufgeweckt und inspiriert und seither begleiten sie mich in meiner arbeit.
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Im Studium hab ich mal von nem Lehrer gehört:
"Leute, ich hab die Schulpflicht nicht erfunden und ich kann euch nicht zum Lernen zwingen. Aber diese ständigen Störungen nerven mich tierisch. Und denen gegenüber, die mitmachen wollen, ist das nicht fair. Also, wie wollen wirs ab der nächsten Stunde handhaben? Wer keine Lust hat, nimmt sich von zu Hause ein Buch mit und setzt sich nach hinten? Mit den anderen arbeite ich dann am Thema x weiter." Und es kam in der nächsten Stunde vor, dass die nun "anderweitig beschäftigten aber ruhig gestellten Störer" sich beschwerten, dass sie kein Arbeitsblatt bekamen... hihi -
lernmaterial-fuer-freiarbeit.de kann ich nur empfehlen... gibts auch kostenloses zum runterladen
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Wir haben gar kein Buch nur Montessori-Material und Materialien vom Bracht Verlag. Hätte ich ne Jahrgangsklasse, so würde mir das Buch Matheprofis von Oldenbourg am besten gefallen.
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abgearbeitete themen werden in einen "pensenplan" (listen mit lehrplanthemen der jeweiligen jahrgangsstufe) hinten im Lernplan eingetragen. ja, es gab jungs der ersten klasse, die jetzt noch nicht schreiben und lesen können, weil sie damit erst im mai angefangen haben. dafür können sie schon mit tausendern rechnen (mit montessori-material). aber sie lernen das. und manche nehmen sich für die grundschule eben fünf jahre zeit. wichtig ist, dass die eltern auch vertrauen haben und nicht zu hause triezen und üben.
gibts nicht n thema "freie schulen"? oder "freiarbeit"? oder so? dann sollte man das mal gründen und wechseln. ich bin ja noch ganz neu hier... mal suchen
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nein, eine demokratische schule sind wir nicht. die leipziger sind da viel mutiger :D, da haben die Kinder sehr viel Mitbestimmungsrecht. wir haben 80 kinder von der 1. bis. zur 4. und an 5 Räume: Die (große) Schatzkammer als Arbeitsraum für Deutsch und Mathe, den Kreativraum, einen Bewegungsraum (Sporthalle nutzen wir extern), einen Forscherraum (Sachunterricht und Englisch) und die Oase (eingerichtet als Rückzug für GU-Kinder, wird mitgenutzt für Musik,Reli, Forscher-AG und als Arbeitsraum wenn frei). Mit Erziehern/Anerkennungspraktikantin, Integrationshelfern sind wir im Team 13 Leute, manche teilen sich eine Stelle, sodass die Dauer der Lehrerrotation durch die Räume 5 Wochen beträgt. Innerhalb von fünf Wochen bin ich also durch die vier Räume (Schatzkammer zählt zwei Wochen: 1 Woche Deutsch, 1 Mathe) gewandert und konnte die Kinder in allen Bereichen ihres Schullebens sehen. Das Konzept muss man meiner Meinung nach nicht nachmachen. Man erhält nur einen kleinen Einblick und kann die Entwicklung eines Kindes nicht über viele Wochen begleiten und sehen. Daher auch die "genaue" Dokumentation im Lernplan, damit man den Lernweg nachvollziehen kann (Für die Schulbehörde wahrscheinlich wichtiger als für alle anderen). Alles hat Vor- und Nachteile...
...Nur in Leipzig hab ich bei meinen drei Besuchen irgendwann aufgegeben, den Haken zu finden... ich bin begeistert... wahrscheinlich hakt es auch hier und da, aber die kriegen das mit ihrer großen wöchentlichen Schulversammlung und den kommitees hin, flexibel zu bleiben und lösungen zu finden. doch: haken ist, sie sind keine ersatzschule und prüfungen werden extern abgelegt, trotzdem... eine schule, wie die hirnforscher sie mögennachtrag: wie viele bewegen sich bei uns in einem raum? mal so, mal so, manchmal gehts sehr busy zu, in der schatzkammer sind wir meist zu dritt mit 3-40 schülern, die kinder arbeiten je nach alter 1-2stunden, aber je nach thema sind sie auch im forscher. wir arbeiten nach montessori und wild.
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