Beiträge von Maylin85

    Meine Angst ist gerade, dass ich wieder krank werde vor lauter Gedöns. Gerade kuriere ich ja immer noch eine Erkältung aus. Die sich hartnäckig in der 3. Woche hält. Gut, wie soll ich auch gesund werden, wenn ich wieder zu schnell arbeiten gehe? Und ich bin vor ca. 3 Wochen auch krank geworden nach einer wiedermal Überlastungsphase. Eben 2 Wochen nach den Osterferien, die de facto keine Ferien waren und wo ich danach ca. 2 Wochen nur korrigiert hatte. Ich hatte da noch zu meinem Mann gesagt, dass ich wahrscheinlich einfach mal einen Tag zu Hause bleiben müsse, um die restlichen Deutschklausuren (waren es da ja auch) abzukorrigieren. Und dann bin ich sonntags tatsächlich krank geworden und der Arzt hatte mich eine Woche rausgezogen. Wo ich "natürlich" auch die halbe Zeit am Schreibtisch saß. Traurig, aber wahr.

    Dann bist du eben krank. So what, was passiert dann? Und wenn du krank bist und deswegen eine Deadline nicht einhältst, dann ist das eben so. Mach dich frei von diesem Getriebensein. Das klingt insgesamt superungesund.


    ...genau wie diese NC/Anwalteltern-Überlegungen. Mach die Prüfung so, wie du sie für angemessen hältst, und gut ists. Kommt ein Widerspruch, wird die Note begründet und fertig. Warum machst du dir da schon im Vorfeld so einen Stress und Gedanken? Finde ich gegenüber Schülern, die nicht ihre Anwalt-Eltern droppen und ggf. nicht extraleichte Prüfungen bekommen, übrigens auch etwas fragwürdig/unfair.

    Das sind meines Erachtens Punkte, die das Klima an den meisten Schulen absolut vergiften. An meiner alten Schule hätte man auch nicht nach Korrekturtagen fragen brauchen, man hätte garantiert eine Absage kassiert. Aus heutiger Sicht: um sich selbst vor Überlastung zu schützen, sollte man sich in diesem Fall vielleicht auch einfach mal einen Tag nicht arbeitsfähig melden. Habe ich nie gemacht, aber gesund waren nächtliche Korrekturmarathons zur Einhaltung der Deadlines definitiv nicht. Aktuell brauche ich keinen Korrekturtag, würde aber bei echter Not ziemlich sicher einen bekommen.

    Natürlich verkauft man irgendwann und setzt sich kleiner und barrierefreier.


    Die örtliche/nahegelegene Schule garantiert dir in einem festen Verhältnis doch auch keiner. Ich kenne Leute, die einmal quer durchs Ruhrgebiet abgeordnet wurden. Bei der Verkehrssituation hier bedeutet das auch schnell 2-3 Stunden Autofahrerei am Tag, auch wenn es kilometermäßig nicht so wahnsinnig viel ist. Ich fahre derzeit auch 55km einfache Strecke. Nähe ist immer relativ. Für eine vernünftige Schule fahre ich auch gerne länger.


    Und die Hunde sind vernünftig tagesbetreut, daher spielt der Punkt nur eine untergeordnete Rolle.

    Du verlierst beim Ausscheiden aus dem Beamtenverhältnis deine erarbeiteten Pensionsansprüche nicht. Diese werden in Rentenansprüche überführt.

    Der Haken daran:


    Rentenanspruch: Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x Rentenartfaktor x Aktueller Rentenwert = monatliche Rentenhöhe,

    "Im Durchschnitt beträgt sie jedoch weniger als die Hälfte des letzten Bruttoeinkommens vor der Rente. Im Jahr 2022 waren es bei Männern durchschnittlich 1.728 Euro und bei Frauen durchschnittlich 1.316 Euro nach 35 Versicherungsjahren. Davon gehen noch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge ab."
    Pensionsanspruch: maximal 71,75 Prozent des Bruttogehalts der vorangegangenen beiden Dienstjahre.

    Da sollte man schon mal nachrechnen ;)

    Schon klar. In einem Bundesland ohne Altersgeld "verliert" man aber eben unterm Strich überproportional und sollte lieber früher als später aussteigen, wenn man es grundsätzlich vor hat. Ich gebe mir noch maximal 3 Jahre Zeit dafür. In der Zeit kann man Optionen ausloten, ggf. nochmal nebenbei eine Weiterqualifizierung machen und schauen, was eben möglich ist. Die 71,75% kriege ich alterstechnisch eh nicht. Und die 35 Versicherungsjahre aus dem Beispiel sind natürlich auch eher wenig (ich hab noch 29 Jahre bis Renteneintritt). Grundsätzlich denke ich, dass man mit Rente, abbezahlter Bude/mietfreiem Wohnen, privater Vorsorge und irgendwann dann ja auch noch Erbe schon solide über die Runden kommen wird. Das ist jedenfalls kein Argument, noch fast 3 Jahrzehnte in einem Setting zu verbringen, was einem nicht zusagt.

