Beiträge von Eliza100

    Einfach fragen. Urlaub gibt es nicht, aber Minusstunden sind möglich. Musst du dann anderer Stelle nacharbeiten. Aber das ist ja machbar.

    In Niedersachsen wäre das nicht möglich. Egal, wie groß die Schule ist: Zwei Stunden MUSS jeder Schulleiter unterrichten. Das von dir genannte Beispiel klingt unglaubwürdig. 8 Klassen und 0 Stunden geht nicht. Es kann natürlich sein, dass sie sich am Stundenpool bereichert. So lange da keiner gegenquakt, kann sie das machen. Ich halte das für unehrenhaft. Normalerweise liegt ihre Unterrichtsverpflichtung noch bei etwa 10-14 Stunden. Aber wie so oft: Wo kein Kläger, da kein Richter. Und wenn es rauskommt, ist man die Schlagzeile auf Seite 1.

    Zunächst einmal würde ich gar keine Corona-Tests mitnehmen, demzufolge auch nicht testen. Wenn ein Schüler krank ist (mindestens Fieber oder schlechter Zustand - bettlägerig) würde ich ihn abholen lassen. In allen anderen Fällen (Halsweh, Husten, Schniefnase) würde ich das betreffende Kind schonen, ansonsten so weit es geht am Geschehen teilhaben lassen. Damit bewegt man sich im Rahmen der Rechtssicherheit und handelt demzufolge verantwortungsvoll.

    Der Schulleiter hat Recht. Wer Corona ohne Krankheitssymptome hat und dies durch einen Zufallstest entdeckt, darf nicht zu Hause bleiben. Was er aber darf: Seinen Hausarzt anrufen und um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bitten.

    Ich bin sehr dafür, Corona-Selbsttests aus aus dem Verkehr zu ziehen. Tests sollen nur noch beim Arzt gemacht werden, so wie bei der Influenza. Dann wird Corona tatsächlich das, was es auf dem Papier jetzt schon ist: eine Infektionskrankheit wie jede andere auch.

    Sozialpädagogische Fachkräfte dürfen keinen Unterricht erteilen, zumindest nicht eigenverantwortlich, allerhöchstens in Doppelsteckung. Dass die Grundschule deiner Verlobten das so macht, hat vermutlich einen Grund: Lehrermangel. Das rechtfertigt diese Maßnahme trotzdem nicht. Aber wo kein Kläger, da kein Richter. So lange alle mitmachen und sich keiner beschwert, kriegt das keiner in der Behörde mit.

    Bin auch Niedersachsen und A13 und bei mir war es nicht so. Das kann mehrere individuelle Gründe haben, steuerlich-familiär, irgendwelche Verrechnungen von einem Vormonat - am besten rufst du beim NLBV an (Kontakt steht auf deiner Gehaltsabrechnung) und fragst direkt nach. Ich glaube, dass irgend jemand hier deine Frage beantworten kann.

    Gesunken sind die allgemeinem Bezüge jedenfalls nicht.

    Das Siezen ist natürlich nicht verboten, das wäre ja auch Quatsch. Dass in der Grundschule geduzt wird, ist ja noch nicht lange so. Als ich in den 80ern zur Grundschule ging, haben wir alle die Lehrer gesiezt ab der 1. Klasse. Keine Ahnung, wie und warum sich das später geändert hat.

    Bei uns gilt die Regelung, dass Handys ausgeschaltet im Ranzen bleiben müssen. Das klappt zu 100%. Ich sehe kein Handy im Schulalltagin Kinderhand, alle halten sich an die Regel. Bei Smartwatches hat die Schulbehörde eine Empfehlung herausgegeben: Nicht verbieten, sondern regeln: Während der Unterrichtszeit in den Schulmodus versetzen. Kann man natürlich nicht kontrollieren, aber klappt erstaunlicherweise auch. Weder Smartphone noch Smartwatch stören unseren Schulalltag.

    Die Dinge, die du anführst, haben nichts mit der Entscheidung für eine Schulform zu tun, sondern mit der Entscheidung, überhaupt Lehrer zu werden.


    Heterogenität/Differenzierung: Ist in jeder Schulform mittlerweile Alltag. Selbst im Gymnasium klaffen die Kompetenzen derart weit auseinander, dass man differenzieren muss, um allen Schülern ein gutes Bildungsangebot zu machen. Differenzierung und Umgang mit Heterogenität ist Alltag im Lehrerberuf.


    Stellensuche: Brennpunktschulen hast du auch im Bereich Sek I. Wenn du dich davor fürchtest, musst du die Städte meiden und eher im ländlichen Bereich auf Stellensuche gehen. Dort wirst du auch eher fündig, weil der Bedarf dort besonders hoch ist.


