Beiträge von Anna Lisa

    OK - dann entfällt für dich und für alle, auf die dies zutrifft, aber auch die Schutzwirkung einer vereinbarten Arbeitszeit.


    Wenn Dein Dienstherr /Arbeitgeber Dich für 40 Arbeitsstunden pro Woche bezahlt, darf er IMHO zu Recht auch 40 Stunden Erreichbarkeit erwarten.

    Klar, darf er.


    Aber einen freien Tag haben zu 95 % bei uns nur Teilzeitkräfte.


    Und wenn mein AG mich für 20 Stunden bezahlt, darf er auch nur 20 Stunden Erreichbarkeit erwarten.


    Ich habe diese Woche schon 16 Stunden gearbeitet. Bleiben noch genau 4 für die verbleibenden 2, 5 Tage. Hhhhhhm. Heute muss ich dringend korrigieren, da die ZP10 Noten Freitag eingetragen werden müssen und ich mich ja vorher noch mit der EK treffen muss. Außerdem habe ich noch 2 weitere Stapel da liegen.


    Und schleppe noch diverse Überstunden mit mir rum, die ich mangels Ferien noch nicht abbauen konnte.


    Ja, ich bin heute telefonisch erreichbar. Aber nein, das MUSS ich nicht.

    Wie handhabt ihr das denn im Privatleben?


    Also ich habe mein Handy fast immer bei mir. Dann gehe ich auch dran, wenn es klingelt. Wenn ich aber gerade im Fitnessstudio / im Schwimmbad / im Garten bei der Gartenarbeit / in der Dusche / auf dem Klo / im Wartezimmer beim Arzt etc. bin, dann gehe ich natürlich nicht dran, rufe aber nach Möglichkeit später zurück, oder frage per WA etc. nach, ob etwas Wichtiges war.


    Genau so handhabe ich das an meinen freien Tagen auch. Ich bin immer verfügbar, wenn es gerade passt, ich "verzichte" jetzt aber nicht auf Tätigkeiten wie Sport, Gartenarbeit oder Arztbesuche, nur um permanent verfügbar zu sein.


    Ganz ehrlich: Wie oft werdet ihr denn angerufen? Ich vielleicht 1-2 mal im Schuljahr. Damit kann ich super leben. Und wenn ich angerufen werde, dann ist es auch immer wichtig, auch für mich.


    Gerade aktuell z.B. bin ich zu Hause und man hätte mich in den letzten 2 Stunden gut erreichen können. Handy immer in meiner Nähe. Kann aber sein, dass das gleich mal eine Zeit lang vielleicht nicht so ist. So what?


    Es ist ja auch nirgends vorgeschrieben, dass meine Arbeitszeit von 8-12 genau geht. Die kann ja auch von 8-10 und von 16-18 Uhr gehen. Ansonsten könnte ich ja auch nie an Konferenzen, Abiprüfungen etc. teilnehmen.


    Denn wenn mein AG mir vorschreiben würde, dass ich als TZ Kraft JEDEN Tag von 8-12 zur vollen Verfügung zu stehen hätte, würde ich auf diese Arbeitszeiten IMMER bestehen. Pech für den AG. Solange der sich rausnimmt, meine Arbeitszeiten wöchentlich zu wechseln, darf ich auch an meinen unterrichtsfreien Tagen frei über meine Arbeitszeit verfügen.

    Formal sicherlich korrekt, aber ehrlich gesagt kann ich so eine Einstellung nicht gutheißen.


    Dass die unterichtsfreie Arbeitszeit überhaupt zu Hause verbracht werden kann, wird zwar vielfach als selbstverständlich angesehen - ist es aber nicht. Prinzipiell könnte bei Weigerung, das Privattelefon zu nutzen auch verlangt werden, diese Zeiten im Lehrerzimmer abzusitzen. Kollegiale Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße.


    Persönlich hätte ich gar keine Lust, 2 Telefone mit mir rumzuschleppen.

    Kann nicht verlangt werden, weil es keine Arbeitsplätze gibt, die dem Gesumdheitsschutz entsprechen. Folglich MUSS die Arbeit im Homeoffice erfolgen.

