Beiträge von svwchris

    Für mich war es auch eine schlimme Zeit. Wäre ich durch die Prüfung gefallen, weiß ich nicht, ob ich diese wiederholt hätte. Fand es einfach nur grausam.
    Hab mein Referendariat in Ba-Wü gemacht und zur damaligen Zeit hatten wir die beiden Lehrproben + Kolloquien + mündliche Prüfung an einem Tag. Morgens um 6 in die Schule, abends um halb 6 auf allen Vieren nach Hause. Hölle.
    Dazu kam noch, dass ich eine Woche vorher meine schriftliche Arbeit präsentieren durfte. Diese Woche werde ich in meinem Leben nicht mehr vergessen.


    Allerdings frage ich mich, was man mit diesem Referendariat bezwecken will. Besonders die Unterrichtsbesuche und vor allem die Lehrproben haben mit dem Alltag nullkommanull zu zun. Klar ist es schön und toll, wenn ein Lehrer eine 1A Stunde vorzeigen kann, wenn er es muss. Es sollte aber klar sein, dass das nie und nimmer jeden Tag, jede Woche oder nur ein Mal pro Monat in dieser Form passieren kann.
    Wenn ich unsere Referendarin anschaue, die gerade Prüfung gemacht hat. Ich glaub, die saß 3 Wochen an EINER Stunde, stand alleine 3 Stunden am Kopierer, hat Kollegen, Mann und was weiß ich was eingespannt. Für 45 Minuten!!!
    Das passt einfach nicht zusammen und ist für mich ein Grund, warum viele dann am Berufsanfang an sich zweifeln.
    Die Stunden laufen nicht mehr so wie im Referendariat. 27 Stunden (sind es bei mir) sind eben nicht so vorzubereiten wie 12 im Referendariat. Es sei denn, man will die ganze Wochen nur am Schreibtisch hocken.
    Ebenso ist man teilweise mit sich selbst unzufrieden, da die Stunden nicht mehr ganz so rund laufen und die Kinder nicht mehr den 'Spaß' am Unterricht haben, wenn man mal das Buch raus holt. Was ja im Ref total verpöhnt ist. Da muss es ja das extra auf die Lerngruppe zugeschnittene AB sein.
    Auch wenn es leicht gesagt ist, da ich das Referendariat beendet habe. Für mich wären unangekündigte Unterrichtsbesuche am sinnvollsten. Mit normalen Ansprüchen an den Referendar/in. Kein Riesenzirkus, wo man den halben Hausstand mit in die Schule bringt. Ja, ich habe schon Referendare gesehen, die kamen mit dem Anhänger und es dauerte Stunden, bis das Zimmer geschmückt und hergerichtet war.
    Macht für mich einfach keinen Sinn, da es nichts mit der Realität zu tun hat.

    Bin selbst fußballbegeistert (zwar nicht unbedingt Nationalmannschaft...) aber finde das auch total übertrieben. Als ich noch zur Schule ging, hat da kein Hahn nachgekräht. Meine Eltern haben mir damals erlaubt, die erste Halbzeit zu schauen und dann ging es ab ins Bett. Wenn das Spiel rum war, kam mein Vater noch ins Zimmer und hat mir das Endergebnis durchgesagt. Fertig aus. Da gab es keine Diskussion und so was nennt man dann eben Erziehung. Aber das ist ja nicht mehr ganz so in, denn heute entscheidet ja das Kind. Und wenn es das Spiel schauen will, dann darf es das. Da muss ich dann bitte auch die Schule nach richten, dass Kevin morgens dann bitte noch ausschlafen darf.
    Manchmal kann man sich nur noch an den Kopf langen... Auch für Kevin wird es noch wahrscheinlich 15 WM-Turniere geben, bei der er sich dann alle Spiele bis zum Ende anschauen kann. Man muss sich ja auch auf irgendwas freuen, wenn man erwachsen ist. :)
    P.S.: Nach der Vorrunde hat sich das Thema eh erledigt. ;)

    Ich hab den Thread hier mal wieder ausgekramt... Mich würde interessieren, ob es hier im Forum Lehrer gibt, die an Gemeinschaftsschulen unterrichten (Baden-Württemberg).


    Da wir gerade dabei sind einen Antrag zu stellen würde es mich einfach mal interessieren, wie das unterrichtende Lehrer so sehen. Bildungsminister, Presse und was man so liest, sind ja alle begeistert.


