Beiträge von Leo13

    Ich schalte komplett ab von dem Moment, an dem ich das Schulgebäude verlasse. Immer, egal ob Wochenende oder Ferien. Kein Gedanke mehr an Schule oder an Arbeit oder an Schüler. Das war bei mir auch schon als Junglehrerin so und hat sich in 25 Jahren nicht geändert.

    Ich persönlich finde nur, dass Ordnungsmaßnahmen oft wenig hilfreich sind.

    Eine Ordnungsmaßnahme ist für den betroffenen Schüler nicht hilfreich, ja. Aber das ist auch nicht das Ziel einer Ordnungsmaßnahme. Sie ist keine pädagogische Maßnahme. Sie dient der Herstellung der Ordnung in der Schule und ermöglicht, dass andere Schüler angst- und störung zur Schule kommen und Lehrer störungsfrei ihren Unterricht halten können. Ordnungsmaßnahmen sind für mich vor allem ein Opferschutz. Dem Täter helfen sie in der Tat nicht. Da müssen anderen Maßnahmen her von Verstärkerplänen über runde Tische mit Beratern und Sozialarbeitern bis hin zur Vermittlung an außerschulische Einrichtungen. Ordnungsmaßnahmen üben oft auch Handlungsdruck auf die Eltern aus, die nur so aus dem Quark kommen. Und die Kids finden es nach drei Tagen auch nicht mehr cool, zu Hause herumzusitzen, während die peer group in der Schule sich ohne sie weiterentwickelt. Man kriegt nichts mehr mit, doof.

    Die beschriebene Schule ist ein Beispiel dafür, wie alles aus dem Ruder laufen kann, wenn eine Schulleitung schwach ist und nicht handelt oder den Aufwand von Ordnungsmaßnahmenkonferenzen scheut.

    Hast Du auch ein Rezept für den Weltfrieden?

    Nein, aber im Gegensatz zum Weltfrieden kann man die von mir genannten Dinge selber beeinflussen. Sind ja auch keine bahnbrechenden Neuigkeiten, sondern eher bekannte Selbstverständlichkeiten, die erwiesenermaßen mit der Infektanfälligkeit korrelieren. Kein Grund, mich dafür zu verspotten. Sind nicht meine Theorien. Aber ich verstehe, dass manch einer sich davon getriggert fühlt und ungehalten reagiert.

    Das kann ich nicht bestätigen. Ich hatte 3x Corona und bin seitdem nicht häufiger oder anders krank. Gleiches gilt für mein Kollegium. Die Infektanfälligkeit kann man beeinflussen durch Reduzierung von Stress, Übergewicht und Alkoholkonsum. Wichtig sind auch gesunde Ernährung, regelmäßiger Sport und ausreichend tägliche Bewegung an der frischen Luft.

    Die Schülerin steht unter Druck. Vermutlich wegen Dingen in ihrem Leben, die gar nichts mit dir oder der konkreten Note zu tun haben. Daher würde ich es jetzt dabei belassen. Die Note steht und ist nicht diskutierbar. Je mehr Gespräche du jetzt noch anbietest, desto mehr befeuerst du ihren emotionalen Zustand und man läuft Gefahr, dass die Sache vollends aus dem Ruder läuft.

    Ja drüben über der Grenze gibt's bald A13. Die werden jedes Jahr um ca. 20% angenähert. Dauert zwar, aber das Ziel ist sichtbar. Wer dann noch bei uns freiwillig SL für A13 macht? Da kommt man sich leicht veräppelt vor an der Stelle.

    In Niedersachsen wurden Grundschullehrkräfte kürzlich A13. Konrektoren wurden in dem Zuge A14 und Rektoren A14Z (Angaben gelten für GS ab 180 SuS). So wird auch an allen anderen Schulformen des Sek-I-Bereichs besoldet (HS/RS/Oberschulen). Kann sich jeder selber überlegen, ob er oder sie den Job für das Geld macht oder nicht.

    Wie machen das Eltern mit Kindern? Ich habe extra deswegen nur eine TZ Stelle, weil unsere Kinderbetreuung oft schon 15 Uhr endet.

    Im Lehrerberuf gibt es immer mal Termine, die länger als 15 Uhr gehen. Dafür MUSS man eine Lösung finden, wenn man kleine Kinder hat, Teilzeit hin oder her. Das bedeutet Netzwerke bilden oder Babysitter bezahlen (14-18jährige Schülerinnen aus der Nachbarschaft passen gerne mal für zwei Stunden gegen kleines Geld auf). Oder das Kind mitnehmen (machen auch viele). Wenn es gut erzogen ist, geht das auch. Eine Kollegin hatte mal ihre kleine Tochter dabei. Die hat dann im Klassenraum nebenan mit ein paar Schülerinnen aus Mamas Klasse gespielt. Diese Schülerinnen waren verrückt nach diesem "Dienst" - auf das Kind der Klassenlehrerin aufpassen, das fanden sie cool.

    Ich würde mal behaupten, dass normal sozialisierte Kinder ein solches Verhalten nicht an den Tag legen, aber was wird aus solchen Kindern mal, wenn diese erwachsen werden? Entwächst sich dieses Verhalten oder manifestiert es sich, wird gar noch schlimmer?

    Einige dieser Kinder werden vermutlich auch als Erwachsene abweichendes Verhalten zeigen, nur auf eine andere Art.

    Alle genannten Fälle tauchen hier auch wellenartig immer wieder auf. Seit Jahren und Jahrzehnten. Alles ausprobiert, nichts hilft langfristig. Dieser geschützte Bereich bleibt die Spielwiese für psychisch auffällige Kinder, die auf diese Weise ihr abweichendes Verhalten zeigen. Solche Kinder gibt und gab es an jeder Schule und wird es immer geben. Wirklich helfen wird nur extra angestelltes Toilettenaufsichtspersonal, aber wer finanziert das schon?

    Ich würde mich weniger über einen Korb mit Gedöns freuen, sondern eher über ein schönes Wochenende mit meinen Kindern an einem schönen Ort, an dem wir dann spazieren, quatschen, kochen, feiern und Zeit zusammen verbringen.

    Nachdem auch wir viel zu lange dem Geld hinterhergelaufen sind, gibt es nun eine Frist, bis zu der das Geld abgegeben oder überwiesen werden muss. Wer das bis dahin nicht schafft, fährt nicht mit und muss in der Parallelklasse am Unterricht teilnehmen. Ist nicht schön für die Kinder, die meistens nichts dafür können, aber wie will man sonst agieren? Wenn man eine unterschriebene Kostenübernahmeerklärung der Eltern hat, kann man das Geld mit Hilfe der Schulbehörde eintreiben, aber eine solche Erklärung hat man meist nur für Klassenfahrten, nicht für einen kleinen Tagesausflug, der ein paar Euro kostet. Rein rechtlich wäre es allerdings am besten, auch für solche Fälle eine Kostenübernahmeerklärung der Eltern zu haben.

    Eine solche Auflistung oder Erklärung gibt es in Niedersachsen nicht. Für die Qualitätsentwicklung der Schule ist zunächst einmal die Schulleitung verantwortlich. Natürlich kann sie die Mitwirkung der Lehrerschaft einfordern, das ist ja auch sinnvoll, da diese ja die Unterrichtsqualität entscheidend mitgestaltet. Aber in welchem Umfang diese Mitwirkung stattfindet, wird vor Ort in der Schule verhandelt. Sollte die Belastung durch die Mitwirkung zu hoch oder die Aufgaben ungleich verteilt sein , wäre es Aufgabe des Schulpersonalrats darüber mit der Schulleitung in den Austausch zu gehen.

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