Beiträge von Titania

    Hartz 4 bringt aber noch mehr Einschränkungen mit sich.
    Was die Kosten eines Umzuges angeht, habe ich gehört, dass teilweise die Arbeitsämter (hier war es Berlin) die Kosten übernehmen, wenn man durch Eigeninitiative und Flexibilität eine Stelle bekommt. Hab ich leider auch vorher nicht gewusst, aber vielleicht lohnt sich mal eine Nachfrage.

    Bisher wurden alle mobilen Kräfte fest eingestellt und später verbeamtet. Die Grundschulreform ist auch nur ein temporäres Problem, da die Kollegien z.Z. aus den Lehrern über 50 und um die 30 bestehen, das Mittelfeld fehlt fast völlig. Und die Lehrerinnen um die 30 werden reihenweise aus der Grundschule genommen, weil sie schwanger werden und wir das Problem der Ringelröteln hier haben. Wer schwanger ist, wird hier z.Z. beurlaubt. Daher fehlen momentan so viele mobile Kräfte. Ruft einfach beim Kumi an und fragt nach den Aussichten auf eine feste Stelle. Man muss nur flexibel sein, da es passieren kann, dass man innerhalb von 3 Tagen angefordert wird.

    Zitat

    Melosine schrieb am 01.10.2005 10:38:
    Und warum ich plötzlich meinen Eltern nicht mehr ins Gesicht sehen kann, weil ich jetzt eine Stelle in 350 Km Entfernung annehme, verstehe ich auch nicht! ?(


    Das kann ich nur unterstreichen. In erster Linie muss ich doch mein Berufs-Leben auf die Reihe bekommen. Meine Eltern waren dabei sehr kooperativ und haben mir zugeredet die Stelle im "Ausland" anzunehmen. Natürlich gibt es auch immer wieder Probleme bei diesen Entfernungen. Mein Mann ist momentan fast die halbe Woche in Kassel bei seinem schwerkranken Vater. Aber das ist alles machbar.
    Bei Melosine und mir ging es allerdings bereits um die festen Stellen, was eine sehr viel schwerwiegendere Entscheidung war, als zwei Jahre Ref., wo ein Ende doch absehbar ist. Sollten wir nach Hessen zurückwollen (nur nicht!!!) könnten wir einen Versetzungsantrag stellen und müssten dann etwa 3 Jahre warten, aber wir könnten zurück.
    Aber auch die Überlegungen, dass ein Seminar einen schlechten Ruf hat, sollten keine Rolle über Annahme oder Ablehnung spielen. Wenn man die Threads hier so liest, ziehen sich doch die Schwierigkeiten mit den Seminaren durch die ganze Republik. Man weiß vorher sowieso nicht, in welche Schublade man gepackt wurde und wie das Ref. verlaufen wird. Auch in miesen Seminaren gibt es Refis, die gut abschneiden und in den "guten" fallen genausoviel durch. Heute würde ich jeden Platz annehmen, der mir angeboten würde, denn die Seminare gucken am meisten auf die Zwischenzeiten zwischen Uni und Ref.

    Zwar habe ich nicht viel Erfahrung mit Kindern, die Ritalin bekommen, dennoch stehe ich einer Medikamentengabe schon im Grundschulalter sehr skeptisch gegenüber. Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, dass sehr schnell zu Ritalin gegriffen wird. Zumindest in meinem Bereich, kaum fällt der Name dieses Medikamentes, folgt auch schon die Verabreichung.
    Was mich nun daran interessieren würde:
    - Gibt es eigentlich mittlerweile Erkenntnisse über mögliche Spätfolgen, bzw. mögliche Abhängigkeiten?
    - Kann man etwas darüber sagen, wie es zu dieser Unterstimulation im Gehirn kommt?
    - ich habe auch schon davon gehört, dass sowohl stille als auch auffällige ADS-Kinder mit Ritalin behandelt werden. Für mich klingt das irgendwie widersinnig. Wie kann ein und dasselbe Medikament mal ruhigstellen und dann wieder stimulieren?
    Gerade für mich als Lehrerin wäre es schön, wenn es mal einen Thread auschließlich mit Infos und Erfahrungen über dieses Medikament gäbe, denn es kommen doch immer wieder Mütter auf einen zu, die Rat suchen ob sie es verabreichen sollen oder nicht.

