Ehrlich gesagt, finde ich die Umfrage besser als viele andere, die hier schon eingestellt wurden.
Klar Bücheranzahl und Intelligenzdiagramm ist etwas komisch, aber letztlich bilden die beiden Items ja Punkte ab, die man im Alltag "weich" erfasst/wahrnimmt. Intelligenz ist klar, Bücheranzahl = Bildungsnähe des Elternhauses. (Wie lange Bildungsnähe noch mit der Bücherzahl korreliert, sei mal dahingestellt.)
Das Hauptproblem an der Umfrage ist für mich, dass die Einschätzung der Schüler zu viel Zeit erfordert, die ich mir für so eine Umfrage nicht nehmen will. Das liegt unter anderem auch daran, dass zum Beispiel Angaben zum Referenzrahmen der Klasse und Klassenstatistiken fehlen.
Ein Beispiel:
Aufzeichnungen zu Testergebnissen oder zur mündlichen Mitarbeit sind nur aussagekräftig, wenn man die Punkte/Notenverteilung über die ganze Klasse betrachtet. Nur dann sieht man erste Hinweise auf Unterrichtsfehler.
Tage wo überwiegend miese mündliche Noten erhoben wurden = Tage wo der Unterricht nicht funktionierte.
Das gilt auch für die Testergebnisse, solange nicht sicher kriterienorientiert getestet wurde.
Ich bin mir nicht sicher, ob dem Testdesigner klar ist, dass zumindest bei mir so eine Auswertung fremder Aufzeichnen mindestens eine Stunde dauern würde.
In der Praxis sieht das Vorgehen auch etwas anders aus. Da führe ich bei Klassenübernahmen zuerst einen kriterienorientierten Test durch, beobachte die Schüler etwa 3 Wochen und frage dann denn vorherigen Lehrer nach Infos zu Schülern, die mir aufgefallen sind. Im Fall einer plötzlichen Erkrankung steht bei uns die Benotung bis zum Tag der Übergabe und es wird quasi eine Zwischennote gebildet. Das macht der abgebende Lehrer. Den Fall dass dieser nicht mehr verfügbar war, hatten wir zum Glück noch nicht.
Aufgrund des Zweitaufwands habe ich übrigens in der Umfrage ein paar wahllose Daten eingegeben, um mir anzugucken, wie der Test weiter geht und dann die Umfrage schließlich abgebrochen und die Antworten löschen lassen.