Beiträge von Eliza100

    Realschulen in Niedersachsen sind Auslaufmodelle und nur noch sporadisch zu finden. In unserem Landkreis und auch im benachbarten Landkreis gibt es keine mehr. Im Landkreis weiter noch eine einzige.

    Ob an einer KGS mehr Konferenzen sind als an deiner jetzigen Schule kann man nicht vorhersagen, da es davon abhängt, wie die jeweiligen Schulen geleitet und organsiert werden. Das wiederum ist abhängig von der Schulleitung. Ich kenne Schulen, da gibt es jede Woche eine mindestens 90minütige Gesamt-Dienstbesprechung, an anderen mir bekannten Schulen tagt man 1x im Monat für 90 Minuten.

    Nein, du musst nicht antworten, wenn du krankgeschrieben bist.

    Tipp für´s nächste Mal: Wenn man krank ist, ist es legitim, sein E-Mail-Postfach mit einer Abwesenheitsnotiz zu versehen. Wer einem dann schreibt, erhält zum Beispiel die Rückantwort: Ich bin derzeit nicht im Dienst und voraussichtlich am xx.xx.xx wieder erreichbar. Wenden SIe sich in dringenden Fällen bitte an das Schulsekretariat.


    Dem Vater würde ich nach deiner Genesung einen Telefontermin anbieten. Wegen so einer Lappalie muss man sich nicht persönlich treffen. In dem Telefonat würde ich ihm deine Sicht der Dinge erklären und auch darauf hinweisen, dass sich seine Tochter über Anweisungen und Regeln hinwegsetzt.

    Ein Burnout ist eine Depression. Gut, dass du in Behandlung bist. Nimm dir Zeit dafür, lass dich krankschreiben, erwäge einen Klinikaufenthalt. Du musst ran an die Ursachen, die vielleicht weniger mit deinem Beruf zu tun haben als du es jetzt glaubst. Die Ursachen können ganz woanders liegen, sie müssen aber aufgedeckt und angegangen werden, sonst kommst du aus diesem Kreislauf nicht heraus. Das kostet aber viel, viel Zeit und erfordert Mut und Offenheit. Alles Gute!

    Hat man eher eine eigene Klasse bzw. Klassenleitung und unterrichtet bspw. 26h oder ist es eher die Regel, dass man die Klassen abklappert, sich dort immer die Kinder mit Förderbedarf schnappt und versucht diesen zu helfen? Gerne auch antworten, wenn man selbst keine Lehrkraft mit sonderpädagogischen Förderung ist, aber solche kennt bzw. es beobachtet.

    In der Regel hat man keine Klassenleitung. Es ist eher die Regel, dass man die Klassen "abklappert" und sich "die Kinder mit Förderbedarf schnappt und versucht diesen zu helfen". Man unterrichtet weniger als die Grundschullehrkräfte (in Nds. statt 28 nur 26,5), schreibt mehrere Gutachten pro Schuljahr, muss dafür aber keine Zeugnisse für ganze Klassen schreiben oder 25 Klassenarbeiten auf einmal korrigieren.

    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Schulleiterwünsche nicht zählen. Man erwartet von Referendaren Flexiblität und möchte auch die vermeintlich unattraktiven Ecken mit Referendaren versorgen, was irgendwie auch nachvollziehbar ist. Letztlich sind es doch nur ein paar Monate, nicht Jahre. Und wenn man noch kein Kind und Kegel hat, ist das auch zumutbar. Dass selbst Mütter aber 120 km weit weg zurgewiesen werden, ist in der Tat skandalös. Das erlebe ich hier so nicht. Meine Ausbildungsschule war übrigens 100 km von meinem Wohnort entfernt. Aber ich war ledig und kinderlos, hatte "nur" einen festen Freund und irgendwie ging das auch.

    Wir sind da rigoros. Der Schulleiter setzt 30 min an und da muss alles untergebracht werden. Reicht auch. Dieses Gremium ist ja nun nicht das wichtigste von allen. Elterbeteiligung gut und wichtig, aber wenn vorher alles besprochen und gut vorbereitet ist, geht das fix.

