Beiträge von Leo13

    Ich kann mir das nicht vorstellen. Wenn, dann nur auf freiwilliger Basis. Alles Andere würde eine Klagewelle nach sich ziehen. Ich als Schulleiterin habe in den letzten Wochen genauso viel gearbeitet wie sonst, aber noch mehr Verantwortung übernommen für Kollegium und Schülerschaft. Warum sollte ich auf einen Teil meines Gehalts verzichten?

    Wer es übrig hat, kann das gerne tun. Ich habe Familie und kann nicht einfach spenden. Und sooo üppig ist A13Z nun auch nicht.

    Ich habe heute in unserer Lokalzeitung die Meinung eines Mediziners gelesen, die mir klargemacht hat, warum man die Schulen doch jetzt recht zügig wieder öffnet. Er sagte, die Schulen müssten aus epidemiologischen Gründen öffnen. Eine Ausbreitung des Virus auf niedrigem Niveau sei wünschenswert, wenn auch nicht gefahrlos. Man dürfe aber nicht mit einer niedrigen Durchseuchung und Immunität in die nächste Infektsaison im Herbst gehen. Insofern steckt hinter der Schulöffnung auch Kalkül, aber das würde kein Politiker so offen sagen. Denn das würde ja bedeuten: Wir öffnen die Schulen, damit sich mehr Kinder infizieren und das Virus verbreiten.

    Hier in Niedersachsen ist das Bewerbungsschreiben nebensächlich. Es kommt alles auf den Prüfungstag an (inklusive stellenbezogenes Gespräch, wo man deine Bewerbungsmotivation abfragt). Die Bewerbung ist im Grunde nur eine formeller Akt. Ich habe nur eine Seite eingereicht (Lebenslauf usw. natürlich im Anhang), auf der ich kurz meine Motivation und Vorstellungen formuliert habe. Aber allein entscheidend ist der Prüfungstag mit den vier Modulen (Stunde zeigen und reflektieren, einen Kollegen beraten, stellenbezogenes Gespräch, DB leiten).

    Dem möchte ich ausdrücklich widersprechen. Meine (nachweisbaren) Erfahrungen im Bereich Schulentwicklung waren mit ausschlaggebend bei der dienstlichen Beurteilung und dem Gespräch zur Stelle im Rahmen der Bewerbung auf eine Funktionsstelle. Es bringt einen durchaus in eine bessere Position im Vergleich zu ähnlich starken Mitbewerbern.

    Da habe ich zumindest für Niedersachsen ganz andere Informationen aus der Landesschulbehörde. Dort ist man angehalten, die dienstliche Beurteilung, die für die Beförderung auschlaggebend ist, nur auf den Prüfungstag zu reduzieren. Es ist nicht von Belang, was man sonst so gemacht hat im Leben (beruflich). Vor allem aber darf es nicht in die dienstliche Beurteilung einfließen. Völlig unlogisch und ungerecht. Aber in Niedersachsen vorgeschriebene Praxis.


    Aber natürlich kann das in anderen Bundesländern ganz anders sein. Wie immer im Bildungsbereich. Andere Länder, andere Sitten.

    Wenn du es nur für dich und dein persönliches Interesse machst - dann nicht überlegen und machen. Jede Art von Lernen bringt einen persönlich weiter.


    Wenn du dir davon Karriere erhoffst, dann ist aus meiner Sicht nur interessant, falls du eine Karriere als freiberuflicher Schulentwicklungsberater anstrebst. Ich kenne einen ehemaligen Grundschulleiter, der den Dienst und das Beamtentum hinter sich gelassen hat und jetzt nur noch als Berater arbeitet. Das ist sehr viel lukrativer als SL, erst recht wenn man wie er richtig gut ist, aber man trägt natürlich das Risiko der Selbstständigkeit. Jetzt zum Beispiel verdient er sicher auch wenig, dein Gehalt hingegen kommt pünktlich am 31.


    Wenn es dir nur um Karriere im Schuldienst geht (Schulleitung, später dann Schulbehörde, eventuell Ministerium), würde ich den Aufwand nicht betreiben. Die Karriere machst du, wenn du gut bist und es willst, so oder so. Du musst einen Prüfungstag überstehen oder (für höhere Stellen) ins Assessment Center und dich beweisen. Da interessiert es niemanden, ob du noch ein Studium nebenbei gemacht hast.

    Jemand schrieb von der Teilzeitfalle in der Grundschule. Kann ich bestätigen. Von 16 Lehrkräften arbeiten 12 in Teilzeit. Trotz Kindern, die über 12 sind. Klar, dass so ein System Frauen anzieht. In anderen Bereichen des öffentliches Dienstes ist eine Stelle als Voll- oder Teilzeitstelle ausgeschrieben und muss auch so besetzt werden. Da hat man keine Wahl. Ich würde es begrüßen, wenn meine Schule sagen wir 12 Vollzeitstellen und 8 Teilzeitstellen hätte. Dann kann sich jeder überlegen, ob er die Stelle möchte oder nicht. Vollzeit bleibt Vollzeit und Teilzeit kann gegebenenfalls, wenn der Bedarf und das Geld da ist, auf Vollzeit hochgestuft werden.

    Hallo,

    in Niedersachsen soll die Notbetreuung in den Osterferien fortgesetzt werden. So weit, so gut. Ich bin Schulleiterin und muss das jetzt umsetzen.

    Der Minister schreibt von Freiwilligkeit, die Landesschulbehörde schreibt davon, dass "Lehrkräfte einzusetzen sind". Was ich wissen möchte: Kann ich Lehrkräfte einfach ungefragt einteilen oder darf es nur auf Freiwilligkeit basieren?


