Das ist eine ganz heikle Frage, die man besser in keinem Kollegium stellt. Man merkt es schon hier: Viele reagieren auf solchen Fragen eher negativ. Keine Ahnung, warum.
In meinem Grundschulkollegium gibt es zwei Kolleginnen, von denen ich es weiß, weil sie es mir ungefragt erzählt haben. Die eine arbeitet außerhalb der Ferien ca. 35 Stunden, arbeitet dabei sehr effizient und konzentriert. Sie ist mit ihrer work-life-balance sehr zufrieden und hat eine hohe berufliche Zufriedenheit. Ihre alltägliche Arbeit ist qualitativ gut.
Die andere arbeitet ca. 45-50 Stunden, wirkt oft angestrengt, beklagt sich über Arbeit am Sonntag, braucht für eine Aufsatzkorrektur 3. Klasse 20 Stunden. Sie ist unzufrieden mit ihrer work-life-balance und steht kurz vor einem Burnout. Die Qualität ihrer Arbeit ist sicherlich genauso gut, aber sie zahlt einen deutlich höheren Preis.
Was ist damit sagen will: Es ist absolut und ausschließlich abhängig von der jeweiligen Lehrerperson, von ihrer persönlichen Belastbarkeit, Effizienz, ihrem Anspruch, ihrer Ausgeglichenheit.
Oft sind die viel arbeitenden Kollegen der Meinung, dass die, die weniger arbeiten, faul und unvorbereitet sind. Das kann stimmen, in unserem Fall ist das aber nicht so. Das nagt natürlich auch an den viel arbeitenden Kollegen, wenn sie sehen, dass andere es genauso gut mit 10 Wochenstunden weniger hinbekommen.
Kleiner Tipp: Lass das Thema auf sich beruhen, sprich es nicht an. So ist es am einfachsten für alle.