Beiträge von Maylin85

    Oder ich überlege mir, wie man nach monatelangem Nixtun mal was für die Eltern tun kann.

    Da habe ich überhaupt nichts gegen einzuwenden. Gerne, meinetwegen. Aber wenn dieses "was für die Eltern tun" heißt, einfach wieder in den Normalbetrieb umzuschalten, kann und werde ich das nicht verhältnismäßig und angemessen dinden. Tut mir leid, aber zwischen komplettem Stillstand und Vollbetrieb hätte es andere, veramtwortungsvolle Konzepte geben müssen. Es kann nicht sein, dass nur ein einziger Bereich des öffentlichen Lebens von den Abstandsregeln ausgenommen wird und die Betroffenen das halt so hinnehmen müssen, nur weil Kinderbetreuung benötigt wird.

    Allerdings zahlt dein Hund auch später nicht für deine Pension oder in die Rentenkasse ein. Da hat der Staat wohl eher Interesse etwas in die Betreuung von Kindern zu investieren.

    Das ist richtig und genau deswegen werden Kinder ja auch zu Recht an allen Ecken und Enden subventioniert. Allerdings finde ich es in einer absoluten Ausnahmesituation wie dieser auch zumutbar, dass Eltern eben mal selbst zur Verantwortung gezogen werden. Oder meinetwegen soll der Staat halt noch ein paar Betreuungsmilliarden raushauen, macht den Kohl gerade auch nicht mehr fett.

    in welchen Räumen soll die denn stattfinden, wenn ja in allen Klassen normaler Unterricht stattfindet?

    Wir haben einen Haufen derzeit weitgehend ungenutzter Stadthallen, Veranstaltungsräume, Konferenzzentren, Kultureinrichtungen mit großen Sälen, die man doch durchaus nutzen könnte.



    Das finde ich schon ziemlich anmaßend. Nur weil DU vielleicht gerne in Teilzeit arbeitest und es für deine Familie richtig ist, heißt das doch nicht, dass das für alle anderen auch das richtige Modell ist (und genau das wird hier durch deine Aussage impliziert. Wenn du das nicht gemeint hast, sorry).

    Wenn du in Teilzeit arbeitest, wie bekommst du das denn hin, dass du immer genau an den Tagen zu Hause bist, an denen auch dein Kind zu Hause ist? Passt die Schule deiner Kinder deren Beschulung an deinen Stundenplan an, oder muss deine Stundenplanerin deinen Stundenplan an die Beschulung deiner Kinder anpassen? Wenn die Kinder nur zwei Tage die Wochen in die Schule gehen dürfen, hast du dann drei Tage die Woche keinen Unterricht? Das würde mich jetzt auch mal als Stundenplanerin interessieren, im Hiblick darauf, was ich mache, wenn Schulen teilw. geschlossen werden. Ich hatte eigentlich nicht vor unseren Stundenplan dann umzustricken und den an schätzungsweise 25 verschieden Grundschulen und Kitas anzupassen...
    yestoerty hat übrigens völlig recht: Im Allgemeinen haben TZ Kräfte doch ähnliche Betreuungsprobleme wie VZ-Kräfte. Für beide ist es kein Problem, so lange Kitas und Schulen offen sind. Und Auch der Vergleicht mit der Betreuung für den Hund hinkt, aus genau den von yestoerty genannten Gründen.

    Ich kann mir ehrlich gesagt überhaupt gar nicht vorstellen, wie man parallel zum Job seinen Kindern wirklich gerecht werden kann. In meinem Job sehe ich diese Vereinbarkeit jedenfalls nicht als gegeben. Für mich käme nur in Frage dass ein Elternteil komplett zu Hause zu bleibt, bis Kinder selbstständig genug sind, dass sie auch alleine zu Hause sein könnten (also quasi bis etwa Ende Grundschulzeit). Da das für uns finanziell nicht drin ist, haben wir (noch) keine Kinder. Vielleicht ändert sich das mal, vielleicht auch nicht. Kinder zu haben ist ja kein sozialer Imperativ. Meiner Auffassung nach müssen dafür auch die Voraussetzungen grundsätzlich erstmal stimmen - und dauu gehört für mich ganz selbstverständlich auch, dass Eltern Zeit haben und sich kümmern können, solange Kinder im "hilfsbedürftigen" Alter sind.

