Beiträge von Maylin85

    Aber auch das ist vielfach von der Schule bzw Schulleitung abhängig.

    Bei uns kann man z.B. Fachsitzung online abhalten oder Personen können sich online in eine Präsenzsitzung zuschalten.

    Das stimmt und so ist es momentan bei uns auch. Ich habs aber auch anders gelebt und für mich ist es ein grundsätzlicher Fehler im System, dass dieser Punkt -und insbesondere auch die Häufigkeit von Konferenzen und worüber überhaupt konferiert wird - zwischen Schulen überhaupt derart massiv variiert. Das hat ja nunmal ganz unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeitszeit, die nirgends erfasst werden.

    War eigentlich weniger eine These, als ein spontaner, möglicherweise auch unausgereifter, Gedanke 😄 Aber wenn man stärkere Profilschärfung ermöglichen möchte, könnte man auch gestatten, mit 3 oder 4 Naturwissenschaften ins Abitur zu gehen und Fächer frei wählen lassen. Ich gebe zu, dass man dann evtl. überdenken müsste, ob es sich noch um eine "allgemeine" Hochschulreife handelt, aber je nach späterem Berufswunsch ist eine Abiturbelegungvon Gesellschaftswissenschaften oder dergleichen sicherlich verzichtbar.




    Für meine Schulform bin ich gespannt, wie sich die Vorgabe von 40 zu belegenden und 36 einzubringenden Kursen auswirken wird. Das ist mehr, als unsere Studierenden bisher leisten müssen, und bisher ist keine Rede davon, dass hier andere Regelungen gelten sollen.

    Die Schwerpunktsetzung könnte man auch mit weniger Mehraufwand durch simple Auflösung der Fächergruppenvorgaben erzielen.



    RosaLaune

    Doch, Geo ist schon richtig verortet. Jedenfalls in NRW, wo der Anteil an physischer Geographie verschwindend gering ist und wir einen klaren Fokus auf Anthropogeographie haben.

    Und nein, Schule darf nicht "quasi unbegrenzt viele Stunden an Konferenzen" ansetzen. Schule muss so planen, dass für Vollzeitstellen 40+x (Ferienausgleich) Stunden Arbeitszeit pro Woche rauskommen. Und für Teilzeit entsprechend anteilig.

    Diese Berechnungen würde ich gerne mal sehen...


    Praxis ist doch: Schule hält 97 Konferenzen für nötig. setzt sie an, fertig. Für passende Entlastung hat man individuell selbst zu sorgen.


    Ob Konferenztag oder nicht löst ja auch nicht das Problem, dass Leute mit freien Tagen dafür (meist) unverhältnismäßigerweise anreisen müssen in einem Zeitalter, in dem Videokonferenzen an anderen Arbeitsplätzen längst zum Standard gehören. Wieso man sich in der Schulwelt so vehement gegen pragmatische Handhabungen sperrt, ist für mich nicht nachvollziehbar.

    Der Unterschied zur Schichtarbeit ist: die Schichtarbeit umfasst ein festes Stundenkontingent und der Einsatz ist langfristig planbar. Schulen dürfen quasi unbegrenzt viele Stunden Konferenzen ansetzen und in unverhältnismäßiger Weise auf die Lebenszeit der Beschäftigten zugreifen. Und eine Woche Einladungsfrist ist auch weit entfernt von langfristiger Planung.


    Ich verstehe den Präsenzfetisch in der Schulwelt auch nicht so recht. Meine letzte Stunde hat absurd viel konferiert und wie fantastisch waren die Corona-Videokonferenzen, bei denen man diese verschwendete Lebenszeit wenigstens mit Kopfhörern in der Sonne sitzend im Garten verbringen oder nebenbei ne Wand streichen konnte etc. Mitbekommen hat man ja trotzdem alles.

    Den Unmut über den unsensiblen Umgang mit dem Tod der Mutter kann ich verstehen. Hier steht einem aber Sonderurlaub zu und wenn man aufgrund der emotionalen Belastung nicht arbeitsfähig ist, hat man jedes Recht der Welt, für sich selbst Sorge zu tragen und sich krank schreiben zu lassen.