    Ich weiß auch nicht, ob man, wenn man Lehrer sein möchte nicht seine Prioritäten mittlerweile anders setzen muss. Ich habe mich auch noch "geweigert" während des Referendariates mein bekanntes Umfeld, Familie und Mann zu verlassen. Das hat mir 2,5 Jahre Wartezeit trotz eine 1,7 im 1. Staatsexamen eingebracht. Noch dazu lebte ich in der Nähe von NRW und Niedersachsen. Heute weiß ich, dass es eine blödsinnige Entscheidung war, die mich nur Zeit gekostet hat.
    Nach dem 2. Examen hätte ich in Hessen niemals eine Chance auf eine Planstelle gehabt. Jetzt kamen auch noch existentielle Probleme auf mich zu. Daraufhin habe ich sogar den Schritt 400km weit weg zu gehen gewagt. Das bedeutete 1,5 Jahre lang eine Wochenendehe zu führen. Auch nicht toll, aber irgendwie fügt sich doch wieder alles zusammen. Heute leben mein Mann und ich sehr gern hier im Südwesten, auch wenn wir unsere Familien nur selten sehen. Einen netten Freundes- und Bekanntenkreis kann man sich überall wieder aufbauen.
    Das ist jetzt nur meine privaten Entscheidung, aber man sollte in diesem Beruf immer offen für größere Veränderungen sein, den Flexibilität wird zunehmend von uns gefordert. Und bei den momentanen Berichten über das Vorhandensein von Referendariatsplätzen kann man sich eine Wahl eigentlich nicht mehr erlauben. Wenngleich ich gerade dieses Problem durchaus nachvollziehen kann.

    Ich habe gestern gehört, dass bei uns im Saarland noch viele Stellen als "Mobile Kraft" an Grundschulen vergeben werden. In der Regel gehen diese nach einem Jahr in eine feste Stelle über. Also beweist Mut und ruft im Kumi an. Ich habe den Schritt vor drei Jahren von Hessen gewagt und habe bereits seit einem Jahr meine Lebenszeitverbeamtung. Außerdem lässt es sich hier sehr gut leben. Auch das Porte Folio ist bei uns noch nicht angekommen. Wer sich über das Saarland informieren möchte, kann mich gern anmailen.

    @ salati


    Die Brüder Grimm haben die Märchen nicht erfunden, sondern sie gesammelt. Sie kannten z.B. Dorothea Viehman aus Kassel-Niederzwehren, die ihnen die in Kassel bekannten Märchen erzählt hat, die die Brüder dann aufschrieben um sie zu bewahren. Ursprünglich waren die Märchen nur für Erwachsene gedacht nicht für Kinder.

    Ich glaube im Oktober kommt ein Film über die Brüder Grimm im Kino. Zumindest habe ich gestern in Frankreich ein Kinoplakat über Les frères Grimm gesehen. Dort kommt er ab 5. 10. Vielleicht reicht das ja noch für deine Prüfung.
    Ansonsten könntest du ja mal Märchen entlang der Märchenstraße dem Weg der Brüder Grimm gegenüberstellen. Ein wichtiger Punkt ist auch Dorothea Viehmann, die den Brüdern die meisten Märchen aus Nordhessen erzählte. Aber wie man das jetzt kreativ vermittelt, wüsste ich sonst auch nicht so genau.

