Beiträge von Maylin85

    Die Frage ist ja auch, was eigentlich der Anspruch ist. Ja, mir fehlt bei Themen, mit denen ich mich im Englischen noch nicht groß auseinandergesetzt habe, mal ein Wort. Empfinde ich jetzt aber auch nicht als Beinbruch, ich bin halt Zweitsprachler. Ich habe einen Iren im Bekanntenkreis, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt und dem auch öfters deutsche Wörter fehlen, so what. Bei den ersten Muttersprachlern im Unterricht habe ich noch ein wenig geschwitzt, war aber auch nie problematisch. Ich fordere bei Muttersprachlern gerne wiederholt ein, bitte zu korrigieren, wenn ich irgendwas Komisches oder Ungebräuchliches oder Falsches sage - eine meldete mal zurück, dass ich Begriffe und Aussprache aus dem britischen und amerikanischen Englisch teilweise etwas durcheinander verwende, und yo, den Schuh ziehe ich mir an. Ich merke auch selbst, dass ich je nach Serie, die ich gerade gucke, schnell mal mehr ins eine oder andere kippe. Das würde mit Auslandsjahr vielleicht nicht oder weniger passieren und ich achte jetzt vestärkt darauf. Ich glaube aber nicht, dass das meine Schüler nun schlechter durchs Abitur bringt oder dergleichen.



    Andererseits habe ich mal ein paar Semester Spanisch als Drittfach studiert, war in der Schule auch sehr gut, habe aber gemerkt, dass das ohne Auslandsaufenthalt niemals funktioniert hätte und habe es deswegen auch an den Nagel gehangen. Ob es das spätere Einsetzen der Sprache in der Schule war, weniger Alltagsbezug zur Sprache oder was auch immer, es klappte nicht wirklich flüssig.

    Ich finde den Wahlomaten gut. Da kandidieren so viele kleine Parteien, die Chance auf einen Sitz haben oder sogar schon drin sind. Da lohnt es sich schon, mal zu gucken, wem man nahestehen könnte, ohne dass man 35 Wahlprogramme lesen muss.

    Man sollte dennoch dringend die Wahlprogramme lesen. Ich habe die höchste Übereinstimmung mit einer kleinen Partei, deren Parteiprogramm überwiegend ziemlich schwammig formuliert und auch noch ausgesprochen schlampig mit zig Fehlern auf so gut wie jeder Seite bestückt ist. Absolut keine Option.

    Wenn man im Büro aufs Meeting wartet, macht man aber in der Regel ja trotzdem irgendwas und sitzt nicht einfach nur rum. Jedenfalls habe ich das in meinen Bürojobs so gehalten, denn auch da ist ein Schreibtisch ja selten komplett leer und wirklich "alles alles" erledigt. Genauso mache ich es in Freistunden auch und korrigiere schonmal , hefte ab, überlege mir, was im am nächsten Tag mache... all das würde ich auch eintragen. Reines Warten und Kaffeetrinken würde ich als Pause verbuchen und nicht eintragen, denn auf Leerlauf könnte man sich ja auch vorbereiten und notfalls irgendwas mitnehmen, um auch ohne WLAN die Zeit sinnvoll zu füllen.


    Ich weiß aber, was du meist, denke ich. Ein paar Grauzonen gibt es immer. In meiner Firma wurde eingestempelt und um 9 Uhr gabs quasi eine gemeinschaftliche Kaffeepause, während die Erfassung weiterlief. Freitags Frühstück. Auf Kollegen zum Geburtstag anstoßen und Kuchen essen lief auch eingestempelt, ebenso wie die betriebsinterne Karnevalsfeier. Hier wirds natürlich schwierig, allerdings denke ich, dass diese Kleinkramzeiten auch nicht das Problem sind, sondern an vielen Schulen würde es schon große Aha-Effekte geben, wenn (neben dem individuellen Kerngeschäft)

    mal so dicke Brocken wie die 1000 Konferenzen, Dienstbesprechungen, sämtliche Elterngespräche usw. korrekt erfasst würden. Das sind die Punkte, an denen der Einzelne nichts individuell optimieren kann und bei denen einige Schulen komplett eskalieren.

    Es würde ja reichen, all das zu erfassen, wofür man in anderen Berufen auch einstempelt. Ein privates Forum gehört dazu ebenso wenig, wie Überlegungen im Auto oder Privatgespräche mit Dritten. Würde man den Problemfall dagegen mit einem Kollegen besprechen, würde ich dafür die Stoppuhr laufen lassen. Ebenso, wenn ich online gezielt etwas für den Job tue oder mir Notizen zum Tagesablauf mache.




