Beiträge von Eliza100

    im gegensatz zu anderen hier kann ich die fragestellerin sehr gut verstehen. sie arbeitet teilzeit wegen ihres kindes. da finde ich es unverhältnismäßig, sie an zwei nachmittagen einzusetzen. ein nachmittag, ok. aber mehr sollte es nicht sein für jemanden, der wenig mehr als 50% arbeitet. und der gesetzgeber fordert ja sogar, dass man auf die besondere situation von teilzeitkräften rücksicht nehmen sollte, auch wenn die ausführungen sehr unkonkret sind. als mutter eines jungen grundschulkindes gibt es gute gründe, eben NICHT zwei nachmittage zu arbeiten.


    ich würde den bezirkspersonalrat einschalten, also die nächste lehrerrat-ebene, wenn dir dein eigener personalrat nicht helfen kann.

    Schön, wenn man so fix mit seinen Urteilen ist.


    Ich unterrichte am Berufskolleg in einigen Bildungsgängen und in anderen nicht. Das ist für mich besser und für die Klassen auch. Ich finde Grundschulkinder sehr süß, aber ich könnte dort nicht unterrichten. Es gibt doch nicht ohne Grund verschiedene Lehramtsstudiengänge. Die Kinder haben unterschiedliche Ansprüche, je nachdem, wie alt sie sind. Und manche können eben besser mit älteren. Das darf man sich gern überlegen, bevor man zu studieren beginnt.


    Allerdings erscheint mir das Kriterium mit den Problemkindern auch eher zweifelhaft, denn an der Grundschule ist man bei Problemkindern und deren Problemeltern doch noch stärker involviert. Und ob es nun mehr oder weniger sind, ist auch nicht so der Punkt; man muss sich auf jeden Fall drauf einlassen können.


    Berufskolleg ist ja nun was ganz Anderes, da vergleicht man Äpfel mit Birnen. Deutlich machen wollte ich, dass man NICHT Grund-, Haupt- und Realschullehramt studieren kann (wie hier in Niedersachsen) und dann anschließend sagt: "Ich gehe aber nur an die Grundschule, den Rest traue ich mir nicht zu." Das ist in meinen Augen mangelnde Eignung für den Beruf des Grund-, Haupt- und Realschullehrers. Und ja, mit diesem Urteil bin ich ziemlich fix.

    Ich gebe meine private Nummer nicht heraus. Es gibt eine E-Mail-Adresse, unter der ich gut zu erreichen bin. Ich schaue täglich mehrfach in dieses Fach.
    Telefonisch erreichbar bin ich jeden Tag von 8-13 Uhr über das Schulbüro. Eine kurze Nachricht hinterlassen und ich rufe umgehend zurück.
    Häufig bitten mich Eltern per Mail um Anruf. Das ist für mich ok. Ich melde mich dann umgehend.

    Verzeih mir meine klaren Worte, aber mir sind Lehrer suspekt, die von sich behaupten, sie können NUR mit Grundschülern oder "einfachen" Schülern arbeiten. Ein guter Lehrer kann mit Kindern und Jugendlichen gleichermaßen professionell arbeiten. Nicht umsonst gibt es in den meisten Bundesländern kein reines Primarstufenstudium, sondern ein Grund-, Haupt- und Realschulstudium.
    Wer an Haupt- und Realschulen baden geht, kann in meinen Augen auch kein guter Grundschullehrer sein. Das pädagogische Anforderungsprofil ist nämlich an allen drei Schulformen gleich. Ich runzele regelmäßig die Stirn, wenn mir Grund-, Haupt- und Realschulstudenten/-studentinnen sagen, sie möchten und können aber bitte nur an der Grundschule unterrichten. Dann denke ich regelmäßig: Ungeeignet!

    So was habe ich noch nie gehört. Wenn man in Elternzeit ist, dann ist man weg und nicht erreichbar. Weder für Mails, noch für Anrufe und schon gar nicht für Schulveranstaltungen oder Besprechungen. Das scheint sich an eurer Schule eingeschlichen zu haben, aber das geht GAR nicht.

