Beiträge von Maylin85

    Das Ruhrgebiet ist schon etwas speziell, sowas muss man mögen. Ich persönlich kann nur anraten, vorher mal hinzufahren und es sich anzugucken.
    Ich hab in Essen studiert und knapp 3 Jahre dort gewohnt und mich hat's am Ende nur noch genervt. Einfach alles eine Spur zu prollig, zu dreckig, zu asig... anfangs findet man das noch unterhaltsam, irgendwann aber eben nicht mehr.


    Ich bin heilfroh, endlich zurück in Düsseldorf zu sein :D


    Von den Mietpreisen her ist das Ruhrgebiet aber sicherlich super im Ref. Gibt ein großes Angbot in bezahlbaren Preiskategorien. Ich hab im Studium eine schöne 55qm 2-Zimmer-Wohnung gehabt für 410€ warm.

    Nein, die Kollegin ist leider auch Referendarin und ein Typ Mensch, aus dem kreative Ideen anscheinend nur so heraussprudeln. Sie bastelt Anschauungsmaterial, findet zu den abgedrehtesten Themen supertolle, problemorientierte Einstiege, schüttelt zu allen möglichen Themen spontan irgendwelche Ideen aus dem Ärmel, wie man sie anschaulich und interessant aufbereiten könnte... und ich stehe dann daneben mit meinem Text in der Hand :D Naja, aber ich bin heute schon entspannter als noch vor ein paar Tagen. Letztlich muss ich im Rahmen meiner Möglichkeiten meinen eigenen Weg finden.



    Das mit der Beamerausleihe ist ja eine tolle Sache; da werde ich mich direkt mal informieren, ob es hier so etwas auch gibt. Danke für den Tipp!

    Ich danke euch für eure schnellen und vor allem beruhigenden Antworten :) Hat mich alles sehr zum Nachdenken gebracht und am Ende stand die Erkenntnis, dass ich mir wahrscheinlich selbst viel zu viel Stress mache... obwohl das bisher eigentlich gar nicht meine Art ist.


    Das Ding ist halt, ich versuche ja nichtmals, besonders tolle Stunden hervorzuzaubern. Meine Zielvorstellung war: solide Stunden, die klar und verständlich gegliedert sind, ein Ziel verfolgen und methodisch nicht allzu überladen sind. Aber schon die normalen 08/15 Stunden dauern Ewigkeiten und ich dreh mich xmal im Kreis, bevor endlich eine halbwegs akzeptable Stunde steht. Das ist dann schon ziemlich frustrierend, wenn gleichzeitig die Kollegin jeden Morgen mit irgendwelchen supertollen Ideen ins Lehrerzimmer geflattert kommt und dabei anscheinend auch noch Zeit hat, ihr Privatleben ausgiebig zu pflegen. Eigentlich bin ich absolut nicht der Typ, der sich mit anderen vergleicht, aber momentan frage ich mich dann halt schon, ob die Eignung bei mir gegeben ist, wenn ich mich doch so viel schwerer tue als Leute in vergleichbaren Situationen.
    Aber es beruhigt mich sehr, dass es auch anderen so gegangen ist zu Beginn des Refs :)


    Ich werde zusehen, dass ich mir mehr Hilfe von den erfahrenen Kollegen hole (obwohl ich dabei immer das Gefühl habe, dass ich damit eher "störe") und mehr auf Dinge wie 4teachers oder andere Vorlagen zurückgreifen. Raabits reizt mich auch, ist aber finanziell momemtan leider gar nicht drin.
    Auf jeden Fall heißt mein Hauptziel für die nächsten Wochen und Monate jetzt erstmal, zeitökonomischer und effektiver zu arbeiten.


