Beiträge von Powerflower

    Hallo Fantasma, ich finde deinen Kommentar hier irgendwie fehl am Platze. Da ist jemand am Boden zerstört. Nicht immer ist "Faulheit" verantwortlich, wenn jemand das erste Examen nicht schafft. Zudem ist jeder Mensch unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt, jemand, der z.B. Eltern als Pflegefall zu versorgen hat und viel jobben muss, hat viel schlechtere Voraussetzungen als jemand, der ein unbekümmertes Studentenleben genießen kann und das ganze Studium finanziert bekommt. Natürlich gibt es auch Menschen, die unter widrigen Umständen das Examen schaffen, aber es gibt auch Menschen, die es eben nicht schaffen. Daneben gibt es noch den von vielen unterschätzten Faktor Prüfungsangst kombiniert mit völligem Blackout. Ich denke nicht, dass dieser Thread hier der richtige Platz ist, um deine Frage zu diskutieren.


    Delfinaki, leider kann ich zum Thema nichts beisteuern, aber ich ziehe den Hut, dass du nicht aufgeben willst. Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest. Eine Freundin von mir wiederholte sämtliche Prüfungen, die Zwischenprüfung, Sportprüfung, das erste Examen (das sie dann allerdings geschafft hat) und jetzt ist sie glückliche Lehrerin, die das zweite Examen immerhin auf Anhieb geschafft hat, Praxis lag ihr viel mehr als Theorie. Manche Leute gehen einen Umweg, vielleicht gehörst du auch zu ihnen?

    Priemelchen, es ist müßig, weiter mit dir zu diskutieren. Überschätze deine Erfahrungen bei derart komplexen Themen nicht, ein bisschen mehr Bescheidenheit wäre angebracht. Und überdenke lieber dein Auftreten und insbesondere deinen Tonfall hier im Forum nochmal. Ich verweise u.a. auf dein Posting vom 18.08.2010 um 14:05 Uhr:


    Zitat

    Original von Priemelchen
    wer hier vorurteile gegen andere leute mit anderen meinungen hat bin nciht ich...es bist nur du, der hier die leute beleidigt und das so von dir verpöhnte schubladendenken wirklich anwendet...alle die was gegen sagen haben eh keine ahnung, alle die viel wissenüber ein thema haben haben vorurteile, alle die na andere meinung haben sind schlechte lehrer...komm mal klar ...echt ey...ich reg mich nur auf...solche leute wie dich ahb ich echt gefressen.. überall nur deckelchen drauf und bloß niemals was gegen jemanden sagen- das könnte ja kränken...NEIN!!! Ehrlichkeit ist eine tugend und ich bin ehrlich! wenn du die: jeder muss seine erfahrungen selbst machen meinung weiterführen willst...bitte..aber wenn hier jemand um objektive meinungen bittet bist du die letzte die es den anderen verbieten kann ihre sachen zu schrieben und meinungen zu äußern. denn das war hier erwünscht.


    anscheinend verstehst du den sinn des beitrages nicht...nochmal lesen!


    Bei so einem hitzigen Auftreten kann ich dich als Diskussionspartnerin nicht ernst nehmen.


    Ich klinke mich hier nun endgültig aus.

    Priemelchen, ich möchte überhaupt nicht leugnen, dass die Voraussetzungen des Threaderstellers sehr ungünstig sind, da gibt es nichts zu beschönigen. Mich stört vielmehr, dass du Kompetenz vortäuscht, wo noch keine vorhanden ist, Zitat:


    "...und da erlebst du ja wirklich den schulaltag. und ich kann dir sagen: nein du wirst auch von den schülern als praktikant nicht mehr toleriert wie der lehrer..."


    Damals hatte ich mich schon gewundert, dass du als scheinbar fertige Lehrerin behauptest, dass ein Praktikum die Realität des Schulalltags widerspiegeln würde.