    Ich bin Hauptschullehrerin an einer kleinen, ländlichen Hauptschule in Niedersachsen (Ort mit 5000 Einwohnern, Ausländeranteil gering). Ich kenne die von dir geschilderten Zustände nicht - hier ist eher das Gegenteil der Fall und die Schüler absolut handzahm. Das zeigt mir, dass es nicht unbedingt ein schulformspezifisches Problem ist, sondern eine Frage des Einzugsgebietes. Und dann stellt sich die Frage: Gibt es die Möglichkeit, an einer beschaulicheren Schule zu unterrichten? Kleiner, ländlicher? Das könnte eine Verbesserung herbeiführen.


    Ich wünsche es dir. Was du schreibst, klingt furchtbar. So könnte ich auch nicht arbeiten.

    Im Gegensatz zu vielen anderen Antwortgebern bin ich der Meinung, dass man es im Lehrerberuf einfacher hat, wenn man offen, redegewandt und gerne präsent ist. Das bedeutet nicht, dass nur diese Typen gute Lehrer sind, aber sie haben es leichter. Man ist nicht so gestresst vor einem Elterngespräch, einem Telefonat, in schwierigen Unterrichtssituationen usw.
    Und zum Thema Grundschule: In den meisten Fällen muss man damit rechnen, an einer Sek. 1 zu landen. Wenn das für dich schon Horror ist und du eigentlich NUR an die Grundschule möchtest, halte ich das auch schon für problematisch - zumindest birgt das Potenzial für Schwierigkeiten.


    Das einfachste ist ein Praktikum an einer GS und an einer weiterführenden Schule. Probier dich aus, dann bist zu schlauer. Die meisten Schulen sind bereit, Praktikanten zu nehmen.

    mich interessiert die sache mit ranghöher / rangniedriger / auf die stufe stellen wie schüler herzlich wenig. ich grüße IMMER freundlich und herzlich jeden, der mir in der schule über den weg läuft. grüßen schüler mich zuerst, freue ich mich. sonst tue ich es, weil ich vorbild bin und weil ich weiß, dass schüler häufig einfach unsicher sind in gegenwart von lehrern. ich lächele häufig schüler auch an, dann fällt es ihnen leichter, zuerst "guten morgen" zu sagen.


    wie gesagt, ich bin freundlich und mag schüler. deshalb grüße ich sie. alles andere ist mir schnurz.

    was ist denn der NRW-vertretungsetat? in niedersachsen gibt es so was meines wissens überhaupt nicht (zumindest nicht an den weiterführenden schulen). bei uns werden kranke kollegen ausschließlich von lehrkräften vertreten, die dann eben mehrarbeit leisten. bis zu 4 mehrstunden pro woche und 40 mehrstunden pro halbjahr sind zulässig.

    Mit dem Satz "Der Lehrerberuf ist nicht teilzeitgeeignet" ist gemeint, dass die Nachteile einer Teilzeitbeschäftigung gravierend sind. Sie bezieht sich nämlich an den meisten Schulen nur auf die Unterrichtsverpflichtung, das Rahmenprogramm durchläuft man wie eine Vollzeitkraft und das führt regelmäßig zu Frust und Unzufriedenheit. Darüber hinaus wird man überproportional zu Vertretungsunterricht herangezogen und hat mehr ungünstige Lücken im Plan als Vollzeitkräfte. Das ist nicht überall so, aber an sehr vielen Schulen. Deshalb ist der Lehrerberuf natürlich in Teilzeit ausübbar, aber gegenüber anderen Berufen ist dies häufig sehr unbefriedigend.

    meine kinder sind 22 monate auseinander, auch wir haben hier keine familiäre anbindung. ich war zu hause bis die kinder 5 und 3 jahre waren, dann habe ich wieder angefangen. erst ein jahr teilzeit, danach und seitdem vollzeit. 1. ist unserer beruf nur bedingt teilzeitgeeignet (große unzufriedenheit!) und 2. ist es für mich eine art altersvorsorge.


