Letztlich geht es um die Perspektive, die man einnimmt. Geht es einem einzig und allein um Infektionsschutz, muss man die Schulen geschlossen lassen. Mindestens noch bis Mitte Februar, in Verbindung mit einem Lockdown. Geht es einem aber auch um Bildung und Teilhabe, um soziale Fragen, um Migrantenkinder, um sozial schwache Familien, um berufstätige Eltern, muss man die Schulen öffnen - wenigstens im Wechselmodell. Von gewählten Volksvertretern erwarte ich, dass sie alle Belange in den Blick nehmen. Infektiologische, wirtschaftliche und soziale Belange. Keine leichte Aufgabe. Und ich bin froh, dass ich sie nicht lösen muss. Wenn ich an meine SuS aus einem sozialen Brennpunkt denke, kann ich nicht für geschlossene Schulen votieren. Wenn ich an mich selber denke, muss ich für geschlossene Schulen votieren. Der vernünftige Kompromiss liegt vermutlich in einer Teilbeschulung. Rollierendes System, alle zwei Tage oder jede zweite Woche.