Beiträge von Joker13

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    Gerade in deinem Fach Physik müsste es doch nicht ganz unüblich sein, dass du an den Notenrändern Bündelungen erlebst, oder?

    Stimmt, das ist überhaupt nicht unüblich. Es sagt aber halt nichts darüber aus, ob mein Test leicht oder schwer war. Auch wenn zufällig mal ne schicke Gauß-Kurve rauskommen sollte (tut's eher selten, macht auch nur bedingt Sinn bei der Stichprobengröße und dem, was man da misst), heißt das auch noch lange nichts über den "Schwierigkeitsgrad des Tests".


    Gerade bin ich, muss ich zugeben, echt zu müde um das nun noch weiter auszuformulieren. Vielleicht liest da draußen jemand mit, der oder die gerade mehr Muße hat, das noch näher zu erläutern (ich gehe einfach mal davon aus, dass ich nicht der einzige bin, der diese Sichtweise hat auf Notenspiegel und was man daraus folgern kann).


    Oder du beschreibst mal, wie du einen Test konzipierst und warum du den mal leicht und mal schwer machst.

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    Aber schon erstmal ohne Papier, also Lerrollen, oder?

    Anfangs selbstverständlich! Mir wurde gesagt, dass man sich als Anfänger keinesfalls überlasten soll, Muskelfaserriss-Gefahr. Das habe ich mittlerweile, nachdem ich vor Weihnachten mit dem ganz dünnen, billigen, was am Hintern - äh, lassen wir das - also nachdem ich im Dezember mit dem anfangen durfte, bis zu dreilagigem Papier gesteigert. Habe aber überlegt, vielleicht bald auch mit Langhanteln (Küchenpapier) zu beginnen.

    Ergänzung:

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    Wahrscheinlich war einfach der Test super schwer und der eine Schüler schaffte es trotz des hohen Schwierigkeitsgrades zu einer 2.

    Wenn wir uns darauf einigen könnten (siehe oben), dass man keinen "super schweren Test" konzipiert, dann folgt für mich aus dem von dir angegebenen Notenspiegel alles mögliche, aber nicht dies.


    Und weshalb der Notenspiegel (!) der Klasse (!) bekannt sein muss, erschließt sich mir weiterhin nicht, denn die Folgerungen aus diesem Ergebnis ziehe ja wiederum ich als Lehrkraft.

    @Lindbergh Normalerweise schreibt man bei vernünftiger Konzeption eben nicht einmal einen super schweren und einmal einen super leichten Test. Ich kann das gar nicht richtig nachvollziehen, was du damit meinst. Hast du schon einmal eine Klassenarbeit konzipiert? Man kann sich vielleicht mal etwas verschätzen in der Einordnung in einen Anforderungsbereich, aber bei dir klingt es wie wenn ein Schüler schreiben würde ("boah, der Test war voll schwer")... Hast du die Texte von mir und CDL wirklich gelesen? Es gibt doch Vorgaben über die Gewichtung der Anforderungsbereiche und Kriterien über die Notenvergabe.

    fossi74 Ja. Auch du bist fitnesstechnisch in einer anderen Liga. Ich bin noch bei der einen Rolle. Aber ab nächster Woche wollte ich das Trainingsgewicht dann auf zwei Rollen steigern. Allerdings nur dreilagiges. Wobei ich nicht sicher bin, ob sich das überhaupt auf das Gewicht oder nur auf die Blattanzahl auswirkt, da muss ich meinen personal trainer erstmal noch fragen.

    Wieso ist eine gute Leistung des Schülers denn weniger wert, wenn auch andere eine gute oder auch sehr gute Leistung erbracht haben? Ich bewerte doch nach Kriterien, es ist doch kein Sportwettkampf, wo es darum geht, auf das Siegertreppchen zu kommen.


    Meine Klausur ist so konzipiert, dass sie die drei Anforderungsbereiche in den vorgegebenen Gewichtungen abdeckt. Wenn dann die Hälfte der Klasse alle Punkte im Anforderungsbereich I und II erreicht und auch noch einen gewissen Teil der AFB-III-Aufgaben schafft, dann hat eben die Hälfte der Klasse eine sehr gute Leistung erbracht. Das sagt aber nichts über einen schwachen Schüler aus, der dies eben nicht geschafft hat.


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    Warum ein Notenspiegel sinnvoll ist? Wenn z.B. ein sonst sehr guter Schüler "nur" eine 2 schafft, der Schnitt aber bei 3,8 liegt und der Schüler bereits zu den Wenigen mit einer 2 gehört, weiß er, dass er eine super tolle Leistung erbracht hat.

    Die er auch erbracht hat, wenn alle eine 2 schaffen. Das ist halt eine gute Leistung, was er da geschafft hat. Super toll nicht. Dann hätte er ja eine 1.

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    Liegt der Schnitt bei 1,4 und fast jeder hat eine 1 geschafft, könnte man dem Schüler sagen, dass es diesmal für eine 2 reichte, aber mit weniger Schusselfehlern oder mit mehr Fleiß beim Lernen das nächste Mal auch wieder die 1 drin ist.