    nun arbeite ich allerdings nicht an einem gym, sondern an einer HS/RS, da sprechen wir nicht von einem solchen korrekturaufkommen wie bei dir. außerdem habe ich nur einen anfahrtsweg von 15 minuten mit dem auto. so kann ich auch mal mittags nach hause fahren, um um 16 uhr zur konferenz wieder da zu sein. hinzu kommt eine gute betreuungssituation in unserem heimatort. sowohl in kindergarten als auch in der schule habe ich immer eine betreuung bis 14 uhr gehabt, was bei mir ausreicht. an meinem langen tag (ganztagsschule, 1x die woche) habe ich eine schülerin als kindersitterin engagiert. ich habe noch weitere schüler aus der nachbarschaft, die gerne rüberkommen, wenn ich eine konferenz habe oder eine besprechung oder ähnliches. meine jungs freuen sich über die "großen" spielpartner, die schüler freuen sich über die aufbesserung ihres taschengeldes. wenn umfangreiche termine anstehen (elternsprechtag, elternabende, tagesausflüge) nimmt mein mann sich frei.


    es ist alles eine frage der organisation und der persönlichen belastbarkeit. ich selber unterrichte gerne, mir machen 3-5 stunden mehr nichts aus. die vorbereitungen gehen mir mittlerweile recht schnell von der hand, wir haben hier gutes material, so dass ich wenig selbst erstellen muss. das korrekturaufkommen hält sich in grenzen, oft gelingt es mir, klassenarbeiten in freistunden durchzusehen. da wir hier über ruhige lehrerarbeitsräume verfügen, ist das kein problem. so nutze ich lücken im stundenplan, um dinge zu erledigen, die ich sonst am nachmittag oder abend machen müsste. ich bin jeden tag von der 1.-6. stunde in der schule (montags 1.-8. stunde), auch wenn ich laut plan erst zur 3. hätte oder nach der 4. schluss. ich nutze dann die freie zeit zum vorbereiten, korrigieren, briefe schreiben, telefonate führen.


    daher zu deiner ausgangsfrage: vollzeit arbeiten - ja oder nein? klares JA

    Die Befragung ist wissenschaftlich einwandfrei. Alles andere ist selbstgefälliges Herummeckern, weil einem vielleicht nicht passt, dass die Fragen ziemlich wunde Punkte berühren. Das wiederum wäre typisch Lehrer - die meisten in meinem Kollegium würden die Befragung ebenfalls zerreißen. Ist ja auch unbequem, sich derart zu hinterfragen. Freud nennt das Verdrängung...


    Herr Scarpello, ich hab die Befragung gemacht und halte sie für ein anerkanntes Testverfahren.

    Es gibt sicherlich noch mehr Möglichkeiten als Schulleitung. Ein Blick ins Schulverwaltungsblatt ist sehr hilfreich. Hier sind häufig viele höherdotierte Stellen aus allen möglichen Bereichen ausgeschrieben. Wenn es allerdings "nur" darum geht, mehr Kohle zu verdienen (so klingt es in deinem Posting), dann wäre ein Sek.II-Draufsatteln sicherlich sinnvoller. Dann ist man nämlich weiterhin nur Lehrer, wenn auch ein besser bezahlter. Eine Leitungsfunktion oder einen Verwaltungsposten nur des Geldes wegen zu übernehmen, halte ich für grob fahrlässig für alle Beteiligten.


    Abschließend möchte ich noch äußern, dass ich als HS/RS-Lehrkraft mit A12 niemals mit einem Sek-II-Lehrer mit A13 tauschen wollte. Wenn ich sehe, was die ackern... Da sind mir die 300 € netto mehr (sind es überhaupt so viel?) ziemlich egal...

    Wir haben das an unserer Schule versucht, ich habe lange Zeit ernsthaft offenen Unterricht mit weitgehender Freiarbeit praktiziert (HS/RS). Der Erfolg war mäßig. Die Schülerleistungen wurden eher schlechter als besser, die Schüler sehnten sich geradezu nach Unterrichtsgesprächen. Nun kann man sagen, wir haben es falsch angepackt. Kann sein, kann nicht sein. Tatsache ist, dass ich mittlerweile davon überzeugt bin, dass nur ein Methodenmix auf Dauer die höchste Zufriedenheit auf Seiten der Schüler, Eltern und Lehrer erzielt. Sprich: Offener Unterricht - ja und unbedingt! Lehrerzentriertheit - immer mal wieder! Selbstständiges und individuelles Lernen - selbstverständlich! Frontalunterricht - aber natürlich! Seit ich so unterrichte, ist meine berufliche Zufriedenheit am höchsten. Die Schüler signalisieren, dass sie das ebenfalls so gut finden.


