Beiträge von Maylin85

    Kiggie, hättest du die Videos ohne Ausfall nicht (zu einem anderen Zeitpunkt) aufgenommen? Also sprich, ersetzen die deinen Unterricht dann zu einem anderen Zeitpunkt, an dem du dann komplett frei hast, hast du Fernbeschulung damit gemacht oder war das auch "nur" Vorbereitung?


    Klingt übrigens interessant.

    Ich sehe das auch so. Argumentation war, dass diese Tätigkeiten aber ja sowieso ins Pensum fallen und sich eben nur zeitlich verschieben. Die nichtgehaltenen Stunden werden aber nicht zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt, also sind es Minusstunden.


    Ich finde die Argumentation okay für die 3 Stunden, die ich NACH der Präsenzpflicht noch gehabt hätte und am heimischen Schreibtisch genutzt habe. Für die 2 Stunden der Präsenzpflicht finde ich die Handhabung unmöglich und völlig unangemessen.

    In der Praxis: meist wenig. In der Theorie: Einleitung eines Disziplinarverfahren aufgrund grober Pflichtverletzung des AN. Das Wegerisiko liegt ausschließlich beim AN, dem AG kann egal sein, wie der AN zur Arbeit kommt. Mir sind einige wenige Fälle bekannt, in denen dann z.B. nur der Sold für die betreffende Zeit aberkannt wurde, wenn nicht bereits ein Wiederholungsfall vorlag.

    Die Weisung für die Lehrkräfte trug ja den Zusatz "wenn zumutbar". Wo Zumutbarkeit anfängt und aufhört, kann man in so einem Fall ja gerne im Fall des Falles juristisch klären (aber wer macht das schon?).



    Ich kam prima durch, wir saßen 2 Stunden unbeschäftigt rum und dann wurde die Präsenzpflicht vernünftigerweise beendet.



    Interessant finde ich, dass auch für diese 2 Stunden verpflichteter Anwesenheit Minusstunden anfallen.

    Was soll denn schon groß passieren, wenn man halt nicht hinkommt? Man kann sich ja schlecht beamen...


    Bei uns wurde explizit (und vom wording her sehr unnett) auf die Präsenzpflicht hingewiesen. Ich habe 50 km Anfahrt, die Straße zur Autobahn ist wegen umgestürzter Bäume aktuell gesperrt, ÖPNV fährt nicht, wohnortnäherer Versetzungswunsch wurde zum 3. Mal nicht freigegeben... ich fahre morgen zur regulären Uhrzeit ganz entspannt los (wenn es geht) und wenn ich durchkomme, komme ich durch, und wenn nicht, dann eben nicht. So ist das eben, wenn man weiter weg arbeitet/arbeiten muss.


    Mir erschließt sich der Sinn der Präsenzpflicht auch nicht wirklich. Ich arbeite (abgesehen vom tatsächlichen Unterrichten) vollständig zu Hause und habe sämtliche Materialien hier. Ich werde auch nicht mit Reiseköfferchen dort auflaufen, um mich selbst sinnvoll beschäftigen zu können - bin also gespannt, welche Art von Aufgaben man dort bereithält 😊

    Bei uns wird erfasst, wann die Arbeit abgelegt wird. Dies sollte nach 4 Wochen geschehen. In der Zeit muss sie korrigiert, herausgegeben und wieder eingesammelt werden. Für die Korrektur haben wir maximal zwei Wochen Zeit. Allerdings wird das Rückgabedatum vom Kollegen selbst eingegeben. Wer drei Wochen korrigiert, sollte das nicht so angeben und muss halt schneller einsammeln ;) .
    Es wurden auch schon mehrfach Kollegen von der Schulleitung angesprochen, wenn sie die 4 Wochen häufiger nicht eingehalten haben.


    Wir hatten auch eine Kollegin, die war "zufällig" immer an den Elternabenden und Wandertagen oder ähnlichen Terminen krank. Das nervt einen dann schon, wenn man selbst Abends da sitzt und Elterngespräche führt.

    Danke. Ich finde gerade total spannend, wie unterschiedlich die Verfahren sind. Ich musste noch nie irgendwas ablegen und bei uns werden Klausuren auch nicht wieder eingesammelt. Ich vermute eher, dass die bei vielen Schülern nach Rückgabe zeitnah im Papierkorb landen. Ich trage das Thema der Klausur ins Kursheft ein und das wars dann - weder die Notendurchschnitte noch Korrektur- oder Rückgabezeiten werden irgendwie erfasst.
    Bei eurem System ist der Druck dann natürlich schon durchaus deutlicher spürbar als bei uns.