    War viel Geld notwendig, um Klassenzimmer/ Schule umzugestalten?
    Wie groß ist der Zuspruch/ wie groß sind die Klassen?
    Wie fühlt man sich als 'Lernbegleiter'? Wie viel Zeit nimmt die Vorbereitung in Anspruch? Seid ihr glücklicher/ zufriedener als vorher?
    Wie setzt sich die Klasse zusammen (Haupt- Real - und Gymnasialschüler)?
    Wie klappt das mit den Rückmeldungen an Schüler/ Eltern? Teilweise ja wöchentlich?


    So, das wären mal ein paar Fragen.

    Zur Ursprungsfrage: Ich würde mal überlegen, wie deine Perspektiven sind. Die Einladung ins SLT drückt Wertschätzung deiner Kompetenz aus und ist eine Eintrittskarte, mitgestaltend zu wirken und Verantwortung zu übernehmen. Das macht Spaß, aber bedeutet auch Stress. Am Anfang ohne Entlastung dabei zu sein halte ich für normal; allerdings wäre ich nun auch vorsichtig, nachdem sie dich den Ferien (1,5 Wochen Stundenplanerei) ohne Rückfrage haben bluten lassen.


    Ehrlich gesagt habe ich nach Stand heute keinerlei Interessen daran, später in die Schulleitung zu gehen. Von daher ist dieser Faktor für mich nicht wichtig.


    Zur Wertschätzung: Klar sehe ich darin, dass mein Chef mit mir zufrieden ist und mich auch als Mensch schätzt. Allerdings sind wir mittlerweile ein kleines Kollegium (ca. 20 Lehrer) mit vielen Teilzeitkräften (fallen dann schon mal aus dem SL Team raus), Mütter/Väter mit Kindern (haben am Mittag dann keine Zeit) und Lehrer, die den Job schon gemacht haben, mittlerweile aber wieder ausgetreten sind, weil es eben einfach sehr viel Arbeit war.
    Von daher... Sooooo viele Alternativen zu mir gibt es eigentlich nicht mehr.


    Aber danke auf jeden Fall mal für die Antworten. Hat mir auf jeden Fall weiter geholfen und mich in meiner Meinung bestärkt, die Arbeit maximal bis zu den Sommerferien zu machen.

    Die Arbeit macht mir schon Spaß und ich finde es interessant.
    Mit Vertretungsplänen und Schulleiter Aufgaben habe ich nichts zu tun. Der Schulleiter trägt in den Sitzungen Dinge vor und wir äußern uns dazu. Ich bin somit also eher beratend tätig.
    Früher waren in dem SL Team nur A13 Lehrkräfte. Allerdings ist nun einer in Pension, die andere hat ein Baby bekommen.
    Der eine Kollege, der übrig geblieben ist, hat A13 und 6! Ermäßigungsstunden (so weit ich das mitbekommen habe und auch laut Stundenaushang).Zu seiner Ehre muss man aber sagen, dass er sehr sehr viel mehr macht als ich. Die andere Kollegin hat auch nix.


    Trotzdem ist es eine wahnsinnige zeitliche Belastung.
    Und hatte ich vorhin vergessen: Evaluiert werden wir nach den Sommerferien ebenso...
    Wir kämpfen also an 3 Fronten.

    Ich muss ein bisschen ausholen...
    Vergangenes Schuljahr wurde ich am vorletzten Tag vor den Sommerferien von meinem Schulleiter gefragt, ob ich nicht "Lust" hätte, im Schulleitungsteam mitzuarbeiten. Ich habe "natürlich" ja gesagt und mir wurde dann gleich offenbart, dass ich 2 Tage später am ersten Tag in den Ferien mithelfen "darf" am Stundenplan mitzuarbeiten. Gesagt, getan, das Ganze zog sich dann 1,5 Wochen hin. Bis dahin so weit alles gut, auch wenn ich es nicht besonders pralle fand.
    Zumindest hatte ich dann am Ende einen Stundenplan, mit dem ich mich sehr anfreunden konnte und der auch sehr gut war. Wenigstens hat es sich gelohnt, dachte ich und ging beschwingt in die Ferien.


