Bericht:
Die heutige Stunde war die letzte zur U-Reihe. Es ging ja um Gefahren und Chancen wissenschaftlichen Forschens, das heißt die Podiumsdiskussion vereinte Vertreter verschiedener Jahrhunderte (Galilei, aber auch Vertreter der Industrie usw.), welche über den hippokratischen Eid diskutieren sollten.
Da meine Klasse methodisch geschult ist und die Diskussionsleitung bisher häufiger von Schülern übernommen wurde, habe ich es gewagt und die Rolle einem Schüler übertragen. Der Moderator bekam Rollenhinweise (neutral, herausfordernde Fragen stellen, die Gesprächsreihenfolge überlegen usw.). und ging in die Gruppen, um zu erfahren ob diese Pro oder Kontra stimmen. Der Moderator hat seine Sache gut gemacht, die aufgetretenen Fehler (z.B. zu oft das Publikum befragt und die Podiumsteilnehmer vergessen) wurden in der Reflexionsphase alle erkannt und kritisiert. Ansonsten habe ich deine Tipps beherzigt: Eingangsstatements, Diskussion, Aufgreifen von Publikumsfragen und dann erteilte ich ein Tonsignal und die Vertreter mussten noch einmal Schlussstatements verfassen.
Die Diskussion war toll, den Schülern gelang es, ihre Rollen überzeugend (teilweise überspitzt) darzustellen.
Der Schulleiter hat abschließend ein Lob an die Klasse ausgesprochen, er fand die Diskussion anregend usw. Das hat er noch nie gemacht. Ich nehme an, die Analyse wird gut... Noten erfahre ich nächste Woche.
EDIT
Achso:
Die Reflexion der Methode integriere ich i.d.R. - wir nennen das Reflexion auf Metaebene. Methodische Lernziele stehen zwar nicht immer im Fokus, sollten doch aber immer Bestandteil sein. Heute wurde jedenfalls erst methodisch, dann inhaltlich reflektiert. Allerdings haben die Schüler ihre Kritik nicht nach Methode und Inhalt getrennt, was ich aber nicht schlimm fand (eher belebend).
Gerade weil die Methode neu war, wollte/musste ich diese auch reflektieren lassen. Ich habe danach gefragt, was bei einem wiederholten Einsatz dieser Methode verbessert werden könnte.
Meine Seminarleiter achten darauf, dass im Sinne der Kompetenzorientierung bestimmte Kompetenzen immer wieder gefördert werden und methodische Reflexion (fast) immer neben der inhaltlichen Arbeit steht. Jede Lehrprobe muss eine Reflexion auf Metaebene beinhalten, was sich heute ja spielend und sinnvoll integrieren ließ.