Schön, wenn man jetzt als Lehrer die Fehlplanung(en) der Landesregierung ausbaden darf...
Beiträge von svwchris
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Bei uns ist das Verhältnis 90% (HS bis Förderschüle) und 10% (vielleicht RS). Und das ist an vielen Schulen normal, das E Niveau ist fast nicht existiert.
An der HS hat es gut funktioniert oder auf jeden Fall besser. Warum? Weil die Hauptschüler auf HS Niveau unterrichtet wurden und nicht wie jetzt auf RS Niveau. Nach dem richten sich nämlich auch die Bücher, so dass viele Schüler einfach permanent überfordert sind und auch die Lernnachweise nicht bestehen.
Meiner Meinung nach ist das Niveau an vielen GMSen noch schlechter als es früher an den Hauptschulen war, nur mit noch mehr Arbeit für die dort unterrichtenden Lehrer... -
Das Problem der meisten Gemeinschaftsschulen ist doch, dass das individuelle Lernen einfach nicht funktioniert. Wie auch? Woher sollen denn die Verlierer der Grundschule (daraus setzt sich meist eine GMS Klasse zusammen) plötzlich in der Lage sein, sich selbst zu motivieren und zu lernen!?!
Das funktioniert minutenweise. Aber nicht stundenlang. Zumal die Schüler meist größte Probleme mit der deutschen Sprache und vor allem dem Lesen haben. Oder anders: man findet kaum Aufgaben, die selbstständig von den Schülern zu lösen sind...
Und das habe ich ja bereits geschrieben: in diesem System gehen die starken Schüler unter, da die meiste Zeit 1. für die verhaltensauffälligen Schüler drauf geht oder man 2. den schwachen Schüler helfen muss.Es kann sein, dass es vereinzelte Schulen gibt an denen es besser funktioniert. Bei den Schulen die ich kenne, läuft es leider ab wie beschrieben.
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Soll er gar nicht. Aber ein wirklich leistungsstarker Schüler ist viel selbstständiger als ein leistungsschwacher und baucht weniger Zuwendung und Überwachung. Darum hat er schließlich von seiner Grundschullehrkraft die Gymnasialempfehlung bekommen.
Und genau deswegen muss das Geld in die Grundschule fließen. Da muss eigentlich ein Klassenteiler von 16 her. Da könnte man sich später einiges an Geld sparen.
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Der größe Kostenfaktor für die Schulen sind die Lehrkräfte.
Warum sollte dem Staat die Bildung eines Gymnasialschüler so viel weniger wert sein, als die Bildung eines Gesamtschülers?Und: Wenn Heterogenität so viele Vorteile bringt, wie man uns seit vielen Jahren erzählt, müsste es dann nicht genau umgekehrt sein?
Gruß !
...und genau deswegen wurde der Personalschlüssel an Gemeinschaftsschulen schon wieder nach unten geschraubt...
Die früher angekündigte und groß gefeierte Doppelbesetzung an Lehrkräften pro Klasse ist schon längst Geschichte. -
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Klar sind gute Schüler gut, weil sie entweder gefördert oder von Natur aus intelligent sind. Was hat das d.M.n. mit Heterogenität zu tun?
Der schulische Lernzuwachs (der auch wirklich in der Schule passiert) ist doch in der Grundschule kaum messbar, da das Elternhaus eine große Rolle spielt.
Die starken Schüler sind die Verlierer der Heterogenität, da der Großteil der Zeit für die schwachen bzw. verhaltenskreativen Schüler drauf geht. Und ab einem gewissen Alter, spätestens in der Pubertät, haben die starken Schüler auch keine Lust mehr drauf, immer den schwachen zu helfen. Warum sollte man das auch tun?
In der Grundschule mag das möglicherweise noch funktionieren, später aber nicht mehr und das ist leider das Problem... -
verstehe ich, damit muss die Grundschule aber auch klarkommen. Und wie oben gesagt, die DDR ist (war) nicht das einzige Land mit funktionierendem "Volksschulsystem" (gewesen).
Ich denke, du überspitzt hier. Im Moment sind rund 2/3 der Schüler*innen Sachsens auf Oberschulen. Sie sind nicht alle sozial- und lernschwach. Sonst sähe es traurig aus...
