Beiträge von Mitglied_31

    Ich war auch Quereinsteiger komplett ohne pädagogische Qualifikation und war von Anfang an als Studienrätin eingestellt und prüfungsberechtigt. ich denke, dass ist von Bundesland zu Bundesland und auch von Schule zu Schule verschieden.
    Ich sollte allerdings im Laufe der Zeit durch Unterrichtsbesuche und anschließende Gespräche die von der Schule vertretene Methodik beigebracht bekommen. Da ich jedoch u. a. vom Werfen mit Wollknäulen und anderen "Eisbrechern" bei durch die Bank weg volljährigen Schülern (teilweise Mitte 20!) nichts hielt, habe ich meine Pädagogenkarriere inzwischen wieder an den Nagel gehängt.

    Ich habe inzwischen gekündigt, es ging einfach nicht anders. Gespräche haben nichts genützt und die Konferenzen, die z.T. zu vollkommen absurden Themen statt finden arten viel zu sehr aus, zeitlich aber auch in der Frequenz.
    Die Direktion war geschockt, weil sie sich sehr schwer tun werden jemanden für das Fach zu finden, aber so ist es nun halt. Vielen Dank für Eure Beiträge! Meine Erfahrung im öffentlichen Schulwesen hat sich damit erst einmal erledigt. :)

    Oh man, vielleicht hab ich einfach ein Fach ausgewählt was an einem Gymnasium meinem Fach grob am nähesten kommen würde. Ich finde das Fach in dem Zusammenhang mit meinem Post auch vollkommen irrelevant , die Stundenzahl jedoch ist hier jedoch keineswegs irrelevant, weil sie die ausschlaggebende Rolle bei meiner Problemstellung spielte. Bloss weil man sein Fach nicht nennen ganz konkret nennen will, soll man sich hier keinen Rat holen dürfen...?? Wohin hätte ich mich denn sonst anonym wenden können?

    "Ich dachte eigentlich, Studienrat/Studienrätin ist man nur, wenn man auf einer Planstelle verbeamtet ist. Wenn dem so ist, dann ist es meiner Meinung nach ihr Problem, dass sie soviel reduziert hat und einen Nebenjob hat."
    Also erstmal habe ich nicht "freiwillig reduziert", sondern an der Schule besteht kein Bedarf an mehr Unterricht in meinem Fach. Für dieses Fach ist es extrem schwer jemanden zu finden, der es unterrichtet, weil man das Fach nicht als solches studieren kann, weder auf Lehramt noch nur speziell das Fach sonst irgendwie, es gehört als Nebenfach jedoch zu einer bestimmten Aussbildung an Berufsfachschulen sowie Fachhochschulen und Hochschulen. Deswegen nehmen sie dafür immer Leute, die nicht hauptberuflich Lehrer sind.
    Hauptberuflich arbeite ich ganz woanders und habe aber großen Spaß daran, mein Fachwissen im Unterricht weiterzuvermitteln. In diesen 2 Unterrichtsstunden an einer Fachschule (mit durchgehend erwachsenen Schülern) sowie auch schon seit Jahren an Unis und anderen Institutionen.
    Von "freiwillig reduzierten Stunden" kann also keine Rede sein. Mehr als maximal 6 Stunden wird es für mich an der Schule nie geben.
    In meinem Vertrag steht dennoch, dass ich als Studienrätin angestellt bin. Verbeamtet bin ich natürlich nicht.
    Inzwischen bin ich - so gerne ich dort unterrichte - zu dem Entschluss gekommen die Schule wieder zu verlassen. Das ist schade und das Fach wird dann erstmal komplett flachfallen für die Schüler bis sie jemanden gefunden haben, der qualifiziert ist und es sich leisten kann für das minimale Geld und so viel Zeitaufwand außerhalb des Unterrichts zu arbeiten (damit meine ich keine Vorbereitungen und keine Korrekturen, das kann ich ja alles zu Hause machen und alles was rein "fachlich" ist, macht mir auch zu Hause Spaß).
    Bei mir ist es so, dass ich, wenn ich weiter unterrichten würde, meinen Hauptjob "reduzieren" müsste um zu den ganzen anfallenden Konferenzen usw. zu gehen. Egal wie kurz die Konferenzen dauern (und wenn´s nur 15 Min. sind), ich hab ja auch immer An- und Rückfahrt zur Schule an den Tagen, an denen ich gar nicht an der Schule unterrichte und müsste mir dann bei meinem Hauptarbeitgeber freinehmen um zur Schule zu fahren und mich in eine Konferenz zu setzen? Das ist einfach nicht möglich. Dann muss ich es halt lassen. Die Stelle mit den wenigen Stunden ist echt nur was für jemanden, der Geld im Hintergrund hat und es nicht nötig hat irgendwo Vollzeit zu arbeiten. Schade, am Ende geht es nur auf Kosten der Schüler, die bald keinen Unterricht mehr in dem Fach bekommen werden.

