Beiträge von President

    Kenne natürlich deine Gruppe nicht, würde ihnen das aber einfach so sagen, wie du es schreibst. Erkläre ihnen, wie du eigentlich in der Sek II verfährst, nenne ihnen die Möglichkeiten, wie du ihrem Verhalten in der Sek I begegnen würdest, erkläre ihnen, dass du sie in Zukunft so behandeln wirst, wenn sie das wünschen und so weitermachen.

    Aber warum hast du denn die Arbeit auf 60 Minuten angesetzt? Dann wäre es doch noch besser gewesen, sie für 90 Minuten auszugeben und die Leute früher gehen zu lassen. So hört es jetzt ja an, als ob du von vornherein geplant hattest, den Unterricht 30 Minuten früher zu beenden.Wenn ich die Schüler mal 5-10 Minuten früher gehen lasse, dann weil man z.B. an einer Gelenkstelle des Unterrichts ist, an der es keinen SInn macht, noch in etwas Neues einzusteigen...Naja, ist passiert, wirst du bestimmt nicht wieder machen.

    Schließe mich an. Wechen Nutzen soll es haben, sich schon ein Jahr vorher zu entscheiden? Da ist es doch sinnhafter, mal ein Jahr gymnasialen Fremdsprachenunterricht erlebt zu haben und mit diesem Wissen seine Entscheidungen zu treffen.

    Blöde Situation, überkorrekte Schulleitung, wenn du mich fragst...Den Unterricht früher beenden und das im Umfang von 5-15 Minuten - lächerlich deswegen so einen Aufriss zu machen, zumal deine Schüler ja vermutlich sogar volljährig sind. Wenn deine Einsicht - die ich natürlich auch geheuchelt hätte - wohlwollend aufgenommen wurde, dann kommt da nichts Großes mehr. Du bekommst vielleicht dein Gutachten nicht mit Höchstpunktzahl - falls es sowas bei euch überhaupt gibt. Zwischen nicht bewährt und leicht kritischen Anmerkungen im Gutachten, die ich maximal - wenn überhaupt - erwarten würde - ist ja aber noch eine Menge Spielraum. Wie oft hast du den Unterricht denn früher beendet? Kopf hoch!

    Bolzbold: Wir werten mittels des FQ ab, es ist nicht so, dass man für den FQ eine Note erhält, welche dann zum Beispiel mit dem Inhalt verrechnet würde.


    @Eliah: Ich glaube, es hat nicht direkt mit der Einführung von G8 zu tun. Ich weiß aber, was du meinst. Aus irgendwelchen Gründen war die Verbindlichkeit bezüglich der zu unterrichtenden Lerninhalte zu meiner Schulzeit auch noch sehr gering. Es gab Lehrer, die zum Beispiel in der Sek I nahzu keinen Grammatikunterricht machten, während ich zum Beispiel einen Deutschlehrer hatte, der all das durchzog. Schon als Schüler fragte ich mich, wie so etwas sein kann. Auch rückblickend weiß ich nicht, warum das früher möglich war. Merkwürdigerweise hatte diese Willkür schon vor G8 und Lernstandserhebungen ein Ende. Vielleicht hat es auch mit der zunehmenden Teamarbeit und den Vergleichsarbeiten zu tun. Keinem Lehrer bei uns an der Schule würde es mehr einfallen, so sehr sein eigenes Süppchen zu brauen. Die Schüler sind inzwischen aber auch wesentlich emanzipierter und würden auch nachfragen...Vor 20 Jahren war das aber mal anders, zumindest an meiner damaligen Schule.


    Ich beobachte keinen Leistungsanstieg mit G8,habe eher das Gefühl, dass mir die Zeit fehlt, um so zu vertiefen,wie ich es gerne tun würde. Der Stresspegel ist gestiegen, die Leistungen eher nicht - wie soll man auch mehr leisten, wenn man immer weniger Zeit hat.


    Von den bayrischen "Grenzgängern" weiß ich, es gibt auch hessische Schüler, die ganz bewusst an bestimmten Gymnasien landen, weil es dort vermeintlich leichter ist...teilweise stimmt das auch. Auch wir tauschen im Abitur oft Arbeiten mit einer Nachbarschule, welche einen solchen Ruf hat, und ich muss bei den vorgenommenen Berwertungen auch manchmal schlucken und hatte schon einige Streitereien, aber wie gesagt, daraus würde ich keine Pauschalurteile ableiten wollen...

    Der Ruf der Hessen ist dafür gut, dass sich einige (!) Bayern besser fühlen ;) Ich betone einige, denn ich habe als Grenzbewohner entschieden zu viele Freunde dort, als dass ich mich Verallgemeinerungen hingeben würde. Wie gesagt, mir geht es gut, Job macht mir Spaß, Schüler lernen was und bekommen danach (größtenteils) vernünfitige Stellen...und da der Anspruch von Schule für mich nicht darin besteht, Pisaergebnisse zu erreichen, sondern junge Menschen lebensfähig zu machen, bin ich zufrieden. Man könnte sich ja auch umgekehrt fragen, welche Komplexe manche Bayern haben, sich immer wieder so hervorheben zu müssen...Aus Sachsen hört man komischerweise nie, wie schwer und anspruchsvoll bei ihnen alles ist...