Aber die Schulen haben einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Verhaltensproblemen. Dies wiederum führt dazu, dass Oberschulen von "sozial Fitten" gemieden werden, was das Problem verschärft. Das Problem der Oberschulen ist v.a. das Soziale, worunter Lernwillige leiden.Gäbe es nur noch Schulen bis Klasse 9 und extra gymnasiale Aufbaustufen für wirklich Interessierte und Inderlageseiende, könnte es funktionieren.
Aber alles Geschwätz, hier gings ja um funktionierende und realistische Lösungen der bereits vorhandenen Pläne.
Kommt die Grundschule denn tatsächlich noch damit klar? Das wage ich mittlerweile zu bezweifeln. Die starken Schüler sind doch nicht deshalb so gut, weil sie durch die Schule so gut werden.
Entweder sie haben Eltern, die sie ohne Ende fördern oder sie sind so intelligent, dass sie nicht mal das deutsche Schulsystem kaputt bekommt.
Heterogenität in großem Maße funktioniert nicht. -
In meinem Ref gab es weder Kompetenzorientierung noch Lebensweltbezug als Schwerpunkt. Wir haben gelernt, wie man Inhalte so runterbricht, lernstrategisch günstig aufbereitet und in eine sinnvolle Reihenfolge bringt, dass sie die Schüler*innen halbwegs verstehen und im Idealfall auch behalten. Dass es bei Lernbehinderten per definitionem weder mit dem Verstehen noch mit dem Merken besonders weit her ist, ist wieder ein anderes Thema. Aber vielleicht sollten die Kolleg*innen in Klasse 5 bis Berufsschule ein Brauchbareres Ref erhalten? Ich kann mich über meins nicht beklagen und bringe auch "meinen" Refs kein Geschwafel bei.
Ja, brauchen sie. Es ist aber das mangelnde Wissen um offenen Unterricht, dass viele ihn für strukturlos halten. Es gibt nichts Strukturierteres als diesen, mit u.a. der Zielstellung, dass die Kinder sich eine innere Struktur der Inhalte aufbauen.
Die Motivation ist aber bei 6-Jährigen noch vorhanden. Da kann man sich fragen, warum die bis zum Alter deiner Schüler allmählich versickert. (Und sich nach der Schule plötzlich wiederfindet...)
Ja, Klassen mit 28 Kindern, straffem Lehrplan, benoteten Klassenarbeiten usw. sind ein Mittel, halbwegs effektiv viele Kinder zu unterrichten. Ja, besser als keine Schule ist das allemal. Nein, ideal ist es trotzdem nicht. (Was übrigens der Verweis von einigen, schöner Unterricht wäre was für privilegierte Privatschulen, nur noch untermauert).Um mal noch konstruktiv zu sein heute Abend: Eine Idee für unmotivierte Teenager wäre z.B., dass man Achtklässler*innen prinzipiell ein Jahr lang komplett oder tageweise jede Woche arbeiten gehen lässt.
Unmotivierte Schüler arbeiten lassen? Wie soll das bitte funktionieren?
Die kann man nach 2 Stunden beim Betrieb wieder abholen. Alles schon selbst gemacht.
Das kannst du mittlerweile leider vergessen... -
Wir haben bei unserer letzten Klassenfahrt Freiplätze erhalten. Daraufhin haben wir die Eltern informiert und die haben uns dann sozusagen genehmigt, diese Freiplätze anzunehmen. Dann ist es (wohl) erlaubt.
Ich bin ehrlich. Wenn ich diese Freiplätze nicht bekomme, bleibe ich zu Hause. Das ist bei uns möglich, da wir bis jetzt nicht gezwungen sind die Fahrten zu machen.
Dem Geld beim LBV hinterherzulaufen... Da habe ich keinen Bock drauf und diese ständige 'Töpfe-Gerede' von denen auch kein Mensch richtig Bescheid weiß, nervt nur noch. Keine Ahnung warum man das Lehrern so kompliziert machen muss.
Und bevor ich auf Geld sitzen bleibe, bleibe ich zu Hause. Ganz einfach. -
Für viele Schüler ist offener Unterricht eine Überforderung. Das mag bei leistungsstarken Schülern gut funktionieren.
