Beiträge von Maylin85

    Mein Austausch mit meinen Schülern ist ehrlich gesagt auch sehr begrenzt. Wir stellen die Aufgabe wochenweise in die Schulcloud rein, ich versuche, möglichst genaue Bearbeitungshinweise dazu zu formulieren, und schreibe zu jedem Aufgabenpaket einen Satz darunter, dass sie mich bei Unklarheiten oder Problemen jederzeit der Mail kontaktieren können bzw. dass sie mir Arbeitsergebnisse gerne für ein Feedback zusenden dürfen. Von beidem wird bisher eher spärlich Gebrauch gemacht. Zum Großteil meiner Schüler habe ich keinen Kontakt - in Anbetracht der Tatsache, dass die Aufgaben ja sowieso laut offiziellen Angaben freiwilligen Charakter haben, suche ich den auch nicht aktiv. Ich sehe aber auch zu, dass die Aufgaben eher wiederholenden/festigenden Charakter haben und niemanden überfordern sollten, von daher gehe ich davon aus, dass schlichtweg keine größeren Schwierigkeiten auftreten und seitens der Schüler kein großer Kommunikationsbedarf besteht.



    Was mich ärgert, sind meine Abiturienten. Ich hab das Vorabitur durchkorrigiert und eine Mail rausgeschickt, dass sie gerne ihre Noten erfragen können und ich ihnen die Klausuren & Feedbacks auf Nachfrage gerne einscanne und zusende. EINER hat das bisher in Anspruch genommen. Dieses demonstrative Desinteresse so kurz vorm Abitur macht mich ein wenig sprachlos und ich frage mich, wozu ich mich überhaupt stundenlang hinsetze und seitenlang individuelle Rückmeldungen schreibe.

    Genau der Kinder- und Jugendnotdienst bzw. das Jugendamt ist auch dafür zuständig.

    Genauso wie Laien nichts als Lehrer vor Klassen zu suchen haben, ist die Schule kein Ersatz für eine Inobhutnahme durch das Jugendamt.


    Natürlich achtet auch die Schule auf Anzeichen, die eine Einschaltung des Jugendamts erfordern und handelt gegebenenfalls.

    Kinder müssen aber zur Schule um etwas zu lernen und nicht um von Lehrern auf häusliche Gewalt begutachtet zu werden oder um als Inobhutsnahme light zeitweise aus problematischen häuslichen Verhältnissen genommen zu werden. Insofern ist die Argumentation die Schule wieder zu beginnen, um das Kindswohl wegen häuslicher Gewalt zu sichern, kein wirklich gut geeignetes Argument.

    Das sehe ich absolut genauso. Die Frage ist nur, in welcher Funktion und Verantwortung die Gesellschaft uns hier sieht und ob unsere Sichtweise im Zweifel irgendwen interessiert. Vermutlich nicht. Meine Schwester, die beim Jugendamt arbeitet, hat z.B. einen völlig anderen Standpunkt als ich und befürwortet, dass viele Träger aus Kinderschutzgründen den Zugang zu den Notbetreuungen bereits jetzt großzügiger gestalten. Man darf bei der Thematik auch nicht vergessen, dass auch das Jugendamt oft nur begrenzten Handlungsspielraum hat und z.B. viele Inobhutnahmen von Familiengerichten wieder aufgehoben werden, obwohl die Jugendämter die Kinder in den Familien als gefährdet einstufen.




    Roswitha111

    Dass die Verhältnisse in Förderschulen völlig anders sind, glaube ich sofort! Und ja, daran denkt niemand. Noch ein Grund, wieso ich denke, dass wir an den weiterführenden Regelschulen noch vergleichsweise gut wegkommen.




    Eben -> alles Sollvorgaben und " ist anzustreben" und die Abweichungsmöglichkeit ist direkt schon mit berücksichtigt.

    Susannea, auch im Kindergarten sind Risikogruppen von der Notbetreuung freigestellt, was das verfügbare Personal ordentlich zusammenschrumpft. Und in NRW ist der Zugang inzwischen so niedrigschwellig, dass im Prinzip fast jeder seine Kinder wieder bringen kann. Weniger Stunden -> nein, hier muss die reguläre Öffnungszeit abgedeckt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass es regional große Unterschiede in der Beanspruchung gibt, aber bei meiner Freundin sind die Zustände so, dass seit letztem Montag immer mehr als 10 Kinder in der Gruppe waren. Was soll man machen, wenn halt nicht mehr Erzieher da sind...

    Bei uns sind die Betreuungszahlen auch gestiegen, aber noch nicht so hoch, dass man 12-15 Kinder in einer Gruppe hat.. wie ich es aus Kindergärten höre...


    Ich will das auch nicht schönreden, ich sehe den vermutlich auf uns zukommenden Umgang im Schulbereich auch kritisch. Ich erfreue mich nur daran, dass ich meine Schüler immerhin nicht auf die Toilette begleiten muss oder es mit angelutschtem Spielzeug zu tun haben werde.

