Letztlich kann man alle "Lateintransferleistungen" auch direkt in den entsprechenden modernen Sprachen lernen. Ob da dann ein Schwerpunkt drauf gelegt wird oder nicht, ist noch einmal eine andere Sache..
Mir persönlich hat Latein als dritte Fremdsprache zwar Spaß gemacht, zumal sie relativ wenig Arbeit und Mühe gekostet hat, ich frage ich mich allerdings manchmal, ob nicht eine weitere lebendige Sprache sinnvoller gewesen wäre. Außer in sehr spezialisierten Randberufen ist Lateinkenntnis kaum noch erforderlich. In den Mainstreamberufen, wo noch lateinische Begriffe vorkommen, z.B. in der Medizin oder Biologie (Systematik), haben sie nur noch Fachbegriffsstatus.
Persönlich glaube ich, dass Latein über kurz oder lang den Weg des Altgriechischen gehen wird.
Das ist in gewisser Weise schade, aber der gesellschaftliche/politische Konsens, was zur Grundbildung gehört, ist halt im stetigen Wandel. Es kommen neue Wissensbereiche dazu und andere fallen irgendwann weg.