    (und ja, man kann trotzdem alleinerziehend werden, alles kein Thema... aber von vornherein Kinder mit Vollzeitbetreuung und zwei Jobs zu planen, ist für mich ein ganz gruseliger Trend)


    Mir ist aber schon klar, dass der Zeitgeist woanders hinsteuert und ich mit meinen Ansichten nicht mehrheitsfähig bin 😊

    Ich bin übrigens alleinerziehend und arbeite Vollzeit. Ich betreue anderer Leute Kinder und bin darauf angewiesen, dass meine auch betreut werden. Bisher klappte es gut. In meiner Lebensplanung habe ich Corona und Alleinerziehend nicht eingeplant. Habe ich jetzt deiner Meinung nach Pech, sollte an der Schule kündigen und von Hartz4 leben oder was wäre dein lebenspraktischer Vorschlag für Leute in vergleichbarer Lage, die auf ihre Arbeit und Kinderbetreuung angewiesen sind?

    Hab ich weiter vorne schon geschrieben... meine persönliche Meinung: Organisier dir Betreuung. Muss ich für meine Hunde auch. Kostet mich 800 Ocken im Monat; ich bin sicher, ein williger Babysitter lässt sich in diesen Zeiten mit so vielen verlorenen Nebenjobs billiger finden 😊


    Ich weiß, dass die Ansichten in diesem Punkt sicherlich auseinandergehen, aber ich begreife Schule als Bildungseinrichtung und nicht als Betreuungseinrichtung. Wenn sich Bildung auch auf anderem Wege bewerkstelligen lässt, ist alles andere keine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sondern in erster Linie ein privates Problem.


    (Da die Mehrheit das allerdings ja anders sieht als ich und wir deswegen ja sowieso bereits im Normalbetrieb laufen, ist die Debatte aber sowieso hinfällig.)


    Ich hab kein Patentrezept für das Betreuungsproblem. Aber deswegen Schulen und Kitas im Vollbetrieb laufen zu lassen, finde ich absurd. So wahnsinnig schwer ist es nun auch wieder nicht einen Babysitter zu finden - bei meiner Freundin hat ein Aushang an der Uni gereicht und die Anrufe kamen reichlich, das ging auch sehr kurzfristig.

    Alternativ könnte man öffentliche Räume öffnen und bei rotierender Beschulung die jeweils nicht präsent beschulte Gruppe dort babysitten lassen. Wie auch immer, unmöglich ist das sicherlich nicht, wenn man denn ein Interesse am Fortbestand der halbierten Lerngruppen hätte.



    Ohne Masken ab Ende August finde ich völlig unverantwortlich und verstehe auch nicht so recht, woher die Auflehnung dagegen kommt. Ja, ich finde die auch nervig, aber das ist ja nunmal der absolute Minimalschutz, den man uns geben konnte. Ich finde es mit Masken auch nicht toll, aber ohne kann auch keine Lösung sein - jedenfalls nicht in Regionen mit steigenden Fallzahlen (mag woanders ja anders sein).

    Ja, dann müssten die Eltern dafür sorgen. Punkt. Ganz ehrlich, wer es für eine gute Idee hält kleine Kinder und Vollzeitjob parallel laufen zu lassen, muss sich dann halt im Zweifelsfall kümmern, Babysitter bezahlen, whatever. Dein Kind, deine Verantwortung. "Ist nicht zu ändern" ist eine Priorisierung von Elterninteressen, an deren anderem Ende eben steht, dass die möglichen Konsequenzen für die sonstigen Betroffenen sehr wohl scheissegal, weil leider als vergleichsweise irrelevant eingestuft, sind.


    Über den erwähnten Kritikpunkt echauffiere ich mich auch. Und mindestens genauso darüber, wo alles NICHT geschlossen wird, obwohl die Einschläge sehr nah sind. Und darüber, dass Kinder positiv getesteter Eltern zwar in Qurantäne sind, die 17 Cousins und Cousinen, die ebenfalls mit im Kosovourlaub waren, weiterhin munter in der Schule rumspringen. Und überhaupt...

    (Sorry, ich bin vllt gerade einfach nur subjektiv massiv genervt von der Gesamtsituation und davon, mit wem man alles stundenlang in einen Raum gezwungen wird.)

    Ja, sicher wurde das eingeplant. Ich bin trotzdem nach wie vor ziemlich entsetzt, wie völlig scheissegal es ist, welchem Infektionsrisiko man dem Personal dabei aussetzt. In keinem anderen nichtmedizinischen Berufsstand passiert das derzeit in dieser Form. Dass wir "Betreuungseinrichtungen" sind, ist für mich auch keine ausreichende Legitimation für diesen Zustand.


    Verantwortungsvoll wäre es gewesen, mit Abständen und mindestens halbierten Gruppen weiterzuarbeiten. Zur Weiterentwicklung des Distanzlernens hatten wir fast ein halbes Jahr lang Zeit, da hätte man durchaus tragbare Konzepte entwickeln können für ein Rotationssystem. Die Art des Regelbetriebes in diesen Zeiten ist ein absolut peinliches Armutszeugnis.

