Beiträge von Punkt

    Hallo Timm,
    das klingt doch alles prima.
    Der Reader ist übrigens klasse, wenngleich ich das zugehörige Buch (noch) nicht kenne.


    Zu LdL:


    Zitat

    Was ich beim nächsten Mal (und das wird es definitiv geben) besser machen würde:
    - Ich hatte die klassische Unterrichtsform nur kurz zu Beginn einer Stunde mal an der Tafel skizziert (Einstieg/Problemstellung, Arbeitsphase, Ergebnissicherung mit Vertiefung/Transfer/Problematisierung). Die Schüler hatten das wohl nicht als verbindlich erachtet. Beim nächsten Mal werde ich diese Struktur auf einem der begleitenden Blätter verbindlich vorgeben, da einige Gruppen gleich mit der Aufgabenstellung ins Haus gefallen sind.


    DAS würde ich persönlich nicht machen. In meinen LdL-Stunden/-Reihen habe ich Wert auf eine klare, umfassende Aufgabenstellung gelegt. Die SuS sollen sich INFORMIEREN, austauschen usw. Ich habe meist inhaltliche Leitfragen oder Mindestkriterien vorgegeben. Zur methodischen Umsetzung habe ich die SuS nicht mit der Phasenbeschreibung von Unterricht konfrontiert.
    Vielmehr würde ich die SuS stärker auffordern, z.B. "Entwickeln Sie eine Aufgabe für die Mitschüler,mit der überprüfbar ist, ob die Darbietung der Gruppe verstanden wurde." o.Ä.
    Somit ist klar,dass man erst darbietet, dann Aufgaben löst. Natürlich
    Kreative Schüler machen inzwischen (manchmal) so etwas wie einen Einstieg, aber dies ist die Ausnahme. Die meisten fangen einfach mit einem Einleitungssatz an "Wir wollen heute dies und das behandeln". Halte ich für in Ordnung!


    Wichtig ist wirklich die Reflexion, damit deine SuS erkennen, wo die Fehler liegen, was die Mitschüler vielleicht langweilt usw. Aber auch auf inhaltliche Dinge hin muss reflektiert werden. Einmalhatte ich die Abschließende "Vertiefung" so gestaltet, dass die SuS m.H. der Informationen aus LdL-Stunden ein Problem bearbeiten sollten. Da erkannte dann die Klasse ihre inhaltlichen Fehler/Ungenauigkeiten sogar selbst.
    Wenn das nicht geht, verhalte ich mich wie eine Schülerin und stelle brav meine Fragen im Plenum. Das nehmen die SuS wirklich an und ermahnen mich sogar, wenn ich schwatze oder nicht warte bis ich dran bin. ;)

    aus einer Klausur, 11.Kl. - Gedichtinterpretation von Eichendorffs Sehnsucht:


    Der Schüler bezieht sich auf die Verse

    Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
    Wann der Lauten Klang erwacht,
    Und die Brunnen verschlafen rauschen
    In der prächtigen Sommernacht.-


    Zitat

    "Lauten Klang erwacht" (Z.22) deutet auf eine Feier hin und "Brunnen verschlafen rauschen" (Z.23) als würden dort dann die Betrunkenen schlafen, die sich besauft haben. Hier handelt es sich nicht um einen Appel oder eine Aufforderung, eher um eine romantische Form von Sehnsucht.


    :rolleyes: Ich schwanke immer noch zwischen Lachen und Heulen...

    Ein anderes Volk im eigenen Land - die Sorben in der Lausitz mit all ihren Bräuchen.


    Da holen zu Ostern die Mädchen Osterwasser und dürfen auf dem Weg nach Hause nicht sprechen...
    Die Männer reiten in andere Orten und singen von der Auferstehung
    http://www.sorben.de/Ostern/Osterreiter.html


    Am 25.01. feiern sie die Vogelhochzeit etc.pp.
    Ach und jede Menge mehr. Ich bin da kein Brauchexperte, aber schau doch mal hier: http://www.cottbus-und-umgebung.de/a1s0i96si0.html

    Die Oldenbourg Interpretationen sind wirklich gut.


    Sachen von Klaus Dautel findet man auch online, allerdings nicht zu allen Bildern.
    http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Brecht/galilei.htm


    Edit:
    Ich mutiere so langsam zur Galilei-Expertin.:)
    Habe mir auch noch das Cornelsen-Material (LiteraMedia) besorgt. Die Vorschläge zur Unterrichtsvorbereitung sind z.t. wirklich außergewöhnlich und größtenteils produktions- und handlungsorientiert, muss aber ab nächste Woche schauen, wie diese inmeiner Lerngruppe umsetzbar sind.
    Die CD ROM enthält z.T. Werkslesungen und alle möglichen Hintergrundinfo, Brechts Originalton von verschiedenen Stücken, die er inszenierte, seine Rede vom Schriftstellerkongress usw. und mein Highlight: originale Tonaufnahmen von Brecht während eines Probenmitschnitts. Finde ich super! Allerdings genügt die Einzel-Lizenz für die Unterrichtsvorbereitung, den Einsatz als Klassensatz kann ich mir nicht vorstellen (uneffektiv). Und leider sind keine Ausschnitte von Theateraufführungen dabei, was ich recht schade finde, da Galilei z.Zt. auch nicht aufgeführt wird (in Berlin zumindest).