Schwache lernen da meiner Meinung nach aber gar nichts mehr... -
Wenn ein Schüler jeden Tag 20 Minuten zu spät kommt, sollte er vielleicht doch den Zug oder Bus früher nehmen. Meiner Meinung nach geht so etwas gar nicht.
Im späteren Berufsleben erst recht nicht. -
Genau so!
Und dann wird erst einmal demonstrativ langsam die Jacke abgelegt und ausgepackt. Das lahme Auspacken nervt mich mehr als das die verspätet reinkommen.Hätte auch das Problem. Nach einigem Ausprobieren von Maßnahmen gab und gibt es bei mir mittlerweile einen Eintrag für zu-spät-kommen. Und das jedes Mal. Das hat bei einigen schon gezogen.
Ansonsten ging es weiter mit Paragraph 90. Aber weiter bis zur Androhung von Unterrichtsausschluss ging es nicht.
Ach ja: auch Hauptschule. -
Danke für die Blumen.
Einen Einwand hätte ich: Ich finde es schon wichtig, dass man die Schüler individuell berät! Nur muss man wissen wie. Es bringt nichts, Ihnen hinterher zu laufen und mit dem erhobenen Zeigefinger dazustehen. Man muss ihnen verständlich machen, dass sie für sich selbst verantwortlich sind. Das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber ein stückweit ist es mir auch egal, wenn jemand der partout eine Null-Bock-Stimmung an den Tag legt, total abschifft... Ich bin bereit, jede Unterstützung zu liefern, die dem Schüler irgendwie nützlich erscheint, aber eben nur auf Nachfrage. Ich biete nicht von mir aus alles Mögliche an und hoffe, das es jemand nutzt.Den Schülern tut es auch gut, wenn man ihnen vermittelt, dass jeder Einzelne in der Klasse gesehen wird. Ich kann dir zu jedem meiner Schüler adhoc über das Leistungsvermögen, etc. Auskunft geben. Und zwar ohne ins Notenbuch zu gucken. Das zu erreichen, braucht Zeit und viele Freiräume, die man sich auch erstmal irgendwie schaffen muss. Ich „unterrichte“ quasi nur noch SOL. Anders geht das nicht.
Naja, ehrlich gesagt sind das was du schreibst für Haupt,-und Gemeinschaftsschullehrer alles Dinge, die da seit Jahren praktiziert werden. Wochenpläne, Tagespläne, Lernpläne, SOL... Kann man ja nennen wie man will. Aber nach einigen Jahren komme ich mittlerweile zu dem Schluss, dass das für die schwächsten Schüler einfach eine Überforderung ist bzw. sie dann teilweise gar nichts mehr machen. Vor allem wenn es keinen Notendruck gibt.
Und ich glaube auch, dass an keiner anderen Schule wird der Schüler so gesehen wie an dieser Schulart. Das geht manchmal schon über das normale Maß hinaus.
Bei uns sind einige Lehrer auch an dem Punkt an dem Krababbel ist, deswegen verfolge ich das hier sehr interessiert... -
Nö, das dient der strukturellen Qualitätssicherung.
Die kann jede Schule gut gebrauchen, selbst wenn das im Einzelfall auch mal peinlich sein kann. Wobei letzteres ist es eigentlich nur, wenn man die Ergebnisse ignoriert und nichts ändert.Fehlt da jetzt der Smiley an irgendeiner Stelle?
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Nein, denn wir hatten schon so ein Gespräch. Es gibt tatsächlich die Anweisung, nach Möglichkeit nicht mehr als 3 Stunden ... allerdings natürlich nicht mit den Hinweis auf Geld, sondern die mögliche Überlastung der Lehrer.
Aber glauben tut ihr das nicht oder?
Der einzige Grund ist doch der, dass gespart werden soll und muss. Deswegen sieht man die Bezahlung natürlich nicht gerne im Schulamt.
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Ich stimme dir zu. Ich empfehle auch nach wie vor jedem grundsätzlich erst einmal eine Lehre zu machen.
