Beiträge von Melosine

    Hallo, ihr Lieben,


    nach den ersten Tagen im Ref habe ich einen Haufen Fragen.
    Zum Beispiel: zwar sind alle an meiner Ausbildungsschule super lieb zu mir und unterstützen mich, wo es nur geht. Allerdings habe ich bisher keinen Unterricht gesehen, der nur entfernt etwas mit den didaktischen Konzepten zu tun hat, die ich an der Uni gelernt habe (die liebe Uni - was ich da trotz allem mitgenommen habe, merke ich jetzt).
    Meine Mentorin (ansonsten ein Schatz), unterrichtet meistens frontal - Sitzkreis unbekannt, Differenzierung auch.
    Lesen wird mit der Fibel gelehrt und gelernt, freies Schreiben ist zwar im Rahmenplan der Schule zumindest für die Klassen 1 und 2 vorgesehen, wird aber meines Wissens nach nicht umgesetzt (bei einer jungen Kollegin war ich noch nicht).
    Manche Kinder, insbesondere die, die auf der Kippe stehen, schalten total ab bei der Frontalberieselung; die 1. Klasse kann außer Lilo, Mama u.ä. nichts schreiben, die Buchstabentabelle in der Klasse wird nicht genutzt; durch mangelhafte oder nicht vorhandene Differenzierung langweilen sich die Kinder, die immer nach fünf Minuten mit ihrer Aufgabe fertig sind und werden unruhig, während andere erst ein Wort im Heft stehen haben, usw.
    Außerdem glaube ich kaum, dass ich meinen Ausbildern einen ähnlichen Unterricht präsentieren kann!


    Ich frage mich also, ob ich einfach unter einer Art Anfängergrößenwahn leide, oder ob und wie ich wenigstens etwas von dem, was mir richtig erscheint, in der Schule umsetzen kann, ohne irgendjemanden auf den Schlips zu treten!?


    Wie geht es euch damit? Vielleicht auch den fertigen Lehrern, die aufmüpfige, (vermeintlich) innovative Referendare betreuen.


    Liebe Grüße - Melosine :P

    Hallo ohlin,


    hatte ähnliche bis gleiche Inhalte im Studium :)
    Mein momentanes (allgemeineres) Problem ist, dass sich das an der Uni studierte nicht unbedingt mit den realen Bedingungen deckt.
    Nach dem Konzepten von Dehn, Spitta u.a. sollten die Kinder gleich mit dem freien Schreiben anfangen und somit in der Lage sein zu dem Buch eigene kleine Texte zu verfassen.
    Die Bedingungen an meiner Ausbildungsschule sind aber ganz andere.
    Zwar hängen in manchen Klassen Anlauttabellen, aber es wird doch überwiegend mit der Fibel bearbeitet.
    Buchstaben werden einzeln durchgenommen und geübt, d.h. alle anderen werden eben noch nicht gekonnt oder verwendet.
    Fazit: die Kinder dieser ersten Klasse schreiben alle noch nicht!
    Sie werden also darüber sprechen, malen oder sonstwas tun (Stabpuppenspiel hörte sich auch gut an - weiß aber nicht, ob ich das bis Montag noch hinkriege).
    Eigentlich finde ich das schon etwas frustrierend, dass sich neuere didaktische Konzepte an der Schule kaum finden!
    Naja, gehört vielleicht in einen anderen thread... :(


    LG - Melosine

    Hallo flip,


    in welchem Zeitraum hast du das gemacht? Hast du die Geschichte getrennt oder im Ganzen vorgelesen?
    Ich habe 4 Stunden in der Klasse und bin danach nicht immer regelmäßig dort, so dass es besser wäre, alles an dem einen Tag abzuhandeln.