    Zumindest in meiner Studienzeit hatten wir aus meinem Bundesland in meiner Fachrichtung die meisten Praktika. Tja, als ich dann ins Referendariat ging, musste ich feststellen, dass der Schulalltag sehr viel mehr umfasst als eine Klasse zu unterrichten und "im Zaum zu halten".


    Jetzt habe ich ein läppisches Jahr Erfahrung und das auch nur als unfertige Referendarin, da halte ich mich hier im Forum lieber weitgehend raus; wenn ich dann doch was schreibe, mache ich in der Regel auch deutlich, dass mein Erfahrungsschatz sehr begrenzt bzw. praktisch null ist. (Jetzt unterrichte ich zwar Studierende und gehöre damit auch zu den Lehrenden, aber Hochschule ist TOTAL anders als Schule.)

    Also, Priemelchen, nachdem ich aus einem anderen Thread erfahren habe, dass du noch gar keine Erfahrungen als Referendarin geschweige denn als Lehrerin hast, erhalten deine Antworten hier eine ganz andere Bedeutung. Ich habe mich schon über deine Art zu schreiben gewundert.


    Zitat aus dem anderen Thread:


    Zitat

    Original von Priemelchen


    wieso referendariat???? ich mache meine zulassungsarbeit die ich für das erste staatsexamen brauche....ich habe zwar schon unterrichtsstunden gehalten in meinen praktikas, die waren laut lehrer auch gut.


    Von wegen:


    Zitat

    Original von Priemelchen
    ich bin realschullehrerin


    :rolleyes:


    Da finde ich so eine Aussage wie die hier (Fettdruck von mir)


    Zitat

    also wie ich dir schon vorgeschlagen habe: suche dir eine schule und rede mit dem direktor. Sag du möchtest gerne schauen ob dir das studium liegen würde. wenn du z.b. einen lehrer zugeteilt wirst der dich auch mal mithelfen und assestieren lässt oder du vllt einfach mal einen teil einer stunde selbst gestalten darfst das würde dir sicher erst einmal weiterhelfen. normalerweise dauert das praktikum 3-4 wochen (gymnasium sinds 4 glaube ich)...und da erlebst du ja wirklich den schulaltag. und ich kann dir sagen: nein du wirst auch von den schülern als praktikant nicht mehr toleriert wie der lehrer...


    schon sehr gewagt. Du bist meilenweit von dem entfernt, was als Schulalltag zu bezeichnen ist.


    Auch ich mit einem Jahr Referendariat würde es mir nicht anmaßen, so zu tun, als ob ich in Sachen Lehrberuf schon ein Profi wäre.


    Auf eventuelle unsachliche Antworten werde ich nicht eingehen. Aber ich danke dir, dass ich nun die Bestätigung erhalten habe, dass du tatsächlich noch keine richtige Lehrerin bist, wie ich es schon zuerst vermute habe.

    Hallo Mumu,


    ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Ich habe zwar nach einem Jahr Ref wieder aufgehört, stieg aber gleich mit 8 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht ein und das war schon ein Hammer... aber das wurde viel besser. Am Anfang sehr geholfen haben mir die Lehrerhefte zu den Schulbüchern - du kennst sowas hoffentlich auch?

    Mumu, schlechte Phasen im Referendariat sind normal; bei deiner Beschreibung sehe ich keinen Grund zum Aufhören, ich sehe nur Eingewöhnungsschwierigkeiten, leider begünstigt durch ungünstige Voraussetzungen. Aber ideale Voraussetzungen sind eigentlich selten (mein Eindruck, was ich bisher so erfahren habe). Du solltest versuchen, Ausgleich in der wenigen freien Zeit zu finden. Was mir persönlich noch geholfen hat, war der Materialaustausch mit Referendaren und Kollegen, die vergleichbare Klassen, vergleichbare Unterrichtsfächer oder vergleichbare Probleme haben. Du kannst deine Kollegen nicht nur um Material bitten, sondern auch welches anbieten.