    Zitat

    Jedoch finde ich, dass es doch auch zum Job gehört, an Noten- und Zeugniskonferenzen etc. teilzunehmen, schließlich


    bist du ein Teil der Schulgemeinschaft und unterrichtest die Kinder doch auch und bewertest sie.

    Zunächst: Es sind keine Kinder, sondern alle zwischen 19 und 25, also alle erwachsen. Ich war auf diese ganzen Konferenzen halt überhaupt nicht gefasst, da ich nur 2 Stunden in der Woche unterrichte und dafür insgesamt 30 Euro (!) pro Woche verdiene, d.h. 120 Euro im Monat. Ich habe von dem "Konferenzwahn" an öffentlichen Schulen auch nichts
    gewusst, gebe ich zu. Ich dachte wirklich ich unterrichte dort "nur" mein Fach (die 2 Stunden wöchentlich), habe halt zu Hause die Vor- und Nachbereitung, die Benotungen, etc., was ich auch alles sehr gerne mache. Ich bin Quereinsteiger und habe vorher nur an Unis und an Privatschulen unterrichtet, dort wurde das mit den Konferenzen ganz anders gehandhabt, nämlich nur für die Dozenten der Hauptfächer, die Vollzeit an der Uni arbeiten.
    Von den Schülern der öffentlichen Schule erhalte ich sehr positives Feedback für den Unterricht und finde es auch sehr schade, dass es nun sehr wahrscheinlich an diesen Verpflichtungen außerhalb des Unterrichts scheitern wird. Wenn ich ständig bzw. regelmäßig zu Konferenzen "anreisen" muss an Tagen an denen ich anderweitig Geld verdienen muss, bzw. mehr Stunden bei Konferenzen sein soll, als ich überhaupt unterrichte im Monat, rechnet sich das für mich überhaupt nicht. Naja, ich werde es nächste Woche mal ansprechen, aber ich denke, dass sie mir die Konferenzen usw. nicht "erlassen" werden.

    Ich unterrichte seit einiger Zeit an einer Berufsfachschule und zwar lediglich 2 Unterrichtsstunden in der Woche als Studienrätin für ein Nebenfach. Mein Gehalt ist dementsprechend verschwindend gering, was aber nichts macht, da ich sehr gerne unterrichte. Meine Hauptverdienstquelle ist eine andere. Jedoch wird nun von mir erwartet, dass ich an allen Lehrer-, Klassen-, und Zeugniskonferenzen teilnehmen soll und das sind nicht wenige. Da ich nur an einem Tag in der Woche 2 Stunden in der Schule bin, finde ich es unverhältnismäßig, dass ich um ein vielfaches mehr an Stunden an Konferenzen teilnehmen soll, die während meiner Arbeitszeit bei meinem Hauptarbeitgeber stattfinden. Selbst wenn ich keinen anderen Arbeitgeber hätte, finde ich nicht dass man das erwarten kann. Wenn man ganztags oder halbtags an der Schule arbeitet, ist es klar, dass man an den Konferenzen teilnimmt, dann ist man ja sowieso in der Schule, aber bei der geringen Stundenzahl, die ich arbeite empfinde ich es als "Ausbeuterei".
    Gibt es für so etwas eine Regelung?

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