    So sehen die Busse bei uns auch aus. Aber wie soll es auch anders sein, wenn nunmal Normalbetrieb läuft?



    Zum Lüften: mich machen die offenen Türen wahnsinnig. Ich finde die Mitbeschallung aus den Nachbarklassen wirklich massiv störend und bin supergenervt davon. Gerade auf den Fluren der Mittelstufenklassen, die eh laut sind, kann das eigentlich kein Dauerzustand sein.

    Ich halte ein Hygienekonzept in Schulen ohnehin nur in der Theorie für halbwegs tragbar. In der Praxis funktioniert es seit dem allerersten Tag nicht - hatte auch nichts anderes erwartet. Es hängen ständig Masken unter der Nase, die Schüler besuchen sich in den Pausen gegenseitig in den Klassen, das Einbahnstraßensystem wird nicht berücksichtigt, unter dem Deckmantel Essen/Trinken wird ohne Maske rumgesessen, es werden Stifte geteilt etc.


    Ich denke, dass es einfach völlig an der Realität eines Systems mit +1200 Kindern und Jugendlichen vorbei geht zu erwarten, dass dieses Konzept sein Papier wert ist.

    Ob die freiwillig arbeiten, wird sich noch zeigen 😄 Mir ist das aber ehrlich gesagt auch egal, denn es ist klar kommuniziert, dass die Distanzlernaufgaben dieses Mal voll bewertet werden dürfen. Kommt nichts, trage ich für die Woche eine 6 ein und fertig.


    Ich finde es aber prinzipiell sehr gut geregelt, wenn Homeofficekollegen hierbei entlasten. Dass dann kein Material kommt und man dummerweise zwischen den Stühlen sitzt und den verständlichen Unmut abbekommt, hört sich allerdings nervig und undankbar an.

    Bei uns gibt es da nichts zu koordinieren. Wir sind verpflichtet am Wochenende die Wochenpläne hochzuladen und Montag um 8h werden die für die Schüler sichtbar gestellt. Parallel gibt man für den Schüler an, wann man per Chat- oder Videosprechstunde für Fragen erreichbar ist (mit fixem Termin). Abgabefrist für die Schüler ist einheitlich Freitag 15h.

    Außerdem sollte man die Unterrichtsergebnisse noch gebündelt am Ende der Woche schicken (Tafelbilder o.ä.).


    Finde das recht gut geregelt.

    Mein LK ist auch nicht in der Lage, auf der Lernplattform die Gruppe unseres Kurses und die hochgeladenen Dateien zu finden. Ich dachte ja, dass das wirklich idiotensicher ist, aber es kamen so viele Hilferufe über den Messenger, dass ich tatsächlich eine bebilderte Anleitung schicken musste (3 Klicks^^).

    Fand ich ein wenig lustig, da ja in erster Linie die Medienkompetenz der Lehrer oft in der Kritik der Debatte steht. Meinem Eindruck nach sieht es bei den Schülern keinesfalls besser aus - die können nur youtube, tiktok und insta.

    Sehe ich auch so, es ist sehr abhängig von der Schülerschaft. Ich habe eigenständige, kooperative Unterrichtsformen ausschließlich an einer Schule mit extrem leistungswilliger Schülerschaft als wirklich bereichernd und positiv erlebt. An allen anderen Schulen zweifele ich manchmal am tatsächlichen Wert und versuche eine Balance aus frontal und anderen Formen zu finden. Jetzt mal konsequent über mehrere Wochen mehr oder weniger rein frontal zu arbeiten, finde ich ja durchaus spannend und bin gespannt, wie es funktionieren wird.

    Imagine... wir machen jetzt wochen- oder monatelangen coronakonformen Frontalunterricht und stellen am Ende fest, dass der fachliche Output keinesfalls schlechter als vorher ist. Möglicherweise besser.


    Würde mich in keinster Weise überraschen.

    Also ich gebe zu, ich habe noch nie eine exakte, langfristig angelegte Wochenplanung gemacht. Ich orientiere mich an den Daten der Klausurtermine und schaue, was ich bis dahin unter bekomme... und wie viel Luft dann noch bis zum Quartalswechsel ist, wo ich idealerweise mit dem neuen Sequenzthema anfange. Je nachdem wie eng das Ganze ist, gibt es für die Schüler mehr oder weniger häusliche Vor- und Nachbereitung, fertig^^

    Mit der Zeit wird es Routine. Man macht ein pdf, druckt es aus und schickt es zugleich in die Plattform. Die SuS wissen dann ja irgendwann, wo sie suchen müssen, im Idealfall muss man dann gar nicht mehr extra kommunizieren. Ich hab im Klassenteam auch Kollegen, die vor dem Lockdown keine Laptop-Klassen hatten und die jetzt direkt während des Präsenzunterrichts den Video-Chat offen hatten. Wir haben im Fernunterricht halt alle "geübt", jetzt fällt es den meisten sehr leicht mit solchen Sachen umzugehen.