    Nein. Das sage ich dem Schüler, wenn ich ihn so einschätze. Unabhängig von seiner Note und erst recht unabhängig von den Noten der anderen.

    Wenn fast jeder eine 1 geschafft hat, habe ich entweder beim Konzipieren der Arbeit gemurkst, oder die Klasse ist eben wie oben beschrieben sehr leistungsstark. Dann freu ich mich.


    Überspitzt gefragt: Sagst du dem Schüler mit der 2 denn dann nichts zu seinen Schusselfehlern, wenn er die einzige 2 und alle anderen eine 4 oder schlechter haben? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Ich will ihn doch trotzdem so gut wie möglich fördern. Bei dir klingt es so, als würdest du in dem Fall nur loben, nach dem Motto "naja, wenn alle eine 1 hätten, dann würde ich dir das auch gönnen, aber wo du ja eh schon der Beste bist, da brauch ich dir ja keine weiteren Hinweise zur Verbesserung mehr geben".


    Du merkst schon, @Lindbergh , ich verstehe es leider immer noch nicht.

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    an allen Schulen, an den ich bisher war, hiess es: die endgültigen Noten legt die Zeugniskonferenz fest.

    Ja, formal wohl richtig, aber das Gespräch mit dem Schüler kann ja auch nach der Konferenz stattfinden, dann steht die Note fest. Vorher sag ich halt dazu "ist noch nicht hundertprozentig sicher, aber du stehst grad zwischen 2 und 3, weil ...blablubb...etc.".


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    Es geht ja nicht nur um die individuelle Leistung, sondern um die individuelle Leistung im Kontext kollektiver Leistungen. Aber gut, auch da gibt es wieder förderale Unterschiede, denn bei uns ist der Notenspiegel anzugeben - was ich persönlich gut finde.


    @Lindbergh Ich finde es aus den von CDL auch schon beschriebenen Gründen ebenfalls nicht gut, den Notenspiegel anzugeben, und bin deswegen sehr froh, dass wir das nicht müssen. Was genau nützt mir oder dem Schüler, der Schülerin denn "die individuelle Leistung im Kontext der Klasse" wirklich? Wenn meine Leistung nicht genügend war, wird sie nicht besser, wenn es auch anderen so geht. Es heißt auch nicht zwangsläufig "der Lehrer ist schuld", wenn mehrere in der Klasse eine schwache Arbeit abgeliefert haben.


    Ich unterrichte derzeit zwei Parallelklassen, die sehr unterschiedliches Leistungsniveau haben. Ein Schüler mit einer befriedigenden Leistung wäre in der einen Klasse fast an der Spitze, in der anderen am unteren Ende des Leistungsspektrums. Was genau hat der einzelne Schüler also nun von dieser Information? Wie ändert es seine Stärken, Schwächen, seinen Förderbedarf, sein Interesse am Fach, seine Arbeitshaltung, oder meine Beratung, wie er sich verbessern kann, wenn man nun die Information über den Rest der Klasse hat? Wenn er die Klasse wechseln würde, würde ein und derselbe Schüler dann andere Schlüsse für seine persönliche Entwicklung ziehen?


    Ich bin ehrlich interessiert, weshalb du gut findest, den Notenspiegel angeben zu müssen.


    Der einzige Fall, in dem ich manchmal andeutungsweise sowas mache, ist die Beschwerde "die Arbeit war viiiiiiiel zu anspruchsvoll". Dann ist natürlich ganz handlich, wenn (also falls...) man sagen kann "es gab aber auch mehrere Male eine 1+". ;)

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    Ich habe noch Klausuren zu liegen, die ich nicht zurückgeben konnte. Das ist doof, weil so die Klausurnoten nicht verständlich sind. Da habe ich aber auch keine Idee.

    Ja, das Problem hatte ich auch. Die Zeugnisnoten habe ich ebenfalls 1:1 besprochen, wie oben von euch beschrieben (mache ich in Präsenz auch so). Der Klasse mit den Klausuren habe ich dann bei der Gelegenheit auch was zur Klausur gesagt, also z.B. meinen (immer etwas längeren) Schlusskommentar vorgelesen und nochmal überflogen, ob ich ihnen ein paar allgemeine Hinweise mit auf den Weg geben kann. Auf die Klausur selbst werden sie wohl oder übel noch warten müssen. Ich vermute aber, einige haben auf diese Art sogar mehr von der Klausurkorrektur als sonst - sie mussten diesmal ja meine Kommentare und Tipps anhören, anstatt die Klausur unbesehen wegzupacken und nie wieder zur Hand zu nehmen, meine leidenschaftliche individuelle Korrektur und hilfreichen Randkommentare mit Füßen tretend...

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    Kein Problem - Virtueller Hintergrund. Ich sitze bei den VK wahlweise am Strand oder...

