Beiträge von Maylin85

    Renten können sich nicht länger auf Steuern und Umlagen stützen, sondern die Beiträge müssen zu einem erheblichen Teil sinnvoll am Finanzmarkt angelegt werden. Ist jetzt auch keine neue Erkenntnis, es passiert nur nix.


    Zum Rest schreibe ich nichts mehr, da kommen wir eh auf keinen Nenner 😊



    Gymshark

    Ernsthaft?! Dem Gedankengang kann ich leider nicht folgen.

    Wir werden allein schon klimawandelbedingt zukünftig große Migrationsbewegungen sehen. Ich mache mir jedenfalls null Sorgen drum, in einigen Jahrzehnten irgendwo auf diesem Planeten noch eine Pflegekraft zu finden.

    Und das Rentensystem funktioniert ohnehin nicht mehr und braucht andere Finanzierungsstrategien.


    Zum zweiten Punkt: eine meiner Freundinnen arbeitet bei einer Bank. Ihre Abteilung wurde letztes Jahr größtenteils von Braunschweig nach Hannover verschoben, sie konnte sich mit zwei kleinen Kindern (3 und 1) überlegen, ob sie mitgeht und 70km one way pendelt oder halt kündigt. Bleiben durfte ein kinderloser Kollege, weil der für die Filiale halt schon allein aufgrund der Tatsache, dass er Vollzeit und sie Teilzeit arbeitet, wichtiger war. Nicht schön für sie, aber eine betriebswirtschaftlich logische Entscheidung. Im Schulbereich wird dagegen deutlich seltener auf Bedarfe der Schule geguckt, als auf irgendwelchen Sozialgedönskram. Doch, das ist schon unverhältnismäßig.

    Wenn diese Welt eins nicht hat, dann wohl zu wenig Menschen.


    Und ja, natürlich ist es grundsätzlich erstmal Privatsache, wie man seinen Alltag regelt. Das heißt nicht, dass man im Einzelfall nicht schauen kann, wo ein Entgegenkommen möglich ist, aber dass mit Kindern automatisch ständig ein Anrecht auf Sonderbehandlung zu Lasten anderer Kollegen besteht, ist nunmal auch nicht richtig.


    Jedenfalls kann man jedem, der sich mit dem Gedanken trägt Lehrer zu werden und nicht vor hat, einen Haufen Kinder in die Welt zu setzen, nur immer wieder sehr eindringlich von dieser Berufswahl abraten.

    Doch tut sie! Lies dir die permanente Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts durch!


    Alternativ kannst du auch die aktuellen Gesetztentwürfe in HH oder NRW lesen, da wird es auch beschrieben.


    Dein Beitrag zeigt nur, dass du dich mit der verfassungsrechtlichen Seite der Alimentation nicht beschäftigt hast.

    Dann streich meinetwegen den Satz mit den Zuschlägen, organisatorisch bleibts dennoch gleichproblematisch. Wie man seinen Privatkram organisiert, sollte dienstlich einfach für alle Beschäftigten gleichermaßen überhaupt gar keine Rolle spielen und komplett irrelevant sein.

    Gegenfrage, du weißt schon das die Besoldung eines Beamten auf eine 4 köpfige Familie abzielt?


    Alleinstehende oder Hundeelternpaare sind demnach überalimentiert, wenn es so formulieren will.


    Die permanente Gleichsetzung von Kinder und Hunden :autsch:

    Organisatorisch (!) kannst du das ruhig gleichsetzen, unterscheidet sich nämlich nicht.


    Meine Alimentation zielt auch nicht auf eine vierköpfige Familie ab, denn ich bekomme weder Verheiratetenzuschlag noch Kinderzuschläge - seltsame Einlassung.

    Ich lese hier mit und habe Sorge, dass es bei euch bald "explodiert ".

    Das fürchte ich leider auch. Ich überlege gerade, was ich tue, wenn wir (privater Träger) irgendwann ggf. schließen und in den Landesdienst überführt werden sollten. Kinderlos, wohnhaft in einer Stadt mit akutem Mangel in diversen Brennpunkten und für die Bezirksregierung dann völlig frei platzierbar, ist es eigentlich überhaupt keine ernsthaft erwägbare Option mehr, im Beruf zu bleiben. Unter den richtigen Voraussetzungen mache ich den Job wirklich sehr gerne und ich glaube auch recht gut, aber das Ausmaß an systemischer Schieflage ist hier meines Erachtens dermaßen groß, dass ich in den Ferien jedenfalls mal fleißig Bewerbungen auf außerschulische Stellen geschrieben habe, um Möglichkeiten auszuchecken. In Teilzeit okay, würde ich ggf. noch ausprobieren, aber mit erzwungener Vollzeit, no way.


    Das gibt es doch längst. Je nach Umfang der Abordnung sind genau dafür Dinge wie Trennungsgeld, Reisekostenerstattung und Umzugskostenvergütung gedacht.

    Kilometermäßig ist es ja manchmal gar nicht so weit. Aber fahr mal quer durchs Ruhrgebiet...


    Irgendwie erscheint mir die Diskussion um kranke Kinder absurd - denn das Hauptproblem bei der Abordnung in entferntere Gebiete liegt am Zeitfaktor:

    Mit Kind kommt man nicht mehr rechtzeitig vor Schließung der Kita an, um das Kind abzuholen - oder kann es nicht zur Öffnungszeit dort "abgeben".