    Mediation steht in Hessen in kombinierter Aufgabe auch zur Auswahl. Listening nicht, das stimmt, diese Aufgaben habe ich daher natürlich auch nicht weiter berücksichtigt. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Jahren hier ändert. Der Schwerpunkt liegt hier zu sehr auf Lesen und Schreiben, aber das ist ein anderes Thema.


    Mein Eindruck war auch, dass in Bay. insgesamt mehr Aufgaben waren, dafür aber innerhalb der einzelnen Aufgaben doch manchmal etwas geschlossener vorgegangen wurde. Ich persönlich finde das - vor allem in einer Fremdsprache - eigentlich auch sinnvoll....


    Wenn ich davon spreche, dass ich Aufgaben ähnlich finde, meine ich damit nicht, dass der Aufbau vollständig identlisch ist. Viel wichtiger ist doch, ob Schülerinnen und Schüler nach 12 Jahren Schule die Kompetenzen haben, die entsprechenden Aufgaben zu lösen, und da ist es ja tatsächlich egal, ob man nun mehrere Einzelfragen hat oder eine umfassendere. Wenn man ein bundesweit einheitliches Abitur hat, wird man die Schüler an diese neuen Feinheiten schnell gewöhnt haben.


    Bestimmte Lektüren sind in Englisch in Hessen nicht vorgeschrieben, die vorgeschrieben Themen sind sehr allgemein formuliert - Beispiel "Them and us", "social structures", "Extreme situations" - darunter kann man (manchmal) alles oder nichts verstehen. Andere Themen wie American dream oder UK sind schon konkreter. Insofern sind die composition Themen nicht immer so leicht für die Schüler. Da sie ja aber einen von drei Vorschlägen auswählen können, ist das schon o.k.


    Vielleicht müssen die einzelnen Schulen bei einem bundesweiten Abitur ja auch nicht mehr so oft Aufgaben ausarbeiten wie im Moment! Das wäre ja auch noch ein netter Nebeneffekt.

    Aus meiner Sicht ist das so: Dieses Kontrollsystem in Bayern macht auf mich einen wenig menschenfreundlichen Eindruck. Mitbestimmungsrechte scheinen da gering, denn ansonsten hätten Kollegen schon längst durchgesetzt, dass ein solcher Korrekturdoppelaufwand von Randbemerkungen, Bewertungsraster und nochmal Kommentar unter der Klausur Zeitverschwendung ist. Arbeitsressourcen kann man auch sinnvoller einsetzen. Das heißt im Umkehrschluss übrigens nicht, dass ich es befürworte, eine Klausur nur mit zwei Sätzen zu kommentieren.


    Ich für meinen Teil unterrichte gerne NICHT in Bayern, ich ziehe ein Bundesland der "generösen Schulerfreundlichkeit" und Menschenfreundlichkeit vor. Dass dabei mal ein Kollege weniger gut korrigiert als die anderen, muss ein Betrieb von 100 Lehrern kompensieren können, dafür fühle ich mich aber nicht dauerhaft kontrolliert. Und ich zumindest kann in einer solchen Umgebung besser arbeiten, denken und mich entfalten.


    Erstaunlicherweise ist das Leben ja auch nördlich von Bayern noch nicht zusammengebrochen. Da ist es mir auch egal, ob man in der PISA-Studie hier und da ein paar Punkte mehr oder weniger hat.


    Übrigens, fossi, auch wenn du dich bemühst, so ganz kannst du die bayrische Tendenz zu Verallgemeinerungen doch nicht ablegen:


    Zitat

    Es war nicht NRW, sondern das andere für generöseste Schülerfreundlichkeit bekannte Bundesland südöstlich davon.


    Aber ich kann gut damit leben ;)

    Schlaf noch eine Nacht in Ruhe darüber, Panama, bevor du mit ihm sprichst und versuche gelassen und offen auf ihn einzugehen. Ich finde es super, dass du Kinder und eine volle Stelle stemmst. Letztendlich ist es doch so, selbst wenn du die maximalen Tage überschritten hast, hast du doch trotzdem keine andere Wahl, als zu Hause bei deinen Kindern zu bleiben. Alleine kannst du sie kaum lassen. Du weißt ja also, dass du gar nicht anders handeln könntest. Für mich wird an dem Beispiel mal wieder deutlich, welche Auswirkungen mangelnde Wertschätung doch auf Leute hat. Der beste Rat ist wohl der von Steini: Gelassen bleiben, auch wenns schwer fällt. Wünsche dir ein gutes GEspräch.

    Verstehe schon, was du meinst, Schmeili, aber so problematisch ist das nicht, zumindest nicht in den Sprachen. Ich übe mit meinen Schülern oft mit den Abiklausuren aus anderen Bundesländern und kann insofern sagen, dass die Unterschiede da eher gering sind. Habe gerade letzte Woche erst die Klausuren aus NRW und Bayern verwendet. Da diese sich ja ohnehin schon an den KMK-Beschlüssen orientieren (EPA), sind sie sich sowieso sehr ähnlich. Ob die Aufgaben nun aus Wiesbaden oder aus einem anderen Aufgabenpool kommen, ändert für meinen Unterricht nicht viel. Vielleicht sieht das in anderen Fächern ja anders aus...

Werbung