    Ich selber denke an Fortbildungsseminare. Man mag die Gruppenarbeit, genießt aber auch den Input des Referenten in frontaler Form oder das Gespräch in großer Runde. Ein Tagesseminar, in dem die Teilnehmer ausschließlich selbstständig arbeiten sollen, würde mir nicht gefallen.


    Im Kopf ist mir außerdem ein sehr guter Artikel von Zeit Online:


    http://www.zeit.de/2013/06/Leh…gation_id=288381481237582


    Letztlich kann man es drehen und wenden, wie man will: Es bleibt eine ideologische Kiste.

    Ich versuche 3x die Woche 45 Minuten im Wald neben meinem Haus zu joggen. Das ist recht einfach umzusetzen, da ich nicht extra irgendwo hinfahren muss um Sport zu machen. Ich laufe freitags und sonntags und dienstags oder mittwochs (je nach Terminlage). Mit anschließendem Stretching und Sit-ups komme ich auf 1 Stunde - das reicht mir. Für den Ausgleich ist das immens wichtig. Wenn ich mich erschöpft fühle und mich dann aufraffe zu laufen, könnte ich hinterher Bäume ausreißen. Sport hat definitiv stressreduzierende Wirkung. Zumal ich beim Joggen im Wald ganz mit mir bin und Dinge überdenken und reflektieren kann - es hat also auch eine psychologische Wirkung.
    3x 1 Stunden klingt viel. Andererseits: Wieviel Zeit verbringt man in sozialen Netzwerken, im Internet, vor dem Fernseher...? Dagegen sind 3 Stunden Sport doch lächerlich.


    Es hat außerdem den angenehmen Nebeneffekt, dass die Figur in Schuss bleibt, man ausreichend frische Luft schnappt und das Herz-Kreislaufsystem stärkt. Von daher von mir ein ganz klares JA zum Sport. Auch und gerade als Lehrer.

    Das ist ein schwieriges Thema, auch unter Lehrern. Wir haben ja mittlerweile unter Lehrern eine Kultur, in der man sich rechtfertigen muss, wenn man seinen Beruf als recht entspannt und gut bezahlt erlebt und wenn man nicht 60 Stunden pro Woche arbeitet. Im Lehrerzimmer gilt: Je lauter das Jammern, desto besser. Mir geht das mächtig auf die Ketten.
    Ich liebe meinen Beruf. Ich arbeite nicht 60 Stunden pro Woche, ich arbeite nicht mal 50 und auch nicht immer 40. Aber sag das mal laut....!


    Und die Bezahlung: Als verbeamteter Lehrer bringst du netto 2700,- € nach Hause (KV schon abgezogen). Verheiratet und Kinder wird es noch mal mehr. Versuch mal, dieses Gehalt in der freien Wirtschaft zu erreichen. Da braucht es eine 60-Stunden-Woche plus Personalverantwortung. Kein Geschenk.


    Ich bin sehr dankbar dafür, diesen Beruf zu haben. Ich schätze mich glücklich und privilegiert. Aber es gehört zum guten Ton unter Lehrern, das Gegenteil darzustellen. The grass is always greener on the other side.

    Ich möchte noch erwähnen, dass ich beim Thema Klassenfahrt ganz andere Erfahrungen gemacht habe wie die hier geschilderten. Ich unterrichte an einer Hauptschule und beide Klassenfahrten waren für alle Beteiligten schöne Erlebnisse, von denen wir noch lange erzählt haben. Also, es ist nicht immer so, dass es eine "unglaublich, unfassbar anstrengende Angelegenheit" ist oder Kinder anders wiederkommen und "selten ALLE positiv anders".

Werbung