    Danke euch für die weiteren Kommentare. Irgendwie scheine ich mich immer noch missverständlich auszudrücken. Aber eine Sache ist mir doch ganz wichtig. Es ist falsch verstanden worden, wenn jetzt einige meinen, ich hätte keine Lust meine Arbeitszeit zu messen. Ich befürchte nur eine zusätzliche Arbeitsbelastung. Ich bin ja nicht in Rente gegangen und habe meine Stunden weiter reduziert und habe im nächsten Schuljahr keine Klasse mehr, weil es mir so gut geht. Ich mache dieses Jahr, weil ich darum gebeten worden bin und ich es mir unter erleichterten Bedingungen auch zutraue. Für mich, in meinem Zustand ist die Arbeitszeiterfassung mit Webinaren, Interviews und sonstigen Zusatzterminen einfach zuviel. Das sind meine Bedenken. Sehr persönlich und eben gewachsen aus meiner Krankheit. Ich finde es nach wie vor schade, dass es in meinem Fall keine Möglichkeit gibt, die Aufgabe an einen Kollegen zu geben, der voller Motivation und Kraft auch diese Aufgabe noch gerne zusätzlich erledigt. Naja, da muss ich da jetzt halt auch durch und hoffe, dass die Sache wirklich nicht zu arbeitsintensiv wird.

    Das mit den Webinaren und Interviews hattest du vorher gar nicht erwähnt.


    Die reine Zeiterfassung geht doch nebenher. Das mache ich für mich selbst schon seit Jahren.

    Deswegen wäre meine Devise auch: Sobald ich die Schule betrete, hab ich eingestempelt (Abzüglich einer Mittagspause - aber oft geht ja nicht mal die). Also arbeite ich da auch die volle Zeit. Im Büro wird teilweise nicht mal Raucher-Zeit abgezogen.

    Genau so handhabe ich das auch. Ich mache freiwillig keine Pause, sondern suche mir was. Wie effektiv das nun ist.... Aber auch die Gespräche mit Kollegen sind wichtig. Selbst, wenn man mal 5 Minuten über Privates spricht. Dafür geht im Büro auch keiner ausstempeln.

    Es würde ja reichen, all das zu erfassen, wofür man in anderen Berufen auch einstempelt.

    Dann müsste man auch die ganzen Wartezeiten mit erfassen.


    In einem Büro / einer Firma stempelt man morgens ein und fängt an zu arbeiten. Wenn man jetzt eine Arbeit erledigt hat, aber das Meeting erst in einer halben Stunde anfängt, geht man dafür ja nicht ausstempeln.


    Genau so ist es in der Schule. Wenn ich eine Freistunde habe, aber meinen Unterricht nur äußerst ineffektiv und unvollständig vorbereiten kann, weil mein ganzes Material zu Hause ist und es im LZ kein W-Lan gibt, dann beschäftigte ich mich schon, aber es ist auch nicht richtig effektive Arbeit. Trotzdem zähle ich das zu meiner Arbeitszeit. Ich habe niemanden gebeten, meine Arbeitszeit zu unterbrechen.

    Krass. Das mit dem Kitabeginn interessiert hier keinen. Ihr scheint eine viel mächtigere Frauenvertretung zu haben.


    Bei uns heißt es ja auch Gleichstellungsbeauftragte.

    Ich sehe es so wie chilipaprika. Zwei oder drei Bereitschaftsstunden in meinem Stundenplan beeinträchtigen meine Arbeitszeitgestaltung wesentlich weniger als jeden Tag von 8-16.30 Uhr für Vertretungen zur Verfügung stehen zu müssen.




    Meiner Meinung nach ist das subjektiv, was besser ist.

    Für mich ist eindeutig die feste Bereitschaftsstunde besser.


    Ich habe als Teilzeitkraft eine einzige Bereitschaftsstunde, die in einer Hohlstunde liegt. Da würde ich sowieso in der Schule rumhängen. Darüber hinaus werde ich NIE zur Vertretung herangezogen. Das ist echt Gold wert! Ansonsten würde ich die Krise kriegen.


