Beiträge von Anna Lisa

    Beschleunigten Verfahren heißt, sie gehen ins Rolling Review. Fangen quasi schon an, zu lesen, bevor die Reviews zu Ende geschrieben sind. Außerdem haben sie sehr viel mehr Geld erhalten, so dass vieles gleichzeitig ablaufen konnte, was sich sonst auch aus finanziellen Gründen über Jahre zieht.


    Die Zulassung durch die EMA Ist vollumfänglich.

    Dann darf ich anmerken, dass es vielleicht andere Möglichkeiten gegeben hätte.

    Es gibt ja auch total viele Rentnerinnen, die viel zu wenig Rente bekommen, weil sie in ihrem Leben nie, zu wenig etc. gearbeitet haben. Kommentierst du das auch alles? Sorgst du dich um ihren Lebensstandard? Wenn ja, was tust tu, um zu helfen?


    Es gibt auch jede Menge Leute, die den Mindestlohn verdienen und trotz Vollzeit weniger als ich verdienen. Zerbrichst du dir da auch den Kopf? Gibst du denen auch Ratschläge, wie sie dieses Problem lösen können?

    Wenn solche Frauen dann von Sozialleistungen abhängig sind, geht es uns schon etwas an.

    Das ist wahr.


    In meinem Fall bin ich mir aber absolut sicher, dass ich das nicht wäre. Und eigentlich geht das als Lehrerin auch gar nicht. Man bekommt ja gar nichts vom Staat, selbst wenn man nur Teilzeit arbeitet, das ist schon viel zu viel. Und wenn man dann noch aufstockt, braucht man das ja auch gar nicht.


    Das Problem, was ihr hier alle schildert, trifft auf ganz viele Frauen in unsere Gesellschaft zu. Aber nicht auf verbeamtete Lehrerinnen.


    Es gibt doch ganz viele alleinerziehende Lehrerinnen, die prima von ihrem Gehalt leben. Egal, ob sie früher mal Teilzeit gearbeitet haben oder nicht. Ich kenne sogar alleinerziehende Kollegen, die Teilzeit arbeiten und trotzdem nicht verhungern. Geht alles.

    Nun Altersarmut ist weiblich: Warum? Weil die Aufteilung bei Scheidung immer so fair ausgeht?

    Aber was stört dich denn daran, wenn das anderen passieren sollte? Du kannst doch für dich anders sorgen.


    Andere gehen vielleicht das Risiko gerne ein. Und sichern sich auf andere Weise ab.

    Unabhängig ist man, wenn man die Wahl hat. Egal, wie man sich entscheidet.


    Blöd ist, wenn man Vollzeit arbeiten MUSS, weil es sonst vorne und hinten nicht reicht.

    Oder, wenn man Teilzeit arbeiten MUSS, weil einen jemand unter Druck setzt z.B.


    Man gibt seine Unabhängigkeit oder Emanzipation ja nicht auf, weil man sich für ein bestimmtes Modell freiwillig entscheidet.

    Ich arbeite einfach nicht gerne Vollzeit in dem Beruf unter diesen Bedingungen. Für mich ist es Freiheit, das nicht tun zu müssen.


    Massiv unter Druck setzten würde mich es, wenn ich Vollzeit arbeiten müsste, um der Gesellschaft jetzt was zu beweisen.

    Ich bin nicht neidisch. Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich sehr viel unabhängiger als die Millionärsgattin, die gar nicht arbeitet. Obwohl sie sehr viel mehr Geld hat. Sie kann i.d.R. nicht einfach gehen, wenn der Mann blöd ist. Reiche Männer wissen nämlich sehr oft, wie sie ihr Geld schützen können durch zB wasserdichte Eheverträge.


    Ich kann heute direkt gehen/meinem Mann den Koffer vor die Tür stellen. Kinderbetreuung ist geregelt (ok. Ist auch nicht mehr so viel nötig, aber ich habe bei beiden Kindern immer Vollzeit gearbeitet). Geld verdiene ich genug. Das ist meine persönliche Freiheit.
    Wenn Frauen in Teilzeit sagen, sie können ja jederzeit in Vollzeit zurück, dann ist das manchmal auch ein Trugschluss. Netzwerke, um die Kinder gut zu betreuen, muss man nämlich allmählich aufbauen und die sind nicht auf einmal da, wenn man ab Halbjahr x plötzlich in Vollzeit wechseln muss. Das Risiko wäre mir persönlich viel zu groß!


    Unsere Beziehung lebt auch ein Stück davon, dass mein Mann weiß, wie unabhängig ich bin.

    DAs ist bei manchen vielleicht der Fall. Nicht bei allen. Ich hatte immer Betreuung und ein Netzwerk, jetzt sind die Kinder ja Teenager, da brauche ich das nicht mehr.


    Aber ja, ich kann und konnte auch immer meinem Mann die Koffer vor die Tür stellen. Geld könnte ich ab nächstem Schuljahr genug verdienen. Man darf ja auch nicht den Unterhalt außer Acht lassen, den man bekommt.


