Beiträge von Eliza100

    Ich glaube, es hängt stark von der Schulform ab. Leitet man eine BBS oder IGS mit 1500 Schülern? Oder wie ich eine Grundschule mit 200 Schülern/dreizügig/GTS. Der Arbeitsaufwand ist da schon sehr unterschiedlich. Ich bin in der Regel von 8:00 bis ca 14:00/15:00 Uhr in der Schule - und das reicht völlig aus, um den Laden gut und kompetent zu führen. Meine Unterrichtsstunden und -vorbereitungen liegen in diesem Zeitraum. Zu Hause habe ich nicht mal mehr ein Büro.
    Ich habe mich ganz bewusst für ein kleines System entschieden. War vorher als Lehrerin an einer HS/RS, aber schon das war mir zu groß für Leitung. Ich bin eine Anhängerin einer guten Work-Life-Balance und brauche viel Zeit für Familie, Freunde und Hobbies. Schulleiterin wollte ich trotzdem werden und genieße sehr die Gestaltungsmöglichkeiten, die Personalführung, das tägliche Konfliktmanagement, den Verwaltungskram - all das macht mir richtig Spaß. Aber es ist überschaubar und lässt mir viel privaten Raum. Dafür kriege ich auch nur A13Z. Klar, für A15 muss man sicher auch eine Menge mehr leisten. Ich erfreue mich eher an freien Nachmittagen und Ferien.

    Ich würde von mir behaupten, dass mir derartige Konflikte nichts ausmachen. Was nicht heißt, dass ich emotionslos bin. Aber ich habe eine gesunde Distanz zum Geschehen und nehme selten bis nie Konflikte mit nach Hause. Ich würde behaupten, dass das eine Voraussetzung für gelingende Schulleitung ist.

    Ich habe in meiner 9. HS Klasse "Bootcamp" gelesen. Kam dann auch prompt in der zentralen Abschlussprüfung dran, welch Zufall ;) Haben alle gut abgeschnitten :-)))
    Aber wichtiger noch: Sie fanden das Buch sehr gut. Außerdem gibt es gutes Begleitmaterial.

    Auf jeden Fall!!! Es ist der beste Beruf der Welt. Ich würde es mit 33 auf jeden Fall noch machen.


    Mit Ende 30 allerdings nicht mehr, denn dann wäre die Verbeamtung in Gefahr. Das wiederum hätte zur Folge, dass du deutlich weniger verdienst als deine verbeamteten Kollegen, was auf Dauer zu Frust führen kann (nicht muss).


    Von daher von mir ein klares "Worauf wartest du noch?".

    Hat sie denn schon das Auswahlverfahren durchlaufen? Jeder Bewerber auf die Stelle wird durch die Behörde auf Eignung, Leistung und Befähigung geprüft. Wenn sie hier einen guten Eindruck hinterlassen hat, warum nicht? Grundsätzlich kann jeder in so eine Aufgabe hineinwachsen.

    interessant, was "stille mitleserin" schreibt. ich bin in einer vergleichbaren situation (41 jahre, zwei söhne mit 30 bzw. 32 bekommen, arbeite seit 6 jahren vollzeit als lehrerin) und empfinde die zeit im moment total entspannt und habe superviel zeit (auch für mich), obwohl mich dieselben fragen umtreiben wie sie. ein schönes beispiel dafür, dass die ganze sache so, so subjektiv ist. es hängt einfach von so vielen faktoren ab. was den einen stresst, verursacht beim anderen nicht mal ein müdes augenbrauenzucken. beobachten wir ja auch täglich im lehrerzimmer in fragen des unterrichts und des umgangs mit schülern.

    ich fand und finde mein timing perfekt: referendariat beendet, feste stelle begonnen, nach einem halben jahr war ich schwanger (gewollt). nach einem jahr noch während der elternzeit die zweite schwangerschaft (gewollt). insgesamt 5 jahre zu hause gewesen, bis das zweite kind in den kindergarten kam. dann zurück an meine stammschule - die stelle hat dort während der ganzen fünf jahre auf mich gewartet. das ist doch perfekt. man muss sich keine gedanken machen, was wohl nach der elternzeit kommt. es war alles in trockenen tüchern. ein sehr gutes und beruhigendes gefühl. ich würde es immer wieder so machen.

    Ich finde es schwierig, sich hier einfach so rauszuziehen. Die angesetzten Dienstbesprechungen muss man ja wahrnehmen. Einsparen kann man allerhöchstens in der eigenen Klasse, indem man weniger Ausflüge und sonstige Aktivitäten macht. Falls auch die Schulleitung dauerhaft ein überdimensioniertes Engagement verlangt, würde ich einen Versetzung an eine andere Schule ernsthaft in Erwägung ziehen. Allerdings kann sich das Jahre hinziehen, bis die Versetzung bewilligt wird. So ist das zumindest hier in der Region.


    Ansonsten bin ich auch ein Freund davon, ein ruhiges Gespräch mit dem Schulleiter zu führen, in dem man ganz offen seine Befindlichkeit ausdrückt und gemeinsam überlegt, wie man das Problem lösen kann.