    Hallo Bolzbold,
    ich kann dir nur raten, LdL durchzuführen. Habe gerade meine Examensarbeit abgegeben, deren didaktischer Schwerpunkt u.a. aus LdL bestand. Und ich bin (auch nach dem Schreibstress) begeistert von der Methode!


    Ich würde aber nicht nur die 2 guten Mädels Unterricht vorbereiten lassen, sondern alle Schüler! Da kann man ein bisschen mit der Gruppenbildung tricksen und vergibt an diese Gruppe das "schwere Thema" und an die schwächeren Gruppen eben "leichtere Themen".
    Ich nutze hier bewusst die Gänsefüßchen, weil ich diesbezüglich einige Überraschungen erlebt habe und die Schüler zu Dingen in der Lage sein können, die man so nicht erwartet. Man lernt seine SuS ganz neu kennen. Ich habe LdL in der Berufsschule in einer heterogenen Klasse duchgeführt (alle Schulabschlüsse und große Altersunterschiede) und war von den Ergebnissen mehr als überrascht! Gute und schlechte Gruppen für schwere und leichte Themen gibt es bei mir in der Hinsicht nicht mehr! Wenn der Arbeitsauftrag komplex ist und Teilaufgaben impliziert, reguliert sich (so meine Erfahrung) die Gruppe von selbst. Bei mir erfolgte quasi automatisch eine Binnendifferenzierung, an der ich in der eigenen Vorbereitung sonst ewig feile.


    Wichtig ist natürlich, dass die SuS schon einen gewissen Kompetenzstand erreicht haben, d.h. Präsentationen, Visualisieren und Gruppenarbeit sollte für die Lerngruppe kein Novum sein. Aber das dürfte bei dir ja kaum der Fall sein.



    Die Darbietung von Stoff erfolgt im Grunde ja nach jeder Gruppenarbeit, aber dass die Gruppen sich Aufgaben, Arbeitsblätter usw. ausdenken müssen und somit die Festigung und das Üben gewährleisten müssen, ist ja die Herausforderung der Sache und für mich das Wesentliche von LdL. Die Schüler übernehmen sogar die Lernberatung in der Übungsphase und selbst fachliche Fehler und unlogische Schlussfolgerungen erkannten alle Klassen bisher größtenteils allein! Aber da bedarf es viel Geduld, dass man nicht gleich eingreift, wenn der Fehler erfolgt. (Ich saß einmal 40min wie auf glühenden Kohlen...).


    Wichtig ist auch eine Auswertung der Unterrichtsstunden. Ich nutze verschiedene Reflexionsbögen, die ich aber nicht im Plenum veröffentliche. In Reflexionsgesprächen oder in den genutzten Evaluationsmethoden erkennen die SuS selber ihre Fehler, müssen konstruktive Kritik äußern, JEDER Gruppe (auch den guten) müssen Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Das mögen die SuS nicht, aber das bringt ungemeine Lerneffekte. Neulich erkannte eine Gruppe, dass es besser wäre, Lösungen auf Folie zu haben und nicht nur vorzulesen etc. Das heißt: die fetten Anfängerfehler, von denen Meike schreibt, erkennen sie selbst und das bewirkt 100 Mal mehr, als x Mal vorzubeten, man möge bei Präsentationen nicht an die Wand starren oder Plakate in einer adäquaten Schriftgröße schreiben etc.


    Ich könnte von LdL nur noch schwärmen. Aber genug ... probiere es aus!

    Wenn es solche Probleme bei dir gibt, solltest du die Schüler erst einmal "Ankommen" lassen. Unter dem Begriff "Ankommen" findest du vielleicht schon was im Inet,
    ansonsten empfehle ich dir:


    Arthur Thömmes: Produktive Unterrichtseinstiege
    [Blockierte Grafik: http://images-eu.amazon.com/images/P/3834600229.01.LZZZZZZZ.jpg]


    Die Methoden richten sich in erster Linie an 10-16jährige. Es gibt auch ein Kapitel mit Methoden zum Ankommen, daneben auch eins mit thematischen Einstiegen usw.

    Welche Klassenstufe sind die Schüler?
    Und wie kompetent bzgl. Selbsttätigkeit etc.


