Oh Gott, da läuft aber einiges durcheinander. Also Lehrkräfte haben keine 12 Wochen Ferien. Ein Teil der Ferien sind gesetzliche Feiertage und ein Anspruch auf i.R. 30 Tage Erholungsurlaub im Jahr. Damit ist rund die Hälfte weg. Von den restlichen Tagen musst Du die Zeit für Korrekturen, Vorbereitungen und ggf. Konferenzen bzw. Präsenztagen abziehen. Was dann noch übrig bleibt wird rechnerisch auf die anderen Wochen übertragen. Daher ist auch gewollt, dass dann bei Vollzeit nicht nur 40 Stunden sondern z.B. 45 h arbeitetest. Nach den aktuellen Arbeitszeitstudien ist die Mehrheit der Lehrkräfte aber trotzdem noch darüber und arbeiten 1-3 h Stunden mehr pro Woche als sie müssten. Das sind dann unbezahlte Überstunden.
Natürlich haben wir keine 24h-Dieste oder Schichten. Aber das gehört doch zum Beruf dazu. Das überlege, wenn ich einen Beruf ergreife. Ärzte müssen dafür andere Dinge nicht machen oder dürfen andere Dinge machen. Nichtsdestotrotz ist es richtig, dass die meisten Ärzte mehr als Lehrkräfte verdienen.
Da läuft nix durcheinander. Ich mache den Job seit 20 Jahren und weiß, wie er funktioniert. Habe 2 Korrekturfächer und viel Oberstufe. Trotzdem: 45 Stunden sind Peanuts im Vergleich zu einem Klinikarzt, da lacht der drüber.
Und ja, inzwischen schaffe ich es, mir die Ferien frei zu halten, das war nicht immer so, zugegeben. Ja, ich muss die Stunden vorarbeiten. Tue ich auch. Trotzdem habe ich mehr Freizeit.
Selbst wenn ich in den Ferien jeden Tag 2 Stunden arbeite (also ich nehme mal meine 30 Urlaubstage komplett in den Sommerferien, dann habe ich ja noch Herbst-, Weihnachts- und Osterferien) + diverse bewegliche Ferientage. Da habe ich 3x im Jahr 2 Wochen Erholungszeit zusätzlich gegenüber dem Arzt, der nicht nur 2 Stunden im Schlafanzug gemütlich Kaffee schlürfend am Schreibtisch zu einer beliebigen Zeit arbeiten muss, sondern den ganzen Tag.
Ja, das ist ein ganz entscheidender Vorteil!!!