    Danke.

    Ich habe damals damit geliebäugelt, es dann aber doch nicht gemacht. Mittlerweile bin ich Schulleiterin, aber mit einem entsprechenden Studium wäre ich es nicht schneller oder leichter geworden. Es hätte absolut keinen Vorteil für mein Bewerbungsverfahren gehabt. Zumindest nicht hier in Niedersachsen. Deshalb würde ich ein Studium nur aufnehmen, wenn einen diese wissenschaftlichen Theorien sowieso brennend interessiert. Für die Praxis halte ich es für unrelevant.

    Ich glaube, es hängt stark von der Schulform ab. Leitet man eine BBS oder IGS mit 1500 Schülern? Oder wie ich eine Grundschule mit 200 Schülern/dreizügig/GTS. Der Arbeitsaufwand ist da schon sehr unterschiedlich. Ich bin in der Regel von 8:00 bis ca 14:00/15:00 Uhr in der Schule - und das reicht völlig aus, um den Laden gut und kompetent zu führen. Meine Unterrichtsstunden und -vorbereitungen liegen in diesem Zeitraum. Zu Hause habe ich nicht mal mehr ein Büro.
    Ich habe mich ganz bewusst für ein kleines System entschieden. War vorher als Lehrerin an einer HS/RS, aber schon das war mir zu groß für Leitung. Ich bin eine Anhängerin einer guten Work-Life-Balance und brauche viel Zeit für Familie, Freunde und Hobbies. Schulleiterin wollte ich trotzdem werden und genieße sehr die Gestaltungsmöglichkeiten, die Personalführung, das tägliche Konfliktmanagement, den Verwaltungskram - all das macht mir richtig Spaß. Aber es ist überschaubar und lässt mir viel privaten Raum. Dafür kriege ich auch nur A13Z. Klar, für A15 muss man sicher auch eine Menge mehr leisten. Ich erfreue mich eher an freien Nachmittagen und Ferien.

    Ich würde von mir behaupten, dass mir derartige Konflikte nichts ausmachen. Was nicht heißt, dass ich emotionslos bin. Aber ich habe eine gesunde Distanz zum Geschehen und nehme selten bis nie Konflikte mit nach Hause. Ich würde behaupten, dass das eine Voraussetzung für gelingende Schulleitung ist.

    Ich habe in meiner 9. HS Klasse "Bootcamp" gelesen. Kam dann auch prompt in der zentralen Abschlussprüfung dran, welch Zufall ;) Haben alle gut abgeschnitten :-)))
    Aber wichtiger noch: Sie fanden das Buch sehr gut. Außerdem gibt es gutes Begleitmaterial.

    Auf jeden Fall!!! Es ist der beste Beruf der Welt. Ich würde es mit 33 auf jeden Fall noch machen.


    Mit Ende 30 allerdings nicht mehr, denn dann wäre die Verbeamtung in Gefahr. Das wiederum hätte zur Folge, dass du deutlich weniger verdienst als deine verbeamteten Kollegen, was auf Dauer zu Frust führen kann (nicht muss).


    Von daher von mir ein klares "Worauf wartest du noch?".

    Hat sie denn schon das Auswahlverfahren durchlaufen? Jeder Bewerber auf die Stelle wird durch die Behörde auf Eignung, Leistung und Befähigung geprüft. Wenn sie hier einen guten Eindruck hinterlassen hat, warum nicht? Grundsätzlich kann jeder in so eine Aufgabe hineinwachsen.

    interessant, was "stille mitleserin" schreibt. ich bin in einer vergleichbaren situation (41 jahre, zwei söhne mit 30 bzw. 32 bekommen, arbeite seit 6 jahren vollzeit als lehrerin) und empfinde die zeit im moment total entspannt und habe superviel zeit (auch für mich), obwohl mich dieselben fragen umtreiben wie sie. ein schönes beispiel dafür, dass die ganze sache so, so subjektiv ist. es hängt einfach von so vielen faktoren ab. was den einen stresst, verursacht beim anderen nicht mal ein müdes augenbrauenzucken. beobachten wir ja auch täglich im lehrerzimmer in fragen des unterrichts und des umgangs mit schülern.

    ich fand und finde mein timing perfekt: referendariat beendet, feste stelle begonnen, nach einem halben jahr war ich schwanger (gewollt). nach einem jahr noch während der elternzeit die zweite schwangerschaft (gewollt). insgesamt 5 jahre zu hause gewesen, bis das zweite kind in den kindergarten kam. dann zurück an meine stammschule - die stelle hat dort während der ganzen fünf jahre auf mich gewartet. das ist doch perfekt. man muss sich keine gedanken machen, was wohl nach der elternzeit kommt. es war alles in trockenen tüchern. ein sehr gutes und beruhigendes gefühl. ich würde es immer wieder so machen.

    Ich finde es schwierig, sich hier einfach so rauszuziehen. Die angesetzten Dienstbesprechungen muss man ja wahrnehmen. Einsparen kann man allerhöchstens in der eigenen Klasse, indem man weniger Ausflüge und sonstige Aktivitäten macht. Falls auch die Schulleitung dauerhaft ein überdimensioniertes Engagement verlangt, würde ich einen Versetzung an eine andere Schule ernsthaft in Erwägung ziehen. Allerdings kann sich das Jahre hinziehen, bis die Versetzung bewilligt wird. So ist das zumindest hier in der Region.


    Ansonsten bin ich auch ein Freund davon, ein ruhiges Gespräch mit dem Schulleiter zu führen, in dem man ganz offen seine Befindlichkeit ausdrückt und gemeinsam überlegt, wie man das Problem lösen kann.

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