    Aber ich habe eine Verständnisfrage: Wenn es ein Problem ist, ab nächstem Halbjahr eine Betreuung zu haben, warum geht das denn jetzt? Also ihr habt doch jetzt alle eine Betreuung und ein Netzwerk, dann hättet ihr die doch genauso, wenn ihr jetzt Teilzeit arbeiten würdet und erst ab nächstem Halbjahr Vollzeit?


    Meine Kinder waren z.B. immer bis nachmittags im Kindergarten, später in der OGS und wenn es mal lange Konferenzen gab etc. hatte ich da mein Netzwerk. Aber da ich ja als Teilzeitkraft an allen Konferenzen teilnehme, würde sich da für mich jetzt gar nicht so viel ändern. Nachmittagsunterricht habe ich ja als Teilzeitkraft auch.


    Was sich für mich verändern würde: 3 Korrekturen mehr. Das war in meiner Vollzeitzeit die Hölle! Ich habe gefühlt nichts anderes mehr getan, das möchte ich nie wieder machen!

    Ich bestimme auch, was ich wann kaufe, ich diskutiere da nichts. Ich haben sogar mein Auto (Neuwagen) ganz alleine gekauft, habe da nicht um Erlaubnis oder so gefragt.


    Unsere Kinder sehen, dass beide Elternteile "normal" arbeiten. Denn meiner Meinung nach arbeite ich "normal". Mit 2 Korrekturfächern arbeite ich außerhalb der Ferien etwa 25 Stunden die Woche + 4x 1,5 Stunden Fahrzeit, da bin ich schon lange aus dem Haus bzw. am Schreibtisch.


    Meine Kinder sehen halt auch, dass es täglich frisch gekochtes Essen gibt, kein Appetito, kein Kantinenessen.


    Mein Mann übernimmt total oft irgendwelche Fahrdienste. Halt normalerweise nicht nachmittags um 15 Uhr, aber dann eben zum Abholen oder am WE oder doch am Nachmittag nach einer Nachtschicht. Mein Mann lernt gerade mit dem einen Kind Mathe und dem anderen Informatik, schon den ganzen Nachmittag. Macht er immer, weil das nicht so mein Metier ist. Ich übernehme dann die sprachlichen Fächer. Mein Mann hat auch in der Babyzeit jede zweite "Nachtschicht" von Füttern/Wickeln übernommen.


    Wenn unsere Kinder das möchten, dürfen sie auch ein Auslandsjahr machen. Unser Lebensstandard ist absolut gut genug.


    Meine Pension wird nicht so üppig ausfallen. So what? Wird schon irgendwie klappen. Wenn ich jetzt 50 Stunden Wochen schiebe bis zum Umfallen, kriege ich vielleicht gar keine Pension. Dann lieber eine kleine.


    Ich wüsste jetzt nicht, warum mich meine Teilzeit von all dem abhalten sollte. In UNSEREM Lebensmodell passt das. In anderen nicht. Deswegen muss man sich nicht abschätzig darüber äußern.

    Nur mal so: mir gefällt mein relativ hoher Lebensstandard. Ich hasse Campingurlaub und werde wohl nächstes Jahr samt Mann und Kind für ein paar Wochen in die USA fliegen und dort garantiert nicht campen. Ich mag unser Haus, in dem wir zu dritt wohnen und jeder viel Platz hat und bei Bedarf (z.B. Brech-Durchfall bei allen) niemand darauf warten muss, dass jemand anderes vom Klo kommt. Wir haben nämlich 3 Klos. Es wollen vielleicht gar nicht alle ihren Lebensstandard heurnter schrauben. Und ich habe auch nicht studiert, um dann eine Art von Urlaub zu machen, die ich persönlich hasse, nur weil es günstiger ist oder in einer für meine Bedürfnisse zu kleinen Wohnung zu wohnen. Da kann ich state_of_Trance nur zustimmen.

    Das ist ja auch alles okay so. Kann ich wirklich sehr gut nachvollziehen.


    Nur: warum wird denn so verächtlich immer auf die Teilzeitkräfte heruntergeschaut? Wenn es bei ihnen doch finanziell gut hinhaut.... Und selbst wenn sie Camping Urlaub machen und in einer 2-Zimmer Wohnung leben. Was genau stört denn andere daran? Und wenn sie den gleichen Luxus haben wie du, weil der Partner eben gut verdient, dann ist das eben so. Seid ihr neidisch, weil ihr Vollzeit arbeiten müsst?

    Dann kommen wir der Sache schon näher.

    State of Trance: Mal eine ganz persönliche Frage: Was genau stört dich an diesem Lebensmodell? Es betrifft dich doch gar nicht. Du hast keinerlei Nachteile dadurch. Warum hast du da so heftige negative Gefühle gegen? Würde es dir besser gehen, wenn alle Teilzeitkräfte plötzlich auf Vollzeit aufstocken würden?

    50% E13 Stufe 1 sind 1425 Euro netto, Stufe 3 immerhin schon 1575 Euro netto. Bei Beamten kommt etwas mehr rum. Sportlich, das als vollkommen ausreichend zu bezeichnen. Insbesondere von jemandem, der von einer ewig geplanten und entsprechend teuren Hochzeit fabuliert.