    Dass es ärgerlich ist, gut laufende Klassen abgeben zu müssen, verstehe ich ebenfalls, aber evtl. lohnt es sich, hier nach den Gründen zu fragen. Manchmal gibt es ja durchaus objektiv nachvollziehbare Erwägungen. So oder so sollte man aber professionell bleiben und sich von einer abgegebenen Klasse nicht "das Herz brechen" lassen. Klassen abzugeben, gehört zum Job.


    Ansonsten: man sollte meines Erachtens über mehrere Halbjahre oder Schuljahre beobachten, ob man tatsächlich überproportional im Nachmittagsbereich eingesetzt wird. Wenn das der Fall ist, kann man es ansprechen. Wegen eines einzigen Stundenplans würde ich mich nicht direkt diskriminiert fühlen - manchmal ergibt sich das eben so.


    Duzen/Siezen hängt sicherlich von der persönlichen Beziehung zueinander ab. Ich kenne es kaum anders, als dass Teile des Kollegiums mit der SL auf Du-Basis waren und andere halt nicht. Solange nicht ein Einzelner siezen muss und der Rest duzt, finde ich daran nichts ungewöhnlich.



    Die Büroklammergeschichte kann ich nicht ernst nehmen, sorry 🙈


    Nicht böse gemeint, aber insgesamt las sich das Eingangsposting etwas überempfindlich bei (überwiegend) ziemlichen Nichtigkeiten.

    Es verursacht zumindest einen Haufen Mehrarbeit und man fragt sich schon, wer das angesichts der aktuellen Zustände für eine gelungene Idee hält.


    Mich nerven die Neurelegungen speziell für Englisch sehr (allein schon, dass es jetzt für die Oberstufe 4 Punkteraster gibt und irgendwelche Excel-Tabellen bereitgestellt werden, um Hörverstehenspunkte in Notenpunkte umzurechnen usw. - gehts bitte noch umständlicher?!) und das Rauf und Runter bei den Klausurlängen ist auch ziemlich anstrengend und unübersichtlich.

    Ich war dieses Jahr mit erwachsenen Schülern auf Kursfahrt und das war super. Aber das Ganze war freiwillig (für beide Seiten), ich hatte normale Nächte und neben den 1-2 gemeinsamen Programmpunkten am Tag konnte man sich rausziehen und auch mal was alleine machen. Unter den Bedingungen ist das völlig okay und fahre ich gerne.


    Zwangsfahrten mit Minderjährigen und 24/7-Diensten habe ich dagegen immer als dezente Zumutung empfunden und wenn dann noch erwartet wird, dass man eigene Ressourcen dafür aufwendet, wäre ich raus. Bei der letzten Kursfahrt am Gymnasium habe ich auch verweigert, in Vorkasse zu gehen - dass ganz selbstverständlich erwartet wird, hunderte Euros vorzuschießen, ist ebenso nicht in Ordnung, wie Buchungen über Privatkonten oder Verzichtsklauseln. Fahrten sind ein Aspekt des Schullebens, bei dem vermeintlicher interner Druck auch irgendwie komplett an mir abperlt - entweder es läuft wenigstens professionell abgewickelt oder eben gar nicht.

    Es ist dennoch ein seltsamer Ansatz, jemandem zu raten, mit "verminderter" Qualität zu unterrichten - schon deswegen, weil ein Anfänger i.d.R. gar nicht beurteilen kann, welche Qualität er erbringt und wo er Abstriche machen kann. Die geringere Unterrichtsqualität ergibt sich vermutlich schon allein aus der fehlenden Ausbildung, da braucht man gar nicht aktiv sein Bemühen oder den Arbeitsaufwand verringern.

    stranger

    Jetzt bin ich neugierig, was für ein Arbeitgeber das wohl ist... 🙂


    Ansonsten: Glückwunsch und viel Erfolg an anderer Wirkungsstätte! Ich war auch sehr beschwingt und erleichtert an dem Tag, an dem ich den Antrag auf Entlassung eingereicht habe. Manchmal passt es dort, wo man ist, einfach nicht mehr.

