Beiträge von Anna Lisa

    Aber wer entscheidet denn, dass ein Kind unterschiedlicher Nationalität aber mit gleichen Leistungen einen andere Schule besucht? Doch nicht die Lehrer! Sondern die Eltern! Und eben darum kann der Staat bzw. die Schule hier nichts ausrichten.


    Es müssten vielmehr Sozialarbeiter in die Familien geschickt werden, die mit ihnen arbeiten und ihnen den Wert von Bildung vermitteln. Hin und wieder ein Beratungsgespräch in der Schule ist da nicht ausreichend.


    Ein Beispiel: Eine Schülerin aus meiner Klasse hat super Noten und ist schlau. Sie könnte locker in die Oberstufe bei uns und Abi mache. Aber der Vater ist LKW-Fahrer, die Mutter Hausfrau und in der Familie hat noch keiner Abi gemacht. Da kannst du dir den Mund fusselig reden. Und eben an der Stelle hören meine Möglichkeiten als Lehrer auf.


    Aber das ist nicht die Schuld des Systems!

    Genauso, das Schema wird mir mehr oder weniger vorgegeben, ich hab ein wenig Gestaltungsfreiheit bei der konkreten Ausgestaltung (z.B. welches Beispiel ich vorführen will) aber der Stundenablauf ist mir vorgegeben und ich darf nicht davon abweichen (was ich auch Schade finde, aber ich will da keine Konflikte erzeugen).

    Da liegt halt auch ein Problem, dass meine Praktikumslehrerin will, dass die Kinder die Aufgabenstellung selbst verstehen bzw. ein anderes Kind erklärt - so eine mündliche Erklärung sieht sie eher ungern und will da lieber die Kinder aktivieren, was halt auch nicht immer klappt.Ich darf zwar im Notfall erklären, aber ihr ist es lieber wenn es ein Kind schafft (was ich auch verstehe).

    Also in meinen Lehrproben wurde es immer gern gesehen, wenn man im Plan sogenannte "Gelenkstellen" eingebaut hat, an denen man dann eine evtl. Alternative nennen konnte, falls Problem XY, das man vorher bereits erkannt und analysiert hat, auftreten sollte, weil blablabla...... Auch in den Nachbesprechungen konnte man dann immer erklären, warum man in dem Fall vom Plan abgewichen ist. Wenn es plausibel war, war es nicht schlimm.


    Aber wieso müsst ihr denn den Plan so exakt schreiben??? Bei uns stand dann einfach drin, Schüler bearbeiten AB XYZ und alles mündliche nebenher wurde gar nicht in den Plan geschrieben. Man kann doch nicht jede einzelne Äußerung der Stunde im genauen Wortlaut vorher festlegen?


    Das ist ja auch total wirklichkeitsfremd, so wirst du nie wieder unterrichten.

    Wie - abändern ist dir nicht erlaub? Das ist eine der wichtigsten Fähigkeiten als Lehrer, finde ich! Man muss in jeder Stunde flexibel reagieren können, irgendetwas ist ja immer.


    Ich persönlich erkläre meist die Aufgabenstellung auf dem Blatt noch einmal mündlich in verschiedenen Varianten oder mit Beispiel. Oder ich lasse einen guten Schüler das in Schüler-Sprache erklären ;)


    Meist klappt es dann mit ein bisschen "Nachhilfe". Viele Schüler (bei uns zumindest) verstehen grundsätzlich schriftliche Aufträge im Buch oder auf dem AB erst mal nicht, könnte ja auch anstrengend sein. Sie müssen alles häppchenweise ganz persönlich noch mal erklärt bekommen.

    Die Idee ist lustig.


    Nicht, dass wir das nicht schon machen würden. Im Prinzip spricht da nichts gegen. Wir haben in unserer Schule striktes Handy-Verbot, d.h. alle Handys bleiben ausgeschaltet in den Taschen. Klappt auch sehr gut. Ausnahme: Der Lehrer erlaubt es explizit zu bestimmten Zwecken.


    Das habe ich schon öfters gemacht (mit der Drohung, die Handys einzukassieren, wenn ich sie bei etwas anderem erwische). So weit so gut. Alles prima.


    ABER: Wir haben in den Klassenräumen kein W-LAN und mindestens jeder zweiter Schüler hat gerade kein Volumen mehr frei etc.....