    Im Unterricht selbst verstehe ich das Problem nicht, da ist die Erfassung doch mit "Unterrichten" abgedeckt. Das, was man parallel noch in Arbeitsphasen erledigt, würde ich ebenso wie sissy zeitlich überschlagen und später zusätzlich eintragen. Und die Zeit, die dafür wiederum anfällt, fällt mit unter Nachbereitung des Unterrichts oder dergleichen.


    Was konkret jetzt so kompliziert sein soll und welche Kategorien es gibt, wüsste ich interessenshalber auch gerne 😊

    Ich war als Englischlehrer auch nicht länger im Ausland und hatte im Studium, Ref oder Unterricht nie Probleme. Klar wäre das schöner, aber es passt eben nicht in jeden Lebenslauf. Bei älteren Kollegen lief das Englischstudium teilweise noch überwiegend auf Deutsch, es gab keine verpflichtenden Auslandsaufenthalte und die kommen auch klar. Will sagen, vielleicht wird dieser Punkt auch etwas überbewertet und es die nötige Sicherheit kann auch ohne Auslandsaufenthalt mit einem Tandempartner o.ä. aufgebaut werden.


    Zur Sache: ich würde vermutlich das Ref machen, um die Tür offen zu halten, und derweil oder danach nochmal in Ruhe überlegen, welche Schulform es denn nun werden soll. Der Mangel an der Grundschule ist ausreichend groß, dass der Weg dorthin auch mit 2. Staatsexamen noch offen ist.

    Auf dem Weg zur Schule heute (am Samstagmorgen um 7 Uhr...) teilte ich mir den Fußweg mit einem Igel. Der fand die Schnecken super.

    (Vor wenigen Wochen begegneten mir in selbiger Straße freilaufende Hühner. Man könnte denken, ich wohnte nicht in der Stadt.)

    Ich hab neulich gelernt, Igel fressen Schnecken nur in größter Not. U.a. auch, weil sie Lungenwürmer übertragen.

    Aber Laufenten sind super.


    Schnecken sind aktuell auch mein Hassthema Nr. 1. Ich sammele seit Mitte April jeden Abend ab und es sind jeden Tag zwischen 50 und 200. Jeden. Einzelnen. Tag. Sie kommen aus den Hochbeeten,unter den Terassendielen hervor, aus der Steinmauer, sitzen im Kies unter der Treppe, unter jedem einzelnen Stein, zwischen Nachbars Kaminholz... absolut hoffnungslos, das jemals in den Griff zu bekommen 😤

    Kann man sich nicht einfach – ganz unproblematisch – der Bewertung des Erstkorrektors vollumfänglich anschließen und abstempeln?

    Kann man natürlich. In dem Fall empfinde ich das aber schon als groben Verstoß gegen seine Dienstpflichten.

    Da ich am Gymnasium unterrichte, bin ich in der komfortablen Situation, dass ich Noten realistisch geben kann - vielleicht wären da ein paar Rückmeldungen von den GesamtschulkollegInnen hilfreich.

    Da war ich vorher ja auch, allerdings im Ruhrgebiet und es war unfassbar, was da alles durchgewunken wurde. Gibt man realistische Noten, schreibt man sich dumm und dämlich an Förderplänen (insbesondere auch im Nebenfach) und die Schüler rutschen aufgrund der "interessanten" Notengebung der Kollegen trotzdem durch. Wenn jemand im Erdkundetest keinen geraden Satz aufs Papier bringt (sowohl in Bezug auf Sprachrichtigkeit als auch auf den Versuch, einen Sachverhalt inhaltlich verständlich auszudrücken), im Fach Deutsch aber mit einer 3 durchmarschiert, stimmt da einfach was nicht. Ich hab absolut kein Verständnis für solche Notengebungen.