    Ich hab exakt das gleiche Problem mit der Hundebetreuung, interessiert - zu Recht! - keine Sau. Wenns blöd läuft, muss ich wen bezahlen, der sie morgens eine halbe Stunde oder Stunde betreut, und dann wegbringt, wenn ich früh los muss. Entsprechendes nachmittags, wenn Konferenzen die Öffnungszeiten der HuTa überschreiten. Mir erschließt sich NULL, wieso es Eltern nicht zumutbar sein soll, sich ebenfalls entsprechend zu organisieren und notfalls halt wen dafür zu bezahlen. Dafür gibts ja immerhin fette Zulagen.

    Na wenn landesweite Versetzungen "Teil des Deals" sind, möge die Arbeitgeberseite halt auch Umzug und neue Bleibe bezahlen. Morgens quer durchs Ruhrgebiet geschickt werden, ist fahrttechnisch je nach Strecke ne glatte Zumutung.


    Und auch in denen, die es sind, lässt es sich oft gut arbeiten. :)

    Das muss man aber wollen und man sollte sich aktiv dafür entscheiden.

    Ich würde es nicht wollen.

    Kinderbetreuung ist schon ziemlich billig, da kann man auch keine herausragende Qualität erwarten. Ich zahl mehr an Betreuung für meine Hunde, als die meisten Leute in meinem Umfeld für ihre Kinder. Meiner Meinung nach kann man Eltern da ruhig mehr in die Pflicht nehmen. Gegen ein kostenloses Vorschuljahr spricht nichts, all die anderen Jahre (viele Kinder werden ja schon deutlich früher in Kitas gestopft) dürften aber deutlich teurer sein.

    Und jetzt einen ernstgemeinten Vorschlag, bitte!

    Beiträge deutlich hoch, Gehälter deutlich hoch, Rest regelt der freie Arbeitsmarkt.



    Tripod

    Möglicherweise schon, wenn attraktivere Rahmenbedingungen einen anderen Personalschlüssel, bessere Förderung und vielleicht auch die Gewinnung von Muttersprachlern ermöglichen. Realistisch betrachtet ist alles andere nur mäßig erfolgversprechende Rumdoktorei.

    Vielleicht machst du einmal selbst einen Vorschlag, wie man es erreichen könnte, dass alle Kinder im Kindergarten (einschließlich der Flüchtlingskinder) einen guten Betreuungsschlüssel und eine bestmögliche Förderung vorfinden?

    Beiträge deutlich hoch, Gehälter deutlich hoch, Rest regelt der freie Arbeitsmarkt.

    An den kirchlichen Schulen, an denen ich gearbeitet habe (NRW), war die Mehrheit im Kirchenbeamtenverhältnis zu gleichen Konditionen wie Landesbeamte.


    Ich finde die Kirchen als Arbeitgeber mittlerweile attraktiver, als das Land. Von Vollzeitzwang und chronischer Unterbesetzung hört man dort seltener, das Schülerklientel ist schon etwas selektierter. Man muss halt überlegen, inwiefern einem die kirchliche Ausrichtung zusagt.

    Die AfD hat besonderen Zulauf durch die sogenannte "Flüchtlingskrise" bekommen, von Menschen, die eben genau so argumentiert haben und übrigens noch so argumentieren: "Flüchtlinge verursachen nur Kosten und bekommen das, was eigentlich uns zustehen würde. Dazu liegen sie auch noch den ganzen Tag auf der faulen Haut oder kriegen Zahnersatz finanziert, während unsere Omma auf dem Zahnfleisch kauen muss. Außerdem sind das ja alles Männer."

    Das wird sicherlich auch vorgebracht, ist aber meines Erachtens nicht das Kernproblem. Das Kernproblem und die Hauptursache für zunehmende Ablehnung gegenüber Zuwanderung findet sich ganz schnöde in der Kriminalstatistik.

    Eine meiner Freundinnen hat ihren Sohn auf einer Schule, die knapp 1000€ Schulgeld monatlich nimmt, nachdem man mit der staatlichen Schule unzufrieden war. Dort gibt es keinen Unterrichtsausfall, Lerngruppen mit 15-20 Schülern, eine super Ausstattung, zuverlässige Förderstunden, Hausaufgabenbetreuung und ein super Ganztagsprogramm mit Golfen, Kanufahren und allem Schnickschnack. Dazu ist es - angeblich - im Unterricht deutlich ruhiger und man hat weniger soziale Konflikte. Klingt für mich im Gesamtpaket aus Elternsicht nicht unattraktiv und ich verstehe schon, dass man solche Schule wählt, wenn man es sich halt leisten kann. Ist auch nicht verwerflich.

    Denkst du denn, dass Migranten bei diesen Delikten anders bzw. nachsichtiger behandelt werden als Menschen ohne Migrationsgeschichte?

    Kann ich nicht beurteilen. Vermutlich nicht, unser Rechtssystem ist ja generell sehr lasch gestrickt. Der Punkt ist, bei deutschen Staatsbürgern ist das wohl oder übel leider unser Problem und vielleicht funktioniert die Strafmaßbemessung bei Leuten, die hier sozialisiert wurden, auch überwiegend. Wer aber aus Ländern mit drakonischen Strafsystemen kommt, ist von unseren Verfahren wohl häufig wenig beeindruckt und wenig motiviert, Straftaten zukünftig zu unterlassen.


    Ich muss sehr oft an den Sechtsklässler denken, den ich 2015 in der IVK unterrichtet habe, der sich wie die Axt im Wald benahm und mal grinsend zu mir sagte "du kannst ja nix machen, hier passiert ja nichts". Dieses Mindset ist bei Migranten, die andere Systeme durchlebt haben und hier auffällig werden, vermutlich nicht so selten.

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