    Also ich verdiene mit 50 % mehr als 2.000. Hhhhm. Bin aber verbeamtet.


    Und die Hochzeit haben wir als 2 Studenten geplant. Geheiratet haben wir, als ich gerade ganz frisch im Job war und Alleinverdienerin. Damals habe ich in Vollzeit gerade mal 500 € mehr verdient als jetzt in Teilzeit.

    Ich hatte tatsächlich vor auf 75% zu gehen, bin aber angesichts der Inflation gerade recht froh, dass ich es nicht gemacht habe. Lebensstandard runterschrauben ist so einfach gesagt... ich hab teure Viecher, muss jeden Tag 80 km pendeln mit den entsprechenden Kosten (nein, Bahn ist keine Option) und ich würde nie nie niemals jmd mit in meine Bude ziehen lassen. Partner dürfen gerne zu Besuch kommen, müssen aber dann irgendwann wieder gehen 😊


    ...also nein, für mich passt das alles nicht.


    Aber ich schiele trotzdem etwas neidisch auf die 50%-Kolleginnen, die nur 2 oder 3 Tage arbeiten, einen Haufen Hobbies haben und so gut durchs Leben kommen 😊

    Wo gibt es denn so etwas? Jetzt bin ich aber neidisch. Ich arbeite schon seit vielen Jahren 50 % und hatte noch nie weniger als 4 Tage.


    Die Koleginnen, auf die du neidisch bist, sind dann aber auch Kompromisse eingegangen. Z.B. verzichten sie auf Haustiere, sind näher an den Schulort gezogen, so dass sie Fahrrad oder Bus fahren können oder lassen auch jemanden in ihre Bude ziehen.


    Alles kann man eben nicht haben. Du hast dich für dein Modell entschieden. Andere eben für ein anderes. Aber die Wahl hattest du.

    Guter Witz. Dazu sollte man wissen, daß es in Deutschland zwar ein Recht gibt, um von Voll- auf Teilzeit zu gehen, der Rückweg ist in kleinen Betrieben aber auch heute noch vom Arbeitgeber abhängig. Und genau, weil meiner Verlobten dieser Rückweg verbaut ist, ist sie gerade im Begriff mit über 40 und trotz Kindern zu kündigen, noch einmal die Universität zu besuchen und etwas Anderes zu studieren, eben weil sie in ihrem kleinen Betrieb nicht auf Vollzeit gehen kann, da sich die Chefetage weigert.

    Ich habe doch nur vom Lehrerberuf geredet. Wir sind doch im Lehrerforum. Und es ging doch um Teilzeitlehrer. Als Teilzeitlehrer kannst du jederzeit aufstocken. Du musst sogar. Denn wenn ich meinen jährlichen Antrag auf Teilzeit "vergesse" abzugeben, bin ich automatisch im nächsten Schuljahr bei Vollzeit.

    Danke Anna Lena für die Bestätigung des Männerbildes, von dem ich mir sicher war, dass du es hast.

    Hä? Und das wäre? Kläre mich bitte auf. Bisher hatte ich nämlich gar kein Männerbild. Auch kein Frauenbild.


    Aber macht man das nicht so, wenn man zusammenlebt, dass man due Miete teilt? Und offensichtlich klnnt ihr alle hier nicht alleine von einem Teilzeitgehalt leben, warum auch immer. Dann hat man eben die Möglichkeit, aufzustocken, wenn man sich trennt, wovor ja auch viele hier Angst haben. Was ich auch nicht verstehe, denn das Teilzeitgehalt reicht ja für einen alleine und wenn man mehr Luxus will, stockt man eben jederzeit auf.

    Was mir nicht klar ist, warum state_of_Trance so abwertend von „diesen Teilzeitlehrerinnen“ spricht.

    Was macht es für andere schlechter, wenn Frauen sich entscheiden das so zu tun - solange sie sich frei entscheiden.

    Genau diese Frage beschäftigt mich auch. Ich lese diese Einstellung auch öfters hier im Forum.


    Aber was genau stört andere daran? Ist doch Privatsache und jeder kann es machen, wie er will.

    Ich beneide ja insgeheim die "Teilzeitlehrerinnen" und jeden, der sich mehr oder weniger auf einem "Versorger" ausruhen kann. Meins wäre das auch nicht, weil ich auch nicht an den langfristigen Bestand von Beziehungen glaube und es mir zu heikel wäre. Aber ein ziemlich angenehmes Leben haben die ja trotzdem unbestrittenerweise.

    Und was hält dich davon ab, deinen Lebensstandard runter zu Schrauben und in Teilzeit zu gehen?


    Selbst, wenn du nur einen Lebensabschnittspartner hast, kann er doch die Hälfte deiner/eurer Miete etc. zahlen. Und wenn er dann irgendwann wieder geht, kannst du ja direkt wieder aufstocken. Das ist doch das Schöne an unserem Beruf, dass wir so flexibel sind.

Werbung