Beiträge von Maylin85

    Also ich habe auch "nur" Aufgaben gestellt und mehrere Wege aufgezeigt, wie man mich im Bedarfsfall kontaktieren kann. Ich antworte schnell auf Nachfragen und gebe Feedbacks zu eingeschickten Ergebnissen, oft entwickelt sich daraus auch ein bisschen Smalltalk-Chat über schul.cloud, das wars dann aber auch.


    Ich finde nicht, dass aktives Kontaktsuchen gerade zwingend sein muss. Jedenfalls nicht bei älteren Schülern.

    Wir haben heute auch Tische gerückt. In unsere Räume passen unter Wahrung der Abstandsregeln je nach Raum 6 oder 9 Schüler. Ich kann mir null vorstellen, wie man unter diesen Umständen alle Schüler zurück in die Schule holen möchte. Man müsste ja teilweise ein 5-Schicht-System fahren, um eine Klasse rotierend zu beschulen. Und wer zwischendurch dann putzt, steht auch in den Sternen.


    Grundsätzlich sieht unser "Hygieneplan" vor -> regelmäßig Händewaschen und Abstand halten. Ich finde ja ein bisschen lächerlich, das überhaupt als "Plan" zu bezeichnen, aber nun gut. Maskenpflicht gibt es nicht und das eigentlich zugesagte Desinfektionsmittel gibt es nun doch ebenfalls nicht.


    Mit den Abiturienten lief es recht gut, aber bereits mit denen war das Schulgebäude fast komplett belegt. Ich bin sehr gespannt, was da jetzt wohl kommen mag.



    Hätte ich Kinder, würde ich die jedenfalls nicht zur Schule gehen lassen.

    Wenn man Schweden als Vergleichsbeispiel heranzieht, sollte man bitte auch berücksichtigen, dass Corona-Patienten über 80 gar nicht erst in die Intensivstationen aufgenommen werden. Gleiches gilt für Patienten über 70 mit einer relevanten Vorerkrankung und Patienten über 60 mit zwei Vorerkrankungen. Klar, dass man dann nicht an Kapazitätsgrenzen stößt. Man hat aber eben pro Kopf auch eine deutlich höhere Zahl an Versterbenden als in Deutschland.


    edit: sorry, ich habe die letzte Seite übersehen.. steht hier ja schon..

    Heyho,

    Wisst ihr wie es mit Neueinstellungen momentan aussieht? Bekommt die SL jetzt Vertretungslehrerstellen, wenn es durch Corona zu ausfallenden Lehrkräften kommt?

    Kann ich mir nicht vorstellen, da Vertretung ja nur bei mindestens 6wöchigem Ausfall bewilligt wird (meine ich). Zum jetzigen Zeitpunkt ist ja gar nicht klar, wie lange die Regelungen so gelten.

    Ich wäre schon bei der Telefonnummer im Dreieck gesprungen und würde prüfen lassen, ob die Schule in irgendeiner Weise für die Kosten für die Änderung der Telefonnummer in Haftung genommen werden kann. Das geht wirklich mal gar nicht!

    Den ist halt aufgegangen, dass wenn auch noch die Lehrer zu Hause bleiben, deren Angehörige zu einer Risikogruppe gehören, es verdammt schwer wird, die Öffnungspläne umzusetzen. Es gibt schließlich genug Schulen, die pfeifen schon im Normalbetrieb aus dem letzten Loch und kriegen kaum den Unterricht und die Vertretungen gestemmt (so wie an der Schule, an der ich Unterrichte), nimmt man da 1/3 + noch weg, wird das mit dem Klassenteilen und Unterricht erteilen verdammt eng....

    Ja Pech, dann gibts halt weniger Unterricht. Ich bin davon nicht betroffen, aber mal so rein aus Prinzip: hier eine unterschiedliche Risikobewertung vorzunehmen finde ich absolut unmöglich. Fälle wie fleckis müssen doch berücksichtigt werden?! Entweder man sieht von offizieller Stelle ein Risiko oder man sieht keins - diese unterschiedliche Kategorisierung ist aber absurd.