    Es ist zudem ein 'Ammenmärchen' (um deinen begriff zu verwenden), dass du als Beamter an deiner Schule "festgetackert" wärst. Es gibt zudem mehr Stellen im Beamtenstatus wie im Angestelltenverhältnis und zahlreiche Möglichkeiten, auch der Beurlaubung.
    Am Beginn meines Lehrerdaseins war ich als Dozent bei der Handwerkskammer angestellt. Dort hatte ich einen netten Kollegen, der sich von seiner Stelle an der Berufsschule beurlauben ließ und Meisterkurse bei der HK gab. Nach 12 Jahren lief die Beurlaubungsfrist ab und er hat gekündigt. Beim Staat ;) Geht alles. Wir sind keine Leibeigenen.

    Wann und wo war das? Im Hier und Jetzt sind die Lebensrealitäten andere. Ich habe 5 Jahre (erfolglos) versucht, endlich versetzt zu werden. Niemand in meinem alten Kollegium hat derzeit ohne Kinder unter 12 oder zu pflegende Angehörige Teilzeit genehmigt bekommen. Wer gesundheitliche Gründe geltend macht, wird direkt zum Amtsarzt geschickt. Sabbatjahr und dergleichen gibt es auch nicht mehr, dafür werden Ex-Kollegen gegen ihren Willen munter quer durch NRW in irgendwelche sozialen Hotspot-Gesamtschulen abgeordnet. Ich sehe die "zahlreichen Möglichkeiten" derzeit jedenfalls nicht. Jedenfalls nicht im Landesdienst, Ersatzschulen wären weiterhin eine Option.


    Wenn die Pension das einzige Motiv ist, das einen hält, läuft meines Erachtens was falsch. Es muss schon auch ein passendes Gesamtpaket in der Gegenwart gegeben sein.


    .

    Yummi

    Ich habe keinen "Versorger", zahle alleine mein Häuschen ab und hab zwar keine Tiere, aber teure Hunde, für die jeden Monat ~ 1500€ anfallen. Ich bin sicher, man wird es trotzdem hinbekommen, ein Auskommen zu haben. Vielleicht mit weniger Spielraum, aber ein Ding der Unmöglichkeit ist es ganz sicher auch nicht.


    Dass einem hier die Vertretungsangebote ausgehen, wenn es hart auf hart kommt, halte ich für hochgradig unwahrscheinlich 😄

    Yummi

    Keine Sorge, ich habe nicht vor, ins Beratungsbusiness einzusteigen. Was dich an dem Feld triggert, weiß ich allerdings auch nicht. Ein Business funktioniert nur, wenn es einen Markt dafür gibt.


    Und wieso kann man deiner Ansicht nach nur im Beamtenverhältnis seinen Lebensunterhalt bestreiten? Verrückterweise gelingt das Millionen Menschen tagtäglich auch auf andere Weise.


    Ich habe mich bereits einmal aus dem Landesdienst entlassen lassen, nachdem ich jahrelang ohne Freigabeerklärung an einer Schule festhing, an der mir die Arbeitsbedingungen nicht zusagten. Sich noch einmal in die gleiche Situation zu begeben, finde ich nicht sehr erstrebenswert und fühlt sich nach Rückschritt in eine Lebenslage an, aus der man sich gerade befreit hat.


    Letztlich steht und fällt alles in diesem Beruf mit der konkreten Schule und den Bedingungen dort. Gelingt es einem, eine gut organisierte, zeiteffizient arbeitende Schule mit umgänglichem Klientel zu finden, in meinem Fall möglichst noch mit erwachsenen oder fortgeschritten jugendlichen Schülern, habe ich auch nichts gegen Vollzeit. Scheint mir aber rar zu sein und irgendwann muss man Grundsatzentscheidungen treffen, wie man vorgeht, wenn man so etwas eben nicht bekommt. Ich wohne leider in einer der maximal unattraktiven Zielregionen der Abordnungskaskaden und man braucht sich keine Illusionen machen, wohin die Reise vermutlich geht, wenn der Bezirksregierung frei verfügbares Personal zufällt. Meine große Sorge ist, dass es im Beamtenstatus wenig Möglichkeiten gibt, sich endlosen Wochenstunden im Brennpunkt zu entziehen. Und dazu ist mir meine Lebenszeit absolut zu schade 😊 Das kann auch ein Mehr an Gehalt nicht aufwiegen.

    pppp

    So sehe ich es weniger. Ich bin 9 Jahre verbeamtet bzw. inzwischen Planstelleninhaber und habe vorher insgesamt ca. 5 Jahre sozialversicherungspflichtig in die Rentenkasse eingezahlt. Ich denke, in den nächsten 2-3 Jahren könnte man noch einigermaßen versöhnlich aussteigen, irgendwann ist der Zug aber dann halt auch abgefahren. Letztlich erhält man sich mit einem Ausstieg mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit. Die ganzen Abordnungswellen und Teilzeitverweigerungen sind mir aufrichtig nicht geheuer und greifen mir zu massiv in die Möglichkeiten der eigenen Lebensgestaltung ein.

    kodi

    Bei Nichtgefallen der Schule und/oder Arbeitsbedingungen ungehemmter kündigen zu können, ohne sich Pensionsverlustgedanken machen zu müssen (die ja mit jedem fortschreitenden Jahr im Beamtenstatus berechtigter werden). Um fest im System zu bleiben, müsste das Bauchgefühl bei einer möglichen nächsten Schule schon verdammt gut sein.