    Wir müssen unsere Schüler aber nicht wickeln und die springen uns auch nicht auf den Schoß und dergleichen. Kleinkinder auf Abstand zu halten, ist eine ganz andere Nummer, als Kindern im Schulalter das Abstandhalten begreiflich zu machen. Und unsere Schüler nutzen überwiegend ihre eigenen Utensilien, kein Gemeinschaftsspielzeug. Der Betreuungsschlüssel in der Notbetreuung sieht (zumindest bei uns aktuell) auch besser aus. Meine Freundin ist Erzieherin und 5er Gruppen sind dort nicht einzuhalten, dazu gibt es zu viele Kinder auf zu wenig Erzieher.

    Dass der Infektionsschutz des Personals im Bildungsbereich niemanden interessiert, sieht man doch wunderbar an den KiTas und Kindergärten und der gelockerten Notbetreuung. Dagegen geht es uns Lehrern momentan noch recht gut.

    Ich denke, hier kann nur jeder individuell selbst abwägen, welchem Risiko er sich aussetzen kann und will, und muss entsprechend handeln.


    Was die ganzen organisatorischen Dinge angeht, bin ich maximal entspannt. Irgendwann wird es irgendwelche Ansagen geben und bis dahin tangiert mich das alles nicht. Es macht keinen Sinn, sich um ungelegte Eier Gedanken zu machen.

    Ich hab meine Schulsachen durchforstet und heute nacht 6 dicke Ikeatüten voll Papiermüll in den Keller verfrachtet.

    Irgendwie befreiend.




    ... unser Hund fand das auch eher so mittel und wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft, ich war zwischenzeitlich auch eher damit beschäftigt die Klorolle vor gewalttätigen Angriffen zu beschützen... Wir üben jetzt ein 'stups', das finden wir beide gut und es entspricht eher unserem Leistungsniveau:top: Wir haben eine ganz tolle aber auch sehr rege Hundetrainerin, die uns jeden Tag über FB neue Aufgaben gibt, wir kommen da gar nicht hinterher... (Falls wir tatsächlich die gleiche Hundeschule besuchen sollten: wir sind 'Banditen')


    Und ich gehe jetzt ENDLICH Fenster putzen, will ich schon seit Jahren mal machen....

    Bin mir nicht sicher. Wir machen eigentlich einen Nasenarbeit-Kurs und sind erst ganz kurz dabei. Für die Zeit der Schließung gibt es diverse kleine Aufgaben, wobei Tricksen jetzt nicht so unsere Stärke ist und wir eher halbherzig dabei sind.

    Stupsen ist hier auch der Favorit. Bevorzugt Fliegenklatschen und Bälle 😊

    Onlinebeschulung schön und gut - mir fehlt ganz klar die direkte Arbeit mit dem Individuum! Ausweichstrategie: dem Hund beibringen, eine Klopapierrolle auf dem Kopf zu balancieren... Hund wünscht sich vermutlich, dass der Krams bald vorbei ist und hätte gerne seine Tagesfreizeit wieder.

    Sind wir zufällig in der gleichen Hundeschule? Wir hatten hier nämlich exakt die gleiche Wochenbeschäftigung ^^
    Im e-learning quasi. (wir haben übrigens versagt, Hund fands völlig panne)

    Das soll in NRW nun so passieren. Die Prüfungen werden drei Wochen nach hinten verschoben, die Zeugnisse sollen durch deutlich verkürzte Korrekturfristen trotzdem pünktlich ausgegeben werden...

    Ich finde wirklich bemerkenswert, wie rücksichtsvoll mit Erziehern und Lehrern aktuell umgegangen wird.

    Die korrekturintensiven Fächer sollen an den Beginn der Prüfungsphase gesetzt werden, na immerhin. Eine sinnvollere Entlastung wäre wohl eine Veränderung der Fristen gewesen.

    Sehe ich ganz genauso. Diese 2 Unterrichtswochen (Woche 3 ist ja de facto die Partywoche) hätten jetzt auch nicht mehr viel verändert.


    Um die Q1 mache ich mir auch Gedanken. Bei meinem Kurs geht es sich so aus, dass sie die Lektüre jetzt eben alleine erarbeiten müssen, was im Vergleich zu allen anderen Inhalten wahrscheinlich noch eine der besseren Varianten ist. Aber spätestens, wenn es in das neue Sequenzthema geht, wird es langsam problematisch.

    Vor allem hat an letzte Woche noch gesehen, wie Kinder sich auf Spielplätzen tummeln usw. Völlig unverantwortlich, denen jetzt wieder Tür und Tor zu öffnen.


    Schön auch der Satz, dass der Mitarbeiterschutz dem Arbeitgeber obliegt. Na dann bin ich mal gespannt, welche Schutzmaßnahmen das Land wohl für uns ergriffen hat^^

    Angeblich (Ticker) sollen Ansammlungen von mehr als 2 Personen verboten werden. Ausnahme: Familien!

