Beiträge von kodi

    Ich finde auch, dass der Seiteneinstieg in NRW ein gutes Vorbild ist, wie man sowas gestalten sollte.

    Das einzige Problem ist manchmal die ausufernde Kreativität der Bezirksregierung Fächer (nach Bedarf) abzuleiten.
    Das führt zu unglücklichen Seiteneinsteigern und einem Kratzer im Image des Seiteneinstiegssystems.

    Allerdings finde ich, dass das Abschneiden des Dochtes keinen Lebensweltbezug darstellt.

    Wenn man das heftig didaktisch reduziert, könnte man vielleicht Feuerschneisen als Beispiel heran ziehen. Die Frage ist natürlich, welches Kind sowas heute noch kennt.

    Etwas besser passt vielleicht das Beispiel, dass z.B. die Feuerwehr den Gashaupthahn absperrt, wenn es brennt und dieser noch zugänglich ist.

    Naja man muss das Ganze mal systemischer Sicht sehen.

    • Ein neuer Kollege bekommt eher keine Klassenleitung alleine, weil er die Schule nicht kennt.
    • Eine Doppelbesetzung des neuen Kollegens ist mangels Stellen selten möglich.
    • Lehrerwechsel sind für die Schüler ungünstig. Daher wird tendenziell der bisherige Fachlehrer weiter in der jeweiligen Klasse eingesetzt. Das heißt aber auch, dass für den Neuen erstmal primär die Lücken bleiben und Parallelunterricht eher unwahrscheinlich ist.
    • Fachfremder Unterricht kann passieren, wenn man sich im Bewerbungsgespräch mit der Bereitschaft dazu hervorgetan hat.

    Jede Schulleitung wird schon im Eigeninteresse versuchen, den neuen Kollegen einen möglichst guten Einstieg zu ermöglichen.
    Klar ist aber auch, dass es Sachzwänge gibt und andere Dinge im Zweifel Priorität haben (z.B. die Schüler).

    Dringend ansprechen und zwar deutlich und unmißverständlich, so dass er sich nicht herausreden kann. Gehäufte Rechtschreibfehler sind doch bei einem Deutschlehrer ein elementarer Mangel an Fachkompetenz.

    Ich persönlich würde auch die UB-Materialien nicht korrigieren, außer er bittet explizit darum. Es bringt nichts, wenn solche Mängel gegenüber den Fachleitern und später den Prüfern nicht sichtbar sind.
    Letztendlich trägt man da die Verantwortung für die folgenden Schülergenerationen.

    Zu den UB-Entwürfen würde ich ihm die klare Ansage machen, dass er sie digital als Word-Datei schicken soll und dass er sie erst schicken soll, wenn von der Rechtschreib/Grammatikprüfung da nix mehr rot/grün angekringelt ist. Das fängt nicht alle Fehler ab, aber sicher 95%.

    Wenn ein offizielles Verbot kommt, hat sich die Sache ja eh erledigt.

    Ansonsten darf man nicht vergessen, dass Schüler durchaus Dinge/Zeichen im Kontext verstehen und man Symbole auch umwidmen kann.
    Wieso sollte man die Deutungshoheit des "Leisefuchs" z.B. den grauen Wölfen überlassen?

    Letztendlich wird sich zu jedem Handzeichen irgendwo auf der Welt eine üble Gruppe finden, die diese nutzt.
    Die Frage ist dann nur, wie bekannt und über den lokalen Gebrauch hinaus bedeutend das genutzte Handzeichen ist.

    Bei uns gibt es statt Hausaufgaben Lernzeiten (Ganztagschule). Eine der Lernzeiten pro Woche ist in der Regel beim Mathelehrer.
    Darüber hinaus liegen sie in einem Jahrgangsband, sodass SuS sich auch Hilfe beim Lernzeitlehrer der Parallelklasse bekommen können, wenn in der eigenen Lernzeit gerade kein Mathelehrer ist, aber in der Parallelklasse schon.

    Die meisten Kollegen handhaben es so, dass die Förderaufgaben aus dem kompetenzorientierten Rückmeldebogen in der Stunde der Klassenarbeitsrückgabe begonnen werden und in den folgenden Lernzeiten dann zu Ende bearbeitet werden. Die Schüler müssen die Aufgaben in der Regel 2 Wochen nach Arbeitsrückgabe bearbeitet haben. Wir betreiben also eine Mischform zwischen "in der Stunde" und Lernzeitarbeit. Der Schwerpunkt liegt aber bei letzterem.