    Außerdem kann es vielleicht auch entlastend sein, dich mit Mitreferendaren abzusprechen, ob ihr ab und zu gemeinsam Unterrichtsentwürfe und Materialien besprechen wollt, auch wenn die Klassen unterschiedlich sind, so im Sinne von "ich helfe dir, dafür helfe ich dir auch". Das geht natürlich nur, wenn du Mitreferendare hast, mit denen du dich gut verstehst und die das auch wollen.


    Ich persönlich finde, du solltest dir noch mehr Zeit lassen und gründlicher überprüfen, ob eine Pause wirklich Sinn macht. Denn wirklich optimale Voraussetzungen sind selten und wirst du in einem halben Jahr vielleicht auch nicht haben.

    Robischon, machst du wieder mal Werbung für deine Schule? Was bitte hat dein Link mit Inklusion zu tun? Ich sehe dort keine Hinweise zu Behinderung, zu Maßnahmen der Barrierefreiheit bzw. der Inklusion. Mal abgesehen davon ist deine Website alles andere als barrierefrei. Inklusion umfasst viel mehr als das, was bei deinem Schulkonzept zu lesen ist. Das geht - tut mir leid, das sagen zu müssen - am Thema Inklusion vorbei.


    Sternchen, wenn ich mal mehr Muße habe, schreibe ich vielleicht ein paar Punkte dazu, wie ich mir die "inklusive Schule für alle" vorstelle.

    Uff, ganz wichtig: Kein Haus so konstruieren, so dass es keinen Schutz gegen Überschwemmungen bietet. Ich weiß von einem konkreten Haus, wo die Besitzerin Baumaßnahmen gegen Überschwemmungen wünschte, nach Ansicht des Bauherrns war das aber bei diesem Haus und auf diesem Grundstück aufgrund irgendwelcher Vorschriften nicht möglich. Folge: Schon bei Regenfällen und beim Schmelzen von vielem Schnee, wogegen die meisten Häuser abgesichert sind, kommt es in diesem Haus immer wieder zu Überschwemmungen. Kellereinrichtung geht kaputt, Wände und Böden müssen neu geöffnet und getrocknet werden, und das nicht nur einmal, sondern immer wieder bei starkem Regen oder bei sehr viel Schnee.

    Zitat

    Original von Priemelchen
    Sag du möchtest gerne schauen ob dir das studium liegen würde. wenn du z.b. einen lehrer zugeteilt wirst der dich auch mal mithelfen und assestieren lässt oder du vllt einfach mal einen teil einer stunde selbst gestalten darfst das würde dir sicher erst einmal weiterhelfen.


    Sophokles, ideal wäre es, wenn der Lehrer dich auch öfter mit der Klasse allein lassen würde. Ob sich das regeln lässt, weiß ich allerdings nicht (Aufsichtspflicht!).


    Wie schon erwähnt, Vertretungsunterricht wäre auch eine weitere Option.


    Ein Problem, das von Unerfahrenen manchmal auch unterschätzt wird, sind die Unterrichtsvorbereitungen; wer perfektionistisch veranlagt ist, sitzt vielleicht ewig an den Vorbereitungen, bis tief in die Nacht, und geht dann übermüdet in die Schule. Du musst die Fähigkeit haben, auch mal einen Punkt machen zu können. Zu den Unterrichtsvorbereitungen kommen noch andere häusliche Arbeiten hinzu, z.B. Korrekturen, Erstellen von Klassenarbeiten, Notenlisten, Vorbereitungen für Klassenfahrten, Wandertage, Ausflüge, Verwaltungskram, Telefonate etc. Das alles erlebst du als Praktikant nicht, macht aber auch einen wesentlichen Teil des Lehrberufs aus.

    Hallo Priemelchen,


    nimms mir nicht krumm, aber du klingst jetztwie die klassichen Sonderpädagogen, die "vorsichtshalber" schon mal vorwarnen. Und prompt lastet auf diese Leute, die ohnehin schon genug kämpfen müssen, ein noch höherer Druck. Ich finde das sehr problematisch vor dem Hintergrund, dass du gar nicht weißt, wer sich hinter Sophokles verbirgt.