    Deine Idee finde ich super!
    Und in meiner 11 könnte ich mir z.B. vorstellen, den Impuls als stummen Impuls reinzugeben mit dem Auftrag leise 2 Min darüber nachzudenken und dann sollen die S. in der Gruppe eine Sortierung UND die Textbelege finden. Ich meine, wenn das mit der Klasse machbar ist, kann die Phase sofort nach Impuls erfolgen, ohne dass du erst noch die S-antworten sammelst, welcher Gegenstand Galilei gehört hat oder nicht. Das kannst doch mit der Auswertungsphase der Textbelege verknüpfen...


    Oder gibt es einen Grund, warum du die S-antworten nach Impulsgebung erst einmal sammeln willst ...

    Warum nimmst du nicht die Bibel und lässt Diskussionen zu?


    Ein Impuls soll immer etwas bewirken und ernsthafte Schülerdiskussionen sind doch was Tolles. Das Sortieren der Gegenstände finde ich gut, v.a. in Verbindung mit einer S-diskussion... Wenn die S. in EA die Gegenstände sortieren, müsste im Anschluss ja auch eine Reflexion erfolgen, die aller Wahrscheinlichkeit nach in einer Diskussion endet. Also fände ich es gar nicht schlimm, wenn deine Klasse sofort nach Impulsgebung losdiskutiert.

    Hallo Geo!
    In welcher Klasse/ Schulart willast du die U-Reihe denn durchführen?


    Es gibt 3 Argumentationsschemata für Erörterungen:


    1. Lineare Erörterung: Das beinhaltet eine argumentative Entfaltung einer Position. (ohne Pro und Kontra) Man reiht einfach alle Argumente zu einer Position steigernd aneinander, das stärkste Argument kommt zuletzt.
    Das ist die schwerste Form, würde ich auch nicht unbedingt durchführen, wenn du nicht gerade in der gymnasialen Oberstufe unterrichtest.


    2. Dialektische Erörterung:


    a) Positionen werden im Block dargestellt.
    Erst alle PRO-Argumente, dann alle KoNTRA-Argumente (oder umgekehrt) nacheinander aufführen. Bei der Meinung, die man selber nicht teilt, kommen die stärksten Argumente zuerst, die schwächsten zuletzt.
    Bei der Meinung, die man unterstützt, kommen logischer Weise die stärksten Argumente zuletzt.


    b) fortlaufende Antithetik: man führt Argumente gegen und für die Position abwechselnd auf. Das stärkste Argument kommt am Schluss.


    Ich fange nach den Herbstferien in meiner 11. auch mit Erörterung an. Bin mal gespannt, wie die das schlucken. Von Cornelsen gibt es da auf jeden Fall ein tolles Arbeitsheft: Umgang mit Sachtexten: Analyse und Erörterung. Trainingsprogramm Deutsch Oberstufe.
    Das ist aber ausschließlich für die Oberstufe geeignet.


    Viel Erfolg!

    Ich weiß ja nicht, ob das noch aktuell ist, aber für Kennenlerntage gibt es viele Möglichkeiten. Ich habe in den letzten 2 Wochen selbst 2 solcher Tage durchgeführt.
    Die Steckbriefmethode von Referendarin ist wirklich praktisch, kann aber noch modifiziert werden.
    Bei Zeitmangel können vorgedruckte Steckbriefe erstellt werden, solltest du jedoch mehr Zeit haben, lass die Schüler doch T-Shirts malen (auf A3). An Stelle des Kopfes kommen soziobiografische Angaben oder auch nur Name und Alter. Auf die Arme kannst du Hobbys und Berufswunsch oder Lieblingsgruppe o.Ä. schreiben lassen und in die T-Shirt-Mitte sollen die Sch. schreiben, was sie von diesem Schuljahr erwarten bzw. was auf keinen Fall geschehen darf. So lernst du die Sch. nicht nur von einer anderen Seite kennen, sondern auch deren Motivation für den jeweiligen Beruf usw.
    Wir haben dann die gemalten T-Shirts an eine Wäscheleine gehängt und jeder stellte sich vor.


    Ansonsten sind als direkte Einstiegs- und Kennenlernspiele aber auch Sachen wie Soziometrie oder Namenlernspiele geeignet.


    Soziometrie:
    Sch. bewegen sich im Raum und gruppieren sich nach Aufruf des L. (z.B. alle, die zu Fuß gekommen sind in Ecke 1, alle mit Auto in Ecke 2). Das wiederholt man mindestens 5 Mal.


    Was ich auch noch geeignet für Berufsschüler finde, ist die Variante der Vorstellung mit Hilfe eines Bildes. Biete den Sch. einen Bilderpool mit verschiedensten Bildern (aus Zeitschriften) an. Sie sollen 1 Bild ausählen und sich mit Hilfe des Bildes vorstellen und auch begründen, warum sie gerade dieses Bild ausgewählt haben.


    Viel Spaß dabei!
    :)

Werbung