    Ich stehe vor folgender Situation: In meiner 1. Klasse gibt es ein hochbegabtes Kannkind - Junge- (Einschulung war sowohl von Schule als auch Schulärztin abgelehnt worden). Dieses Kind hat einen hohen IQ aber massive motorische Probleme. Schon seit dem Kindergarten ist er ein Außenseiter. Hinzu kommt eine sehr dominater Junge, der bereits älter ist und ersteren bereits im Kindergarten gepeinigt haben soll. Die Situation, der ich gegenüberstehe ist die, dass der dominate Junge dem Kleinen ständig sagt, was dieser zu tun hat (hauptsächlich natürlich Dinge, die den Unterricht massiv stören) und sich dann totlacht, wenn ich mit dem Kleinen schimpfe. Dieser sieht das Lachen als Bestätigung an und fühlt sich so angenommen. Er lässt auch sonst alles mit sich machen, nur um die Anerkennung des Älteren zu bekommen. Dazu kommt ein weiterer Junge, der sich zwar auch fremdbestimmen lässt, aber auch kräftig das sehr dominate Kind unterstützt, den Kleinen auszunutzen. Alle drei sitzen zwar weit auseinander, nutzen aber alle Pausen für diese Dummheiten. Wie soll ich oder wie kann ich darauf reagieren. Erste Elterngespräche haben bereits stattgefunden, ein Dreigespräch möchte ich noch terminieren, aber was kann ich noch tun, um den Kleinen aus diesem Teufelskreis herauszuholen? Der dominate Junge ist allerdings gegen alle Vorhaltungen resistent, hört frühstens beim 5. Mal und hat nicht einmal Probleme damit, wenn ich ihm etwas für seine Mutter ins Mitteilungsheft schreibe bzw. ihm sage, dass diese mich anrufen soll.

    Ich habe das eigentlich immer so geregelt, dass ich den Kindern, die gleich mit dem Urknall kamen, und das wird kommen, gesagt habe, dass es eben Menschen gibt, die nur an das Naturwissenschaftliche Phänomen allein glauben und andere eben ein Wesen brauchen, mit dem sie sich diese Erscheinung erklären können -->Schöpfung. Somit waren beide Ansichten gleichwertig und ich brauchte keine Entscheidung über "richtig" oder "falsch" zu treffen. Allerdings habe ich ihnen auch erklärt, dass ich selbst an Gott als das Wesen glaube, dass die Welt erschaffen hat. Und warum soll der erste Schöpfungstag nicht durch einen Urknall die Erde, hell und dunkel erschaffen haben. Ich denke wichtig ist nur die Toleranz, zuzugeben, dass beides auch zusammen funktioniert haben kann.

    Zitat

    Animagus schrieb am 27.09.2005 15:43:



    Du sollst ja auch nicht während der Unterrichtszeit an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen. Du sollst dich in den zwölf Wochen Ferien weiterbilden, statt in dieser Zeit an den Stränden von Kreta rumzuliegen.


    Würde ich ja auch, aber bei uns liegen die Weiterbildungen zum Glück noch in der Hand des Landes und finden somit ganztägig während der Schulzeit statt - und kostenfrei!!! :D


    Klingt alles prima, bin ich auch immer bemüht (falscher Ausdruck), dies alles zu verwirklichen. Allerdings sind mir bei der Auswahl der Themen Schranken in Form von Rahmenplänen auferlegt und so ganz interessant lassen sich Rechtschreib- und Grammatikthemen nicht immer gestalten.


    Meine Bereitschaft zur Weiterbildung drückt sich darin aus, dass ich mich für sechs Fortbildungen in diesem Jahr angemeldet habe. Mit viel Glück werde ich eine davon besuchen können, da es keine Vertretungsmöglichkeiten gibt und eine 29er Klasse nicht aufgeteilt werden kann. Durch die Grundschulreform sind bei uns die Klassen zusammengelegt worden und habe fast durchgängig 27-29 Kinder. Und Fortbildung wird nur dann gewährleistet, wenn die Verbindlichkeit der Stunden gewährleistet werden können.

    Auch die preiswerten Werzeugkoffer sind gut dafür geeignet. Bei "Die kluge Hausfrau" gibt es Einsätze, mit denen man Schubladen unterteilen kann. Damit kann man auch den unteren Teil eines Werkzeugkoffers so aufteilen, wie man ihn braucht. Ich habe diese Dinge immer in kleinen Plastikkörbchen (Baumarkt) im und auf dem Pult stehen.

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