Meine städtischen Brennpunktkids wissen, dass Schweine keine Eier legen und hätten sicher keine Probleme, wenn ich erwähnen würde, dass Spinnen eben Spinnentiere sind und keine Insekten - die interessierten Kinder würden es sich vielleicht merken, die anderen schnell vergessen. Macht ja nichts. Meine Kollegin, die die Lernwerkstatt betreut, erklärt mitunter das Teilchenmodell. Ich hab dabei, glaube ich, nicht alles verstanden. Doch gibt es ja durchaus Kinder, die das aufnehmen können oder zumindest etwas davon behalten. Man wundert sich, wie viele Kinder in speziellen Bereichen bereits über großes Wissen verfügen.
Aber letztlich ging es mir um was anderes, nämlich darum, dass ich auch als GS-Lehrerin Hintergründe und Zusammenhänge kennen muss, um das Komplizierte dann auf das Einfache runterzubrechen. Selbst zur Erklärung scheinbar einfacher Phänomene wie dem Schwimmen und Sinken ist es wichtig, schon mal was von Dichte gehört zu haben, um zum Beispiel nicht zu erklären, dass es auf die Größe des Gegenstands ankommt, ob er schwimmt oder sinkt. Und um das wirklich rüber bringen zu könne, muss ich es verstanden haben. Sicher werde ich die Kinder nicht die Formel auswendig lernen lassen o.ä., aber ICH sollte sie kennen.
Und so sehe ich es bei den Spinnentieren und vielem anderen auch. Ich brauche das Hintergrundwissen, um auch entscheiden zu können, was ich den Kindern wie vermittele.