    Referendariat: Dieses ist an der Grundschule nicht härter und anstrengender als an anderen Schulformen.


    Abschalten: Kannst du oder kannst du nicht. Hängt von deiner Persönlichkeit und deinem Anspruch hab, aber ganz sicher nicht von der Schulform.


    Ich lese allerdings bei dir starke Zweifel heraus, ob der Lehrerberuf überhaupt für dich das richtige ist. Ganz ehrlich, dann würde ich es lassen. Du musst im Lehrerberuf psychisch robust sein, sonst haut dich jeder kleinste Konflikt schon aus den Socken. Lockerheit, Resilienz, psychische Stabilität, Freude am Leben, gute private zwischenmenschliche Beziehungen - all das sind wichtige Faktoren, um ein guter Lehrer zu sein. Dann ist die Schulform im Grunde zweitrangig.


    Ich selber würder wieder Grundschullehrkraft werden. Während andere die Arbeit als fremdbestimmt erleben, empfinde ich meinen Arbeitsalltag als sehr frei und selbstbestimmt. Das möchte ich niemals eintauschen gegen einen Job in einem Unternehmen, in dem mir der CEO vorgibt, was ich wie zu tun habe.

    Unsere lokale Kita hat vor ein paar Jahren von offen auf geschlossen umgestellt und das hat man sofort gemerkt. Die Schulanfänger waren kompetenter und schulreifer. So Leid es mir tut: Offene Konzepte in Kitas sind nicht mehr zeitgemäß. Angesichts zahlreicher Kinder aus Migrantenfamilien und/oder sozial schwachen Familien mit erziehungsschwachen Eltern verschärft ein offenes Konzept die Defizite. Besser ist es, die Kinder anzuleiten, an die Hand zu nehmen, die Richtung vorzugeben und den Lernfortschritt im Blick zu behalten.

    Mein Dienstherr hat mir mal gesagt, ich muss jederzeit dem Staat gegenüber loyal sein, Kritik nur sehr verhalten und sehr reduziert ausüben und die Entscheidungen meines Dienstherrn nach außen wohlwollend vertreten. Ob das mit deinen Satireplänen konform geht, kannst nur du selbst bewerten. Man hat mir gesagt, sobald man sich in einem Verband organisiert, darf man alles, auch den Dienstweg umgehen. Sonst leider nicht.

    Wenn es mein Kind wäre, das so leidet, hätte ich schon längst den Kontakt zu den Eltern des mobbenden Mädchens gesucht und mich dort zu einem klärenden Gespräch zwischen Familien eingeladen. Persönliche Ansprache im außerschulischen Bereich, freundlich, aber bestimmt - das hat für mich durchaus Potenzial für Veränderungen.

    Wobei mir bislang auch nicht eingeleuchtet hat, warum Eltern Schulklassen begleiten sollen. Allein die Vorstellung, dass schon irgendwer vormittags Zeit haben wird, finde ich vermessen.

    Ja, ich glaube auch, dass das aus der Zeit gefallen ist. Aber Gremienarbeit findet am späten Nachmittag oder abends statt, ebenso das Engagement in einem Förderverein. Und auch hier engagiert sich bei uns von 250 Familien gerade mal eine Handvoll.

    Ohne Differenzierung (mindestens zwei, besser drei Niveaustufe) kannst du Grundschulunterricht heute vergessen. Die Spannbreite ist viel größer geworden. Das bedeutet also, dass man jeden Unterricht zwei- oder dreifach planen muss. Gute Erfahrung mache ich mit Wochenplänen, so bleibt viel Raum für individuelles Lernen und als Lehrer kann man sich gezielt um einzelne Schüler kümmern. Ich bin sicher, dass Grundschulklassen vor 10 oder 20 Jahren homogener waren. Durch z. B. Migration oder dem Einfluss von Medienkonsum verfügt doch eine hohe Zahl von Schülern über geringere Lernkompetenzen als früher.


    Auch die Elternschaft hat sich verändert. Elterliches Engagement (bei Ausflügen oder Bastelaktionen oder bei Gremienarbeit) ist massiv zurückgegangen. Das ist zum einen der zunehmenden Berufstätigkeit beider Elternteile geschuldet, zum anderen aber auch einer spürbaren Bequemlichkeit und einem Desinteresse der Eltern, die eigentlich Zeit hätten. Gefordert und kritisiert wird aber viel.


    Die Schüler haben sich nicht großartig verändert. Vielleicht ist die Zahl lern- und verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler in einer Klasse leicht gestiegen, aber ansonsten sind Grundschulkinder nach wie vor liebenswert, zugänglich, beziehungsinteressiert und lernbereit.

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