    Das stellt einen dann doch vor unvorhergesehene Schwierigkeiten. Ein Handy hat ja jeder, aber nicht jeder hat Datenvolumen. Oder möchte es für schulische Zwecke nutzen ;)


    Dann fände ich es doch deutlich sinnvoller, schulische Geräte zur Verfügung zu stellen und das entsprechende W-LAN!!!


    Frau Gebauer, in Ihrem Landtag ist das W-LAN bestimmt super zuverlässig und schnell, gell?

    Ich habe auch nicht gesagt, dass ich nicht alle Möglichkeiten nutzen würde, ich wollte nur ausdrücken, dass es für manche Eltern eben MANCHMAL keine Möglichkeit gibt.

    Also eine Klassenarbeit ist natürlich noch mal was anderes, da würde ich auch alles versuchen, mein Kind in die Schule zu kriegen.


    Aber an einem normalen Tag? Wenn ich dann Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt habe, um dann zu erfahren, dass sie 3 Vertretungsstunden hatten, wo nix Gescheites gemacht wurde, in Reli wurden Bilder gemalt und in Englisch ein lustiges Lernspielchen zur Wiederholung? Danke, das lohnt sich dann auch nicht.

    Ich war übrigens gestern pünktlich trotz Streiks. Aber viele meiner Kollegen waren deutlich zu spät, weil sie teilweise 1 Stunde länger gebraucht haben als sonst üblich.
    90 Minuten eher losfahren ist ja sehr löblich - aber was, wenn der Kindergarten oder die Betreuung NICHT 90 Minuten eher öffnet? Lässt du dann dein Kind allein zu Haus und hoffst, dass es schon irgendwie allein raus geht und sicher und pünktlich ankommt?

    Zusammentun geht nicht, sie werden die einzigen aus unserem Stadtteil sein.


    Warten ist okay, es geht aber um morgens.


    Der andere Elternteil verlässt das Haus noch eine Stunde früher.


    Taxi kostet Minimum 30 € eine Strecke, ist mir zu teuer, ehrlich gesagt.


    Es geht um einen Tag!!!

    Aber jetzt mal ernsthaft: Wenn meine Kinder demnächst auf die weiterführende Schule gehen, müssen sie quer durch die Stadt, laufen ist da definitiv nicht drin.


    Wenn ich aber jetzt selber früh Schule habe, kann ich sie ja auch nicht fahren. Was mache ich denn da als Elternteil? Weil es heißt ja, Eltern haben für die Einhaltung der Schulpflicht zu sorgen. Manchmal geht es aber halt nicht.

    Nein, ich habe kein Abhängigkeitsgefühl. Warum auch? Falls wir uns mal trennen sollten, kann ich ja jederzeit wieder Vollzeit arbeiten und dann komme ich ja ganz prima ohne ihn zurecht.


    Ich bin also überhaupt nicht von ihm abhängig. Ich könnte ja, will aber nicht. Sein Gehalt ist nur dadurch möglich, dass ich nachmittags auf die Kinder aufpasse etc. Ansonsten müsste er das ja tun und dann könnten er seinen Job in dieser Form nicht machen.
    Andersrum: Wenn ich Vollzeit arbeiten würde, müsste er definitiv Teilzeit arbeiten, denn mit 6 Korrekturen bin ich ganz bestimmt nicht nachmittags verfügbar, denn nachmittags Pause machen und dann bis Mitternacht oder später am Schreibtisch sitzen kommt für mich nicht in Frage, ich habe ein Recht auf 8 Stunden Schlaf und auf Freizeitaktivitäten.


    Aber wo ist der Unterschied in einer Ehe, ob Partner 1 Teilzeit arbeitet und Partner 2 mehr zahlt oder ob Partner 2 Teilzeit arbeitet und Partner 1 mehr zahlt??? Einer muss definitiv Teilzeit arbeiten, wenn man Kinder hat. Zumindest in unseren beiden Jobs.


    Mich würde es viel mehr stören, wenn ich die ganze Zeit ackern muss und dann auch noch den Löwenanteil hier zahlen muss, aber kaum die Kinder zu Gesicht bekomme und kaum Freizeit habe. Dann doch lieber andersherum ;)

    Wenn einer auf der Arbeit 8 Stunden fehlt und die Akten dann bis zum nächsten Tag liegen bleiben, ist das eine Sache. Aber wenn 30 Leute 2 Stunden auf mich warten, fallen so gesehen gleich 60 Stunden aus (30 Schüler zu je 2 Stunden) und eben nicht nur 2 Stunden. So sehe ich die Gegenüberstellung. Was ist jetzt eher sinnvoll?

