Beiträge von Maylin85

    Niemand behauptet, dass kriminelle Menschen nicht zur Rechenschaft gezogen werden sollen oder leugnet, dass Kriminalität auch unter Migranten ein Problem darstellt. Man kann aber das Versagen auf politischer Ebene in Sachen Integration nicht den Flüchtlingen anlasten.

    Den Satz kann ich echt nicht mehr hören, sorry. Doch, kann man. Zuwanderer bekommen Unterkunft, werden versorgt, bekommen Bargeld zur freien Verfügung, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Ja, manches dauert ein bisschen, aber grundsätzlich ist der Standard der Leistungen, die Asylbewerber hier bekommen, verdammt hoch. Und ganz sicher keine Entschuldigung dafür, dass Leute leider straffällig oder gewalttätig werden müssen.


    Die Zahl der Gruppenvergewaltigungen hat sich seit 2015 beispielsweise verdoppelt, in den letzten Jahren liegt der Anteil nichtdeutscher Täter bei gut 50%. Von offensichtlichen Lappalien-Delikten wie angezeigten sexuelle Nötigungen, denen nach Feststellung der Personalien häufig gar nicht weiter nachgegangen und der Täter wieder laufen gelassen wird, mal ganz abgesehen. Über Messerdelikte, Bedrohung, Diebstahl usw. brauchen wir nicht sprechen, ist ebenfalls in der Kriminalstatistik gut erfasst. Alles Integrationsversagen der aufnehmenden Gesellschaft? Hm.


    Das Hauptproblem ist meines Erachtens noch nichtmals, dass es zu solchen Taten kommt, sondern dass wir scheibar keine Antwort darauf haben. Ich frage mich als Bürger, wie es sein kann, dass mit Messern rumfuchtelnde oder Frauen antatschende Leute am nächsten Tag wieder draußen rumlaufen, weil "keine Fluchtgefahr". Wie viele Messerstecher haben vor der Tat bereits ein prall gefülltes Vorstrafenregister oder sind "polizeibekannt", ohne dass irgendwas passiert wäre, was ein munteres Weitermachen verhindert hätte - bis zu welchem Punkt muss eine aufnehmende Gesellschaft das erdulden, bis ein Mensch (der objektiv eine Belastung darstellt) aus dem Land entfernt werden kann?

    Dass man damit auch vor ganz praktischen Problemen steht, geschenkt. Aber man muss zumindest langsam mal offen darüber sprechen und Ansätze diskutieren, statt reflexartig "wir haben halt schlecht integriert" rauszuhauen und Fehlverhalten zu entschuldigen. Man tut damit auch den vielen vielen Zuwanderern keinen Gefallen, die sich völlig normal verhalten und die umschlagende Stimmung in der Gesellschaft unberechtigterweise abbekommen.

    Unsinn. Das hoffen hier einige, meist aus der linken Ecke, die fürchten dass Merz wieder einen rechtskonservativen Kurs einschlägt. Und das wäre auch gut so. Damit hätten wir wieder klare Unterschiede bei den Wahlen und weniger Stimmen bei der AfD.

    Merz ist nicht nur rechtskonservativ, sondern driftet ständig in Populismus ab. Mit Merz ist ein Kreiz für die CDU für mich auch keine Option, mit anderen Kandidaten könnte man evtl. mal drüber nachdenken.

    Verfolgte Menschen haben ein Recht auf Asyl. Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, haben auch kein Bleiberecht. Was bei weitem nicht heißt, dass alle Asylsuchenden unqualifiziert sind. Die meisten müssen die Sprache lernen. Die Anerkennung von im Heimatland erworbenen Abschlüssen ist ein weiteres Problem.

    Richtig, verfolgte Menschen haben ein Recht auf Asyl. Das ist auch gut so. Problematisch wird es, wenn man auch diejenigen ohne Bleiberecht nicht mehr los wird. Oder diejenigen, die straffällig werden. Oder wenn - wie heute gehört - die Hälfte aller Asylanträge in der EU in Deutschland gestellt werden, und zwar laut Bericht maßgeblich aufgrund des Familiennachzugs. Das funktioniert auf Dauer so nicht und kann nicht so bleiben.


    Die ganzen Berechungen sind hochtheoretisch und setzen vor allem auch voraus, dass Integration gelingt. Die sehr ehrgeizige Afghanin habe ich gerade auch im Unterricht, die ist super und nicht das Thema. Ich habe aber arge Zweifel, dass sie den Durchschnitt der afghanischen Zuwanderer repräsentiert. Fun fact: ihrem eigenen Sohn hat sie den Umgang mit anderen Afghanen hier verboten, erzählte sie neulich. Zu oft schlechter Einfluss.