    Wird bei euch denn tatsächlich darauf geachtet, wie lange ihr zum Korrigieren benötigt? Bei uns wird das nirgends erfasst und wir müssen Klassenarbeiten und Klausuren vor Rückgabe auch nirgends gegenzeichnen lassen (war an meiner letzten Schule anders), also moppern höchstens die Schüler ein wenig rum, aber das war's dann auch an "Konsequenzen". Wirklich geachtet wird letztlich nur auf die Berücksichtigung der Noteneintragungsfristen. Da die bei der Q2 halt sehr früh liegen, haben diese Kurse Priorität und alles andere werde ich vor den Ferien vermutlich gar nicht mehr anfassen angesichts dessen, dass auch noch Termine wie Tag der offenen Tür und Weihnachtskonzerte und diverse Konferenzen anstehen. Sollte es aber tatsächlich Schulleitungen geben, die auf schnellere Korrekturen pochen und längere Bearbeitungszeiten negativ vermerken, könnte ich die sich krankmeldende Kollegin wiederum evtl. doch ein bisschen verstehen..

    Bei uns sind die meisten Klassenarbeiten und Klausuren auch zentral terminiert. Ich habe aktuell 6 Oberstufenkurse und alle schreiben in dieser Runde innerhalb von 2 Wochen. Das ist korrekturtechnisch spaßig, aber mehr als in gesunder Dosierung (sprich, unter Aufrechterhaltung meiner Sporttermine und einem Minimum an Sozialleben im Privaten usw.) arbeiten kann ich nicht, also gibts den Großteil eben erst nach den Ferien zurück. Wenn dann zwischen Klausurtermin und Rückgabe 4 oder 5 Wochen liegen, dann ist das eben so. Den Druck über Krankmeldungen zu lösen, finde ich arg unkolligial.

    Wir haben auch Bereitschaftsstunden (bei Vollzeit 2). Das klappt auch ziemlich gut und ist berechenbar. Doppelsteckungen gibt es sowieso nicht, insofern muss auch alles vertreten werden.


    Als Gedankenspiel fände ich ein System toll, bei dem es für jedes Fach irgendwo vorbereitete Freiarbeitsmaterialien gibt. Bei Unterrichtsausfall bedienen sich die Klassen am Material und arbeiten in Stillarbeit in einem dafür vorgesehenen (groooooßen^^) Raum oder der Aula oder sowas. Alle zusammen. Mit einer einzigen Aufsichtskraft (oder meinetwegen auch 2, falls da mal jemand ausfällt).

    Ich würde niemals reduzieren, um dann letztendlich noch mehr unbezahlte Arbeit zu leisten. Wenn die Zusatzaufgaben zu viel Zeit beanspruchen, besteht der Unterricht eben nur noch aus dem Durcharbeiten des Schulbuches - da brauche ich keine Vorbereitung reinstecken, sondern nur ggf. an Ort und Stelle parallel die Handreichung aufschlagen. Und wenn zu viel Zeit für Inklusion draufgeht, muss eben am Rest gespart werden. Ich bin da ziemlich past the point of caring... ich rette dieses System nicht und wenn es so gewollt ist, ist es eben so..

    Ist schon richtig, man weiß vorher, dass es zu den Dienstpflichten gehört.Was ich vorher allerdings nicht wusste, ist wie belastend ich persönlich Klassenfahrten in der Praxis finde. Ich bin eigentlich kein überbesorgter und übervorsichtiger Typ, aber nachdem ich nun weiß und selbst erlebt habe, was alles passieren kann, fühle ich mich mit der Verantwortung superunwohl - insbesondere bei Klassen mit Kindern, die sich schon im normalen Schulalltag nicht wirklich an Absprachen und Regeln halten.
    24/7 Dienst schieben und Ansprechpartner sein ohne wirkliche Rückzugsmöglichkeit und mal eine Auszeit, finde ich ebenfalls grenzwertig zumutbar. Man müsste mit ausreichend Leuten fahren, dass man zumindest Schichten aufteilen kann. Mir war nicht klar, wie belastend dieser Sozialstress sein kann.


    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Klassenfahrten und mache z.B. die Abschlussfahrten mit älteren Schülern sehr gerne. Aber Klassenfahrten mit der Sek I empfinde ich als Dauerstress und bei manchen Klassenkonstellationen als nur eingeschränkt verantwortbar.



    Mit Grundschülern würde ich auch keine Fahrten machen, wenn es nicht verpflichtend ist. Wir hatten auf der letzten 5er Fahrt kotzende Heimwehkinder, jeden Abend Heimwehtränen, Tränen wegen des Essens, Tränen weil die Wanderung angeblich zu lang war etc. ... es war einfach nur superanstrengend und nervenaufreibend. Mit noch jüngeren Kindern stelle ich mir das noch schlimmer vor und würde mir das nicht antun

    @Maylin


    Du meinst, damit sich die Hälfte des Kollegiums davor drücken kann und die andere Hälfte die pädagogischen Preise kaputt macht?