    Ich finde es sinnvoller, auf mögliche Probleme im Schulalltag hinzuweisen als auf Probleme, die durch Medikamente und Erkrankungen entstehen können, denn zu ersterem kannst du was sagen, zu zweiterem nehme ich an, dass der Threadersteller sich damit bereits auseinandersetzt.


    Zitat

    Original von Priemelchen
    powerflower...ich bin der meinung, dass man grade solche dinge auch ansprechen muss...sie muss sich dann das raussuchen was sie meint was auf sie zutrifft...und nein Psychopharmaka sind keine lustigen pillen die man mal schnell nimmt sie ein bonbon...das sind starke medikamente die zu NICHT VORHERSEHBAREN nebenwirkungen (auch nach jahren der einnahme) auftreten können...oder z.b. nach wechsel des Medikaments. UND DAS NEHME ICH ERNST und spiele es nicht herunter.


    Sicher. Aber meinst du nicht, dass der Threadersteller das nicht bereits auch ernst nimmt? Sonst hätte er hier ja nicht gefragt.


    Zitat

    Denn sie möchte als lehrerin arneiten...was bringt es ihr wenn du ihr jetzt sagt: na klaro...das wird schon. klappt super! und dann bekommt sie keinen lehrerjob sondern wird ins schulamt gesetzt?!


    Ich sage nirgendwo, dass es problemlos möglich sein wird. Es ist eine Tatsache, dass Erkrankungen ein großer "Risikofaktor", wie man in der Psychologie sagen würde, für den Lehrberuf sind.


    Zitat

    sie wird in der lage sein, sich die sachen die auf sie zutreffen schon selbst rauszusuchen...


    Das denke ich auch.


    Zitat

    kennst du dich mit psychopharmaka aus?! nur mal so als frage...ich meine jetzt nicht nur mal so was gelesen sondern wirklich damit auskennen...dann würdest du nämlich anders darüber denken! Punkt!


    Nein, aber das muss ich auch nicht. Denn selbst wenn ich das Wissen hätte, stecke ich Menschen nicht "schon mal vorsichtshalber" in eine Schublade. Meine eigene Erfahrung ist übrigens, dass gerade die Leute, die weniger Wissen haben, mich weitaus "normaler" behandelt haben als die meisten Sonderpädagogen, die zu meiner Behinderungsart studiert haben. Und das ist nicht nur meine Erfahrung, sondern die von vielen anderen mit Erkrankungen und Behinderungen. :rolleyes: Von Vorteil ist es aber auch, wenn man in der freien Zeit (und nicht nur im Beruf) enge Kontakte hat, die sich nicht gerade auf nur drei bis vier Leute beschränken.


    Aber hier ist die ganz andere Frage: Weißt du, wie sich die Medikamente und die Erkrankung bei Sophokles auswirken? Das weiß hier keiner.


    Ich möchte damit keineswegs sagen, dass Sonderpädagogen unfähig sind, ganz im Gegenteil, aber ICH z.B. merke es doch deutlich, ob jemand nur im Beruf oder auch im Alltag viele Kontakte hat, und ich beziehe mich hier nur auf meine eigene Behinderungsart (die ich nicht weiter präzisieren möchte). Übrigens, sogar ich muss mit Vorurteilen aufpassen. Ich reflektiere mich diesbezüglich ständig. Jetzt im Beruf und in der freien Zeit komme ich mit sehr vielen Menschen zusammen, diesmal mit dem ganzen Spektrum an Erkrankungen und Behinderungen, die es so gibt, und ich lerne ständig dazu.


    So eine Liste, wie du sie zu Psychopharmaka aufgestellt hast, könnte ich auch zu anderen Behinderungen, über die ich umfassend Bescheid weiß, aufstellen. Die Liste verrät aber nicht, wie der Betroffene damit umgehen kann.