    Du schriebst weiter vorne, es gäbe keine Belastungen. Wir haben in jedem Ballungsraum Unterbringungsprobleme, wir haben überfüllte Klassen, gestiegene Sozialausgaben (natürlich nicht nur wegen der Zuwanderung, aber sie trägt wesentlich bei), faktisch auch einen Anstieg an Messerstechereien und Gruppenvergewaltigungen mit vorwiegend migrantischen Tätergruppen, wir haben gefühlt ein teilweise überfordertes Rechtssystem und wir haben offensichtlich keine sonderlich erfolgreichen Integrationskonzepte. Zudem haben wir eine gesellschaftliche Polarisierung und Radikalisierung, die sich auch maßgeblich am Thema Migration befeuert - ich würde sagen, das sind alles durchaus Belastungen für eine Gesellschaft. Und es ist leider ein riesen Versäumnis, dass die Mehrheit der Parteien immer noch überwiegend zu Beschönigung oder Ignoranz neigt und es der AfD damit ermöglicht, die klare (und ja, sicher auch teils rhetorisch und inhaltlich überzeichnete) Ansprache dieser Themen quasi als Alleinstellungsmerkmal für sich verbuchen und damit Wähler mobilisieren zu können.


    Natürlich brauchen wir Zuwanderung. Aber gleichzeitig muss auch dringend mal geschaut werden, wie man die Probleme in den Griff kriegt.

    Man kann auch einfach Fachkräftezuwanderung (die wir brauchen) und Zuwanderung Unqualifizierter (die man dringend bremsen sollte) differenzieren. Letztere sind natürlich auf diversen Ebenen eine Belastung, das kann man wohl kaum schönreden.

    Ich finde die Aussage auch merkwürdig, vielleicht spielen da aber persönliche Erfahrungen rein. Sie kommt aus Duisburg, was seit der EU Osterweiterung eine große Zuwanderung von Sinti und Roma erfahren hat, die nicht wirklich reibungslos verläuft. Wer weiß, was ihr da evtl. zugetragen wurde und welche Wahrnehmung sie hat.

    Gibt es dazu belastbare Zahlen?

    Vermutlich nicht. War aber vereinzelt (!) erlebbar und ich hatte solche Fälle. Gerade in Klassen mit schwierigen sozialen Zusammensetzungen und vielen Unterrichtsstörungen.


    Karl-Dieter

    Die Leistungsmessung und Beurteilung erfolgte im Rahmen der regulären Klassenarbeiten und Klausuren, die ja weiter in Präsenz geschrieben wurden.


    Vermutlich klemmten da auch engagierte Eltern hinter, aber selbst wenn...und selbst wenn es nur 5% oder 2% aller Schüler sind... für diese wäre es besser, Schulpflicht würde ersetzt durch Bildungspflicht mit Verpflichtung zur Teilnahme an regelmäßigen zentralen Leistungsüberprüfungen.

    Weil du gemobbt wurdest? Und daher weisst, wie super handlungsfähig man dann noch ist? Ich habe auch schon mal gekündigt, ich fand meine erste Schule nicht so geil. Darum geht es überhaupt nicht.

    Doch, darum ging es mir. Wenn die Situation nicht mehr passt (egal warum), hat man grundsätzlich die Möglichkeit, zeitnah auszusteigen. Schulwechsel ist dagegen z.B. hier, wo Schulplätze überall knapp sind, sehr schwierig und kann lange dauern.


    Es muss auch gar kein Mobbing vorliegen, um trotzdem anderswo besser lernen zu können, als in der Schule. Hat man im Homeschooling sehr schön gesehen, da gab es durchaus Schüler mit deutlichen Leistungssteigerungen und der Rückmeldung, dass sie zu Hause besser und zügiger lernen konnten. Diesen Kindern macht die Anwesenheitspflicht in der Schule es unnötig schwer.

    ... schrieb die auf Lebenszeit verbeamtete Lehrerin. Nein, man kündigt nicht einfach mal so, wenn man gemobbt wird.

    ...die sich vor 2 Jahren beim Land entlassen lassen hat und auch vorher durchaus mal das eine oder andere Arbeitsverhältnis gekündigt hat. Dass man immer leichtfertig kündigt, sage ich nicht, aber man ist imo handlungsfähiger als in der Schule.


    Ansonsten: im Verein, im Freundeskreis, in der Familie... ich suche jetzt keine Quelle, aber ich bin ziemlich sicher mal gelesen zu haben, dass Homeschooling-Kinder im Job nicht besser oder schlechter klar kommen, als institutionell beschulte Kinder. Ob man in der Schule immer nur positiven sozialen Einflüssen ausgesetzt ist, sei auch mal dahingestellt. So mancher schlechter Umgang resultiert aus Schulfreundschaften.