    Generell finde ich es gerade auch überlegenswert, überhaupt keine Festanstellung mehr anzustreben, sondern lieber Vertretungsstellenhopping zu betreiben, wo man sich den Stundenumfang aussuchen kann, einen (eventuell selbstständigen) zweiten Job nebenbei machen (und die Anteile der beiden Jobs flexibel und selbstbestimmt switchen) kann und nicht dem angeordneten Vollzeitzwang unterliegt. Und auch nicht ggf. ungewollt als Lückenfüller im Brennpunkt herhalten muss.

    Ich bin ja momentan bei einem privaten Träger, sollte es aber zur Übernahme zurück in den Landesdienst kommen, möchte ich (jedenfalls nach derzeitigem Stand der Überlegungen) ebenfalls kein Beamtenverhältnis mehr. Zu fremdbestimmt, zu unflexibel, zu viele Brennpunkte in unmittelbarer Nähe. Die aktuellen Erlasse machen das Beamtenverhältnis beim Land zumindest hier in NRW derzeit extrem unattraktiv.

    Was ist, wenn das Thema verfehlt wurde? Dürft ihr dann komplett null Punkte geben für entsprechende Aufgaben?


    (Ist hier in BW in der SEK.I zumindest prinzipiell eine Vorgabe, dass wir bei komplett verfehltem Thema null Punkte geben müssen für entsprechende Aufgaben, egal wie eloquent das Thema verfehlt worden sein mag.)

    Ich glaube nicht. Wüsste ich jedenfalls nicht.

    Meiner Auffassung nach wäre es derzeit tatsächlich möglich, einen beliebigen Text sprachlich korrekt hinzuschreiben und über die Sprachpunkte noch ein Ergebnis im nicht-defizitären Bereich zu bekommen. Ob RosaLaunes Auffassung durchsetzbar wäre, wenn es hart auf hart käme, wäre interesssant.

    Ich tu mich an der Stelle auch oft schwer.


    Grundsätzlich: wenn der Schüler zu allen Aufgabenteilen was geschrieben hat, ziehe ich keine Punkte im Bereich Sprache ab (aber man muss halt schauen, ob ein so kurzer Text angemessen komplexe Sätze beinhaltet und ob der Ausdruck angemessen ist usw.).


    Ganz schwierig finde ich es, wenn ein Schüler von den 3 Aufgaben nur eine oder zwei bearbeitet hat. Wenn man bedenkt, dass der sprachliche Bewertungsteil 60% der Gesamtbewertung ausmacht und der Inhalt nur 40%, ist es meines Erachtens nicht angemessen, jemandem, der beispielsweise nur die comprehension-Aufgabe gemacht und sich Analyse und comment geklemmt hat, die vollen Sprachpunkte zu geben. Dann kommen dabei am Ende nämlich Noten raus, die der kaum ausgearbeiteten Klausur absolut nicht gerecht werden. Bei einem Kriterium, für das es maximal 6 Punkte gibt, nehme ich bei Bearbeitung von nur einer Aufgabe dann auch nur 2 Punkte als potentielles Maximum (hab aber keine Ahnung, ob das überhaupt so zulässig ist). Doof ist es, wenn die Maximalpunktzahl sich nicht durch 3 teilen lässt. Letztlich bleibt es immer etwas schwammig.

    Fehler passieren halt, neu schreiben und fertig.

    Ich musste auch mal eine Klausur wiederholen, weil der Lehrer irgendwas versemmelt hatte (weiß nicht mehr was). Da hat niemand eine dicke Welle gefahren und über Anfechtung nachgedacht, sondern es wurde einfach neu geschrieben und fertig. Augenrollend, ja, aber ein Drama ist eine wiederholte Klausur nun auch nicht.

    Insofern, dass sie zB erstmal nen ineffizienten Sprachkurs machen sollen von bis zu einem Jahr. Hier arbeiten ca 17%, in anderen europäischen Ländern 50%-70% (dazu gibt es eine umfassende Studie der Friedrich- Ebert- Stiftung).
    Sind bei uns die besonders arbeitsunwilligen Ukrainerinnen gelandet? Wohl kaum! Warum klappt es dann hier nicht? Weil es wie so oft unnötige Hürden und falsche Anreize gibt. Das politische Versagen den Migrantinnen jedweder Form vorzuwerfen, finde ich einfach unpassend und polemisch.

    Ist der Sprachkurs denn obligatorisch? Ich frage, weil in einigen Geschäften ( Gartencenter, Discounter) hier durchaus schon länger Ukrainerinnen arbeiten, die nicht unbedingt viel Deutsch zu sprechen scheinen.

    Ich neige auch eher dazu zu denken, dass die Höhe des Bürgergeldes die Notwendigkeit zum zügigen Arbeiten relativiert. Welche Höhe an Zuwendungen bekommt man denn in den Ländern, in denen die Vergleichswerte erhoben wurden?

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