    Ich kann mit diesem Gerede von pädagogischen Preisen ehrlich gesagt wenig anfangen und mir ist das auch völlig egal. Ich empfinde die Verpflichtung zu Klassenfahrten schon durchaus als übergriffig ins Privatleben. Bei netten Lerngruppen mit „pflegeleichten“ Kindern mache ich das dennoch gerne, es gibt aber auch Gruppen, mit denen ich offen gestanden wenig Lust habe zu fahren und auch nicht fahren würde, wenn ich nicht dazu verpflichtet werden könnte.

    Ich hab auch ein wenig Schwierigkeiten mit dem Kreidestaub (sowohl an den Händen als auch nies/hustentechnisch). Leider haben wir in der Schule extrem staubende Kreide, für mich funktioniert aber die Kombi aus besserer Kreide und Kreidehalter recht gut. Wischen lasse ich ausschließlich Schüler und halte in der Zeit Abstand.
    Generell komme ich mit Kreide aber trotz der Probleme erheblich besser klar, als mit Whiteboards, und bin froh, dass wir noch überwiegend stinknormale Kreidetafeln haben. Auf Whiteboards habe ich eine furchtbare Sauklaue und kann da einfach nicht gescheit drauf schreiben.


    In Räumen mit Beamer bin ich komplett auf Tablet & Stift umgestiegen und empfinde das als beste Variante.

    Ich erzwinge gar nichts. Ich hinterfrage dieses Gedankenkonstrukt in seiner Sinnhaftigkeit.
    Ich lebe eben in einer glaubensverschiedenen Beziehung. Das ist eben so. Muss ich mich von meinem Freund trennen? Soll ich mir einen Katholiken suchen, damit wir auch das heilige Sakrament der Ehe empfangen dürfen?

    Nur kurz zur Klarstellung, ich meinte mit dem Erzwingen nicht dich, sondern die Rechtslage. Es liegt ja am Gesetzgeber festzulegen, wie weit man kirchlichen Trägern Sonderrechte im Arbeitsrecht zugestehen möchte.


    Zum Rest: vermutlich nicht, wenn das nicht explizit so in deinem Arbeitsvertrag steht.


    Mir persönlich wäre das Geschwätz der Kollegin erstmal egal, solange niemand an mich herantritt und direkte Forderungen stellt. Passiert das, muss man eben eine Entscheidung treffen, wie man damit umgehen möchte. Alternativ könnte man natürlich in die Offensive gehen und den Schulleiter direkt darauf ansprechen - dann sind zumindest alle Karten auf dem Tisch und man weiß, ob die Kollegin stellvertretend für die Leitungsebene spricht oder nur ein persönliches Problem mit deiner Lebensform hat.

    keckks, ich persönlich finde nichts davon okay, ich finde aber auch schwierig, eine religiös orientierte Institution zu zwingen gegen die eigenen Leitsätze zu handeln. Das ist unglaubwürdig und passt irgendwie nicht zusammen. Das grundlegende Probleme ist für mich tatsächlich auch die Finanzierung über Staatskassen. Würden diese Institutionen sich selbst tragen, wäre es (für mich) in Ordnung, wenn sie ihre eigenen Regeln aufstellen. Niemand ist gezwungen dort zu arbeiten. Sobald öffentliche Finanzierung dabei ist - ja, strenggenommen dürften dann konsequenterweise auch keine Sonderregelungen bei den Arbeitnehmerrechten herrschen.


    Ich finds schwierig. Und das als explizit nicht religiöser Mensch. Die Kirchen sind generell nicht auf der Höhe der Zeit und vertreten nicht akzeptable Positionen, dennoch kann man ja eine Modernisierung oder Revolution der Leitsätze nicht extern erzwingen. Und wenn diese Institutionen nunmal als Träger von Einrichtungen in Erscheinung treten (dürfen), finde ich verständlich, dass das auch irgendwo mit deren Ideologien unter einen Hut passen muss.

    Vorweg, ich bin überhaupt nicht religiös und deswegen wäre ich an meiner Ex-Schule auch langfristig falsch gewesen. Aber ich verstehe grundsätzlich schon, dass kirchliche Institutionen auch auf eine kirchliche Hochzeit pochen. Das fällt ja nunmal in deren "Kernaufgabenbereich" und wenn eine Ehe nach Auffassung der Kirche vor Gott geschlossen werden muss, um von ihnen vollwertig anerkannt werden zu können, das ist das eben so. Gleiches gilt für das Taufen von Kindern. Wenn nichtmals die eigenen Mitarbeiter das noch weiter mittragen und leben, macht sich die Institution als solche ja auch irgendwie unglaubwürdig.