    Hochspanned wie sich das jetzt auf Schule auswirkt!

    Liebes Ministerium reagiere bitte sobald die Info offiziell ist!

    Na offensichtlich gar nicht, der Arbeitsplatz und das Nachgehen der Dienstpflicht sind ja explizit ausgenommen.

    Mich hat der Satz aufhorchen lassen, die Notbetreuung werde auch auf weitere Berufsgruppen ausgedehnt. Wie viele denn bitte noch?! In Kombination mit der ein-Elternteil-Regelung öffnet man damit doch Tür und Tor, dass die ganzen Kinder, die sich vor ein paar Tagen noch auf Spielplätzen getummelt haben, jetzt zurück in die Schulen kommen. Bin ich die Einzige, die diese Regelungen dezent konträr zum Gebot der sozialen Distanzierung empfindet?

    Bei uns sind auch die Kollegen mit Kindern in die Notfallbetreuung eingeplant worden. Und bei den (bisher) recht wenigen Stunden, die pro Kollege dafür anfallen, finde ich das auch richtig so. Ausgenommen wurden nur Kollegen über 60 und Kollegen mit Vorerkrankungen.


    Wenn unser Job so immens wichtig ist, müssen Kollegen für ihre Kinder imo auch selbst Notfallbetreuung in Anspruch nehmen können. Wenn das nicht vorgesehen ist, ja dann bleibt eben nur die Freistellung.



    Dass es um massive Verdienstausfälle geht, ist mir auch klar. Das betrifft aber alle und nicht nur Familien, bei denen ein Elternteil in systemrelevanten Bereichen arbeitet. Wenn das also das Argument hier sein soll, dann müsste man die Betreuung konsequenterweise wieder komplett allen berufstätigen Eltern zugänglich machen.

    Das ist dann aber auch noch von der Größe der Schule abhängig, bei uns ginge das z.B. nicht, da wir im Wechsel Sportfest machen, sprich 1-3 und 4-6 brauchen wir alle Klassenlehrer für die Klassen und die Fachlehrer für die Stationen, das war die letzten Jahre so schon sehr mit der heißen Nadel gestrickt (sprich du konntest teilweise nicht mal aufs Klo zwischendrin).

    Muss das Sportfest denn zwingend stattfinden?
    Genau solche Dinge könnte man zur Entlastung auch einfach mal für einen gewissen Zeitraum entfallen lassen. Oder entsprechend umgestalten, so dass eben nicht so viele Kollegen eingesetzt werden müssen.

    @Susannea


    Für Kinder von getrennt lebenden Eltern könnte/müsste man sicherlich eine Ausnahmeregelung schaffen, das leuchtet mir ein. Wenn der andere Elternteil aber grundsätzlich verfügbar ist (wie im Beispiel von chilipaprika) sehe ich es so "dein Kind -> dein Problem". Dann ist der Jahresurlaub eben weg. Solange grundsätzlich noch Tage zur Verfügung stehen oder unbezahlter Urlaub möglich ist, muss das imo auch ausgeschöpft werden in der aktuellen Situation. Insbesondere angesichts der Tatsache, wie munter sich Kinder hier noch vor wenigen Tagen auf Spielplätzen getummelt haben und wie unvernünftig viele Eltern agiert haben - da muss die Prämisse sein, dass weiterhin möglichst Kinder institutionell zusammengeführt werden.


    Wie stark die Betreung in Anspruch genommen wird, hängt sicherlich auch sehr vom Einzugsgebiet und vom Klientel ab. Ich setze mal voraus, dass verantwortungsbewusste Eltern aus Haushalten mit höherem Bildungsstand ihre Kinder nach Möglichkeit eher zu Hause behalten werden. Ich kann mir auf der anderen Seite aber auch sehr gut vorstellen, dass diejenigen Eltern mit theoretischem Anspruch, bei denen zunehmend schlechte Stimmung und Lagerkoller zu Hause herrscht, ihre Kinder irgendwann auch dann schicken werden, wenn sie sich eigentlich anders organisieren könnten. Wir befürchten, dass man Ende insbesondere "Problemkinder" in der Notbetreuung haben wird (denn die anderen können die Eltern auch zu Hause noch ein wenig länger ertragen^^).

    Nun ja, aber man wird es halt so nehmen müssen, wie es kommt.

    Ich finde leider die Quelle gerade nicht, suche aber danach: Das ist eine EU-weite Richtlinie oder Empfehlung: Nur noch Risikogruppen und systemrelevante Gruppen werden getestet wegen Ressourcenknappheit.

    Interessant, das wusste ich nicht. Dann sind zumindest die Voraussetzungen europaweit ähnlich und die offiziellen Zahlen haben weiterhin eine vergleichende Aussagekraft.

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