    Zum Ausformulieren: da spielen bei mir 2 Aspekte rein. Zum einen (das habe ich ja schon gesagt) erleichtert es die Kommunikation im Unterricht, weil ich mir vorher genau überlegen kann, ob die Schüler mich verstehen werden oder eben nicht. Zum anderen habe ich aber auch wahnsinnigen Stress damit, unter Beobachtung zu stehen, was sich in sprachlichen Aussetzern bei mir äußert. Bin ich mit den Schülern alleine im Unterricht, läuft es eigentlich alles sehr gut, sobald aber nur mein Mentor oder Ausbildungslehrer hinten drin sitzt, fange ich beim spontanen Reden an zu stottern, verhaspel mich, mache Fehler, etc. Das ist nicht nur peinlich, sondern natürlich auch qualitativ einfach schlecht. Um das zu umgehen, lerne ich eben alles, was ich sagen werde, auswendig. Habe ich mein Leben lang bei Vorträgen, Referaten, usw. so gemacht und ich glaube, man merkt es tatsächlich nicht bei mir. Ich lerne nicht nur "gerade" Sätze, sondern baue bewusst Halbsätze ein, die "spontan" umgestellt werden, vermeintliche Denkpausen, und all sowas eben. Mir hat nie irgendjemand gesagt, dass irgendetwas auswenig gelernt geklungen hätte. Im Ref war das Feedback bisher so, dass ich sehr klar und verständlich in meinen Arbeitsanweisungen und Gelenkstellen sei und dabei recht souverän und selbstsicher wirken würde. Aber letztlich ist es natürlich alles nur Schauspielerei.
    Ich sehe das aber nicht so sehr als Problem, weil ich das alles nicht brauche, sobald ich mit den Schülern alleine im Raum bin. Insofern wird es sehr sicher eine refspezifische Sache bleiben und sich nicht durch das gesamte spätere Berufsleben ziehen.
    Trotzdem ist es natürlich zeitintensiv und ich werde versuchen, mich schrittweise davon zu lösen. Die Idee mit den Karteikarten finde ich sehr gut und werde ich ganz bestimmt ausprobieren, vielen Dank dafür :) Da kommen dann wirklich nur noch die "Überleitungen" zwischen verschiedenen Phasen und die Arbeitsanweisungen drauf. Bei allem anderen muss ich mich zu mehr Spontanität zwingen.


    Mila81
    Eben die Tatsache, dass man in Erdkunde fast immer mit Texten arbeiten muss, stört mich so sehr. Eigentlich hat man dort so viele schöne, interessante, lebensnahe Themen und es ärgert mich einfach total, dass ich dafür keine interessante Art der Aufbereitung finde. Ist ja kein Wunder, dass die Schüler Erdkundeunterricht tendenziell eher doof finden, wenn es fast nur in Textarbeit ausartet.
    Filme zeigen ist nur begrenzt möglich, weil die Schulausstattung das nicht zulässt. Es gibt zwar einen portablen Beamer, allerdings hat der regelmäßige Aussetzer und ist daher kaum nutzbar. Ansonsten gibt es 2 (!) Fernsehgeräte für die gesamte Schule, die jeweils in einem Klassenraum fest installiert sind. Will man die Geräte nutzen, muss man darum bitten, dass die Klasse ihren Raum wechselt für die Stunde, mit den Fachlehrern sprechen, etc., was eben alles ziemlich umständlich ist und erst recht nicht spontan funktioniert. Geht also alles nur seeeeehr wohldosiedert ;) Ich hab schon überlegt, mir selbst einen Minibeamer anzuschaffen, aber irgendwie sehe ich das auch nicht so richtig ein. Ist ja auch nicht gerade günstig.


    Die Lehrerbände nutze ich, soweit ich eben kann. In Erdkunde haben wir uralte Dierckebücher, für die es keine Lehrerbände mehr gibt nach Verlagsauskunft. Und die Schule hat leider auch keine. Ich kopiere viel aus neueren Büchern zusammen und nutze die entsprechenden Handreichungen, soweit es eben die Themen zulassen.


    Die Idee mit der Plattform zum Austausch von Material im Seminar ist super, das werde ich auf jeden Fall mal ansprechen. Danke dafür!!

    Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und hadere momentan ein bisschen mit mir und meinen "Lehrerqualitäten" :rolleyes:


    Ich bin erst seit Mai im Ref und habe die 10 Wochen bis zu den Sommerferien eigentlich recht passabel hinter mich gebracht, denke ich. Das Feedback seitens der Ausbildungslehrer war ganz gut, die ersten beiden Unterrichtsbesuche liefen derart, dass mir zumindest schonmal gesagt wurde, ich würde gut vor der Klasse stehen und der Faktor Lehrerpersönlichkeit würde stimmen (soweit man das von 2 gesehenen Stunden her überhaupt beurteilen kann). Soweit, so gut.


    ABER: ich tue mich einfach wahnsinnig schwer mit der Unterrichtsplanung. Ich brauche wirklich ewig für eine Stunde, viel viel länger als meine Mitreffis, wenn ich mich so umhöre. Ich habe in den letzten Wochen läppische 6 Wochenstunden unterrichtet und war damit schon quasi Vollzeit ausgelastet (bzw. eigentlich überlastet), kam keinen Abend vor 1 Uhr ins Bett und hatte das Gefühl, mir fehlt an allen Ecken und Enden Zeit. Und das Schlimme daran ist, dass die Stunden, die dabei rauskamen, noch nichtmals besonders toll oder übermäßig kreativ waren. Ich hab in erster Linie mit den Lehrerhandreichungen gearbeitet (jedenfalls in der Fremdsprache) und trotzdem dauerte einfach alles viel viel viel zu lange gemessen am Resultat. Mir graut's schon vor dem neuen Schuljahr, wo ich dann 3 eigene Klassen/Kurse im BdU haben werde.


    Meine 2 Hauptprobleme sind:


    1.) ich brauche anscheinend eine viel gründlichere Ausarbeitung meiner Stundenverläufe, als meine Kollegen. Besonders in der Fremdsprache schreibe ich mir wortwörtlich alles auf, was ich sagen will, gehe die komplette Stunde 2-3x laut durch am Vorabend und feile an Formulierungen (und versuche, meine Sätze halbwegs auswendig zu lernen, um mich nicht zu verhaspeln). Das kostet natürlich alles wahnsinnig viel Zeit, ist aber zumindest momentan einfach noch nötig, weil ich bei spontanem Reden ständig Wörter und Strukturen benutze, die die Schüler noch nicht kennen.


    2.) ich bin einfach komplett unkreativ und ideenlos bei der Unterrichtsgestaltung ;( Ich sitze ewig lange vor meinem Material und mir fällt einfach absolut NICHTS ein, was ich damit anstellen könnte. Mein eigenes Lernen bestand immer aus Lesen & Verstanden-haben, von daher ist meine spontane Eingebung immer "lesen lassen, Informationen herausarbeiten lassen, zusammenfassen, fertig". Dass das kein Unterricht ist, ist mir aber natürlich auch klar. In Spanisch funktioniert die Planung noch halbwegs gut, aber in Erdkunde bin ich teilweise einfach total aufgeschmissen. Aktuell sitze ich an der Vorbereitung für meinen EF Kurs im nächsten Jahr und ich versuche seit geschlagenen 3 Tagen, das erste Thema zu planen und mir fällt einfach absolut gar nichts ein, was ich mit den Materialien und Inhalten anstellen könnte.


    Speziell Nr. 2 sehe ich inzwischen als ziemliches Problem, vor allem, wenn ich sehe, was andere Reffis in wesentlich kürzerer Zeit an
    tollen Ideen aus dem Ärmeln schütteln. Ich dagegen fühle ich mich einfach komplett
    unfähig und fehl am Platz, wenn ich stundenlang vor meinem Material sitze und nichtmals EINE Idee bekomme, wie ich das Ganze erarbeiten lassen könnte.


    Meine Frage daher: sind das - eurer Erfahrung nach - normale Anfangsschwierigkeiten und Handwerkszeug, das man mit der Zeit lernen kann, oder handelt es sich um Grundschwierigkeiten, die ein ernsthaftes Problem im Lehrerjob darstellen? Hatte jemand von euch evtl. mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen am Anfang?


    Würde mich sehr über Einschätzungen oder Erfahrungsberichte freuen :)

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