    Genau. Eine Physiklehrkraft bei der Hausaufgabenbesprechung sieht dann vor virtuellem Hintergrund zum Beispiel typischerweise so aus:


    klick, hoffentlich ist das Bild dann zu sehen

    Die Person im Hintergrund ist auch virtuell. Nicht von der Schulaufsicht. Hoffe ich.



    (Liebe Moderatoren, es tut mir leid. Ich bin völlig in Romeo-Verfassung und kann einfach nichts Ernstes in diesem Thread beitragen, nichts, was nicht schon gesagt worden wäre. Wenn es zu sehr überhand nimmt, bitte gebt mir Bescheid. Ich werde nun auch Besserung geloben und hier von jetzt ab besser wieder weiter still mitlesen.)

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    So haben sie sich endlich ganz für sich.

    Haha, genau das war auch mein Bauchgefühl dazu, aber mir fiel keine geistreiche Bemerkung ein. "Pubertäre Liebe", das ist es! Dazu passt auch, dass der SL sie ja ins komplette Hinterland versetzen wird, in the middle of nowhere. Warum wohl würde er das tun wollen? "Hrhrhrhr, oh Julia, meine Julia, nun, da wir unter uns sind - hier sind keine Kameras, die uns folgen, keine Eltern, die uns verklagen. Alack, there lies more peril in thine eye, than twenty of their swords! Looke thou but sweet, And I am proof against their enmity. *hust* "

    Super-Lion Mit Breakoutrooms könnte ich das nicht, aber folgender Workaround: Du startest mehrere Videokonferenzen im selben Kanal. Die kannst du dann "Aufgabe 1", "Aufgabe 2" usw. betiteln (beim Start der Konferenz kann man ja eine Titelbezeichnung eingeben) und die Schüler können dann teilnehmen bzw. die Konferenz wieder verlassen, ganz nach Belieben. Du selbst müsstest die Konferenz auch verlassen können (bleibt dann "gehalten" und du kannst später wieder dazu). Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken, war ein langer Tag heute...

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    Sicherlich, doch der SL ist ja nicht dumm. Dahin würde er mich ja nicht versetzen.

    :rotfl:Ok, Chapeau. Damit hast du dich selbst übertroffen. Ich kann nicht mehr... Erst fand ich den Thread noch echt erheiternd, aber langsam krieg ich Muskelkater davon. Was immer dein "SL" auch tut, hoffentlich versetzt er dich auch nicht hierher. :sterne:


    P.S.: Ich hatte bei dem Nick schon von Anfang an die Assoziation von naiv in die Welt blickenden Äuglein und völliger Ahnungslosigkeit: oO Oo

    Und hab mir eingeredet, dass ich objektiv bleiben muss und nicht davon auf die Person dahinter schließen darf. Aber das hier übertrifft echt meine kühnsten Vorurteile.


    Tut mir leid, das ist nicht besonders on topic. Aber ich glaube, jeder, der wirklich zu einer ähnlichen Fragestellung wie oO...Oo Rat sucht, hat entweder im Gegensatz zu ihr/ihm die hilfreichen Ideen gelesen, oder sowieso schon lang die Flucht ergriffen. Mein Tipp wäre ansonsten auch: Kamera auslassen. You can leave your hat on camera off... :band:

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    Wenn du aber eines Tages an das Praktikum kommst, halte unbedingt zwei bis drei Unterrichtsstunden mit eigens erstellen Materialien und Ideen. Du bekommst mit Sicherheit ein sehr gutes Gefühl dafür, wie hoch der Arbeitsaufwand des Lehrberufs im Allgemeinen sein kann


    ...eher dafür, wie hoch der Vorbereitungsaufwand von Unterrichtsstunden sein kann, wenn man darin noch überhaupt keine Routine hat. In alle weiteren Aufgaben, die in unserem Beruf täglich so anfallen, kriegt man in einem Praktikum in den seltensten Fällen einen belastbaren Einblick. Trotzdem ist ein Praktikum natürlich immer empfehlenswert.

    PeterKa Danke für deine Anregungen! Stationenlernen mache ich in der Schule häufig, überhaupt sehr viel schüleraktivierendes Arbeiten, aber das Material passt sich halt auch nicht von selbst auf den Online-Unterricht an. Die Stationen, die sich dafür eignen (ohne oder mit zu Hause durchführbaren Schülerexperimenten, mit digitalem statt haptischem Material,...), muss ich meist auch erstmal erstellen oder zumindest stark überarbeiten. Vielleicht verstehe ich dich aber auch falsch? Und ganz sicher stehe ich mir mit meinen eigenen Ansprüchen auch wieder im Weg.


    Ich danke euch für die mitfühlenden Worte und die virtuellen Schubser in die richtige Richtung! Vor allem O. Meier und CDL , danke! Gibt es für sowas eigentlich auch Selbsthilfegruppen? Ich glaube, das bräuchte ich. Die Anonymen Workaholicer. Ich würde sofort mitmachen.

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