Und dann durftest du dein Kind nicht früher holen?
Nein, die Zuschüsse für den 45 Stunden Platz werden nur gezahlt, wenn der Platz auch genutzt wird. Und man musste immer jeden Tag gleich abholen. Es ging nicht mal so, mal so.
Bei mir war es so, dass der 14:30 Uhr Platz kostenlos gewesen wäre . Der Platz bis 17 Uhr hat richtig Geld gekostet. Ich hab den Platz nur bis 15:30 genutzt und musste trotzdem bis 17 Uhr zahlen. So ist das halt.🤷🏽♀️ Dafür konnte ich spontan dich verlängern, wenn ich beruflich spontan wegen Notfällen nicht pünktlich gehen konnte.
Das Zahlen war nicht das Problem.
Hätte dein Mann an den langen Tagen nicht das Kind holen können? (Achtung Ironie: Alle Nicht-Lehrer sind ja 100% flexibel im Homeoffice und können da privaten Kram erledigen.)
Nein, damals hat mein Mann noch im OP gestanden oder auf der Intensiv gearbeitet. Da kann man nicht einfach die OP abbrechen oder die letzte OP ausfallen lassen, weil zwar der Chirurg anwesend ist, aber der Anästhesist nicht.
Bist du sicher, dass ALLE Mütter 50% gearbeitet haben?
Habe ich doch gar nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass alle Mütter, die Teilzeit gearbeitet haben, ihr Kind deutlich früher holen konnten.
Bist du sicher, dass ALLE ihr Kind früher holen konnten, nur du nicht?
Nein, die Vollzeit Arbeitenden konnten ihr Kind nicht früher holen.
Und falls ja, weißt du, was der Preis dafür war? Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass ein Kind (und mit Teilzeit noch viel mehr) in der Wortschaft ein absoluter Karrierekiller ist. Man bekommt häufiger nur noch Handlangertätigkeiten und wenig bis keine Verantwortung. Ich rede von hoch qualifizierten Frauen. Das macht den Job nicht nur langweilig, sondern schlägt sich extrem auf das Gehalt nieder. Dieses muss man häufig nämlich selbst verhandeln. Und auch bei viele Tarifen gibt es einen deutlichen Verhandlungsspielraum. Mit hoher Wahrscheinlichkeit warst du in der Hinsicht die Priviligierteste der Mütter.
Das stimmt leider. Daran kann ich aber nichts ändern. Und es hat auch nichts mit dem Thema zu tun, dass man bei Teilzeit als Lehrer trotzdem einen Vollzeit Betreuungsplatz benötigt und dass man sich darüber ärgert, musst du einfach mal zur Kenntnis nehmen, auch wenn du es nicht nachvollziehen kannst.
Und, falls die Kita Gebühren bei euch auch nach dem Bruttogehalt berechnet werden: Als Angestellt ist man gelackmeiert, weil man bei gleichem Brutto deutlich weniger netto ausbezahlt bekommt, aber trotzdem gleich viel für die Kita zahlt, wie der*die Beamt*in.
Man sollte eine Medaille also immer von beiden Seiten betrachten.
Leider wird ja das Gehalt von beiden Elternteilen gerechnet, so hatte ich von diesem Vorteil leider nichts.
Und zu guter letzt: Wenn man sich für den Beruf Lehrer*in entscheidet, sollte einem klar sein, dass man nicht im Homeoffice (das übrigens erst seit Corona so hoch im Kurs ist und aktuelle in vielen Firmen wieder rückläufig) arbeitet.
Habe ich mir auch nie gewünscht.
Aktuell werden in allen Branchen Quereinsteiger gesucht-nicjt nur im Lehramt. Wenn man bereit ist sich einzuarbeiten und fortzubilden, hat man auch als Lehrkraft sicher sehr gute Chancen. 😉
Nein, ich bin gerne Lehrerin.