    Das größere Problem sehe ich hier, dass der Lehrberuf oft unterschätzt wird. Der Lehrberuf ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern ein großer Teil ist auch Erziehung, als Lehrkraft musst du die Schüler unentwegt bei der Stange halten können, dich durchsetzen können, wenn sie keine Lust haben oder unruhig sind (ganz auffällig z.B. wenn eine Klassenarbeit bevorsteht oder sie gerade eine geschrieben haben), bei Unterrichtsstörungen musst du blitzschnell und zeitsparend agieren usw.


    Ein weiterer Punkt, der auch nicht unterschätzt werden darf, sind die Eltern, die natürlich nur die besten Lehrkräfte für ihre eigenen Sprösslinge haben wollen. Gibt es im Unterricht Probleme, hat man die Eltern am Hals (war bei mir zum Glück nicht, habe ich aber bei einer Freundin mit einer Erkrankung erlebt).


    Oder eine Unterrichtsstunde, die man mühevoll vorbereitet hat, muss umgeschmissen werden, d.h. da ist auch große Flexibilität erfordert.


    Für mich persönlich war es anstrengend, im Unterricht durchgängig präsent zu sein, durchgängig für Ruhe zu sorgen, durchgängig zu motivieren, aber auch Hefte, Schülerarbeiten und Hausaufgaben durchgängig zu kontrollieren, also den Schülern das Gefühl zu vermitteln, dass ich "die Augen überall" habe und stets im Bilde bin, ob sie mitdenken oder nicht. Das ist etwas, das viele Unerfahrene erst im reellen Lehreralltag erfahren, wenn sie längere Zeit ohne "Aufsicht" unterrichten. Ich habe z.B. lange Zeit den enormen Effekt auf die Unterrichtsruhe unterschätzt, wenn ich regelmäßig (!) Hausaufgaben für zuhause eingesammelt habe. Zumindest in meinen beiden Klassen, in denen ich unterrichtet habe, war das so.


    Sehr viele Punkte, denen man im Lehreralltag begegnet, lernt man in Praktika und dergleichen nie kennen, sondern erst, wenn man so richtig mittendrin ist. Aber über diese Grenzen und Probleme im Lehrberuf könnt ihr besser berichten als ich. ;)

    Priemelchen, das ist es, was mich hier am Thread etwas stört, ihr äußert Vermutungen, ohne die Person und ihre Erkrankungen überhaupt zu kennen.


    Das Spektrum der psychischen Zwangserkrankungen ist TOTAL breit, genauso wie bei Autismus übrigens auch, da gibt es ebenfalls Menschen, die von Laien nicht als autistisch eingestufgt werden würden.


    Ich habe in meinem Bekanntenkreis drei mit psychischen Erkrankungen, zwei von ihnen werden nie unkontrolliert wütend ( ich kenne sie recht gut), bei der dritten weiß ich es nicht. Eine der dreien ist Lehrerin und therapeutisch/medizinisch eingestellt. Allerdings trat die psychische Störung bei ihr erst nach der Verbeamtung auf, sie arbeitet erfolgreich Teilzeit.

    Hallo Leute,


    ich bin selbst das, was andere Menschen als "behindert" bezeichnen würden und habe ein gewisses Problem mit Ferndiagnosen. Ich bin zwar im Ref leider gescheitert (oder besser gesagt gescheitert worden), kenne aber eben aufgrund meiner Biographie etliche behinderte Lehrer/innen, denen prophezeit wurde, dass ihre Behinderung/en ein viel zu großes Handicap darstellen würden, was sich aber dann doch nicht bewahrheitet hat.


    Priemelchen, wie kommst du jetzt auf Wutanfall?


    Hallo Sophokles, die Stimme eines Lehrer ist in der Tat ein wichtiges Werkzeug; ich bin auch nicht gerade mit einer guten Stimme ausgestattet, meine Stimme wurde auch schon vorab als dickes Minus prophezeit, aber daran bin ich nicht gescheitert, denn ich hatte starke Phasen, wo ich mich durchsetzen konnte.