    Laut Schulleiterinformation hat der Träger zugesagt, "zeitnah" Desinfektionsmittelspender anzubringen. Ob die schon da sind, weiß ich leider nicht.

    Die Sitzpläne sollen wir selbst erstellen und wir sind auch angehalten, uns direkt zum zugewiesenen Raum zu begeben und danach nach Hause zu fahren, d.h. möglichst nicht das Lehrerzimmer aufzusuchen oder ähnliches. Gleiches gilt für die Schüler.


    Privat Seife für die ganze Schule anschaffen? Puh... das spricht irgendwie nicht gerade für den Träger^^

    Wir haben Räume zugewiesen bekommen und es "sollen" Seifenspender und Desinfektionsmittel "an zentralen Orten" aufgestellt werden. Ansonsten sind die Lehrer angehalten, eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn mit Zollstock anzurücken und die Sitzordnung so zurecht zu rücken, dass 1,5m Abstand zwischen den Schülern eingehalten wird. Die Kurse sind so aufgeteilt, dass maximal 8 Schüler in einem Raum sitzen. Masken oder sonst irgendein Schutz dürfen gerne getragen werden, sind aber keine Pflicht und werden auch nicht gestellt.


    Mehr ist realistischerweise auch nicht zu erwarten gewesen, denke ich.

    Ah ja. Für die Angehörigen von Lehrkräften stellt Präsenz in der Schule kein höheres Infektionsrisiko dar, für die von Schülern schon. Ohne Worte, die spinnen doch..

    Bei uns war es auch brechend voll. Ich musste was bei der Bank einwerfen und hätte wirklich nicht erwartet, dass die Stadt SO voll ist. Wie es in den Geschäften aussah, kann ich nicht sagen, war nicht drin. Aber in den Straßen war schon recht viel los.


    Und mir fällt auf meinen Hunderunden auf, dass auch wieder wahnsinnig viele Großgruppen an Radfahrern unterwegs sind (überwiegend Altherrentrüppchen).

    Ich habe auch den Eindruck, dass das sehr stark von der Schulform abhängt. Zwei sehr gute Freundinnen von mir sind Förderschulkollegen und das sind einfach auch ganz andere Typen Mensch als ich, die in ihrer Arbeit ganz andere Ziele und Schwerpunkte sehen. Und die auch mit ganz anderen Problemen und Ausgangsbedingungen konfrontiert sind.



    Hier müssen sie zwingend drucken und die Arbeitsblätter und Tabellen ausfüllen und die dann ausgefüllt zurückschicken oder sogar eben ein KUNST-Arbeitsblatt nutzen, wo man genau das Gitternetz vervollständigen muss.

    Kann man die Tabelle nicht abzeichnen und dann ein Foto schicken?
    Und das andere geht halt nicht, fertig. Die Schule kann sich ja viel wünschen, wenn der Tag lang ist, aber das würde ehrlich gesagt komplett an mir abperlen. Was passiert denn, wenn der Kram nicht erledigt wird? Wenns hart auf hart kommt, nichts...


    Aber du hattest ja schonmal geschrieben, dass eure Schule da etwas speziell zu sein scheint.

    Muss man denn zwingend drucken? Meinetwegen können die alles handschriftlich auf Papier machen und auf Arbeitsblatt X Aufgabe Y verweisen. Da muss nichts gedruckt werden.

    Ich habe dieses Jahr ausnahmsweise mal keine Klassenleitung, davor hatte ich (sehr un(frei)willig) 2x Unterstufe. Mir ist schon klar, dass da ein gewisses pädagogisches Handeln dazugehört, aber für mein Verständnis gibt es eben auch Grenzen. Ich bin erreichbar, biete gerne Hilfe an, halte normalen Kontakt zu Schülern und Eltern... aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe, mir ein Bein auszureißen für Kinder, die sich verweigern. Und speziell in dieser konkreten Situation jetzt würde ich definitiv niemandem hinterhertelefonieren, solange die Aufgaben hier eben gar nicht bewertbar sind.

