Die Frage ist ja auch, was eigentlich der Anspruch ist. Ja, mir fehlt bei Themen, mit denen ich mich im Englischen noch nicht groß auseinandergesetzt habe, mal ein Wort. Empfinde ich jetzt aber auch nicht als Beinbruch, ich bin halt Zweitsprachler. Ich habe einen Iren im Bekanntenkreis, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt und dem auch öfters deutsche Wörter fehlen, so what. Bei den ersten Muttersprachlern im Unterricht habe ich noch ein wenig geschwitzt, war aber auch nie problematisch. Ich fordere bei Muttersprachlern gerne wiederholt ein, bitte zu korrigieren, wenn ich irgendwas Komisches oder Ungebräuchliches oder Falsches sage - eine meldete mal zurück, dass ich Begriffe und Aussprache aus dem britischen und amerikanischen Englisch teilweise etwas durcheinander verwende, und yo, den Schuh ziehe ich mir an. Ich merke auch selbst, dass ich je nach Serie, die ich gerade gucke, schnell mal mehr ins eine oder andere kippe. Das würde mit Auslandsjahr vielleicht nicht oder weniger passieren und ich achte jetzt vestärkt darauf. Ich glaube aber nicht, dass das meine Schüler nun schlechter durchs Abitur bringt oder dergleichen.
Andererseits habe ich mal ein paar Semester Spanisch als Drittfach studiert, war in der Schule auch sehr gut, habe aber gemerkt, dass das ohne Auslandsaufenthalt niemals funktioniert hätte und habe es deswegen auch an den Nagel gehangen. Ob es das spätere Einsetzen der Sprache in der Schule war, weniger Alltagsbezug zur Sprache oder was auch immer, es klappte nicht wirklich flüssig.