Zitat
Original von Mareni
ich muss ein schlechter Lehrer sein: ich bin noch frisch dabei, habe bislang sogar noch keine feste Stelle, aber habe auch bei jeder Feuerwehrstelle ein fast freies WE gehabt. Ich arbeite jeden Tag nach der Schule ohne Pause durch, so bis 16/17 Uhr und habe jden Abend frei. Die Woche bereite ich meist am Freitag oder Samstag vor (grobe Planung), Kopien für die gesamte Woche versuche ich vor oder nach einem Schultag zu machen.
Putzen? Okay, manchmal
Das könnte vielleicht daran liegen, dass Du als Feuerwehrkraft keine Klassenleitung und evtl. auch keine volle Stelle hast? In meinem ersten halben Jahr, als ich "nur" Fachlehrerin mit 25 Stunden/Woche war, hatte ich zwar viel zu tun (Jobneuling halt, da erlebt man erstmal einen Schock aufgrund der vielen Stunden nach dem Ref mit "nur" zwölf Stunden), aber als ich danach eine eigene erste Klasse bekam, hat sich meine Arbeitszeit deutlich erhöht. Ständige Elterngespräche, Treffen mit den Klassenelternratsvorsitzenden, Termine beim Jugendamt und bei der Erziehungsberatung, etc. nehmen nach wie vor sehr viel meiner Zeit in Anspruch.
Ich muss gestehen, dass ich in etwa so viel arbeite wie pim. Neles Beitrag hat mich gerade etwas "wachgerüttelt", er hat natürlich Recht... Ich werde mal versuchen, ihn mir zu Herzen zu nehmen, aber einfach ist das nicht. Ich benötige nämlich eine gewisse Zeit, um meinen Unterricht vorzubereiten. Meine Klasse, von der ich oben gesprochen habe, ist nun in der dritten, und ich unterrichte alles zum ersten Mal. Da dauert es einfach, bis man die richtigen Materialien herausgesucht oder erstellt hat und bis man gute Ideen für die Stunden hat. Eine gemeinsame Vorbereitung mit meinen Kollegen gibt es leider nicht - wir haben das mal ausprobiert, aber es hat nicht funktioniert, da sich eine Kollegin immer aus der anschließenden Vorbereitung der Arbeitsblätter herausgezogen hat ("Nein, mit dem Computer arbeite ich nicht, ich kann [xxx] also nicht erstellen!").
Ich sehe also ein, dass ich zuviel arbeite und das ändern muss, obwohl ich über meine hohe Arbeitsbelastung eher selten jammere. Das ärgert mich nämlich: Kollegen, die ständig betonen, wie viel sie doch arbeiten würden... Auf der anderen Seite stören mich aber auch Aussagen anderer Kollegen, die bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zugeben, dass sie überhaupt gar nichts für die Schule machen. Um 13.30 Uhr mit dem Klingeln nach der 6. Stunde ist Schluss und nachmittags ist schließlich Freizeit. So müsse das jeder Lehrer machen - und das sei doch möglich, wenn man ein guter Lehrer sei und auch spontan im Unterricht gute Ideen habe? So entsteht nämlich auch dieses schlechte Image, das Lehrer ja leider immer noch haben.