    Chilli

    Naja, die Schüler bekämen ja nicht "grundlos" eine 5, sondern weil sie den Leistungsstand halt nicht erreichen. Warum, ist ja letztlich egal. Ich verstehe schon, dass man als Lehrkraft da unter einem gewissen Druck steht, aber objektiv richtig ist es nicht. Schulabschlüsse sollten (so weit es eben geht) objektiv Kompetenzen spiegeln und sind kein an einer sozialen Norm orientiertes Instrument, um soziale Ungleichheiten oder ungleiche Lernvoraussetzungen auszugleichen. Wenn bei einer realistischen Notengebung herauskommt, dass es in einigen Gegenden halt kaum erfolgreiche Abiturienten gibt, wäre das doch mal eine aufschlussreiche Erkenntnisgrundlage, auf der man Schulpolitik in den betroffenen Regionen zielführend weiterentwickeln könnte. Das Abrücken von objektiven Bemessungskriterien kaschiert letztlich nur Missstände und führt zu Ungerechtigkeiten bei der Bewerbung um NC-belegte Studienplätze.

    Da bin ich ganz bei Dir. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse in NRW dürfte das der Tod einer jeden Landesregierung sein, die das beschließt oder nur ansatzweise so plant.

    Das ist sicherlich so. Dennoch muss mich das als notengebende Lehrkraft ja im Prinzip nicht interessieren und ich kann realistische Noten geben.

    Aber die Mittelstufe ist doch dafür da vorzuselektieren, wer das Zeug für die Oberstufe mitbringt. Ich bin gerade in der Mittelstufe ein Verfechter realistischer Notengebung und war da immer eher streng. In der Oberstufe wiederum habe ich oft deutlich großzügiger bewertet, weil es letztlich nicht der Fehler des in der Q1 gelandeten, völlig untauglichen Schülers ist, dass er da sitzt... das haben die Kollegen verbockt, deren Aufgabe es gewesen wäre, die Mittelstufen- und Einführungsphasenleistungen authentisch zu bewerten.


    Wenn die offiziell festgelegten Kompetenzen der Sprachniveaus keine Rolle mehr spielen, können wir uns die Benotungsfarce direkt sparen und einfach Teilnahmebescheinigungen drucken.

    Eine anonymisierte zentralisierte Korrektur wäre eine Katastrophe für die Gesamtschulen und würde den Run aufs Gymnasium nur noch verstärken.

    Natürlich könnte man eine entsprechende Leistung konsequent mit den entsprechenden Noten bewerten - mittelfristig sägt man dann aber an seinem Arbeitsplatzast.

    Ich merke, wir ziehen unterschiedliche Schlüsse. Vielleicht würde es einfach wieder zu angemesseneren Abiturquoten führen und den Universitäten halbwegs brauchbare Studierende bescheren. Wenn der Run aufs Gymnasium größer wird, können die ja endlich mal wieder angemessen selektieren bei der Aufnahme.


    Ich finde es eigentlich absolut unmöglich, dass das Abitur (zumindest in NRW) zwischen einzelnen Schulen null vergleichbar ist, aber alle um die gleichen Studienplätze konkurrieren.

    Die Unterschiede zwischen Schulen gibt es definitiv. Eine Kollegin am privaten münsteraner Gymnasium hatte mal eine Zweitkorrektur von einer Gesamtschule im Ruhrgebiet. Die ging geschlossen in die Drittkorrektur; die Noten der Erstkorrrektur waren wirklich absurd. An meiner alten Schule habe ich mich schnell ein wenig (1-2 Notenpunkte) nach unten angepasst, weil ich nicht ständig alle Noten der Kollegen nach unten ziehen wollte. Eine Zweitkorrektur von einem Gymnasium mit sehr leistungsstarkem Ruf spiegelte mir dann wiederum, dass es doch noch Schulen/Kollegen gibt, die angemessen und normal korrigieren. Aktuell hat die Zweitkorrektorin einer meiner Kurse die Klausuren fast durchgängig 2 Notenpunkte besser bewertet als ich, das sind auf 150 Bewertungspunkte auch oft um die 15 Punkte Unterschied (es sei den Schülern gegönnt, aber die Abweichungen sind schon spannend).


    Objektiver wäre eine anonymisierte, zentralisierte Korrektur. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Ergebnisse politisch gewollt wären.


    Oder soll ich etwa nach zwei Jahren 50% der Französisch-Schüler*innen eine 5 geben?
    Ja, die Sozialnorm spielt eine Rolle und sie ist eben je nach Standort und Umwelt anders.

    Naja, wenn sie objektiv halt nicht mehr erreicht haben, müsste man das eigentlich schon. Ich habe in Englisch in der Unterstufe in einigen Gruppen auch 25% 5en gehabt. Das war (meines Erachtens) nicht mein Fehler, sondern der Tatsache geschuldet, dass zu viele Kinder komplett ohne oder aber mit fragwürdiger Gymnasialempfehlung da rumsprangen.

