Beiträge von Maylin85

    Gibt es eine Karte, die du an deinen Kopf halten kannst? Leistest du deine Arbeitszeit als Lehrer nur in der Schule ab? Du Glücklicher. Keine Arbeit am häuslichen Schreibtisch, keine Wochenendarbeit, kein Einkauf für den Unterricht ... ;)

    Es ist keine Arbeitszeit, wenn du beim Autofahren über deine Stunden nachdenkst. Es ist auch keine Arbeitszeit, wenn ein Marketingmensch im Auto über eine Kamgane nachdenkt. Vermutlich denken die meisten Menscnen mal an die Arbeit und wie sie das nächste Meeting angehen, die Präsentation gestalten könnten, in Vertragsverhandlungen gehen, etc.

    Das Notieren, Verschriftlichen, Ausarbeiten ist dagegen natürlich Arbeitszeit und dafür könnte man unkompliziert eine App starten - egal, ob das in der Schule oder auf dem heimischen Sofa stattfindet.

    Äh, doch, natürlich nimmt man seine Sachen mit, wenn man den Raum oder die Schule wechselt. Sind ja die eigenen, gekauften oder mit Mühe umsonst zusammengesuchten Sachen. Da will man ja nicht wieder bei Null beginnen.

    Die Dinge, die die Schule zur Verfügung stellt, sagen wir mal Regale und einen Teppich, lässt man natürlich da.

    Hm vielleicht habe ich keine oder falsche Vorstellungen von Grundschulen. Aber wenn z.B. jede Klasse Spiele für Regenpausen benötigt, oder Sitzkissen, oder ne Bücherkiste, oder was auch immer - wäre es dann nicht sinnvoller, von einem zentralen Budget für jeden Raum einmal die gleiche Grundausstattung anzuschaffen, statt ständig alles von A nach B zu schleppen und leere Räume zu übergeben? Oder nach jedem Schuljahr altersspezifisches Material zentral an einen Sammelpunkt zurückzustellen und der nächste holt sich, was er braucht?

    Ich finde die Vorstellung, ständig nackte Räume bestücken, total verrückt.



    Effektiv bedeutet das mehr Nachmittagstermine und Verpflichtungen. Ich würde mich freuen, wenn ein Kollege sich netterweise MAL zum Dolmetschen bereit erklärt, finde es aber problematisch, daraus einen Anspruch abzuleiten. Wird eine Absage nicht nur nicht respektiert, sondern auch noch mit einem Gang zur Schulleitung quittiert, würde meine Bereitschaft vermutlich schlagartig auf 0 sinken - was ist das denn bitte für ein unmögliches kollegiales Miteinander?!

    Vielleicht kann man zumindest eine wöchentliche Sprechstunde festzurren, in der solche Gespräche - so sie denn anfallen - verbindlich stattfinden, um die Planbarkeit zu erhöhen und ausufernde Uhrzeiten auszuschließen.


    Ich schließe mich Alterra an, dass es dringend Arbeitszeiterfassung braucht.Schönes Beispiel dafür!

    Was soll da denn stehen oder stehen geblieben sein?

    Regale, Fächer, Sitzecke, Pflanzen, universell nutzbares Material... das kauft man doch nicht ständig neu oder zieht damit um, oder?

    Die Raumausstatterei in Bayern verstehe ich nicht so recht. Ein Grundschulraum ist doch nie einfach nur leer, da steht doch irgendwas vom Vorgänger bzw. Austattung der Schule drin..


    Ich hab allerdings auch eine Freundin, die in Bayern ihr GS Ref gemacht und vor der UPP 30 hübsche, einheitliche Sitzkissen für den Erzählkreis genäht hat. Passend zur Gardine 😄

    ISD

    Ja, so herum ist es dann ja auch nachvollziehbar. Aus der Verbeamtung raus ist die Hürde eben höher. Ich sehe auch keine realistischen Optionen, mit z.B. meiner Fachkombi "draußen" auf ein höheres Gehalt zu kommen - jedenfalls nicht ohne glückliche Fügungen und nicht unmittelbar planbar. Von daher sind es doch eher ganz reale Sachzwänge, die einen im Job halten, als Persönlichkeitsmerkmale ("Risiko scheuen").

    Es geht nicht darum, dass das ein Luxus ist. Es geht darum, dass bei vielen Grundschülern der Lernzugang nur dadurch funktioniert. Dazu gibt es sogar Theorien (Entwicklungsstufen der kognitiven Intelligenz).

    Dann kann man damit ja beim Träger argumentieren und Budgets für die Anschaffungen beantragen. Wird abgelehnt, ist der Lernzugang ja offensichtlich nicht wichtig.


    Mich erinnert das an unser allererstes Jahr mit Inklusionsschülern (GE und LE am Gymnasium). Wir sollten Listen machen, was wir an Material benötigen. Haben wir gemacht. Dann kam ne Haushaltssperre und es wurde nichts angeschafft. Es gab Kollegen, die daraufhin tatsächlich privat einkaufen gegangen sind... never ever hätte ich auch nur einen Cent privat ausgegeben. Tat mir furchtbar leid für die Schüler in meinem Unterricht, aber wenn niemand für adäquate Förderung bezahlt, gibts halt keine.

