Beiträge von EleaEluanda

    Danach war ich krank, ausgebrannt ...

    <bittere_ironie> Ich hätte ... [Blockierte Grafik: http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_selbstmord.gif] </bittere_ironie>


    Kein Job der Welt ist es Wert, das man dafür seine Gesundheit ruiniert!


    P.S.: Ich weiß wovon ich rede, ich habe das schon einmal durch! Deshalb meine Entscheidung für den Lehrerberuf: der ist schön entspannend verglichen mit meinem alten Job in der Industrie (keine Ironie!!!)


    Die Inklusion wird genauso ein Rohrkrepierer werden wie die Mengenlehre, das G8, Bachelor & Master - leider müssen es nie die ausbaden, die es verbockt haben.

    Hat irgendjemand von euch Erfahrung mit Inklusion? Ich meine, ganz praktisch?

    Ich hatte vor einigen Jahren die Gelegenheit in einer Hauptschulklasse 6 einen quasi-Inklusionsschüler betreuen zu "dürfen". Die Eltern hatten das Kind von der Förderschule kommend in die Regelschule "hineingeklagt". Der Junge hatte einige spezielle Fähigkeiten. Er war handwerklich sehr geschickt und konnte dem Unterricht intellektuell auch einigermaßen folgen, aber seine Schreib-, Lese- und Rechenfähigkeiten entsprachen denen eines Erstklässlers. Ausserdem war er nicht verhaltensauffällig. Obwohl das sicher relativ "leichte" Bedingungen waren hat es mir eigentlich schon gereicht! Allein schon die Vorbereitung des Unterrichts: Jedes Arbeitsblatt musste ich in zweifacher Ausfertigung gestalten für die "Normalos" und separat für den "Inklusionsschüler". Da es kaum möglich war "fertige" AB's auf seine Bedürfnisse umzuarbeiten war hier also auch für das "normale" AB Handarbeit angesagt. Mit den Schulbüchern habe ich in dieser Zeit so gut wie gar nicht gearbeitet, denn deren Niveau war viel zu hoch für ihn. Bei bestimmten Themen konnte ich ihn gar nicht mitnehmen: Einen Fachtext lesen und zusammenfassen? Bei den normalen Schülern schon schwer, bei ihm ein absolutes no-Go. Und was soll ich mit ihm bei einer Klassenarbeit machen? Eine mündliche Note ginge ja zur Not noch, aber schriftlich ...



    Im Lauf der Zeit gab es einige wenige Verbesserungen (er bekommt keine Noten sondern eine ausführliche Bewertung in Textform; ausserdem sitzt fast ständig eine Betreuungsperson neben ihm, die ihm beim Lesen und schreiben hilft), aber das ist mMn pure Augenwischerei. Kein Lehrer in der Schule kann wirklich etwas mit ihm anfangen (ausser in Technik/Werken vielleicht). Keiner hat eine entsprechende Qualifikation. In meinem Fach (Biologie) ging es ja noch so gerade, in anderen Fächern (Deutsch, Englisch, Mathe) haben die Lehrer gar nicht erst angefangen ihn mitzunehmen, weil es einfach mit vertretbarem Aufwand nicht zu realisieren war. Und solange die öffentlichen Schulen zu altertümlichen Formen (Frontalunterricht, Klassenverbände, feste Stundeneinteilungen) verdonnert sind kann auch nichts wirklich passieren. Schon jetzt fallen viele der normalen Schüler aus diesem festen Raster heraus und jetzt soll man auch noch "Aliens" inkludieren.


    Die Frage ist: tut man dem Kind damit einen Gefallen? Anfangs war er sehr motiviert und wurde in der Klasse auch gut aufgenommen. Aber bald merkte er selbst das er nicht mehr mitkam, zog sich von den Klassenkameraden weg und in sich zurück. Entsprechend abweisend reagierten die Mitschüler. Heute ist er weitgehend isoliert, sitzt teilnahmslos in der Klasse rum - aber die Eltern freuen sich: Er geht auf die Hauptschule - jahaha - was für ein Erfolg ... :mahlzeit:


    Inklusion mag funktionieren, aber nicht solange Schulbehörden und die Politik die Schulen zwingen, an althergebrachten Formen festzuhalten. In offenen Schulformen mit Kurssystemen, Individualförderung, Selbstlernzeiten, etc. sowie entspr. Fachpersonal ist Inklusion sicher für alle Schüler eine Bereicherung. Aber davon muss ich wohl noch lange träumen ...

    Liebe Kollegen,


    ich bin der Verzweiflung nahe! Vor einigen Jahre hat mich ein Bekannter (Schulleiter) auf die Idee gebracht mich um den Quereinstieg ins Lehramt in Nds. zu bemühen. Nach >10 Jahren in der Industrie und einigen Jahren erzwungener Erziehungszeit (wg. Arbeitslosigkeit) erschien mir das als interessante Perspektive, zumal ich viele Jahre Erfahrung mit Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen und Kirchengemeinden habe. Ich bewarb mich also und bekam postwendend eine Lehrbefähigung für Biologie. Da ich "nur" ein FH-Diplom habe kann ich auch "nur" in der Sek. I unterrichten, aber das ist für mich okay, am Gymnasium habe ich eh kein Interesse.


    Mit dieser Lehrbefähigung habe ich nun schon sehr erfolgreich mehrfach "Feuerwehrstellen" besetzt und die Schulen wollten mich auch übernehmen und in das Quereinsteigerprogramm stecken - aber jedesmal hat das Schulamt dieses Ansinnen unterbunden. Sogar die Schulen wussten nicht woran das schlussendlich scheiterte. Inzwischen konnte ich in Erfahrung bringen, das das Problem im fehlenden zweiten Lehrfach liegt (finde das mal raus - das wird nirgendwo beschrieben und beim Schulamt sagt einem das keiner!) Als dieser Umstand geklärt war habe ich verschiedene Unterlagen von Aus- und Fortbildungen (Informatik, Musik, Religion) eingereicht - und alle wurden abgelehnt. Selbst das absolute Mangelfach Mathe, das ein maßgeblicher Teil des Studiums war.


    Welche Qualifikation muss man denn in Nds. mindestens haben, um eine Lehrbefähigung für ein zweites Fach zu erhalten? Oder wer kennt eine schlanke Möglichkeit bei den vorhandene Qualifikationen ein "upgrade" vorzunehmen, damit sie vom Schulamt akzeptiert werden?


    Ich bin gerade ziemlich angefressen! Auf der einen Seite liest man ständig in der Zeitung, das die Politik händeringend nach guten Lehrern sucht - vor allem in ländlichen Regionen und vor allem für Haupt- und Realschulen - und auf der anderen Seite schmeißt einem das Schulamt dauernd Knüppel zwischen die Beine. Diese Janusköpfigkeit verstehe wer will.

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