    LG

    Huhu,


    ich bin ja nun frisch im Ref und hatte heute meinen ersten Schultag.
    Unter anderem war ich in einer Klasse 2, der mich die Klassenlehrerin sehr nett vorstellte.
    Abschließend sah sie in die Runde und fragte: Was meint ihr, was die Frau XY bei euch unterrichten wird?
    Ein pausbäckiger, blonder Junge strahlte mich an und rief ganz spontan und freudig: Sexualkunde!
    Als alle lachten, war es ihm natürlich peinlich, aber die Lehrerin konterte ganz gelassen mit: Das machen wir mit den Neuen noch nicht gleich.
    Sollte es mir zu denken geben, dass er bei meinem Anblick sofort an Sexualkunde denkt? Oder habe ich zuviel Freud im Studium gelesen? :D
    Wahrscheinlich hat es mit mir aber gar nichts zu tun; vielleicht hoffte er nur, ich würde das spannende Theam jetzt durchnehmen...


    Liebe Grüße aus den ersten Refi-Tagen von eurer Melosine :P

    Hallo, Ihr Lieben!


    Ich hoffe, alle Refi-Neulinge, hatten heute einen guten Start!


    Wir hatten heute nur Seminare - morgen auch noch mal; erst dann gehts in die Schule.


    Bis jetzt benehmen sich Studienseminarleiter und Fachleiter ganz normal, ja sogar nett!


    Hoffentlich bleibts so...


    Liebe Grüße, Melosine

    Justus, was machst du schon wieder um diese Zeit hier? Versumpfst du nur noch seit du dein Examen hast? :
    Oder leidest du auch unter Schlafstörungen *gähn*?
    Ich wache in letzter Zeit immer gegen 4 Uhr auf und kann nicht mehr einschlafen...


    Müde Grüße, Melosine

    Also, da muss ich Heike recht geben und mich kurzerhand mit der Südhessin verbünden. Nicht dass uns hier die Lokalpatrioten aus der Braunkohlehochburch überrennen.
    Deshalb werde ich jetzt bekennen: my home is my kassel!
    Und auch wenn (oder weil) der Dialekt nicht so fein ist, eignet er sich hervorragend zum schimpen!
    Wer was anneres behauptet, 'n ahler Stiwwelseicher!


    Hier noch ein kleiner Auszug aus unserer schönen Heimatsprache:
    Balch = Kind
    Dilldabbe = genetisch verändertes Huhn
    Glowes = Nikolaus, auch : alberner Mensch
    Hannaden = aus "Hans" und "Adam"; hinterhältiger Mensch
    Jambelheim = Irrenhaus; von jambeln=hampeln, zappeln Knusd = Brotrunken; auch : sturer Mensch
    Quärrsagg = Schreihals; von quärren=plärren
    Stiwwelseicher = alter Mann, der keinen Strahl mehr hinbekommt
    Trandudde = Trantüte
    Wänsde = von Wanst, Hauptbedeutung : (kleine) Kinder




    "Henner, geh vom Droddewar, ne Dahme kimmed!"
    "Heinrich, geh vom Trottoir, eine Dame kommt!"


    "Äß der Rädde däh? Mäh? Näh! Däh?"
    "Ist der Hund Dir? Mir? Nein! Dir?"



    Außerdem fangen alle Frauenvornamen in Kassel mit "S" an. 's Änne, 's Minna, 's Druddchen ... ABER : 's Zoffie schriewed sich midd Z.


    Und noch ne kleine Preisfrage: wer kennt mindestens vier verschiedene hessische Wurstsorten mit "U"?


    Melosinsche, jawoll :P

    Ja, Philo, bitte mir auch nicht böse sein! Glaube dir, dass du es nicht so machst! Es gibt bestimmt großartige Ausnahmen von der Regel - leider hab ich noch nie ein solches Exemplar als Freund gehabt (und das waren auch nicht alles Fernfahrer).
    Ich muss aber sagen, bei getrennten Wohnungen funktioniert es besser.
    Da strengen sie sich noch an.
    Wieder ein Rollenklischee bedient, verzeih.
    Bin vielleicht etwas gefrustet wegen der ewigen (wenig fruchtbaren) Haushaltsdebatten bei uns...


    M.