    Wir sollen je nach persönlicher Bereitschaft den Unterricht für die Schüler zu Hause streamen oder aber Wochenpläne mit dem Material erstellen. Dazu muss es aber verbindlich ein Feedback für die Schüler geben und es muss auch eine Sprechstunde per Chat oder Videochat angeboten werden. Es ist also durchaus schon mehr Aufwand, finde ich, aber nun ja - ich habe die leise Hoffnung, dass es kein Massenphönomen wird, sondern bei Einzelfällen bleibt.

    Hoffentlich.

    Wir haben auch die ersten Schüler in Quarantäne, weil im familiären Umfeld positive Testergebnisse vorliegen. Über die Ferien wurden Konzepte erstellt und die nötige Plattform aufgesetzt, um diese Schüler online parallel mitzubeschulen. Wie gut oder schlecht das funktioniert - man wird sehen. Es ist auf jeden Fall Mehraufwand, aber ich empfinde uns besser aufgestellt als vor den Ferien. Die Vorgehensweise ist für alle Beteiligten transparent, die digitalen Lösungen sind da und es ist endlich Verbindlichkeit im Distanzlernen geschaffen.

    Welches gebrauchte iPad könnt Ihr empfehlen? Also ab welchem Herstellungsjahr macht es Sinn? Ich bin Sprachlehrer und möchte vor allen Dingen mit dem Pencil korrigieren.

    Ich hab auch das Pro mit 11 Zoll (refurbished). Mir war das 12,9er im direkten Vergleich zu groß und ich stelle mir das im Unterricht zu unhandlich vor. Man sollte unbedingt mal im Laden vorbeischauen und beides mal in die Hand nehmen, um zu schauen, was einem besser zusagt.


    Wenn es primär ums Korrigieren mit dem Stift geht, funktioniert das prinzipiell mit allen Modellen, die für die Stifte ausgelegt sind. Dafür reicht grundsätzlich auch das einfache Einsteiger-iPad, was für Schüler empfohlen wird (iPad 2019). Wenn das Gerät etwas mehr können soll, würde ich nach einem Pro oder dem Air 3 schauen. Ich hab lange hin und her überlegt und das Pro letztlich nur genommen, weil ich den Stift der 2 Generation nutzen wollte (finde praktisch, dass der sich magnetisch andocken lässt und automatisch auflädt) und das Air nur den der 1. Generation unterstützt.

    Das Problem sind einfach die Temperaturen. Es war schon um 9h in den Räumen auf der Südseite unterm Dach unerträglich heiß, dazu noch die Masken, dazu noch schweißtreibende Aktivitäten wie Bücherholen - ich bin ein absoluter Befürworter der Maskenpflicht, aber ich war selbst drauf und dran von der Regelung Gebrauch zu machen, dass wir Lehrer sie bei entsprechendem Abstand abnehmen dürfen.


    Ich sehe es auch so, dass hier in NRW was nicht passt. Einerseits kann man gar nicht schnell genug alles öffnen und erlauben, andererseits gibt es keine Konzepte für eine verantwortungsvolle Umsetzung und das Ergebnis sind dann solche Auswüche wie Regelbetrieb mit Maske. Man hätte einfach gar nicht mit Regelbetrieb losleggen dürfen, sondern mit kleineren, geteilteren Gruppen und parallelem Distanzlernen.


    Zur Maske selbst: ich hatte heute 2 Englischkurse und Schüler mit eh schon komischer Aussprache oder leise sprechende Schüler sind mit Maske kaum zu verstehen. Ich denke, wir werden uns alle daran gewöhnen müssen, bewusst laut und deutlich zu sprechen.

    Es ist einfach strunzhohl, dass Ferien nicht generell ganz schnöde auf die Zeit im Jahr mit den statistisch heißesten Tagen gelegt werden. Für alle. Mir ist schon klar, dass hinter der Rotation andere wirtschaftliche Interessen stehen, aber rein aus schulischer und gesundheitlicher Sicht sollten die Schulen dann geschlossen sein, wenn das Lernen wetterbedingt am wenigsten erfolgreich ist.


    Oder man sollte einfach - nachdem wir ja jetzt monatelang geübt haben - bei Hitze auf ein paar Tage Distanzlernen switchen 😄

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