    Entscheidend ist, dass du als Lehrer Autorität ausstrahlen kannst und ein starkes Auftreten hast. Autorität ist nicht an die Stimme gebunden, aber es ist schon einen Tatsache, dass eine starke Stimme es viel leichter macht, die Schüler zu "dirigieren". Autorität vermittelst du vor allem durch dein Handeln und durch das, was du sagst, durch Konsequenz. Das heißt, du musst deine Schwächen, die die Schüler garantiert ausnutzen werden (das ist ganz normal, das machen sie bei allen Lehrern), durch deine Stärken ausgleichen. Du wirst möglicherweise mehr als deine Kollegen leisten müssen, mehr Energie aufbringen müssen, um dich zu beweisen, du wirst sehr wahrscheinlich auch stärker beobachtet werden als deine Mitreferendare. Bist du diesem Stress gewachsen? Wie äußert sich deine Zwangstörung bzw. könnte sie hier zum Problem werden?


    Wie sind denn deine Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen, wenn sie dich erleben? Die spiegeln dann zwar nicht die knallharte Schulrealität wider, können aber sehr wohl schon aufzeigen, wo du eventuell mit Schwierigkeiten zu rechnen haben wirst.


    Wie stabil bleibst du mit Medikamenten? Ein Praktikum fände ich gut, schlecht wäre es ja nicht, wenn du in der Klasse auch länger allein unterrichten könntest, aber diese Möglichkeit besteht oft leider nicht; außer du nimmst Vertretungsunterricht an. Es stimmt schon, wie hier auch gesagt, die echte Realität spiegelt ein Praktikum leider auch nicht wider.
    Das authentischste Praktikum hatte ich, als ich mit einer Kommilitonin eine Lehrerin zwei Wochen lang vertreten musste, das war eine Horrorklasse und wir hatten die Schüler nicht im Griff... aber wir wurden auch ziemlich allein gelassen und bekamen keine Anleitungen zum Umgang mit Problemsituationen.


    Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, dass du nur in kleineren Klassen arbeitest oder nur mit Erwachsenen.


    Ein Bürojob muss übrigens gar nicht langweilig sein, ich habe einen, und der ist total lebendig, denn ich sitze beileibe nicht nur am PC. Da ist viel Abwechslung, bin auch alle paar Wochen auf Dienstreise oder immer wieder mal bei einem Auswärtstermin. :) Kommt drauf an, in welchem Bereich dein Bürojob ist.

    Doch, Chancen bestehen. Sooo schlecht ist 3,0 auch nun wieder nicht und im 2. Examen kannst du immer noch ausgleichen. ;) Ich habe Freunde mit einem Schnitt schlechter als 3,0, die eine feste Stelle bekommen haben. Hängt von der Fächerkombination ab und wie sehr die jeweilige Schule Lehrer sucht.

    Eine ganz allgemeine Antwort, die für mehrere interessant sein könnte: Sehr, sehr eingeschränkt lässt sich die Herkunft einer Mail zurückverfolgen und zwar u.a. unter der Internetadresse: http://whatismyipaddress.com/


    Die IP-Adresse findet sich in der Kopfzeile der Mailadresse (je nach Mailprogramm unter dem Stichwort "Ansicht" zu finden). Aber Vorsicht, der angezeigte Ort entspricht nicht immer dem tatsächlichen Wohnort (kann sich sogar im Umkreis von 200 km befinden), und bei Verwendung eines Anonymisierungsprogramms werden keine Daten angezeigt.

    Zitat

    Original von Nebelparder
    Im Moment habe ich den Eindruck, das einige hier den Beruf ganz schön negativ sehen und mir gerade zu leidenschaftlich eintrichtern wollen, wie anstrengend das alles ist.