    Gleichsam können wir uns keine zusätzlichen (grundständigen) Lehrkräfte backen, denn jede Form der wirklichen Entlastung würde dies als Voraussetzung haben.

    Das halte ich mindestens für diskussionswürdig. Entlastung kann auch durch Zusammenstreichung dessen, was Schule anbietet, geschaffen werden, und hier reicht das Spektrum von außerunterrichtlichem Schnickschnack bis hin zu Lehrplänen und Stundentafeln.


    Schafft man Mehrbelastungen, sollte man als Arbeitgeber eigentlich grundsätzlich verpflichtet sein direkt mal zu erläutern, wie genau das dann in die gesetzlichen Arbeitszeiten passt.

    Kurze Einmischung aus NDS (wir haben übrigens auch fünf Prüfungsfächer ;) ) : Warum meinst du, dass der Prüfungsteil "Hörverstehen" im Englischabi "erheblich aufwändiger" sei Maylin85 ? Ich finde zumindest die Korrektur von Hörverstehensaufgaben extrem dankbar, muss ich sagen. Ein wenig aufwändig ist höchstens die Schaffung der technischen Voraussetzungen für das Abspielen dieser Aufgaben als erster Prüfungsteil im schriftlichen Abi; aber dahingehend gab es zumindest an meiner Schule in den letzten Jahren keinerlei Probleme

    Die Korrektur ist recht fix, ja. Aber dadurch entfällt ja nichts, sondern es ist ein add-on zum "normalen" schriftlichen Teil A und zur Sprachmittlung Teil B, also auf jeden Fall Mehraufwand. Und mich nervt die Zettelwirtschaft mit den 1000 Seiten EWH und zig "Punkte aus Teil x hier bitte überflüssigerweise nochmal eintragen" in Englisch eh schon, jetzt also noch mehr Seiten dazu. Der echte Mehraufwand entsteht allerdings im Bereich der Vorabiklausuren, wo man diese dreiteiligen Klausuren ja auch selbst noch erstellen muss und wahrscheinlich endlose Stunden mit der Suche nach geeigneten Audiodateien und der Erstellung von 3 (meine ich? mit verschiedenen Akzenten?) Hörverstehensaufgaben pro Klausur verbringen wird. Ich finde die Suche nach Hörverstehensausschnitten immer extrem mühsam und zeitaufwändig.

    Mich nervt, wieso man nicht einfach mal ein paar Jahre arbeiten kann, ohne dass sich ständig was verändert. Gefühlt jedes Jahr andere Klausurlängen und Schreibzeiten, in Englisch kommt demnächst noch Hörverstehen dazu, was erheblich aufwändiger wird, jetzt dann auch noch Präsentationen, dafür dann wieder kürzere Klausuren (weil zusammenhängendes Schreiben und eine vertiefte Auseinandersetzung mit Inhalten sowieso zunehmend keiner mehr leisten kann?).


    Ich nehme an, dass es bei Präsentationen ja auch nicht nur um eine Bewertung des Endprodukts geht, sondern dass damit auch noch eine zeitintensive Begleitung des Entstehungsprozesses mit x Gesprächsterminen verbunden ist.

    Ich kann dem Vorhaben unterm Strich nichts Positives abgewinnen. Klingt für mich nach viel Arbeit mit zweifelhaftem Mehrwert.

    Wer so clever ist, zielgerichtet zurückzublättern (wozu man seine Problembereiche ja erstmal selbst kennen und sich an entsprechend hilfreiche Aifgaben erinnern muss), dem gratuliere ich zu seiner Problemlösekompetenz und er solls halt machen. Finde daran nichts Verwerfliches.


    Allerdings kann ich mich auch nicht daran erinnern, in der Sek I jemals 2 Klassenarbeiten zu gleichen Themen geschrieben zu haben. Den praktischen Nutzen von Blätterei halte ich also für arg begrenzt.

    Uns wurde mal auf einer Inklusionsfortbildung gesagt, dass die überwiegende Masse der Förderschüler mit dem Schwerpunkt Lernen nicht "wirklich" lernbehindert ist, sondern aus Familien mit sehr suboptinalen Verhältnissen stammt, in denen weder eine kindgerechte Frühförderung noch eine angemessene Begleitung der Schullaufbahn stattfindet. Insofern könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Arbeit als Sonderpädagoge zur beschriebenen Motivation passen könnte.

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