Und mich wundert das ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Man nehme als Beispiel mal einen SekI-Lehrer (mit abgeschlossenem Referendariat), der jahrelang an einem Internat Leitungsaufgaben hatte, pädagogische Konzepte erstellt, im Angestelltenverhältnis bei einem Privatinstitut hochbegabte Schüler betreut hat, und der dann mit 47 Jahren in den Schuldienst im Sek-I-Bereich einsteigen will. Da bieten sich die Vertretungstellen als Einstieg gerne an, aber auch Festanstellungen.
Die Schulleiter/innen sehen solche Bewerber sicher gerne: Super, da kommt jemand mit ganz viel Erfahrung, der unsere Schule bereichern kann.
Das Ministerium macht dem ganzen dann aber einen Strich durch die Rechnung, denn:
Er wird behandelt wie ein Schluffi, der noch nie in seinem Leben gearbeitet hat. Durch den Erlass des MSW vom 28.3.2014 wird ihm jegliche Berufserfahrung aberkannt.
Das heißt er wird bezahlt wie jemand, der gerade und ganz frisch das Referendariat abgeschlossen hat ( TVL Stufe 1) oder vermutlich noch schlechter, weil ihm sogar die anrechnungsfähigen 6 Monate wegen Unterbrechung fehlen.
Durch den Erlass des MSW vom 28.3.2014 gibt es in Nordrhein-Westfalen drei Klassen von fertig ausgebildeteten Lehrern:
- I. Beamte
- II. Angestellte (die noch vor dem Erlass des MSW vom 28.3.2014 eingestellt und vernünftig eingestuft worden sind)
- III. Angestellte, die es erst danach wurden (Lehrer 3. Klasse).
Die Gehaltsunterschiede dürften sich damit netto inzwischen auf knapp 1000 Euro/Monat belaufen - bei gleicher Qualifikation und der gleichen Arbeit
Nehmen Schulleiter/innen darauf irgendwie Rücksicht? Wird Gruppe III. besonders geschohnt oder weniger mit Aufgaben überhäuft?
Ich glaube, so etwas gibt es in keinem anderen Beruf....