    Stimmt aber leider.
    Klar wünscht sich jede einen Partner, der von selbst die dreckigen Socken in die Wäsche bringt, das Geschirr einräumt, ungefragt staubsaugt und tut, was der Haushalt sonst noch so hergibt.
    Leider kenne ich aber genügend Frauen mit dieser Einstellung, die still vor sich hin leidend mit dem Staubwedel durchs Haus feudeln und darauf warten, dass der Liebste endlich auf die Idee kommt, den Müll runter zu bringen.
    Wieviele verschenkte Jahre des Wartens!
    Was tun, wenn der Geliebte es einfach nicht sieht (ha!), dass es in der Küche dreckig ist?
    Wenn er den süßlichen Geruch, der dem Komposteimer entströmt aus seiner Wahrnehmung ausblendet?
    Wenn er wieder nicht gemerkt hat, dass Brot fehlt, der Wäschekorb überläuft, das Altpapier die Abstellkammer sprengt und man beim Laufen am Fußboden kleben bleibt?
    Klar: selber putzen oder "Erziehungsarbeit" leisten!
    Erziehung bedeutet für mich auch nicht Überlegenheit - so möchte ich den Begriff auch in Bezug auf Kinder nicht verstanden wissen - sondern unter anderem, dass man jemanden Hilfestellung anbietet (im Falle der Hausarbeit mit entsprechendem Nachdruck ;) ), es selbst zu tun.
    Wenn Männe "es" also nicht sieht, weise ich ihn darauf hin und freue mich sehr pädagogisch, wenn er es beim nächsten Mal ganz von alleine getan hat!



    Melosine

    Zitat


    1. Den Dreck, wo ich mache, ist immer weniger als den Dreck, wo er macht.
    2. Das Geld, wo ich in Haushalt stecke, ist immer mehr als das Geld, wo er in Haushalt steckt.
    3. Die Arbeit, wo ich im Haushalt mache, ist immer mehr als die Arbeit, wo er im Haushalt macht.



    Genau so ist es!!! Nur mein Mann will das nicht einsehen! Unglaublich eigentlich!


    Im Ernst: mir graut es vor dem Haushaltschaos ab November.


    Melosine

    Aber Heike, wie kannst du nur so was denken?


    Ich finde es aber wieder typisch, dass die Südhessen immer so viel schwätzen müssen.
    Es geht doch auch annersder:
    Hä hod mich erschregged.
    Oder auch, wenn es sich um eine weibliche Person handelt:
    Es hod mich erschregged.


    Meine Liebe zur deutschen Sprache verhindert jedoch die weitere Darstellung nordhessischen Sprachgebrauchs...
    ;):P

    Finger weg, Finger weg und nochmal: Finger weg!


    Das Mädchen ist deine Schülerin, ist aber (auch) wegen häuslicher Probleme sehr reif für ihr Alter!?
    Ja, merkst du nicht, dass hier ein klassisches Abhängigkeitsverhältnis vorliegt?


    Sorry, deine romantische Verklärtheit in Ehren, aber mir platzt gerade der Kragen!!!


    Glaube, ich muss mich erstmal wieder beruhigen - melde mich vielleicht später noch mal differnzierter.

    Hallo Lara,


    kann man schlecht pauschal beantworten. Ich würde eher denken, dass du dir die Zeit gönnen solltest, sofern es irgendwie geht.
    Die Prüfungsphase fand ich ziemlich stressig und war froh, nicht auch noch Scheine machen zu müssen.
    Es ist aber sicherlich möglich, es zu schaffen. Allerdings wirst du danach wohl ziemlich ausgepowert sein, und wenn es dann gleich mit dem Ref losgeht, ist das vermutlich nicht so günstig.


    Ich schreibe in solchen Fällen immer Listen mit pro und contra zu jeder Möglichkeit. Da bekommt man einen guten Überblick, der die Entscheidung erleichtert.


    Liebe Grüße von der wohl nicht wirklich hilfreichen Melosine :P

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