    Die Förderaufgaben stehen natürlich nie alleine, sondern sind entweder so angelegt, dass die Aufgabe durch entsprechende Strukturierung zum Lösungsweg führt oder indem es zusätzlich ein analoges Beispiel mit entsprechener Erklärung gibt. Sie müssen halt so sein, dass die SuS sie alleine oder mit minimaler Hilfe erarbeiten können, selbst wenn sie die in der Aufgabe geforderten Kompetenzen vorher noch nicht erreicht hatten.

    Fachdidaktisch ist das extrem problematisch, weil es ein animistisches Weltbild vermittelt.

    Darüber hinaus produzierst du bei falscher Durchführung leicht ganz viele Fehlvorstellungen, z.B. wenn Kinder in deinem Parcour die Möglichkeit haben, sich an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich schnell zu bewegen (Rennen auf freier Strecke, Stau vor dem Hindernis).

    Das Ergebnis "es wird warm, weil es anstrengend ist" ist auch kaum in ein Modell einzuordnen, dass noch irgendeinen fachlich korrekten Bezug zum physikalischen Inhalt Wärme hat.


    Das würde mich persönlich nicht zufrieden stellen und unterfordern - um es mal vorsichtig auszudrücken. In den letzten Jahren habe ich verstärkt Oberstufenphysik unterrichtet und mir ein immenses Fachwissen angeeignet. Es wäre einfach Perlen vor die Säue.

    Hast du das Fach garnicht studiert? Wie kann es sein, dass dich das eine fachlich unterfordert und das andere nicht?

    Ich finde, das kann man garnicht beurteilen, weil es geschnittene Szenen sind. Vielleicht kam da hinterher noch etwas mehr.

    Was mich an der Nachbesprechungsszene allerdings sehr gewundert hat, war das Setting.
    Sah irgendwie nach vermüllter Ecke in einer Besenkammer aus.
    Ich würde mich als SL/Kollege in Grund und Boden schämen, wenn meine Refis in so einer Atmosphäre ein (immer eher problematisches) Nachbesprechungsgespräch führen müßten.
    Sowas läuft immer besser, wenn man sich so wohl wie möglich fühlt. Der Raum mag da ein kleiner nachgeordneter Aspekt sein, aber ein anständiges Besprechungszimmer ist doch ein leicht zu schaffendes Element.

    Was soll so eine klassische Berichtigung? Übung im Schönschreiben?

    Bei uns wird die Bewertung erklärt und es gibt einen kompetenzorientierten Rückmeldebogen mit neuen Übungsaufgaben zu jedem Kompetenzbereich.
    Die müssen die Schüler dann bearbeiten, wenn sie in dem jeweiligen Bereich nicht die volle Punktzahl haben.

    Habt ihr auch schon mal Schüler gehabt die mit Ihrem Anwalt gedroht haben zwecks der Notengebung

    Klar. War bisher immer heiße Luft. Die wenigsten wissen, wogegen sie Widerspruch einlegen können und wogegen nicht.
    Immer wieder lustig zu sehen.

    Selbst wenn ich mal eine Note für einen Widerspruch gegen eine Versetzungsentscheidung begründen müsste, sehe ich das gelassen:

    • Meine Noten sind gerichtsfest begründbar
    • Das Kind ändert sich nicht und kann dadurch auch nicht mehr. ;)

    Mich hat ein bischen diese unterschwellige Herumreiten auf dem "System" genervt. Das kam mir etwas aufgesetzt vor und hörte sich nach Agenda der Filmemacher an.

    Über die gezeigten Szenen könnte man sicher viel schreiben, aber ich finde, man darf nicht vergessen, dass das aus dem Zusammenhang gerissene, ausgewählte Szenen von Berufsanfängern waren.

    Mein Respekt gilt auf jeden Fall den drei Kollegen, dass sie sich haben filmen lassen.
    Mich würde interessieren, wie es ihnen heute geht.

    Sehr eindringlich ist mir bei dem Film noch einmal klar geworden, wie unterschiedlich eigentlich die Bedingungen seitens der Klientel sind, unter denen die verschiedenen Referendare ihre Referendariat machen müssen.

    Man sollte auch immer gucken, ob ein Rechenverfahren zukunftsorientiert ist.
    Konkret: Geht die Short-Notation auch noch bei mehrstelligen Zahlen gut? Was ist mit den schwachen Kopfrechnern?

    Wir haben z.B. eine Zuliefergrundschule die stur das Subtraktionsverfahren mit Entbündelung beibringt. Das geht wunderbar mit einem Subtrahend.
    In Klasse 5 wenn mehre Subtrahenden auftauchen, bekommen die Kinder das mit Notation der Entbündelung nicht mehr richtig hin und rechnen falsch.
    Folge: Sie müssen effektiv umlernen und sind sogar gegenüber denen im Nachteil, die sich garnicht mehr an die schrftliche Subtraktion aus der GS erinnern können.
    Sowas ist natürlich eine Katastrophe.

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