    Und was ist, wenn es sich nicht um Akten, sondern Patienten handelt?

    Ich habe überhaupt keinen Hass auf weibliche Teilzeitkräfte. Ich mache sogar alles mögliche, damit es für sie so angenehm wie möglich ist. Mir ist nämlich die bereits angesprochene Problematik, dass sich die Arbeitszeit nicht proportional zur Bezahlung reduziert, deutlich bewusst.


    Pickel kriege ich allerdings bei z.T. arg frechen Sonderwünschen und Äußerungen von weiblichen Teilzeitkräften (wir haben keine männlichen Teilzeitkräfte, Vertretungskräfte mit kleinen Verträgen mal abgesehen), bei denen offensichtlich ist, dass sie ihren Job als gut bezahltes Hobby betrachten.

    Und genau diese Pauschalisierung, von der du Pickel kriegst, stört mich. In unserem 120-köpfigen Kollegium äußert keiner Sonderwünsche, wir haben klare Regeln, was erlaubt ist und was nicht, das hat die LK so festgelegt, danach richten sich alle.
    Keiner von uns sehr vielen TZ Kräften sieht den Job als Hobby! Und nur, weil das in deinem Kollegium so ist, muss das ja längst nicht überall so sein. Ich kenne niemanden, der seinen Job als Hobby betrachtet, weder Lehrer noch nicht-Lehrer.

    Der mit den 8 Stunden, weil für 1,5 Stunden lohnt es sich nicht einen Kindkrank-Tag zu verbraten.


    Mein Mann hat z.B. gar keine Kindkrank Tage, er hat dann halt Gehaltsverlust. Bei mir ist das vollkommen egal, ob ich den Tag "verbrate" oder nicht, weil ich sowieso nie auf die 10 Tage komme. Ob ich nun 2 oder 3 nehme ist also unerheblich. Manchmal ist es einfach notwendig, einen Tag zu "verbraten".

    Und das ist eben eher mein Kritikpunkt. Der Lehrerjob scheint nicht so wichtig zu sein, da kann man mal einen Tag fehlen. Der Ehepartner mit dem "richtigen" Job, der muss selbstverständlich zur Arbeit.
    .


    Und das höre ich leider in der Schule von (sorry) Kolleginnen ständig: "Mein Mann kann nicht zuhause beim kranken Kind bleiben, der wird in der Firma gebraucht." Ach, und du in der Schule nicht?

    Wenn einer auf der Arbeit 8 Stunden fehlen würde, der andere aber nur 1,5. Was meinst du, ist dann eher sinnvoll???

    Es geht mir einfach TIERISCH auf die Nerven, dass hier ständig kritisiert wird, wie hinterwäldlerisch und rückständig es doch sei, dass man als Frau Teilzeit arbeitet, während der Mann Vollzeit arbeitet.
    Und dass man das doch im Sinne der Emanzipation bitte schön schnellstmöglich ändern soll. Und dass der Vollzeit arbeitende Mann doch bitte Urlaub nehmen soll oder die Kündigung riskieren, weil er seine Arbeitszeiten nicht einhält wegen der Kinderbetreuung, damit die Teilzeit arbeitende Frau vormittags und Nachmittags jederzeit Dienstgeschäfte erledigen kann.


    Und welche individuellen Belastungen oder Wünsche wir haben und wie viel Geld wir dafür brauchen, geht ja wohl nur uns etwas an.
    Klar, könnten wir von 2 Teilzeitgehältern leben. Das Ding ist nur, dass der Job meines Mannes in Teilzeit schlicht und einfach nicht existiert und er dann in einem anderen Job wiederum weniger verdienen würde.


    Wahre Emanzipation bedeutet, dass ich als Frau genau das machen kann, was ich möchte. Und ich möchte nun mal gerne Zeit für meine Kinder haben UND Zeit für mich. Das hätte ich mit Vollzeitjob nicht.


    Es ist okay, wenn Frauen Teilzeit arbeiten. Das bedeutet NICHT, dass sie von der Gesellschaft oder ihrem Mann dazu gedrängt wurden.


    Im Übrigen möchte ich gar nicht mehr Vollzeit arbeiten. Die Zeiten mit 6 Korrekturen, davon die Hälfte Oberstufe haben mir viel Lebenszeit geraubt, die ich einfach nicht mehr bereit bin zu opfern.

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