    Wie wäre das eigentlich bei Teilzeitkräften geregelt? Wenn die z.B. um 10 Uhr mit Unterricht anfangen und dann bis 17 Uhr in Konferenzen sitzen, haben sie ja an dem Tag schon Überstunden gemacht, dafür müssten sie ja an einem anderen Tag weniger in der Schule verbringen müssen.

    Ja, so etwas ist doof.


    Meine letzte Hamburg Reise habe ich jedenfalls sehr gut in Erinnerung. Und meine Schule ist auch nicht gerade um die Ecke. Und ich finde, die Hauptstadt zu sehen und den Bundestag zu besichtigen und den Abgeordneten der eigenen Stadt dort zu treffen ist schon ein unterstützenswertes Bildungsprogramm. Von alleine werden unsere Schüler so etwas jedenfalls nicht machen.

    Wäre das dann noch eine schulische Veranstaltung? (fett von mir)

    Was ich damit meinte, war, dass ich schon im Vorfeld mit meinen Schülern spreche über ihre Wünsche und Vorstellungen. Natürlich lege ich bei manchen Sachen ein Veto ein. Paris z.B. geht nicht. Selbstversorger mache ich auch nicht.

    Aber letztendlich haben wir 3 Ziele herausgearbeitet und dann abgestimmt.


    Ich finde schon, dass Schüler da ein Mitspracherecht haben sollten.

    Wirst du aber 10ern für ihre Abschlussfahrt nicht verkaufen können.

    ja, schon, aber dann muss man am Dienstag die Entscheidung fällen und ob die Eltern an dem Mittwoch kommen (können)? Das meine ich mit pragmatisch.
    Eine Freundin von mir (in Frankreich Lehrerin, in Deutschland auf Austauschfahrt, nicht bei mir) hat sogar ein Kind nicht mal 20 Stunden vor ihr ins Flugzeug gesetzt (der Junge war aber auch polizeilich auffällig geworden), dann mussten die Eltern in Frankreich 400km zum Flughafen fahren, um das Kind abzuholen [Die Klasse hatte natürlich einen Bus von da aus.]

    Das genau ist ja meine Sorge: Ob die Eltern dann am Dienstag oder spätestens Mittwoch kommen können.


    Es liest sich immer so schön: Dann müssen die Eltern ihr Kind abholen. Oder es wird auf eigene Kosten nach Hause geschickt.


    Nur wie?


    Bei uns wäre das Szenario wahrscheinlich folgendes:


    Die Eltern haben kein Auto, können also so nicht kommen. => Ok, dann Zug oder Fernbus, also öffentliche. => Kein Geld mehr, kommt erst Monatsanfang / Monatsende/ whenever..... / alternativ: kann hier nicht weg, muss auf Geschwister aufpassen / muss arbeiten etc..... => Sie MÜSSEN aber kommen => Geht nicht => Endlosschleife


    Und dann??? Geld erstattet wirst du von Bürgergeldempfängern oder in prekären Verhältnissen Lebenden wohl nicht wieder bekommen.

    Die Eltern haben die Gelegenheit, ihrer Selbstverpflichtung nachzukommen und damit die Kosten selbst niedrig zu halten. Die Eltern haben auch die Möglichkeit, mit den Lehrkräften einen günstigeren Rücktransport per Bahn oder Bus abzusprechen und diesen zu verantworten. Wenn die Eltern sich aber komplett quer stellen und ihre Chance zur Kostenminderung nicht wahrnehmen, dann ist das wohl die Konsequenz daraus.

    Und wie funktioniert das dann? Lässt sich ein Taxiunternehmen tatsächlich darauf ein, ohne Vorfinanzierung zu fahren? Und diskutiert das dann am Zielort mit den Eltern aus? Die evtl. gar nicht zu Hause sind?


    Das ist eine ernstgemeinte Frage, darüber mache ich mir schon Gedanken, wie so etwas praktisch funktioniert.


    Bei Bahnfahrten etc.: Muss ich als Lehrer dann das Ticket vorstrecken??? Und darauf hoffen, dass ich es bezahlt bekomme? Oder erst klagen muss???

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