    Mich wundert, dass das bei dir kein Thema bei der Einstellung war, wenn es tatsächlich ein Thema von Bedeutung sein sollte. Ich hatte damals ein Gespräch im Generalvikariat, wo mir gewisse Vorstellungen erläutert wurden (und das war wie gesagt nur eine Vertretungsstelle und ich war nichtmals katholisch).
    Vielleicht ist in deinem Fall aber auch einfach nur deine Kollegin besonders konservativ eingestellt und ihr ist das ein Dorn im Auge - ohne dass der gesamte Träger diese Auffassungen so streng vertritt.

    Was steht denn in deinem Arbeitsvertrag? Ich war mal ein Jahr lang Vertretungslehrkraft an einer katholischen Ersatzschule und da waren gewisse "Erwartungen" bereits im Arbeitsvertrag formuliert (z.B. dass man ein Kind christlich taufen lassen muss, dass ein uneheliches Kind ein Kündigungsgrund sein kann, dass eine Heirat auch kirchlich erfolgen muss etc.). Ich weiß, dass bei einem Kollegen, der unverheiratet mit seiner Freundin zusammengelebt hat, auch ein ziemlicher Druck aufgebaut wurde zu heiraten (oder eben nicht zusammen zu wohnen). Inwiefern das rechtlich jetzt alles im Härtefall durchgegangen wäre, kann ich nicht sagen, aber es schafft natürlich ein unangenehmes Arbeitsklima, wenn man deswegen ständig im latenten Konflikt mit Schulleitung und/oder Träger steht.

    Im Bekanntenkreis setzen die Eltern eines ADHS-Kindes auf Mitochondrientherapie und meinen, dass die Ergebnisse besser seien als unter Ritalin. Ich kenne das Kind nur sehr oberflächlich und kann dazu nichts weiter sagen, aber evtl. ist das ja für das Ausgangsposting eine Alternative.



    Ich persönlich verstehe die Skepsis gegenüber Ritalin nicht. Das Mittel ist bewährt und funktioniert; die meisten Betroffenen empfinden Entlastung und Erleichterung unter Medikation (ich kenne jedenfalls kein einziges Negativbeispiel). Ich gebe Thamiel Recht, dass das Ansetzen am Betroffenen natürlich die „einfachste“ Variante ist, aber es ist eben auch die einzig gangbare. Andernfalls müssten die Kinder in gesonderten Einrichtungen mit speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Bedingungen beschult werden - für alle Beteiligten im Regelsystem unter Normalvoraussetzungen sind sie jedenfalls unbehandelt kaum tragbar.

    Bei uns sieht das Teilzeitkonzept vor, dass Teilzeitkräfte eben NICHT an allen Konferenzen teilnehmen müssen, weniger Aufsichten haben und beim Elternsprechtag auch nur 2 statt 4 Stunden anwesend sein müssen usw. Klassenleitung trifft allerdings alle.


    Gegen Springstunden habe ich persönlich gar nichts, ich nehme die sogar recht gerne. Mir reicht eine Springstunde, um 2-3 Unterrichtsstunden vorzubreiten, also bedeuten mehr Springstunden weniger Arbeit, die ich mit nach Hause schleppe. Setzt natürlich voraus, dass man in der Schule auch irgendwie zum Arbeiten kommt. Ich bin eher der Typ, der zu Hause nicht so recht in die Gänge kommt... insofern wäre mir ein Teilzeitstundenplan mit z.B. einem freien Tag und 4-5 Freistunden an den anderen Tagen sehr recht.
    Aber das ist natürlich immer sehr individuell.

    Für mich wäre das auch keine Option und ich verstehe die Bedenken in Richtung „Preise kaputtmachen“.


    Andererseits muss man sich halt auch nur den Schuh anziehen, der passt - spricht, mir kann doch völlig egal sein welche Erwartungshaltung andere an mich haben, solange ich mich im gesetzlichen Rahmen bewege und meine eigene, selbstgewählte Linie für vertretbar und richtig halte. Mir erschließt sich oft nicht, wieso sich erwachsene Menschen so massiv von Erwartungen von Kollegen und Schulleitung beeinflussen lassen. Ich war z.B. noch nie (auch in der Probezeit nicht) bei irgendwelchen Abendveranstaltungen oder Schüleraufführungen in der Schule, weil mich das nicht interessiert und ich nicht bereit bin auch noch meine Abende in der Schule zu verbringen. Wird auch schräg geguckt, na und. Es obliegt doch jedem selbst, Grenzen zu setzen und auf blöde Kommentare entsprechend zu reagieren. Gerade bei Themen wie Mutterschutz sehe ich wenig Probleme, latent geäußerte Erwartungen entschieden zurückzuweisen. Insofern.. soll und muss doch jeder selbst wissen, wie er solche Dinge handhaben möchte :)

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