    Mit einem Hybridkonzept könnte ich mich allerdings auch anfreunden 😊

    Du musst ja erstmal eine aufnehmende Schule finden. Und nein, du musst natürlich keine Gespräche führen, im Normalfall werden die aber halt schon aufgenötigt. Sonst kann man auch schlecht erheben, was überhaupt los ist, und an einer Lösungsfindung arbeiten. Wenn es am Arbeitsplatz zu arg knallt, scheibe ich eine Kündigung und bin raus, ggf. mit Krankschreibung der verbleibenden Arbeitszeit. Das soll jetzt nichts verharmlosen und ich glaube, dass es sehr unglückliche und belastende Konstellationen geben kann. Aber ich kann mich, wenn ich das möchte, im Fall des Falles selbstbestimmt aus der Situation begeben.


    Wie auch immer. Klar braucht es im Berufsleben Sozialkompetenzen, aber dass man die auf Teufel komm raus in der Schule erwerben muss, halte ich für Quatsch. Es spräche nichts dagegen, die Schulpflicht in eine (gut überwachte) Bildungspflicht umzuwandeln.

    Ich gebe bei grösseren Projekten bzw. Vorträgen in der Regel Aufträge zur Partnerarbeit (also 2 Personen) und die funktionieren erheblich besser als jede "Gruppenarbeit", die ich so mit anderen Lehrpersonen erlebe. Wenn du das anders erlebst, könntest du auch einfach mal als Lehrperson die Art der Arbeitsaufträge, die du abgibst, überdenken. Ich nehme an, dass Schulentwicklung auch zu deinem Berufsauftrag gehört und selbstverständlich arbeitet man da in ArbeitsGRUPPEN. Und nein, das läuft nicht nur an Schulen so.

    Ich bezog mich eher auf die Gruppenarbeiten, die ich selbst so erleiden musste.

    Ich selbst mach tatsächlich nur selten welche und wenn, dann dürfen diejenigen, die keinen Bock haben, sich wenn möglich auch rausziehen und es alleine machen. Finde den Weg zum Ergebnis meist nicht so wichtig.

    Erzähl das Leuten, die am Arbeitsplatz gemobbt werden oder wurden. Ernsthaft ... Auf welchem Planten lebt ihr denn?! An einer Schule gibt es im Idealfall Lehrpersonen, an die die Jugendlichen sich bei solchen Vorfällen wenden können, es wird geholfen. Es gibt die Möglichkeit die Klasse oder in letzter Konsequenz die Schule zu wechseln. Schule bietet für die Jugendlichen einen geschützten Raum. Mobbing am Arbeitsplatz bedeutet in der Regel Krankschreibung und juristische Konsequenzen.

    Du kannst i.d.R. unproblematischer die Stelle wechseln, als die Schule. Als Erwachsener ist man im Normalfall auch etwas gefestigter und hat mehr Handlungsspielraum, um sich Dinge nicht einfach so bieten zu lassen. Und man kann das alleine tun und muss nicht 1000 Gespräche führen oder sich erklären. Oder gar noch mit Tätern zu pädagogisch wertvollen Gesprächen an einen Tisch setzen.

    Zumal man am Arbeitsplatz ja meist aus objektiv sinnvollen Gründen und mehrheitlich konstruktiv zusammenarbeitet. Gruppenarbeiten dagegen sind für Schüler, die es auch zügig alleine hinkriegen würden, ja eher ein künstlich eingezogenes Lernhindernis.

    Die soziale Dynamik ist am Arbeitsplatz aber deutlich anders, als in der Schule. Man muss sich da auch nicht mit jedem asozialen oder gewalttätigen Verhalten auseinandersetzen, weil offen ihre Defizite auslebenden Typen am Arbeitsplatz eher nicht rumlaufen. Ich kann der Zwangsvergesellschaftung in Institutionen insgesamt auch wenig abgewinnen und finde sie auch nicht wichtig für die Entwicklung eines Menschen. Sozialkontakte kann man sich auch anderswo suchen.

    Die sind doch in der Regel schulpflichtig. Bei allen anderen ist mir das doch noch egaler. Bei Deinen ist es doch total Wurscht, sie werden es dann eben nicht schaffen, wenn sie nicht regelmäßig kommen. Hast Du mehr Zeit für die anderen. Umso besser.

    Das wäre für mich der Punkt, an dem ich nur noch frontal arbeiten würde, da alles andere eben nicht funktioniert.

    Das ist keine Mehrarbeit, sondern Dein normaler Job.

    Mir ist das insofern nicht wurscht, als dass sie Bafög kriegen und für ihren Schulbesuch von der Allgemeinheit bezahlt werden. Was ich gut finde, aber meines Erachtens darf man dafür auch ein bisschen Einsatz und Bemühen erwarten.