    Entscheidend ist, ob der Schüler bzw. seine Erziehungsberechtigten vorab eine Kostenübernahmeerklärung unterschrieben haben. In Niedersachsen lautet der entsprechende Passus:


    Ich verpflichte mich, entstehende Ausfallkosten bei Nichtteilnahme zu tragen usw. usf. (siehe Schulfahrenerlass)


    Wenn dies nicht unterschrieben wurde, hat man keine Chance, die Kosten einzutreiben. Wenn es unterschrieben wurde, erfolgt die Kosteneintreibung letztlich über die Schulbehörde.


    Deshalb dränge ich immer darauf, dass bei jeder popeligen Schulfahrt (egal, ob ein- oder mehrtägig) eine solche Kostenübernahmeerklärung unterschrieben wird. Dann ist man für alle Fälle gewappnet und auf der sicheren Seite.

    Ich halte Schulmanager Online gerade für kleine Schulen für passender. IServ kann zum Beispiel selber keinen Stunden- und Vertretungsplan. Großes Manko. Es kostet auch mehr. Wir haben IServ, überlegen aber, auf Schulmanager Online umzusteigen.

    Das ist eine subjektive Wahrnehmung und abhängig von dem Stresslevel, den man persönlich hat. Für mich war es beispielsweise ein ganz normales Schuljahr. Das Jahr davor war deutlich anstrengender, weil ich anstrengendere Lerngruppen hatte.

    Bei uns (Nds.) finden sich in den Berichtszeugnissen für Klasse 1 und 2 bei den Fächern ausschließlich Beschreibungen der erreichten Kompetenzen sowie bedeutsame Aspekte der Lernentwicklung. Arbeits- und Sozialverhalten finden hier keine Erwähnung. Diese werden ausschließlich in den dafür vorgesehen Feldern beschrieben. So gibt es der niedersächsische Zeugniserlass nach meiner Lesart auch vor (Punkt 5.1.1).

    die Gelegenheit für die SuS, auf Leistungen aufmerksam zu machen, die mir bei der Zensurenfindung entgangen sein könnten.

    Als Profi dürfen mir Leistungen nicht entgehen, die der Zensurenfindung dienen. Deshalb nehme ich die Benotung gewissenhaft vor. Sie basiert auf monatelangen regelmäßigen Aufzeichnungen. Schwer vorstellbar, dass mich ein Schüler darauf bringen könnte. etwas Wesentliches übersehen zu haben. Da ich aber nicht unfehlbar bin, kann er das natürlich gerne tun. Dann überprüfe ich meine Notengebung.

    "Noten besprechen" heißt bei mir nicht: Du bekommst eine vier oder fällt dir noch was ein, das dagegen spricht? Sondern: Du bekommst eine vier, weil deine Leistungen in diesem Schuljahr so und so und so ... waren. Es ist mein Job, eine Benotung nach erlasskonformen Kriterien vorzunehmen. Ich sehe da keine Mitwirkung der Schüler, es sei denn, ich habe einen Fehler gemacht. Dann, wie gesagt, bin ich bedingungslos ansprechbar.

    Meine Beobachtung ist, dass Lehrer tendenziell Veränderungen scheuen und gerne lange und noch länger bleiben ohne zu wechseln. Vielleicht liegt es daran, dass der Beruf anstrengend genug ist, da muss sich nicht noch mit Wechseln das Leben unnötig schwer machen. Ich glaube aber, dass das vor allem ein Persönlichkeitsding ist. Ich selber brauche immer mal Wechsel. Stillstand ist für mich Rückschritt. Deshalb habe ich zwei Mal je nach etwa 10 Jahren gewechselt und fand das unglaublich bereichernd. Dabei ging es mir an meinen beiden vorherigen Schulen nicht schlecht. Ich fahre auch niemals zwei Mal in denselben Urlaubsort. Meine beste Freundin fährt seit 10 Jahren in denselben Ort und sogar in dieselbe Unterkunft. Was ich sagen will: Wenn deine Persönlichkeit Wechsel braucht, dann wirst du wechseln, weil du nicht anders kannst. Wenn deine Persönlichkeit Wechsel scheut, dann wirst du glücklich sein, wenn du bleibst. Wechseln, nur "weil man das so macht", sollte keine Option sein.

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