Beiträge von Maylin85

    Bei uns sind die Zustände eher so wie von alpha beschrieben. Wir haben seit mehreren Wochen wöchentlich mehrere Positivfälle unter den Schüern, es sind ständig Schüler in Quarantäne und es ist eher die Ausnahme, dass man Lerngruppen ohne Schüler hat, die distanzbeschult werden müssen. Seit 2 Wochen gehen auch wieder komplette Klassen in Quarantäne (nein, ich hinterfrage die von Fall zu Fall unterschiedliche Herangehensweise des GA nicht mehr). Bei den Kollegen ist es hier im Ruhrgebiet (wo die Kollegen in x verschiedenen Städten wohnen) abhängig davon, was das Gesundheitsamtes ihres Wohnortes beschließt. Die im Schulort wohnenden Kollegen unterrichten weiter, weil das Schulortgesundheitsamt Masken und Lüften ausreichend findet. Kollegen aus anderen Wohnorten waren teilweise schon 3x 2 Wochen in Quarantäne. Wir haben Vertretungsbedarf ohne Ende und deswegen extra neue Stundenpläne mit mehr Leerstunden bekommen, weil es anders trotz Parallelaufsichten nicht mehr abzudecken war. Ich komme diesen Monat bisher auf 15 Vertretungsstunden. Ich gehe auch fest davon aus, dass es nach meiner Bereitschaft morgen 16 Stunden sein werden. Bezahlt wird davon vermutlich wenig, weil durch Quarantänen von Klassen und Kursen diesen Monat auch 12 Stunden entfallen sind und das - trotz Verpflichtung zur gleichwertigen Distanzbeschulung - gegengerechnet wird. Der Lehrerrat ist an dem Thema dran, aber bisher lautet die offizielle Aussage, dass Distanzbeschulung nicht berücksichtig wird und ausschließlich die Präsenzstunden zählen. Für die Klassen und Kurse in Distanzbeschulung habe ich aufgrund der bevorstehenden Klausurphase nachmittags Videokonferenzen gehalten, sämtliche Arbeitsergebnisse gelesen und mit Feedback versehen und habe es in der vergangenen Woche nicht ein einziges Mal vor 1h ins Bett geschafft. So langsam komme ich sowohl an meine Grenze der Leistungsfähigkeit als auch der Motivation. Und für die Schüler sind die Zustände auch arg fragwürdig. Ich begrüße es sehr, wenn die Schülerschaft langsam auf die Barrikaden geht. Wir dürfen ja nicht (und haben keine Zeit^^).

    Mein Kenntnissstand ist, dass es im November keine geben durfte, die nicht explizit genehmigt war. Unsere für Mitte November angesetzte Gesamtkonferenz ist deswegen auf den 1.12. verschoben worden, weil wohl bisher noch nichts gekommen ist, das diese Regelung verlängert.


    Mich ärgert das übrigens auch wahnsinnig. Es wäre fast ironisch, wenn kurz danach jemand positiv getestet wird und direkt das komplette Kollegium in Quatantäne gehen darf.

    Bei uns findet der Tag auch virtuell statt. Es gibt Videoführungen durchs Gebäude, Schulleitung, Unterstufenkoordinator, Sekretariat und SV stellen sich virtuell vor, es gibt Unterrichtsvideomitschnitte aus den Hauptfächern Klasse 5, Videos aus den AGs, die aktuellen 5er erzählen etwas zu ihren bisherigen Erfahrungen usw.

    Zusätzlich gibt es noch einige virtuelle Informationsabende und Videochattermine für interessierte Eltern und Schüler.


    Alles andere würde ich in der aktuellen Lage auch extrem unpassend finden.

    Palim, sorry, aber meinst du, ich lasse die Kinder komplett unvorbereitet ins offene Messer laufen? Wir thematisieren (meist direkt in der zweiten Unterrichtsstunde) natürlich Vokabellernstrategien, basteln Vokabelkarteikästen usw. und ich erkläre auch, was ein Vokabeltest ist und wie das Ganze funktioniert. Dass sie das von der Grundschule nicht kennen, davon gehe ich aus. Die drei schlechtesten Vokabeltestnoten im Halbjahr sind Streichergebnisse, von daher ist es auch okay, wenn sie 1-2 Wochen brauchen, um sich einzufinden. Aber genau WEIL sie das alles noch nicht kennen, finde ich halt wichtig, direkt ganz am Anfang damit loszulegen.

    Wir nutzen das Videokonferenztool einer Lernplattform. Die Eltern mussten unterschreiben, dass sie bei Nutzung und Anmeldung auch mit Videokonferenzen und ggf. gestreamtem Unterricht einverstanden erklären (wobei es jetzt glücklicherweise keine Quertreiber gab). Es gibt Überlegungen, ob man das direkt in den Schulvertrag mit aufnehmen könnte, der bei der Anmeldung geschlossen wird. Somit hätte man nicht das Problem, vor jeder einzelnen Stunde neue Einverständniserklärungen einholen zu müssen.