    Da ich es nun so oft hier gelesen habe, möchte ich einer Aussage doch widersprechen, nämlich der, dass die Note nie wieder eine Rolle spielt. Schulen (in NRW) können durchaus einen Notenschnitt als Grenze festlegen, bis zu dem sie Bewerber*innen zum Bewerbungsgespräch einladen. Wer unter dieser Grenze liegt, bekommt dann keine Chance, sich überhaupt vorzustellen. Insofern kann die UPP-Note, die ja einen Anteil an der Gesamtnote des Referendariats hat, durchaus nochmal relevant sein. (Natürlich wird die Frage, ob eine Schule eine solche Grenze zieht, davon abhängen, für welche Fächer in welcher Region gesucht wird, und wie viele Bewerbungen pro Stelle somit zu erwarten sind.)

    Vielleicht zur Beruhigung: darüber braucht man sich momentan keine Sorgen zu machen, glaube ich. In der aktuellen Ausschreibungsrunde (Deadline übermorgen) kommen auch auf Stellen an Gymnasien in Düsseldorf oder Köln kaum mal 20 Bewerber, oft auch deutlich einstellige Zahlen, und viele Gesamtschulen liegen bei unter 5 Bewerbern. Völlig verrückt, "zu meinen Zeiten" standen da Zahlen von 150 oder 250... aber ja, damals war die Note dann schon relevant.

    Ich fand Brexit zuletzt auch eher zäh und finde, es gibt im UK-Kontext "gefälligere" Themen.


    Mein letzter Kurs hat z.B. - ausgehend vom Sturz der Colston-Statue als Aufhänger - lebhaft in Simulation eines Town Council Meetings den Umgang mit Statuen von historischen Persönlichkeiten, die aus heutiger Sicht eher kontrovers zu bewerten sind, in London diskutiert. Ich hab keine Positionen vorgegeben, von "zerschlagen" über "ins Museum umlagern" und "mit Kontext-Schildern versehen" bis "unverändert stehen lassen" waren trotzdem alle möglichen Meinungen vertreten und die Haltungen zu verschiedenen Persönlichkeiten fielen teilweise auch durchaus unterschiedlich aus. Fand ich ergiebig und lief besser als jede vergangene Brexit-Diskussion.



    Nochmal zum Ausgangsposting: was wäre denn- rein hypothetisch, ich würde hier vermutlich auch mein Handy nutzen -, wenn ich als Lehrkraft zu der Einschätzung komme, dass die Kinder nicht sterbenskrank sind, sondern vermutlich auch eine weitere Schulstunde noch überleben... dürfte ich sie dann anweisen, in der aktuellen Stunde noch zu bleiben, und dann in der Pause vom Lehrerzimmer aus anrufen und das Okay der Eltern einholen?


    Erschiene mir als die pragmatischste Variante, wenn ich mein Handy nicht verwenden möchte, der Schulleiter die Sache an mich zurückdelegiert und ich meine Aufsichtspflicht gegenüber der restlichen Klasse nicht verletzen möchte.

    Es ist ein Grundübel dieses Berufsstandes, dass viele Kollegen eine absurde Ehrfurcht vor Hierarchien zeigen und Rechte nicht einfordern oder Misstände nicht benennen. Dabei wird einem faktisch selten ein Strick daraus gedreht, wenn man das sachlich, freundlich und konstruktiv tut.

    In den Protokollen steht in der Regel eine kurze Zusammenfassung des Vorfalls bzw. Grundes für die Teilkonferenz, die Vorgeschichte des Schülers (inkl. ggf. bereits in der Vergangenheit verhangener Maßnahmen), seine Stellungnahme und die beschlossenen Maßnahmen zum aktuellen Vergehen. Dass man dich als unmittelbar Betroffene nicht zumindest um eine schriftliche Stellungnahme gebeten hat, finde ich bei einem Vorfall solchen Ausmaßes ziemlich merkwürdig.

    Natürlich ist man grundsätzlich angehalten, Konsequenzen "hochzueskalieren" und nicht direkt beim ersten Vergehen einen Verweis auszusprechen oder dergleichen, aber dabei muss natürlich auch die Art des Vergehens berücksichtigt werden. Androhung von Parallelisierung erscheint mir hier auch unangemessen lasch. Wäre sicher spannend, wie der Vorfall im Protokoll beschrieben wurde.

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