    War aber nix. Bis der Stundenplan dann fertig war, war dieser einfach nur noch schlecht.
    Montag: 7 Stunden am Stück
    Dienstag: die ersten 3 Stunden.
    Mittwoch: 5 Stunden
    Donnerstag: 7 Stunden am Stück
    Freitag: 5 Stunden


    Das Schulleitungsteam trifft sich immer am Dienstag nach der 6. Stunde: Rektor, Konrektor, 2 Lehrer und ich). Wie man oben sehen kann, habe ich da nach der 3. Stunde aus. Ist auch nicht so tragisch, habe ich anfangs gedacht. Sporttasche ins Auto und ab in den Sport. Allerdings dachte ich zu Beginn den Schuljahres nicht, dass wir uns jede Woche für 2 Unterrichtsstunden treffen. Dazu alle 2 Wochen am MIttwoch GLK oder Teamtreffen (Grund: Gantzagesschule/ vielleicht Gemeinschaftsschule - ebenso noch Treffen mit Gemeinderat; Bürgermeister am Abend).



    Jetzt zu meinem Problem:
    Ich habe zudem 4 Klassen (Werkrealschule - 6,8,9,10) im Fach Englisch, Klassenlehrer bin ich der 10. Die 6. Klasse ist eine Inklusionsklasse und auch hier sind Absprachen etc. mit der betreuenden Lehrerin notwendig .
    Ich merke einfach, wie mich diese Mitarbeit in Anspruch nimmt und mir das Ganze leicht über den Kopf wächst. Es wurde auch schon wieder angedeutet, dass ich in den nächsten Sommerferien wieder am Anfang am Stundenplan mitarbeiten "darf".


    Jetzt zu meiner Frage: Wie sieht das in anderen Kollegien aus? Machen das die Kollegen auch alle für "lau" oder gibt es Ermäßigungsstunden?
    Ich bin nämlich am überlegen, ob ich meine Mitarbeit am Ende dieses Schuljahres einstellen werde, da die Mehrbelastung dann doch zu heftig ist.

    Verstehe ich jetzt irgendwie nicht. Du arbeitest an einer Hauptschule und bist froh, dort nicht unterrichten zu müssen? Was machst du dann dort? Pädagogische Assistentin oder stehe ich irgendwie auf dem Schlauch? Ich unterrichte an einer Werkrealschule und nicht an einem Gymnasium. Desewegen habe ich gedacht, ich bekomme wieder die Horrorgeschichten von Hauptschülern zu hören. Aber dem ist ja nicht so.
    Und ob die Gymnasiasten (und ihre Eltern) so viel leichter zu händeln sind, wage ich auch mal schwer zu bezweifeln. Wenn ich so manche Beiträge und Posts in diesem Forum so durchlese, bin ich froh, an einer Werkrealschule zu unterrichten. ;)

    Natürlich. Es ist ja nicht verboten, schlechten Unterricht zu machen.


    Ich finde dein Auftreten hier sehr arrogant und überheblich. So über den Unterricht anderer zu urteilen, finde ich äußerst unverschämt.
    Und nur weil der Lehrer denkt, sein Unterricht wäre klasse, heißt das nicht gleich, dass die Schüler das genauso sehen.
    Ich unterrichte ebenso Ethikschüler wie die Threaderstellerin an einer Werkrealschule. 25 Schüler, 24 mit "Migrationshintergrund". Leider sehr viele Problemschüler. Da kann man leider nicht so unterrichten, wie man es gerne würde, da man sonst als Lehrer nach 2 Stunden erledigt ist.


    Die Schüler brauchen leider eine gewisse Führung und fordern diese auch ein. Natürlich kann man mit ihnen offen arbeiten, aber nicht so wie du es dir vorstellst.
    Das geht leider nur mit gewissen Schülern und so wie es aussieht wohl hervorragend mit Gymnasiasten...
    Ich würde mir nie anmaßen, einer Kollegin Tipps zu geben, deren Lerngruppe ich nicht kenne. Geschweige denn beurteilen, ob ihr Unterricht gut oder schlecht ist.
    Wichtig ist, was hinten rauskommt. Ob die Schüler dabei Spaß haben, ist mir ehrlich gesagt zweitrangig. Der Lernerfolg zählt für mich. Und dieser sieht an einer Werkrealschule eben anders aus als an einem Gymnasium.

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