    Dein Eindruck täuscht. Die Kritiker hier versuchen vielmehr, dir zu vermitteln, dass deine bisherigen Erfahrungen bei weitem nicht vermitteln können, was den Lehrberuf wirklich ausmacht.


    Es ist durchaus möglich, dass du den Lehrberuf gut bewältigst. Aber das weißt du nicht vorher. Organisations- und Rednertalent ist schon mal gut, doch der Lehrberuf umfasst noch viel, viel, viel mehr.

    Hallo Nebelparder,


    Nuki bringt es auf den Punkt. Sei nicht so naiv zu glauben, dass du mit deinem jetzigen Alltag auch nur den leisesten Hauch an Ahnung von der Arbeitsbelastung eines Lehrberufs hast. Auch Geschichten von Bekannten, die Lehrer sind, reichen auch nicht aus. Boeing hat recht, Hobbies, Sport und Orchester sind Dinge, die du freiwillig machst und die du nicht als Grund für erhöhte Arbeitsbelastung durch Pflichtaufgaben aufführen kannst. Auch wenn sie Zeitfresser sind, du machst sie freiwillig und du machst sie, weil sie dir Befriedigung verschaffen. Streiche ein paar dieser Dinge und du hast mehr Freiraum. So aber erzeugst du deinen Stress selbst.


    Ich war nur ein Jahr im Referendariat, von daher sind meine Aussagen auch nicht repräsentativ und ich kann nur über das Referendariat urteilen, aber nicht über den Lehrberuf an sich. Doch der größte Stress im Referendariat war für mich nicht zu organisieren und Stunden vorzubereiten, sondern der größte Stress war der Psychostress, dem ich als Referendarin ausgesetzt war:


    - Stress, mehrere Stunden lang Schüler bei der Stange zu halten, du hast da praktisch keine Sekunde Pause außer bei Proben/Klausuren vielleicht
    - Stress, eine Klasse mit Problemschülern unter Kontrolle zu bekommen,
    - Stress, eine möglichst perfekte Unterrichtsstunde vorzubereiten, die die Schüler mitriss und von Dummheiten abhielt,
    - Stress, es Vorgesetzten wie Seminarleitung, Mentorin etc. recht zu machen
    - Stress, im Lehrerkollegium Anerkennung zu bekommen
    - Stress, vorbildliche Unterrichtsentwürfe auszuarbeiten und der Seminarleitung vorzulegen
    - Stress, keinen Ärger mit Eltern zu bekommen oder mit ihnen wegen unangenehmen Dingen telefonieren zu müssen
    - Stress, mit Mitreferendaren verglichen zu werden und festzustellen, dass einige den Lehrberuf im Blut haben und mit Schülern besser umgehen können als du


    Das Anfertigen von Arbeitsblättern etc. war nicht das Problem, sondern der ständige Psychostress im zwischenmenschlichen Bereich, insbesondere das Finden eines Zugangs zu den Vorgesetzten, Schülern und Kollegen ist die eigentliche Herausforderung. So etwas kannst du niemals vorab erproben, nicht mal in Praktika, wo du ja meist unter Aufsicht unterrichtest.


    Wie gesagt, diese Ausführungen bezehen sich vor allem auf das Referendariat; als fertige Lehrkraft bist du anderen Belastungen ausgesetzt; Freunde sagen, dass der Arbeitsaufwand meist zunimmt, aber dafür der Psychostress wegfällt, zumindest wenn es gelingt, sich ins Lehrerkollegium einzugliedern.


    Ich habe jetzt einen Fulltime-Job und der ist geradezu paradiesisch gegen den Lehrberuf, obwohl ich keine Ferien mehr habe und oft an Wochenenden und Abenden dienstlich verpflichtet bin. Ich habe unterm Strich mehr Arbeit als im Referendariat, aber der ganze Psychostress ist weg, zumal ich auch nicht unter Prüfungsdruck stehe, und wenn ich in der freien Zeit faul bin, kann ich es ohne schlechtes Gewissen sein.

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