Wir haben so viel mit abgebrochenem Studium bei uns im dualen System sitzen, die dadurch Zeit verspielt haben. Sowohl im Handwerk als auch in der Industrie.Auf der anderen Seite: wenn man sieht, was die Azubis zum Teil verdienen und wie mit ihnen umgegangen wird. Da ist "das" Handwerk auch zum Teil mit Schuld daran.
Also am Ruf könnten sie auch selber arbeiten.
Aber zum Teil werden die Azubis definitiv ausgenutzt und das bei einem Hungerlohn.In welchem Handwerksberuf gibt es denn noch einen Hungerlohn? Die Zeiten sind doch mehr oder weniger vorbei. Klar, Friseur und Pflege ist da sicherlich bescheiden dran.
Aber in den Männerberufen sieht das mittlerweile schon sehr ordentlich aus wenn man das Alter der Jugendlichen beachtet.
Alles was ich so in Praktikas erlebt habe werden die Interessierten auch ordentlich hofiert. Leider bringt es oftmals nichts, da viele den 8h Tag nicht arbeiten können da zu anstrengend. -
Ich bin sehr zufrieden mit unserer Schulsozialarbeit und ich arbeite mit ihr auch sehr gut zusammen. Ich denke auch, dass man das an der Klasse merkt.
Allerdings bin ich ehrlich: man muss sich schon gut überlegen, welches Fass man da aufmacht. Denn das was dann alles auf einen zukommt, ist wahnsinnig Zeit intensiv.
Gespräch mit dem Schüler, Gespräch mit den Eltern, Gespräch mit dem Jugendamt, dann alle zusammen, etc. Und das Ganze dann nach einiger Zeit wieder.
Wenn man ehrlich ist könnte man da bei jedem Schüler anfangen...
Ich frage mich dann auch, ob das irgendwie alles schlimmer geworden ist, ob man mittlerweile genauer hinschaut oder ob man es mit der 'Therapie' einfach übertreibt und ob die Schüler durch zu viel Aufmerksamkeit kranker gemacht werden als sie eigentlich sind (bitte nicht falsch verstehen) und einen gewissen Sonderstatus genießen. -
Vielleicht könnte man den Spieß ja einfach umdrehen und die SuS ihre deutschen Lieblingslieder (oder Ausschnitte daraus) ins Englische übersetzen lassen. Je nach Leistungsfähigkeit entweder reines Übersetzen oder so übersetzen, dass man den Song danach noch auf die Orignalmelodie singen kann (wobei Letzteres, wenn ich so darüber nachdenke, vielleicht doch etwas zu anspruchsvoll ist).
Capital Bra auf Englisch... Könnte interessant werden.
Musik ist leider ein heikles Thema. Die Lieder, die 'gehen', interessieren leider die Schüler oftmals null. Und die die sie hören, eignen sich leider nicht wirklich für den Unterricht. -
Ich unterrichte auch kein „einfaches Klientel“ und kann daher die Schwierigkeit durchaus nachvollziehen.
Die allermeisten Schüler lassen sich durch Strafen, etc. heutzutage leider nicht mehr beeindrucken. Genauso wenig wie sie dir „Respekt“ entgegenbringen werden nur weil du „die Lehrerin“ bist.
Fakt ist: So wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen. Durch Jammern und „ich weiß auch nicht“ wird es nicht besser werden.
Zu Beginn meiner Karriere hatte ich auch blöderweise laufend „schwierige“ Klassen... Mit zunehmender Erfahrung und nach schrittweisem Überdenken meines Classroom Managements und meines Unterrichts habe ich heute keine einzige „schwierige“ Klasse mehr. Sicher ein Zufall...
Um näher darauf einzugehen, müsste man dein 'Klientel' kennen!?!
Wenn an diversen GMSen erfahrene, wie auch junge Kollegen an ihre Grenzen kommen, liegt das sicherlich nicht am Classroom Management.
Oder wir können alle von dir lernen... -
Disziplinprobleme entstehen in der Regel aus Über- oder Unterforderung.
Das ist doch jetzt Quatsch. Tut mit leid das so zu schreiben.
Wie schon oft erwähnt, sammeln sich an GMSen alles, was an anderen Schularten aussortiert wurde oder die keiner wollte.
Deine Aussage könnte von einer Schulrätin stammen, die von nix bis wenig eine Ahnung hat.
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