die Luft ist schlicht raus, der Energiespeicher muss aufgefüllt werden?
Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt. Auch nicht zu unterschätzen ist, glaube ich, die unterbewusste Belastung durch Unsicherheiten: Sorgen, dass Angehörige erkranken könnten, aber auch einfach die fehlenden Routinen für eine Pandemiesituation, die ständig wechselnden Vorgaben (die dann ja auch wieder umgesetzt werden müssen) - nie zu wissen, ob die Lage in drei Tagen noch genauso ist wie gerade oder ob wieder alle Planungen für den ... sind, ständige Flexibilität, all dies saugt einfach noch mehr Energie als es unser Arbeitsfeld eh schon tut.
Zumindest bei mir persönlich war der Energiespeicher schon im Sommer 2020 zur Neige gegangen und seither hatte ich keine Chance, ihn wirklich aufzufüllen. Da es nicht nur mir so geht, sondern vielen Kollegen auch, funktioniert auch das gegenseitige Stützen im Kollegium weniger gut als sonst. Vielleicht etwas überdramatisiert ausgedrückt: Wenn jeder ums eigene Überleben kämpft, ist es noch schwieriger, auf andere Rücksicht zu nehmen oder auch nur wahrzunehmen, wenn jemand Hilfe braucht.
Ich finde gut, wenn hier offen damit umgegangen werden kann, dass wir eben nicht alles immer wuppen können. Und nicht immer müssen.