    Ja! ES reicht eben nicht, Arbeitsaufträge per pdf zu verschicken. Wenn man von den Schülern trotz der Bitte um Rückmeldung nichts liest, muss man schonmal anrufen oder zur Not auch hinfahren - das ist unser Auftrag.

    Das sehe ich z.B. überhaupt nicht so. Die Schüler wissen, dass es Aufgaben gibt und dass diese in der Cloud hochgeladen werden. Ich habe vorab einmal zentral abgefragt, ob alle meine Schüler darauf zugreifen können - können sie, wunderbar. Bei Fragen, Problemen und Unklarheiten bin ich jederzeit ansprechbar. Aber ich bin NICHT der Babysitter, der hinterhertelefoniert und versucht faule Schüler dazu zu bewegen Aufgaben zu machen, die laut offizieller Angabe des Ministeriums nichtmals verbindlichen Charakter haben.

    Ich mache das aber auch im normalen Unterricht nicht. Ich stelle ein Bildungsangebot bereit und unterstütze, wo ich kann, aber ich zwinge niemandem die Mitarbeit auf. Ein Mindestmaß an Interesse am eigenen Bildungserfolg setze ich schlichtweg voraus - und wenn das nicht da ist, dann gibt es auch noch einen Haufen anderer Schulformen, um eine ruhigere Kugel zu schieben.

    Gilt das auch für (evtl. ehemalige) Raucher mit Krebserkrankungen, die vermutlich auf das Rauchen zurückzuführen sind?


    Und wie ist das denn bei Diabetes von übergewichtigten Kollegen, die sich jahrelang freiwillig selbstschädigend ungesund ernhährt und zu wenig bewegt haben?

    Nur so, um die moralische Grenzziehung nachvollziehen zu können?

    Ich sehe deinen Punkt und ich weiß auch, dass meine moralische Grenzziehung da vermutlich etwas willkürlich ist. Aber ob jemand raucht oder nicht, fällt für mich unter Privatvergnügen. Wieso soll ich als Kollege das ggf. mit Vertretung und Mehrarbeit auffangen müssen?

    Wer faktisch eine Erkrankung hat, soll zu Hause bleiben. Wer einfach "nur" schlotet, aber noch nicht nachgewiesen krank ist - äh nee, sorry. Nach der Logik müsste ich den dicken Nochnichtdiabetiker ja genauso vorsorglich rausnehmen. Beide gefährden sich sowieso permanent und freiwillig, da braucht man jetzt auch wegen Corona kein Fass aufmachen.

    Danke!


    In meinem Kollegium scheinen bis auf wenige Ausnahmen die meisten ab Montag in der Schule arbeiten zu wollen. Und das liegt nicht daran, dass es ein überdurchschnittlich junges oder fittes Kollegium wäre. Ich gehe schon davon aus, dass einige mit Missfallen auf Kollegen schauen, die nicht kommen. Sind nicht unbedingt alles Arschlöcher, die meisten nur ziemlich verstrahlt und pflichterfüllt (schließlich arbeiten die Supermarktkassiererinnen ja auch, und überhaupt, wir können doch unsere Schüler nicht im Stich lassen). Die Schulleitung hat übrigens letzte Woche abgefragt ob man nicht trotz Vorerkrankung in der Schule arbeiten möchte.

    Da steht man als erwachsener Mensch aber wohl drüber, oder?! Ich gehöre keiner Risikogruppe an und werde natürlich arbeiten gehen, ich hoffe aber, dass JEDER Vorerkrankte gefälligst zu Hause bleibt. Diese Selbstaufopferungsmentalität in Sozialberufen inkl. dem Lehrerjob ist schon zu normalen Zeiten ätzend - hier aber jetzt völlig unangebracht 😊

    Und die Schüler werden es überleben, so wichtig ist keiner von uns..




    Beim Thema Raucher muss ich allerdings ehrlich sagen, dass ich kein Verständis dafür hätte, wenn man wegen freiwilligen selbstschädigenden Verhaltens rausgenommen werden würde. Nicht ansatzweise.

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