    Es ist ja keine Fixierung und auch nicht so, als würden wir nichts anderes machen. Ich finde auch wichtig, mit den Kindern über Strategien zum erfolgreichen Vokabellernen zu sprechen und die schlechte Note nicht einfach so stehen zu lassen. Die meisten haben den Dreh recht schnell raus - ich denke, der Hauptknackpunkt ist erst einmal tatsächlich die Umstellung auf diese Art des Lernens, die sie von der Grundschule nicht so gewohnt sind.

    symmetra

    Das macht man doch sowieso. Aber gerade, wenn es neben dem Erfassen der semantischen Bedeutung auch um das Erlernen der richtigen Schreibweise geht, finde ich Vokabeltests bisher unangefochen effektiv. In anderen Formaten liegt der Fokus (für mich) einfach zu wenig auf korrekter Rechtschreibung - insbesondere, weil die Kinder auch oft mit einem (latenten) mindset kommen, dass dieser Aspekt von Sprache nicht so wichtig it. Ist er aber.

    Klar kann man mit einer 3 zufrieden sein. Aber wir legen hier ja gerade Grundlagen und wenn bereits hier nur ein Befriedigend rausspringt, ganz am Anfang der Laufbahn, finde ich persönlich das etwas mau. Letztlich muss man alles, was nicht direkt vernünftig gelernt wird, zu einem späteren Zeitpunkt mühsam aufarbeiten oder schleppt die Defizite halt weiter durch. Ich sehe ehrlich gesagt wenig Sinn darin, nicht direkt ein sorgfältiges Lernen anzustreben. Das funktioniert übrigens bei den meisten dann auch recht schnell, denn Vokabeln korrekt zu lernen ist ja nun auch keine kognitive Höchstleistung, sondern einfach eine Fleißaufgabe.

    Merkwürdig! In Niedersachsen ist nämlich genau das jetzt vorgesehen.

    Zitat aus dem "Ministerbrief" von heute: "Für Schulen in Landkreisen bzw. in kreisfreien Städten mit einem Inzidenzwert von über 200 gilt ab dem 01.12.2020:... Schulen der Sekundarbereiche I und II wechseln ab Jahrgang 7 automatisch ins Szenario B. Dies gilt für die Dauer der Überschreitung des Wertes von 200, mindestens aber für 14 Tage. Der Wechsel zurück ins Szenario A erfolgt erst, wenn der Wert für mindestens drei Tage wieder die 200 unterschreitet...."

    ("Szenario B" = Wechselunterricht)

    Im Prinzip ist es in NRW so formuliert, dass die Hürden möglichst hoch liegen. Kann man an der konkreten Schule kein erhöhtes Infektionsgeschehen nachweisen, interessiert die Gesamtinzidenz auch nicht, denn dann gibts trotzdem kein Hybridsystem. Ich finde das extrem bodenlos angesichts dessen, dass bei uns die Mitschüler infizierter Schüler schon lange gar nicht mehr getestet werden, sofern sie selbst keine Symptome haben. Unser tatsächliches Infektionsgeschehen kennt faktisch niemand.

    Ja.. gerade WEIL sie im Deutschen so katastrophal schreiben, ist mir wichtig, es im Englischen von Anfang an anders anzugehen. Ich streiche mittlerweile auch die deutschen Fehler an (bei Tests, die in beide Richtungen gehen) und lasse sie verbessern. In der Mittelstufe schreiben viele unserer Schüler ein rechtschreibfehlerfreieres Englisch als Deutsch, das ist wirklich erschreckend.

    Wir lüften immer noch fast durchgehend und machen nur zwischendurch mal 10 Minuten zu, wenn es allzu arg wird. Mir wäre bei nur alle 20 Minuten Stoßlüften auch absolut nicht wohl und ich bin froh, dass die Schüler noch so klaglos mitziehen. Spaß macht es allerdings nicht.

    Oder muss sich die Schule vielleicht umstellen? Vielleicht gibt man den 10-jährigen (!) ein paar Wochen mehr Zeit für die Umstellung auf neue Lehrer, Mitschüler, Stundentafel, etc, ehe man sie ab Woche 2 mit 5en bombardiert?

    Nein. Das sind am Anfang irgendwas um 20 Wörter pro Woche, die sind zumutbar. Die schlechten Noten ergeben sich daraus, dass ich nur richtig oder falsch werte - sprich, ob das Wort einen Rechtschreibfehler hat oder überhaupt gar nicht gewusst wurde, macht keinen Unterschied und gibt beides 0 Punkte. In den ersten Tests lernen die Kinder einfach noch wahnsinnig schlampig und meinen es reicht, wenn ersichtlich ist, dass sie das richtige Wort meinen. Mir ist aber wichtig, dass sie von Anfang an sorgfältig schreiben. Auch wenn das vermutlich nicht ihren Erfahrungswerten aus der Grundschule entspricht. Fange ich damit erst verspätet an, weil sie erst "ankommen müssen", müssen sie hinterher doppelt lernen.

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