    Ein solcher Ausflug dient der Pflege des Klimas im Kollegium. Nicht im Traum würde mir einfallen, hier grundlos fernzubleiben. Es geht um die Aufrechterhaltung der beruflichen Zufriedenheit. Da kriege ich auch meine beiden Kinder betreut, weil es mir wichtig ist daran teilzunehmen. Wir "opfern" für einen solchen Ausflug einen Ferientag, immer den vorletzten der Sommerferien, meist also ein Dienstag. Wer dann noch im Urlaub ist, ok - kein Problem. Kommt aber selten vor, weil sich der Tag etabliert hat.

    Diktatorische Schulleitungen gibt es nicht überall. Ich würde daher in Erwägung ziehen, die Schule zu wechseln. Vielleicht auch erst einmal einige Zeit in Teilzeit arbeiten (was ja finanziell immer noch lukrativ ist). Ein Sabbatjahr wäre auch eine Option. Oder eine andere Aufgabe anstreben, die weniger Unterricht bedeutet (Ausbildung Referendare, Personalrat auf Bezirksebene, Fachberatung für die Landesschulbehörde, vielleicht auch selber Schulleiterin werden, um es besser zu machen..... usw.). All das würde ich ausloten, bevor ich alles hinwerfe.


    Ich war einige Zeit in der freien Wirtschaft tätig. Ich habe weitaus mehr gearbeitet als jetzt, hatte deutlich weniger Urlaub und deutlich weniger Verdienst. Ich musste mich mit nervigen Kunden rumärgern, da sind mir meine Schüler tausend Mal lieber. Vielleicht hast du aber ja einen gut verdienenden Mann (allerdings würde ich mich niemals in eine solche Abhängigkeit von einem Mann begeben) oder tatsächlich einen guten Plan B, der über Gitarre spielen und Wetter genießen hinausgeht. Alles Gute!

    In Niedersachsen hat die stellvertretende Schulleitung nur eine einzige Aufgabe: Den Schulleiter während der Abwesenheit zu vertreten. Mehr nicht.


    Dass Konrektoren den Stundenplan machen, ist zwar sehr verbreitet, steht aber nirgendwo. An meiner Schule macht den Vertretungsplan und Stundenplan jemand anders, es wurde also delegiert.

    Hallo,


    ich antworte dir gerne, auch wenn ich mich von der Anrede "Liebe Leidensgenossen" nicht angesprochen gefühlt habe - das setzt ja voraus, dass ich leide, tue ich aber nicht. Als Lehrkraft leidet man ja auch nicht automatisch. Aber nun zum Thema:


    In meinem Bundesland verändert sich dein Beihilfesatz bei Teilzeit nicht.
    Ja, die Teilzeit wirkt sich auf deine Pensionsansprüche aus.
    Nein, ein Recht auf Teilzeit hast du hier nicht, es sei denn du hast Kinder unter 12 oder einen pflegebedürftigen Angehörigen.
    Dauerhaft darfst du hier nicht in Teilzeit arbeiten, es sei denn... (siehe oben).


    Schönen Abend

    Ich kenne das schon. Als Lehrer zu behaupten, dass man eine gute Work-Life-Balance hat, sich selten gestresst fühlt, angemessen Freizeit hat und seinen Beruf als einfach zu bewältigen erlebt, führt unweigerlich bei Berufskollegen zu Ungläubigkeit, zu Mutmaßungen, man sei verblendet (s. o.) und häufig auch zu der Annahme, man sei schlicht faul, mache schlechten Unterricht und kümmere sich nicht ausreichend um seine Schüler (ist mir selber im eigenen Kollegium passiert). Ich habe das irgendwann hier schon mal geschrieben: Am besten spricht man nicht, dass man seinen Beruf "so" empfindet wie ich das tue. So halte ich es in meinem Alltag. Im Grunde traurig...

    Vollzeit ins Schulamt zu wechseln, ist meines Wissens nicht möglich, außer du möchtest Dezernent (Schulrat) werden. Da musst du aber vorher Schulleiter gewesen sein. Du kannst als Fachberaterin für ein Fach arbeiten (in meinem Bundesland), dann reist du umher und bildest Lehrer fort, bist aber mit ein paar wenigen Stunden noch an deiner Stammschule. Gleiches gilt für die Personalratarbeit, ein paar Stunden bleibt man immer an der Schule. In Bezirksregierungen arbeiten eigentlich nur Verwaltungskräfte. Kann mir kaum vorstellen, dass die Lehrer einstellen würden.
    Fachberater und Personalräte haben Schulferien, Dezernenten Urlaubstage.


    An die Uni wechseln als was? Die kriegen selber kaum ihre Leute unter. Volkshochschulen fallen mir noch ein, bezahlen aber mies. In der freien Wirtschaft kannst du Glück haben, vielleicht im Personalbereich? Aber auch hier ist eine kaufmännische Grundausbildung eigentlich Pflicht.


    Fazit: Als Lehrer ist man der Schule ausgeliefert. Klingt hart für Lehrer, die keine Lust mehr auf Schule haben. Man muss aber auch wissen, dass jeder andere Job (so man denn einen findet) weder 13 Wochen "Urlaub" noch A12er Besoldung vorsieht. Du wirst in Sachen Freizeit und Bezahlung erhebliche Abstriche machen müssen. Von der freien Zeiteinteilung in unserem Beruf mal ganz zu schweigen.

    In Niedersachsen gilt die Regel "4 Unterrichtsstunden pro Wochen dürfen zusätzlich erteilt werden" auch für Teilzeitkräfte. Unverhältnismäßig hin oder her - die Arbeitszeitverordnung ist so.

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