Im Wortlaut: Das Statement des BLLV
MÜNCHEN. „Seit Jahren weisen wir immer wieder auf die personelle Unterversorgung an den Schulen hin und haben auch viele Vorschläge zur Bekämpfung gemacht – dass nun die Lehrkräfte dafür büßen sollen, akzeptieren wir nicht“, erklärt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Sie wirft dem Kultusministerium massive Versäumnisse vor, für die nun die Lehrkräfte gerade stehen sollen.
[Blockierte Grafik: https://www.news4teachers.de/wp-content/uploads/Fleischmann3-e1558528908739.jpg]“Unerträglich”: Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, ist empört. Foto: BLLV
Geplante Maßnahmen wie verpflichtende Arbeitszeitkonten für Grundschullehrkräfte, Einschränkungen bei den Beurlaubungs- und Teilzeitmöglichkeiten, Erhöhung der Unterrichtsbelastung oder die Anhebung der Altersgrenze für den Antragsruhestand seien ausschließlich Maßnahmen, die die Belastungen der Lehrkräfte weiter erhöhen würden, so Fleischmann. „Davor kann ich nur warnen.“ Sie kündigt massiven Widerstand des BLLV an.
Es sei unerträglich, dass es ausgerechnet die Kolleginnen und Kollegen an den Grund- und Mittelschule treffe. „Sie haben bereits jetzt schon die höchste Unterrichtsverpflichtung und werden dafür auch noch schlechter bezahlt als andere Lehrkräfte“, moniert Fleischmann.
„Anstatt in der derzeitigen Notsituation diejenigen noch weiter zu belasten, die das System am Laufen halten, sollte vielmehr kritisch hinterfragt werden, ob es sinnvoll und unbedingt notwendig sei, ständig neue Aufgaben an die Schulen zu delegieren, wie beispielsweise die Digitalisierungsoffensive, das neue Pflichtfach Informatik, die Implementierung weiterer Alltagskompetenzen oder die Externen Evaluation. „Um nicht falsch verstanden zu werden: Diese Themen sind natürlich wichtig, doch sie kosten Ressourcen und die gibt es gerade nicht.“ Bevor man sich für Küraufgaben einsetze, müssten erst einmal die Pflichtaufgaben erledigt werden. „Und davon sind wir in Bayern an den Grund- Mittel- und Förderschulen gerade meilenweit entfernt.“News4teachers