    Ob man privates Geld aufwendet oder nicht, kann ja auch nicht ernsthaft von der Schulform abhängen. Gearbeitet werden kann nur mit dem, was da ist - mehr kann niemand erwarten.

    Ich hab digitalisiert, was ich wirklich brauche, und ansonsten vor ein paar Jahren ordnerweise analoges Material weggeschmissen. Hat auch den Vorteil, dass man weniger privaten Wohnraum als Materiallager vorhalten muss. Die paar Ordner und Ablagen, die ich im Arbeitszimmer wirklich brauche, nutze ich seit +10 Jahren und kaufe höchstens was neu, wenn es mir optisch nicht mehr gefällt.


    Laminiert wird nicht mehr, hat sich für mich nicht bewährt.


    Edding, Kleber, Fotokarton usw. - wenn damit gearbeitet werden soll, soll die Schule es stellen, ansonsten findet das eben nicht statt..?


    Ich zahle Rotstifte und Druckerpatronen (letzteres auch nur, weil ich zu schlecht organisiert bin, um alles rechtzeitig in der Schule zu drucken), das wars eigentlich.

    Ich kenne diese pauschal angeordneten, völlig überflüssigen pädagogischen Konferenzen für Klassen ohne jeden Gesprächsbedarf leider auch noch. Konsequenterweise müsste man sich zusammensetzen und lediglich kurz feststellen, dass es nichts zu besprechen gibt. Leider findet aber selbst in der unproblematischsten Klasse immer noch jemand ein Thema, welches man in epischer Breite diskutieren kann, wenn man erstmal zusammensitzt. Kostete jedes Halbjahr 2 komplette Nachmittage bis in den frühen Abend hinein.


    "Konferenzkultur" ist ein schönes Wort - leider unterscheiden Schulen sich da wirklich massivst.

    Meine Theorie ist, dass Leute, die Lehramt studiert haben, weniger das Risiko scheuen und daher lieber unzufrieden in ihrem Job verharren, wegen der (finanziellen) Sicherheit. Da trägt das Beamtentum dazu bei. Andersrum ist es vielleicht weniger der Fall. Leute die vorher wo anders gearbeitet haben, haben weniger Skrupel vor Jobwechseln etc., weil das eben von vornherein dazu gehört. Die Risikofreudigsten sind die Selbständigen oder diejenigen, die gerne mehrere Bälle hochhalten und Jobs kombinieren. Die lieben auch die Abwechslung und könnten sich nicht auf eins festlegen.

    s3g4 ich denke schon, dass auch Lehrkräfte in der freien Wirtschaft anfangen können. Dafür gibt es ja auch einige Beispiele. Die Frage ist, ob die Unzufriedenheit so groß ist, dass man auf alle Privilien (Geld und Sicherheit) verzichtet und wieder am Ende der Nahrungskette anfängt, wieder Lernender ist und sich was von anderen sagen lässt, nachdem man lange Zeit mehr oder weniger relativ selbständig gearbeitet hat.

    Ich spreche mal für mich: bei mir geht es nicht um Risikoscheue oder sowas, sondern zu 100% und ausschließlich ums Finanzielle. Und da meine ich noch nichtmals das monatliche Gehalt, sondern Rente/Pension. Ab einem gewissen Alter ist in Bundesländern ohne Altersgeld der Zug einfach abgefahren, wenn man ohne Versorger, Erbe etc. auskommen muss. Umgekehrt wechselt es sich in diesem Punkt leichter.


    Bei den Seiteneinsteigern habe ich - anekdotisch natürlich, aber dennoch - primär Vorstellungen von verbesserter Vereinbarkeit von Job und Familie sowie generell geringerer Arbeitszeit als Wechselmotiv gehört. Erklärt meines Erachtens die hohen Wiederausstiegsquoten.

    Ich stimme chilli zu. Davon abgesehen finde ich es generell immer problematisch, Fächern oder Wissen den Nutzen absprechen zu wollen. Ginge es in Schule nur um unmittelbaren Alltagsgebrauch, müssten wir verdammt viele Bereiche der Lehrpläne in Frage stellen und eine konsequente Abkehr vom Anspruch der Vermittlung einigermaßen breitgestreuten Allgemeinwissens und einer gewissen humanistischen Grundbildung vornehmen. Halte ich für falsch.

    Wie man als halbwegs gebildeter und kultivierter Mensch die Nichtkonsensfähigkeit diskriminierender Begriffe bejaulen kann, wird sich mir niemals erschließen. Das Beharren auf derart unterirdischem Sprachgebrauch ist einfach nur peinlich.


    <Mod-Modus>

    Mann1337 wurde soeben gesperrt. Die Gründe dürften auf der Hand liegen.

    <Mod-Modus off>

    Das Schlimme ist, dass das in seiner Bubble höchstens das Narrativ des linkswoken Meinungsdiktats bestätigen wird.

    Nach Neufassung des kirchlichen Arbeitsrechts dürfte es rechtlich zumindest keine Schwierigkeiten geben.



    Zauberwald

    An "meiner" katholischen Vertretungs-Schule gabs übrigens gar kein tägliches Morgengebet und es ging meinem Empfinden nach auch nicht sonstwie übermäßig spießig zu. Ich bin null religiös, hab da aber wirklich gerne gearbeitet. Gibt wahrscheinlich große Unterschiede von Schule zu Schule, Region zu Region etc.

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