    Ansonsten: ja, man arbeitet fast nur noch frontal - was den Unterricht nicht unbedingt spannender macht, für beide Seiten.


    Und doch, ich empfinde es als Mehrarbeit, wenn Nachprüfungen unnötigerweise daraus resultieren, dass Schüler es nicht schaffen, das Schuljahr über halbwegs regelmäßig zum Unterricht zu kommen. Klar ist es letztlich mein Job, aber eben "mehr Arbeit als nötig".

    Warum? Warum ist das Homeschooling in D nahezu unmöglich? Ist mir doch Wurscht, wie die Kids an ihre Kenntnisse gekommen sind. Hauptsache, sie haben sie.

    In Finnland an der berufsbildenden Schule wird jeder S. bezüglich seiner Kompetenzen geprüft. Da sitzen mehrere Mitarbeiter, die nichts anderes machen, als festzustellen, in welcher Berufs/Schulzweig die SuS am besten aufgehoben sind. Dabei ist es unerheblich, ob die Kenntnisse an einer Vorgängerschule, autodidaktisch oder mit Privatlehrer erlangt wurden. Nur bei uns wird ein Gewese um die Schulpflicht gemacht. Und dann lassen wir die Kids da an Schulen sitzen, an denen sie nicht mal ordentliche Toiletten vorfinden und wo der Putz von den Wänden fällt.

    Pinzipiell wäre mir das auch egal. Die Leute, die an der 30% Quote kratzen, sind bei mir aber hochselten Überflieger, die es auch so auf die Reihe kriegen. Damit hätte ich kein Problem. Realistischer ist, dass das die Leute sind, durch die man Mehrarbeit in Form von Nachprüfungen und dergleichen hat.


    Mir gehts auch manchmal einfach ums Prinzip. Du hast dich für Schule entschieden, also geh gefälligst auch hin. Wenn die Zahl der Schüler, die regelmäßigen Schulbesuch nicht als Regelfall, sondern als Option sieht, zu groß wird, ist auch irgendwann kein vernünftiger Unterricht mehr möglich. Wir haben aktuell ein Semester, wo man jede Woche mal 4-6 andere Leute vor sich sitzen hat, manchmal auch nur 2, kaum jemand ist im Thema, man kann quasi nie an der vorangegangenen Stunde anknüpfen - das ist dann auch kein normales Arbeiten mehr. Insofern sollte man vorsichtig sein, was man als"ist noch tolerierbar" durchwinkt. Ist das mal ein einzelner Schüler, okay, aber sowas färbt auch schnell ab.

    Es gibt durchaus auch das Problem, dass der Unterricht bei manchen Kolleginnen und Kollegen so schlecht ist, dass es sich schlicht nicht lohnt, hinzugehen. Solange die SuS regulär zur Prüfung erscheinen, sind mir solche Fehlzeiten egal. Unser Schulgesetz gibt an der Stelle sowieso keine Konsequenzen her.

    Das mag alles sein und ich hab auch mal langweiligen Unterricht geschwänzt, geschenkt. Aber nicht in einem Ausmaß, das für die 30% Regelung relevant wäre. Ich finde das auch primär nicht mir gegenüber respektlos, sondern respektlos gegenüber einem System, das für viel Geld Ressourcen bereitstellt, um junge Leute mit nötigen Kompetenzen auszustatten. Die Inanspruchnahme ist meines Erachtens nicht nur ein Recht, sondern geht auch mit einer Verpflichtung her, die Veranstaltung halbwegs ernst zu nehmen und was daraus zu machen. Der klassische Minimalist glänzt auch in der Regel nicht autodidaktisch in Prüfungen (oder erscheint überhaupt zum regulären Termin).

    Kann man so oder so sehen. Vermutlich hätte ich irgendeine Fehlstunde aus der letzten Woche rausgenommen. Die nicht stattgefundene Stunde kann man ja schlecht eintragen.


    Andererseits: mein Job ist die Erfassung und wenn eine Anfrage kommt, ziehe ich die Liste aus Untis und leite sie weiter. Die Verantwortung für den Prozentsatz liegt nicht bei mir, sondern beim Schüler. Und mal so grundsätzlich: ich finde solche Fehlquoten nicht nur respektlos und die dahinterliegende Grundhaltung zum Kotzen, sondern meines Erachtens liegt hier auch ein Missbrauch des Systems Schule vor. Man muss sich nicht zum Steigbügelhalter für Leute machen, die das Schulsystem unter Aufwand des absoluten Minimalaufwands ausnutzen, um ihren Aufenthaltsstatus zu sichern.

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