Also in NRW ist die Anzahl der Eignungspraktikanten und Praxissemesterplätze von der Schulgröße abhängig. Wie viele Orientierungs- und Fach/Berufsfeldpraktikanten ihr annehmt, entscheidet ihr selbst.
Darüber hinaus kann euer Praktikumskoordinator die Zeiträume für die Eignungspraktikanten festlegen. Da Eignungs- und Orientierungspraktikum zudem nicht fachgebunden sind, kann man sie bei großer Überlastung der entsprechenden Wunschfachkollegen die Praktikanten auch in anderen Fächern mitschicken.
Wenn sich das ganze bei euch zeitlich und personell häuft, dann solltet ihr dringend euer Praktikumskonzept überarbeiten und mit eurem Praktikumskoordinator sprechen.
Wir achten bei der Praktikumsplanung auf die zeitliche Verteilung der Praktikanten, auf die Aufteilung auf die Fächer und auf die Aufteilung auf verschiedene Kollegen. Letztendlich macht es einen guten Praktikumskoordinator aus, dass er/sie das so steuert, dass keine Kollegen/Klassen überlastet werden.
Mit "unserer" Uni haben wir eine feste Vereinbarung wie viele Praktikanten wir aufnehmen und können auch angeben welche Fächer wir uns wünschen (Bildungswissenschaften/Orientierungspraktikum oder Fachpraktikanten). Darüber hinaus haben wir intern festgelegt, wie viele Praktikanten gleichzeitig zu bewältigen sind. Unsere Praktikantenquote beträgt in etwa 13%.
Die Vergabe läuft nach folgender Priorität:
1. Praxissemester (Rechtsanspruch, nicht unterrichtete Fächer ausschließbar)
2. Eignungspraktikanten (Rechtsanspruch, aber Praktikumszeiträume steuerbar, keine Fachbindung bzw. Wunschfach nur nach Kapazität)
3. Orientierungs/Fachpraktikanten unserer Uni (Anzahl und Fächer steuerbar, mit Uni abgesprochen)
4. Orientierungs-/Fachpraktikanten anderer Unis (Nur Restplätze in Fächern, wo wir Kapazität haben)
5. sonstige Praktikanten (Nur Restplätze in Fächern, wo wir Kapazität haben)
Bezüglich der Lehramtsanwärter kann der Schulleiter Wünsche an das Seminar melden. Das klappt bei uns auch sehr gut.
Grundsätzlich sollte man bei allem bedenken, dass wir uns alle ja gute neue Kollegen wünschen. Dazu gehört, dass man vorher Erfahrungen sammelt um seinen Berufswunsch und seine Berufseignung zu überprüfen. Insofern sind Praktika als etwas positives zu sehen und das verstärkte Praktikantenaufkommen ein Zeichen einer richtigen Entwicklung in der Lehrerausbildung.
Ich binde meine Praktikanten soweit möglich in den Unterricht ein. Dazu gehört, dass sie in den Arbeits- und Übungsphasen die Schüler mit unterstützen, dass sie kleine Phasen selbst einmal übernehmen und dass sie eine Unterrichtsstunde mit planen und durchführen. Ich habe das Gefühl, dass davon letztlich alle Beteiligten profitieren. Die Praktikanten, weil sie Erfahrungen sammeln, die Schüler weil sie mehr Ansprechpartner und Helfer haben und ich als Lehrer auch, weil auch die Praktikanten den Schülern in den Arbeits- und Übungsphasen mit Hilfestellung geben.
Wo ich persönlich etwas allergisch reagiere, das sind Praktikanten, die ausschließlich passiv hinten im Unterricht sitzen. Aber das hat man ja zu einem guten Teil in der Hand.